Safte angefüllet sind, der gerinnbar ist, gemeiniglich aber liegen diese Eyer wie Trauben nebeneinander. Jn der menschlichen Frucht(w) habe ich zur Zeit noch keine Eyer gefunden, aber wohl in zarten Mägdchens (x) von fünf Jahren, oder auch darunter, und man hat sie also vor den Zeiten der ehelichen Beywohnung(y) schon be- merkt. Jn der Raupenpuppe, und in der Raupe selbst, zeigen sich bereits Grundzüge zu Eyern (z).
Bey den Menschen findet man diese Eyer in dem cellulösen Wesen des Eyerstokks, in welchem sie, gleich- sam als in ihrem Neste (a), dergestalt stekken, daß dem- ohnerachtet doch die meisten Eyer ein wenig unter der Haut des Eyerstokks (b) hervorragen, einige erheben sich ganz und gar (c) aus dem Eyerstokke herauf, und andere liegen in dem cellulösen Fleische des Eyerstokks ver- borgen (d). Sie hängen nicht an Stielen (e), sie ent- halten auch keine Fächer, indem sie von demjenigen cel- lulösen Fleische verschieden sind, aus dem der Eyerstokk besteht. Jch lese daß sie mehr nach vorne zu vorragen sollen (f). Niemals habe ich sie auseinander laufen ge-
sehen,
(w)[Spaltenumbruch]
An einer Mäusefrucht VA- LISNERI c. 5. n. 82. am Kalbe HARDER. apiar. n. 8.
(x) Jn neugebornen MALPIGH. p. 32. und in einer Hündin von 2 Tagen VALISNER. n. 18. einmal sahe im dritten Monate gleichsam Nadelstiche am menschlichen Eyer- stokke Cl. ROEDERER. p. 39. und im Kupfer. Jm zweiten Jahre Anc. mem. II. p. 244 245. im vier- ten Jahre ROEDERER. p. 39. im fünften VALISNER. generaz. c. 5. n. 22. im Mädchen, so noch nicht sechs Jahre alt war FABRIC. progr. p. 7. im achtjährigen Idem. im zehnten Jahre ROEDERER. im zarten Mädchen DUVERNEY II. p. 381.
(y)[Spaltenumbruch]
Folglich entstehen sie nicht zur Zeit der Mannbarkeit NIGRI- SOL. p. 81.
(z)SWAMMERDAM. bloedel. dierti.
(a) Auch ROEDERER. p. 29. mit dem halben Theil an dem Eyer- stokk angewachsen NIGRIS. p. 22.
(b)Ic. nostr. maj. BOEHMER. fasc. II. t. 2. f. 1. GRAAF. t. 16.
(c)ROEDERER.
(d)ROEDERER. t. 7. f. 7. GRAAF. l. c.
(e)ROEDERER. GRAAF. p. 181. VOGLI p. 221. hängen an ei- nem Aderstängelchen NIGRYOLI p. 22. LIEUTAUD. p. 362. hängen in der Kazze MANGET. bibl. p. 611. dieses ist zu viel.
(f)ROEDER. p. 40.
T t t 2
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Safte angefuͤllet ſind, der gerinnbar iſt, gemeiniglich aber liegen dieſe Eyer wie Trauben nebeneinander. Jn der menſchlichen Frucht(w) habe ich zur Zeit noch keine Eyer gefunden, aber wohl in zarten Maͤgdchens (x) von fuͤnf Jahren, oder auch darunter, und man hat ſie alſo vor den Zeiten der ehelichen Beywohnung(y) ſchon be- merkt. Jn der Raupenpuppe, und in der Raupe ſelbſt, zeigen ſich bereits Grundzuͤge zu Eyern (z).
Bey den Menſchen findet man dieſe Eyer in dem celluloͤſen Weſen des Eyerſtokks, in welchem ſie, gleich- ſam als in ihrem Neſte (a), dergeſtalt ſtekken, daß dem- ohnerachtet doch die meiſten Eyer ein wenig unter der Haut des Eyerſtokks (b) hervorragen, einige erheben ſich ganz und gar (c) aus dem Eyerſtokke herauf, und andere liegen in dem celluloͤſen Fleiſche des Eyerſtokks ver- borgen (d). Sie haͤngen nicht an Stielen (e), ſie ent- halten auch keine Faͤcher, indem ſie von demjenigen cel- luloͤſen Fleiſche verſchieden ſind, aus dem der Eyerſtokk beſteht. Jch leſe daß ſie mehr nach vorne zu vorragen ſollen (f). Niemals habe ich ſie auseinander laufen ge-
ſehen,
(w)[Spaltenumbruch]
An einer Maͤuſefrucht VA- LISNERI c. 5. n. 82. am Kalbe HARDER. apiar. n. 8.
(x) Jn neugebornen MALPIGH. p. 32. und in einer Huͤndin von 2 Tagen VALISNER. n. 18. einmal ſahe im dritten Monate gleichſam Nadelſtiche am menſchlichen Eyer- ſtokke Cl. ROEDERER. p. 39. und im Kupfer. Jm zweiten Jahre Anc. mem. II. p. 244 245. im vier- ten Jahre ROEDERER. p. 39. im fuͤnften VALISNER. generaz. c. 5. n. 22. im Maͤdchen, ſo noch nicht ſechs Jahre alt war FABRIC. progr. p. 7. im achtjaͤhrigen Idem. im zehnten Jahre ROEDERER. im zarten Maͤdchen DUVERNEY II. p. 381.
(y)[Spaltenumbruch]
Folglich entſtehen ſie nicht zur Zeit der Mannbarkeit NIGRI- SOL. p. 81.
(z)SWAMMERDAM. bloedel. dierti.
(a) Auch ROEDERER. p. 29. mit dem halben Theil an dem Eyer- ſtokk angewachſen NIGRIS. p. 22.
(b)Ic. noſtr. maj. BOEHMER. faſc. II. t. 2. f. 1. GRAAF. t. 16.
(c)ROEDERER.
(d)ROEDERER. t. 7. f. 7. GRAAF. l. c.
(e)ROEDERER. GRAAF. p. 181. VOGLI p. 221. haͤngen an ei- nem Aderſtaͤngelchen NIGRYOLI p. 22. LIEUTAUD. p. 362. haͤngen in der Kazze MANGET. bibl. p. 611. dieſes iſt zu viel.
(f)ROEDER. p. 40.
T t t 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1063"n="1027"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.</hi></fw><lb/>
Safte angefuͤllet ſind, der gerinnbar iſt, gemeiniglich<lb/>
aber liegen dieſe Eyer wie Trauben nebeneinander. Jn<lb/>
der menſchlichen Frucht<noteplace="foot"n="(w)"><cb/>
An einer Maͤuſefrucht <hirendition="#aq">VA-<lb/>
LISNERI c. 5. n.</hi> 82. am Kalbe<lb/><hirendition="#aq">HARDER. apiar. n.</hi> 8.</note> habe ich zur Zeit noch keine<lb/>
Eyer gefunden, aber wohl in zarten Maͤgdchens <noteplace="foot"n="(x)">Jn neugebornen <hirendition="#aq">MALPIGH.<lb/>
p.</hi> 32. und in einer Huͤndin von 2<lb/>
Tagen <hirendition="#aq">VALISNER. n.</hi> 18. einmal<lb/>ſahe im dritten Monate gleichſam<lb/>
Nadelſtiche am menſchlichen Eyer-<lb/>ſtokke <hirendition="#aq">Cl. ROEDERER. p.</hi> 39. und<lb/>
im Kupfer. Jm zweiten Jahre<lb/><hirendition="#aq">Anc. mem. II. p.</hi> 244 245. im vier-<lb/>
ten Jahre <hirendition="#aq">ROEDERER. p.</hi> 39. im<lb/>
fuͤnften <hirendition="#aq">VALISNER. generaz. c. 5.<lb/>
n.</hi> 22. im Maͤdchen, ſo noch nicht<lb/>ſechs Jahre alt war <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FABRIC.</hi><lb/>
progr. p.</hi> 7. im achtjaͤhrigen <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem.</hi></hi><lb/>
im zehnten Jahre <hirendition="#aq">ROEDERER.</hi> im<lb/>
zarten Maͤdchen <hirendition="#aq">DUVERNEY II.<lb/>
p.</hi> 381.</note> von<lb/>
fuͤnf Jahren, oder auch darunter, und man hat ſie alſo<lb/>
vor den Zeiten der ehelichen Beywohnung<noteplace="foot"n="(y)"><cb/>
Folglich entſtehen ſie nicht<lb/>
zur Zeit der Mannbarkeit <hirendition="#aq">NIGRI-<lb/>
SOL. p.</hi> 81.</note>ſchon be-<lb/>
merkt. Jn der Raupenpuppe, und in der Raupe ſelbſt,<lb/>
zeigen ſich bereits Grundzuͤge zu Eyern <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">SWAMMERDAM. bloedel.<lb/>
dierti.</hi></note>.</p><lb/><p>Bey den Menſchen findet man dieſe Eyer in dem<lb/>
celluloͤſen Weſen des Eyerſtokks, in welchem ſie, gleich-<lb/>ſam als in ihrem Neſte <noteplace="foot"n="(a)">Auch <hirendition="#aq">ROEDERER. p.</hi> 29.<lb/>
mit dem halben Theil an dem Eyer-<lb/>ſtokk angewachſen <hirendition="#aq">NIGRIS. p.</hi> 22.</note>, dergeſtalt ſtekken, daß dem-<lb/>
ohnerachtet doch die meiſten Eyer ein wenig unter der<lb/>
Haut des Eyerſtokks <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Ic. noſtr. maj. BOEHMER.<lb/>
faſc. II. t. 2. f. 1. GRAAF. t.</hi> 16.</note> hervorragen, einige erheben<lb/>ſich ganz und gar <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">ROEDERER.</hi></note> aus dem Eyerſtokke herauf, und<lb/>
andere liegen in dem celluloͤſen Fleiſche des Eyerſtokks ver-<lb/>
borgen <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ROEDERER.</hi> t. 7. f. 7.<lb/>
GRAAF. l. c.</hi></note>. Sie haͤngen nicht an Stielen <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">ROEDERER. GRAAF. p.<lb/>
181. VOGLI p.</hi> 221. haͤngen an ei-<lb/>
nem Aderſtaͤngelchen <hirendition="#aq">NIGRYOLI<lb/>
p. 22. LIEUTAUD. p.</hi> 362. haͤngen<lb/>
in der Kazze <hirendition="#aq">MANGET. bibl. p.</hi><lb/>
611. dieſes iſt zu viel.</note>, ſie ent-<lb/>
halten auch keine Faͤcher, indem ſie von demjenigen cel-<lb/>
luloͤſen Fleiſche verſchieden ſind, aus dem der Eyerſtokk<lb/>
beſteht. Jch leſe daß ſie mehr nach vorne zu vorragen<lb/>ſollen <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">ROEDER. p.</hi> 40.</note>. Niemals habe ich ſie auseinander laufen ge-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T t t 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſehen,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1027/1063]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
Safte angefuͤllet ſind, der gerinnbar iſt, gemeiniglich
aber liegen dieſe Eyer wie Trauben nebeneinander. Jn
der menſchlichen Frucht (w) habe ich zur Zeit noch keine
Eyer gefunden, aber wohl in zarten Maͤgdchens (x) von
fuͤnf Jahren, oder auch darunter, und man hat ſie alſo
vor den Zeiten der ehelichen Beywohnung (y) ſchon be-
merkt. Jn der Raupenpuppe, und in der Raupe ſelbſt,
zeigen ſich bereits Grundzuͤge zu Eyern (z).
Bey den Menſchen findet man dieſe Eyer in dem
celluloͤſen Weſen des Eyerſtokks, in welchem ſie, gleich-
ſam als in ihrem Neſte (a), dergeſtalt ſtekken, daß dem-
ohnerachtet doch die meiſten Eyer ein wenig unter der
Haut des Eyerſtokks (b) hervorragen, einige erheben
ſich ganz und gar (c) aus dem Eyerſtokke herauf, und
andere liegen in dem celluloͤſen Fleiſche des Eyerſtokks ver-
borgen (d). Sie haͤngen nicht an Stielen (e), ſie ent-
halten auch keine Faͤcher, indem ſie von demjenigen cel-
luloͤſen Fleiſche verſchieden ſind, aus dem der Eyerſtokk
beſteht. Jch leſe daß ſie mehr nach vorne zu vorragen
ſollen (f). Niemals habe ich ſie auseinander laufen ge-
ſehen,
(w)
An einer Maͤuſefrucht VA-
LISNERI c. 5. n. 82. am Kalbe
HARDER. apiar. n. 8.
(x) Jn neugebornen MALPIGH.
p. 32. und in einer Huͤndin von 2
Tagen VALISNER. n. 18. einmal
ſahe im dritten Monate gleichſam
Nadelſtiche am menſchlichen Eyer-
ſtokke Cl. ROEDERER. p. 39. und
im Kupfer. Jm zweiten Jahre
Anc. mem. II. p. 244 245. im vier-
ten Jahre ROEDERER. p. 39. im
fuͤnften VALISNER. generaz. c. 5.
n. 22. im Maͤdchen, ſo noch nicht
ſechs Jahre alt war FABRIC.
progr. p. 7. im achtjaͤhrigen Idem.
im zehnten Jahre ROEDERER. im
zarten Maͤdchen DUVERNEY II.
p. 381.
(y)
Folglich entſtehen ſie nicht
zur Zeit der Mannbarkeit NIGRI-
SOL. p. 81.
(z) SWAMMERDAM. bloedel.
dierti.
(a) Auch ROEDERER. p. 29.
mit dem halben Theil an dem Eyer-
ſtokk angewachſen NIGRIS. p. 22.
(b) Ic. noſtr. maj. BOEHMER.
faſc. II. t. 2. f. 1. GRAAF. t. 16.
(c) ROEDERER.
(d) ROEDERER. t. 7. f. 7.
GRAAF. l. c.
(e) ROEDERER. GRAAF. p.
181. VOGLI p. 221. haͤngen an ei-
nem Aderſtaͤngelchen NIGRYOLI
p. 22. LIEUTAUD. p. 362. haͤngen
in der Kazze MANGET. bibl. p.
611. dieſes iſt zu viel.
(f) ROEDER. p. 40.
T t t 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1063>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.