umgekehrt war, so daß blos der Hals derselben noch üb- rig geblieben war(q).
Es ist also in der That wahr, daß bisweilen das Blut aus der Scheide, und besonders alsdenn hervor- dringe, wenn sich in der Gebärmutter Hindernisse fin- den, und die, dieser Reinigung erwekkende Ursach dem- ohngeachtet doch noch den Antrieb macht: hierüber hat man sich eben so wenig zu verwundern, als über die gül- dene Ader und tausend andere Abgänge des Bluts, wel- che sich sogar mit dem Flusse des monatlichen verbin- den (r), oder zur Ersezzung und Schadloshaltung des- selben hervorkommen(s).
Jndessen giebt es doch eine Menge Gründe, daß das monatliche Blut vorzüglich seinen Weg durch die Mutter nimmt: dazu gehören die Weite und grosse Menge der Muttergefässe, woran sie die Scheide in der That übertreffen; der deutliche Abfluß der Reinigung bey Kindbetterinnen, so mit dem Monatsblute viel Aehn- lichkeit hat; die zottige (u), poröse innere Fläche der Ge- bärmutter, aus welcher eingesprizzte Flüßigkeiten leicht- lich wieder hervortröpfeln (w); Schweislöcher von aller- ley Art (x), aus welchen man Blut drükken kann (y); das monatliche Blut, welches sich unter der inwendigen Haut der Gebärmutter ergießt (z); Flekken (a), welche (t)
an
(q)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS. liq. p. 379.
(r) Anderthalb Pfund, und drü- ber FERDINAND. EPIPHAM. hist. 10. Blutung durch die Mutter, Mund, Nase, acht Tage lang PO- TER. Centur. II. obs. 56. Comm. Lit. 1745. hebd. 4. &c. Bluten durch Mutter und Nase zugleich MEARA p. 13. 14. zugleich durch Nase, und den gewöhnlichen Brun- nen VERMALE obs. p. 33. durch die Nase, Ohren, Augen, und den- noch dabey die Reinigung LOWER. vindic. p. 19.
(s)[Spaltenumbruch]
Nach einigen Blattseiten.
(u)DUVERN. II. p. 325.
(w)p. 130.
(x)Ibid.
(y)LITTRE hist. de l'Acad. 1720. p. 16. add. SCHULZE Com- ment. Lit. 1731. n. 5. FANTON. p. 187. HEISTER. not. 32.
(z)MORGAGN. sed. caus. II. p. 298.
(a)CARP. Isag. ic. p. 24.
(t) Dies erinnert FANTON. p. 186.
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
umgekehrt war, ſo daß blos der Hals derſelben noch uͤb- rig geblieben war(q).
Es iſt alſo in der That wahr, daß bisweilen das Blut aus der Scheide, und beſonders alsdenn hervor- dringe, wenn ſich in der Gebaͤrmutter Hinderniſſe fin- den, und die, dieſer Reinigung erwekkende Urſach dem- ohngeachtet doch noch den Antrieb macht: hieruͤber hat man ſich eben ſo wenig zu verwundern, als uͤber die guͤl- dene Ader und tauſend andere Abgaͤnge des Bluts, wel- che ſich ſogar mit dem Fluſſe des monatlichen verbin- den (r), oder zur Erſezzung und Schadloshaltung deſ- ſelben hervorkommen(s).
Jndeſſen giebt es doch eine Menge Gruͤnde, daß das monatliche Blut vorzuͤglich ſeinen Weg durch die Mutter nimmt: dazu gehoͤren die Weite und groſſe Menge der Muttergefaͤſſe, woran ſie die Scheide in der That uͤbertreffen; der deutliche Abfluß der Reinigung bey Kindbetterinnen, ſo mit dem Monatsblute viel Aehn- lichkeit hat; die zottige (u), poroͤſe innere Flaͤche der Ge- baͤrmutter, aus welcher eingeſprizzte Fluͤßigkeiten leicht- lich wieder hervortroͤpfeln (w); Schweisloͤcher von aller- ley Art (x), aus welchen man Blut druͤkken kann (y); das monatliche Blut, welches ſich unter der inwendigen Haut der Gebaͤrmutter ergießt (z); Flekken (a), welche (t)
an
(q)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS. liq. p. 379.
(r) Anderthalb Pfund, und druͤ- ber FERDINAND. EPIPHAM. hiſt. 10. Blutung durch die Mutter, Mund, Naſe, acht Tage lang PO- TER. Centur. II. obſ. 56. Comm. Lit. 1745. hebd. 4. &c. Bluten durch Mutter und Naſe zugleich MEARA p. 13. 14. zugleich durch Naſe, und den gewoͤhnlichen Brun- nen VERMALE obſ. p. 33. durch die Naſe, Ohren, Augen, und den- noch dabey die Reinigung LOWER. vindic. p. 19.
(s)[Spaltenumbruch]
Nach einigen Blattſeiten.
(u)DUVERN. II. p. 325.
(w)p. 130.
(x)Ibid.
(y)LITTRE hiſt. de l’Acad. 1720. p. 16. add. SCHULZE Com- ment. Lit. 1731. n. 5. FANTON. p. 187. HEISTER. not. 32.
(z)MORGAGN. ſed. cauſ. II. p. 298.
(a)CARP. Iſag. ic. p. 24.
(t) Dies erinnert FANTON. p. 186.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1121"n="1085"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Monatliche Reinigung.</hi></fw><lb/>
umgekehrt war, ſo daß blos der Hals derſelben noch uͤb-<lb/>
rig geblieben war<noteplace="foot"n="(q)"><cb/><hirendition="#aq">VIEUSSENS. liq. p.</hi> 379.</note>.</p><lb/><p>Es iſt alſo in der That wahr, daß bisweilen das<lb/>
Blut aus der Scheide, und beſonders alsdenn hervor-<lb/>
dringe, wenn ſich in der Gebaͤrmutter Hinderniſſe fin-<lb/>
den, und die, dieſer Reinigung erwekkende Urſach dem-<lb/>
ohngeachtet doch noch den Antrieb macht: hieruͤber hat<lb/>
man ſich eben ſo wenig zu verwundern, als uͤber die guͤl-<lb/>
dene Ader und tauſend andere Abgaͤnge des Bluts, wel-<lb/>
che ſich ſogar mit dem Fluſſe des monatlichen verbin-<lb/>
den <noteplace="foot"n="(r)">Anderthalb Pfund, und druͤ-<lb/>
ber <hirendition="#aq">FERDINAND. EPIPHAM. hiſt.</hi><lb/>
10. Blutung durch die Mutter,<lb/>
Mund, Naſe, acht Tage lang <hirendition="#aq">PO-<lb/>
TER. Centur. II. obſ. 56. Comm.<lb/>
Lit. 1745. hebd. 4. &c.</hi> Bluten<lb/>
durch Mutter und Naſe zugleich<lb/><hirendition="#aq">MEARA p.</hi> 13. 14. zugleich durch<lb/>
Naſe, und den gewoͤhnlichen Brun-<lb/>
nen <hirendition="#aq">VERMALE obſ. p.</hi> 33. durch<lb/>
die Naſe, Ohren, Augen, und den-<lb/>
noch dabey die Reinigung <hirendition="#aq">LOWER.<lb/>
vindic. p.</hi> 19.</note>, oder zur Erſezzung und Schadloshaltung deſ-<lb/>ſelben hervorkommen<noteplace="foot"n="(s)"><cb/>
Nach einigen Blattſeiten.</note>.</p><lb/><p>Jndeſſen giebt es doch eine Menge Gruͤnde, daß<lb/>
das monatliche Blut vorzuͤglich ſeinen Weg durch die<lb/>
Mutter nimmt: dazu gehoͤren die Weite und groſſe<lb/>
Menge der Muttergefaͤſſe, woran ſie die Scheide in der<lb/>
That uͤbertreffen; der deutliche Abfluß der Reinigung<lb/>
bey Kindbetterinnen, ſo mit dem Monatsblute viel Aehn-<lb/>
lichkeit hat; die zottige <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">DUVERN. II. p.</hi> 325.</note>, poroͤſe innere Flaͤche der Ge-<lb/>
baͤrmutter, aus welcher eingeſprizzte Fluͤßigkeiten leicht-<lb/>
lich wieder hervortroͤpfeln <noteplace="foot"n="(w)"><hirendition="#aq">p.</hi> 130.</note>; Schweisloͤcher von aller-<lb/>
ley Art <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">Ibid.</hi></note>, aus welchen man Blut druͤkken kann <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">LITTRE hiſt. de l’Acad.<lb/>
1720. p. 16. add. SCHULZE Com-<lb/>
ment. Lit. 1731. n. 5. FANTON.<lb/>
p. 187. HEISTER. not.</hi> 32.</note>;<lb/>
das monatliche Blut, welches ſich unter der inwendigen<lb/>
Haut der Gebaͤrmutter ergießt <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">MORGAGN. ſed. cauſ. II.<lb/>
p.</hi> 298.</note>; Flekken <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">CARP. Iſag. ic. p.</hi> 24.</note>, welche<lb/><fwplace="bottom"type="catch">an</fw><lb/><noteplace="foot"n="(t)">Dies erinnert <hirendition="#aq">FANTON.<lb/>
p.</hi> 186.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1085/1121]
III. Abſchn. Monatliche Reinigung.
umgekehrt war, ſo daß blos der Hals derſelben noch uͤb-
rig geblieben war (q).
Es iſt alſo in der That wahr, daß bisweilen das
Blut aus der Scheide, und beſonders alsdenn hervor-
dringe, wenn ſich in der Gebaͤrmutter Hinderniſſe fin-
den, und die, dieſer Reinigung erwekkende Urſach dem-
ohngeachtet doch noch den Antrieb macht: hieruͤber hat
man ſich eben ſo wenig zu verwundern, als uͤber die guͤl-
dene Ader und tauſend andere Abgaͤnge des Bluts, wel-
che ſich ſogar mit dem Fluſſe des monatlichen verbin-
den (r), oder zur Erſezzung und Schadloshaltung deſ-
ſelben hervorkommen (s).
Jndeſſen giebt es doch eine Menge Gruͤnde, daß
das monatliche Blut vorzuͤglich ſeinen Weg durch die
Mutter nimmt: dazu gehoͤren die Weite und groſſe
Menge der Muttergefaͤſſe, woran ſie die Scheide in der
That uͤbertreffen; der deutliche Abfluß der Reinigung
bey Kindbetterinnen, ſo mit dem Monatsblute viel Aehn-
lichkeit hat; die zottige (u), poroͤſe innere Flaͤche der Ge-
baͤrmutter, aus welcher eingeſprizzte Fluͤßigkeiten leicht-
lich wieder hervortroͤpfeln (w); Schweisloͤcher von aller-
ley Art (x), aus welchen man Blut druͤkken kann (y);
das monatliche Blut, welches ſich unter der inwendigen
Haut der Gebaͤrmutter ergießt (z); Flekken (a), welche
an
(t)
(q)
VIEUSSENS. liq. p. 379.
(r) Anderthalb Pfund, und druͤ-
ber FERDINAND. EPIPHAM. hiſt.
10. Blutung durch die Mutter,
Mund, Naſe, acht Tage lang PO-
TER. Centur. II. obſ. 56. Comm.
Lit. 1745. hebd. 4. &c. Bluten
durch Mutter und Naſe zugleich
MEARA p. 13. 14. zugleich durch
Naſe, und den gewoͤhnlichen Brun-
nen VERMALE obſ. p. 33. durch
die Naſe, Ohren, Augen, und den-
noch dabey die Reinigung LOWER.
vindic. p. 19.
(s)
Nach einigen Blattſeiten.
(u) DUVERN. II. p. 325.
(w) p. 130.
(x) Ibid.
(y) LITTRE hiſt. de l’Acad.
1720. p. 16. add. SCHULZE Com-
ment. Lit. 1731. n. 5. FANTON.
p. 187. HEISTER. not. 32.
(z) MORGAGN. ſed. cauſ. II.
p. 298.
(a) CARP. Iſag. ic. p. 24.
(t) Dies erinnert FANTON.
p. 186.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1085. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1121>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.