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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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II. Abschn. Bau der Gebärmutter.
sie hier nicht auch eben die Art, wie bey den Thieren ha-
ben sollte.

Hieher rechne ich auch die vorlängst erwähnte(n)
Milchgefässe der Gebärmutter.

§. 49.
Die Nerven der Gebärmutter.

Es haben diese Nerven, wie bey den Mannsperso-
nen (a), so auch bey den Frauenspersonen einen vielfa-
chen Ursprung.

So entspringen die ersten und öbersten aus dem Nie-
rengeflechte (b). Dieses wird von Aesten gemacht, so
aus dem grossen Nervenknote entspringen, indem an-
dere Aeste von dem Stamme des Ribbennerven tief hin-
ter der Aorte und Nierenblutader herzukommen, und
noch andere aus dem Geflechte von der Gekröseschlagader
gegen die untere oder mesocolica(c), sowol vor als hin-
ter dieser Blutader herablaufen.

Von da läuft ein sehr langer Nerve hinter der lin-
ken Nierenblutader, vor der Aorte, nebst dem Saamen-
strange herab, er verstärkt sich durch den Ribbenstamm
unter dem ersten Wirbelbeine des heiligen Knochens, und
läuft zum Eyerstokke herab.

Andere Nerven entstehen aus dem Gekrösegeflechte,
vom Ribbenstamme, und von den Saamennerven, und
auf solche Art bildet sich dasjenige Nervengeflechte, wel-
ches vor der Aorte, und vor dem linken Bekkenstamme
herabgeht, und an dem Knorpel, unter dem untersten
Wirbelbeine der Lenden, ein Nezz macht, aus welchem (d)
Aeste nach dem Bekken herabgehen, und mit grossen
Stämmen zur Mutter und zur Harnblase laufen.

Andere
(n) [Spaltenumbruch] L. I. p. 172.
(a) L. XXVII.
(b) Conf. WINSLOW. III. n.
410. & L. X. p.
265.
(c) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 417. VI. X.
ibid.
(d) L. X. p. 267. WINSLOW.
n. 420. BERRETTIN. t. 27. f.
1. 2.
X x x 5

II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
ſie hier nicht auch eben die Art, wie bey den Thieren ha-
ben ſollte.

Hieher rechne ich auch die vorlaͤngſt erwaͤhnte(n)
Milchgefaͤſſe der Gebaͤrmutter.

§. 49.
Die Nerven der Gebaͤrmutter.

Es haben dieſe Nerven, wie bey den Mannsperſo-
nen (a), ſo auch bey den Frauensperſonen einen vielfa-
chen Urſprung.

So entſpringen die erſten und oͤberſten aus dem Nie-
rengeflechte (b). Dieſes wird von Aeſten gemacht, ſo
aus dem groſſen Nervenknote entſpringen, indem an-
dere Aeſte von dem Stamme des Ribbennerven tief hin-
ter der Aorte und Nierenblutader herzukommen, und
noch andere aus dem Geflechte von der Gekroͤſeſchlagader
gegen die untere oder meſocolica(c), ſowol vor als hin-
ter dieſer Blutader herablaufen.

Von da laͤuft ein ſehr langer Nerve hinter der lin-
ken Nierenblutader, vor der Aorte, nebſt dem Saamen-
ſtrange herab, er verſtaͤrkt ſich durch den Ribbenſtamm
unter dem erſten Wirbelbeine des heiligen Knochens, und
laͤuft zum Eyerſtokke herab.

Andere Nerven entſtehen aus dem Gekroͤſegeflechte,
vom Ribbenſtamme, und von den Saamennerven, und
auf ſolche Art bildet ſich dasjenige Nervengeflechte, wel-
ches vor der Aorte, und vor dem linken Bekkenſtamme
herabgeht, und an dem Knorpel, unter dem unterſten
Wirbelbeine der Lenden, ein Nezz macht, aus welchem (d)
Aeſte nach dem Bekken herabgehen, und mit groſſen
Staͤmmen zur Mutter und zur Harnblaſe laufen.

Andere
(n) [Spaltenumbruch] L. I. p. 172.
(a) L. XXVII.
(b) Conf. WINSLOW. III. n.
410. & L. X. p.
265.
(c) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 417. VI. X.
ibid.
(d) L. X. p. 267. WINSLOW.
n. 420. BERRETTIN. t. 27. f.
1. 2.
X x x 5
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[1065/1101] II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter. ſie hier nicht auch eben die Art, wie bey den Thieren ha- ben ſollte. Hieher rechne ich auch die vorlaͤngſt erwaͤhnte (n) Milchgefaͤſſe der Gebaͤrmutter. §. 49. Die Nerven der Gebaͤrmutter. Es haben dieſe Nerven, wie bey den Mannsperſo- nen (a), ſo auch bey den Frauensperſonen einen vielfa- chen Urſprung. So entſpringen die erſten und oͤberſten aus dem Nie- rengeflechte (b). Dieſes wird von Aeſten gemacht, ſo aus dem groſſen Nervenknote entſpringen, indem an- dere Aeſte von dem Stamme des Ribbennerven tief hin- ter der Aorte und Nierenblutader herzukommen, und noch andere aus dem Geflechte von der Gekroͤſeſchlagader gegen die untere oder meſocolica (c), ſowol vor als hin- ter dieſer Blutader herablaufen. Von da laͤuft ein ſehr langer Nerve hinter der lin- ken Nierenblutader, vor der Aorte, nebſt dem Saamen- ſtrange herab, er verſtaͤrkt ſich durch den Ribbenſtamm unter dem erſten Wirbelbeine des heiligen Knochens, und laͤuft zum Eyerſtokke herab. Andere Nerven entſtehen aus dem Gekroͤſegeflechte, vom Ribbenſtamme, und von den Saamennerven, und auf ſolche Art bildet ſich dasjenige Nervengeflechte, wel- ches vor der Aorte, und vor dem linken Bekkenſtamme herabgeht, und an dem Knorpel, unter dem unterſten Wirbelbeine der Lenden, ein Nezz macht, aus welchem (d) Aeſte nach dem Bekken herabgehen, und mit groſſen Staͤmmen zur Mutter und zur Harnblaſe laufen. Andere (n) L. I. p. 172. (a) L. XXVII. (b) Conf. WINSLOW. III. n. 410. & L. X. p. 265. (c) WINSLOW. n. 417. VI. X. ibid. (d) L. X. p. 267. WINSLOW. n. 420. BERRETTIN. t. 27. f. 1. 2. X x x 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1065. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1101>, abgerufen am 06.05.2024.