wie ich davor halte, ungemein selten geschicht, so wird solches gemeiniglich zernichtet(d).
Es wird zwar in dem Leerdarm (e) die von den Spei- sen rükkständige Materie gelblich, sie behält aber doch noch desto mehr von beigemischter weisser Farbe (f) an sich, je grösser der Raum ist, den sie durch den Leerdarm durchgelaufen ist.
An dem Krummdarm ist zwar allezeit Schleim, er wird aber immer mehr und mehr durchsichtiger (g). Doch es wird die besondere Natur einer Speise in Hun- den und starken Thieren endlich so zernichtet; daß sogar der Geruch am Terpentinöl aus dem Gedärme eines Hun- des (h), innerhalb zwo Stunden gänzlich verflogen.
Am Krummdarme bekommen die Nahrungsmittel einen süslich ausartenden Geruch nach und nach (i), und dergleichen Geruch pflegt noch vor der Fäulniß voran zu gehen; und es wird der Koth zugleich dikker (k).
Man findet auch Exempel, daß im Krummdarm (k*) wie auch im Leerdarm der Gestank und die übrige Aen- lichkeit vom Kothe, sowohl bei fleischfressenden Thieren (l), als im Menschen selbst (m), wie auch in Thieren, die von Pflanzen leben (n), angetroffen worden.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]
Jch fand an einem Kanin- chen den Magen voll käsiger Milch, Klümpe aber waren im Gedärme zu einer Art von flüßigen Schleim aufgelöst. Siehe auch davon AS- TRUC digest. p. 243.
(e)FOELIX de motu peristalt. n. 7. 8. 10. 12. auch im Krumm- darm PEYER obs. 34. in einen Schwein.
(f)Add WEPFER I. c. p. 298.
(g)Idem ibid. er nennt den Milchsaft einen trüben Saft. Idem p. 119.
(h)FOELIX n. 7.
(i)Idem ibid.
(k)Exper. 12.
(k*) am Krummdarme eines Hundes WEPFER cicut. p. 144. [Spaltenumbruch]
ich habe es auch so im Hunde ge- funden. Dikken Koth im ileo des Affen DRELINCOURT beim BLAS anat. anim.
(l) im Fuchse PEYER obs. 20.
(m) Koth im Krummdarm PIC- COLHOM p. 85. wahrer Koth HAEN rat med. II. p. 92. aus ei- ner Wunde des Krummdarms flos eine halb chilartige stinkende Ma- terie EPPLI ulcus int sanat. add. MORGAGN. de sed. caus. morb. II. p. 129. 130.
(n) im Moschthiere GMELIN Nov. Comm. Acad. Petrop. T. IV. p. 402. am Pferde BERTIN Mem. ann. 1746. p. 29.
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
wie ich davor halte, ungemein ſelten geſchicht, ſo wird ſolches gemeiniglich zernichtet(d).
Es wird zwar in dem Leerdarm (e) die von den Spei- ſen ruͤkkſtaͤndige Materie gelblich, ſie behaͤlt aber doch noch deſto mehr von beigemiſchter weiſſer Farbe (f) an ſich, je groͤſſer der Raum iſt, den ſie durch den Leerdarm durchgelaufen iſt.
An dem Krummdarm iſt zwar allezeit Schleim, er wird aber immer mehr und mehr durchſichtiger (g). Doch es wird die beſondere Natur einer Speiſe in Hun- den und ſtarken Thieren endlich ſo zernichtet; daß ſogar der Geruch am Terpentinoͤl aus dem Gedaͤrme eines Hun- des (h), innerhalb zwo Stunden gaͤnzlich verflogen.
Am Krummdarme bekommen die Nahrungsmittel einen ſuͤslich ausartenden Geruch nach und nach (i), und dergleichen Geruch pflegt noch vor der Faͤulniß voran zu gehen; und es wird der Koth zugleich dikker (k).
Man findet auch Exempel, daß im Krummdarm (k*) wie auch im Leerdarm der Geſtank und die uͤbrige Aen- lichkeit vom Kothe, ſowohl bei fleiſchfreſſenden Thieren (l), als im Menſchen ſelbſt (m), wie auch in Thieren, die von Pflanzen leben (n), angetroffen worden.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]
Jch fand an einem Kanin- chen den Magen voll kaͤſiger Milch, Kluͤmpe aber waren im Gedaͤrme zu einer Art von fluͤßigen Schleim aufgeloͤſt. Siehe auch davon AS- TRUC digeſt. p. 243.
(e)FOELIX de motu periſtalt. n. 7. 8. 10. 12. auch im Krumm- darm PEYER obſ. 34. in einen Schwein.
(f)Add WEPFER I. c. p. 298.
(g)Idem ibid. er nennt den Milchſaft einen truͤben Saft. Idem p. 119.
(h)FOELIX n. 7.
(i)Idem ibid.
(k)Exper. 12.
(k*) am Krummdarme eines Hundes WEPFER cicut. p. 144. [Spaltenumbruch]
ich habe es auch ſo im Hunde ge- funden. Dikken Koth im ileo des Affen DRELINCOURT beim BLAS anat. anim.
(l) im Fuchſe PEYER obſ. 20.
(m) Koth im Krummdarm PIC- COLHOM p. 85. wahrer Koth HAEN rat med. II. p. 92. aus ei- ner Wunde des Krummdarms flos eine halb chilartige ſtinkende Ma- terie EPPLI ulcus int ſanat. add. MORGAGN. de ſed. cauſ. morb. II. p. 129. 130.
(n) im Moſchthiere GMELIN Nov. Comm. Acad. Petrop. T. IV. p. 402. am Pferde BERTIN Mém. ann. 1746. p. 29.
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II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
wie ich davor halte, ungemein ſelten geſchicht, ſo wird
ſolches gemeiniglich zernichtet (d).
Es wird zwar in dem Leerdarm (e) die von den Spei-
ſen ruͤkkſtaͤndige Materie gelblich, ſie behaͤlt aber doch
noch deſto mehr von beigemiſchter weiſſer Farbe (f) an
ſich, je groͤſſer der Raum iſt, den ſie durch den Leerdarm
durchgelaufen iſt.
An dem Krummdarm iſt zwar allezeit Schleim, er
wird aber immer mehr und mehr durchſichtiger (g).
Doch es wird die beſondere Natur einer Speiſe in Hun-
den und ſtarken Thieren endlich ſo zernichtet; daß ſogar
der Geruch am Terpentinoͤl aus dem Gedaͤrme eines Hun-
des (h), innerhalb zwo Stunden gaͤnzlich verflogen.
Am Krummdarme bekommen die Nahrungsmittel
einen ſuͤslich ausartenden Geruch nach und nach (i), und
dergleichen Geruch pflegt noch vor der Faͤulniß voran zu
gehen; und es wird der Koth zugleich dikker (k).
Man findet auch Exempel, daß im Krummdarm (k*)
wie auch im Leerdarm der Geſtank und die uͤbrige Aen-
lichkeit vom Kothe, ſowohl bei fleiſchfreſſenden Thieren (l),
als im Menſchen ſelbſt (m), wie auch in Thieren, die
von Pflanzen leben (n), angetroffen worden.
Jch
(d)
Jch fand an einem Kanin-
chen den Magen voll kaͤſiger Milch,
Kluͤmpe aber waren im Gedaͤrme
zu einer Art von fluͤßigen Schleim
aufgeloͤſt. Siehe auch davon AS-
TRUC digeſt. p. 243.
(e) FOELIX de motu periſtalt.
n. 7. 8. 10. 12. auch im Krumm-
darm PEYER obſ. 34. in einen
Schwein.
(f) Add WEPFER I. c. p. 298.
(g) Idem ibid. er nennt den
Milchſaft einen truͤben Saft. Idem
p. 119.
(h) FOELIX n. 7.
(i) Idem ibid.
(k) Exper. 12.
(k*) am Krummdarme eines
Hundes WEPFER cicut. p. 144.
ich habe es auch ſo im Hunde ge-
funden. Dikken Koth im ileo des
Affen DRELINCOURT beim
BLAS anat. anim.
(l) im Fuchſe PEYER obſ. 20.
(m) Koth im Krummdarm PIC-
COLHOM p. 85. wahrer Koth
HAEN rat med. II. p. 92. aus ei-
ner Wunde des Krummdarms flos
eine halb chilartige ſtinkende Ma-
terie EPPLI ulcus int ſanat. add.
MORGAGN. de ſed. cauſ. morb.
II. p. 129. 130.
(n) im Moſchthiere GMELIN
Nov. Comm. Acad. Petrop. T. IV.
p. 402. am Pferde BERTIN Mém.
ann. 1746. p. 29.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/113>, abgerufen am 25.11.2024.
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