stört(s), ein Theil, der zwar dem Jungferhäutchen ganz nahe liegt, von demselben aber doch verschieden ist.
Hierauf stellet sich inwendiger, ein Membranchen dem Gesichte dar, welches nicht aus der Haut, sondern aus dem in eins fortgehenden Scheidenfleische selbst (t) un- ten und hinten aus dem Oberhäutchen gemacht ist, es erscheinet ebenfalls an den, von einander geschobnen Thei- len mondförmig, ist oberwärts hol, und verschließt einen grossen Theil der Mutterscheide, deren hinterer Theil überhaupt davon bedekkt, und nur der vordere unter der Harnröhre allein offen ist. Man nennt es das Jung- ferhäutchen (hymen).
Zwischen den Schaamleffzen, dem Jungferhäutchen, und der Mutterscheide zeiget sich bei Jungfern (u) eine Höhlung, welche bei Weibern undeutlicher ist.
So verhalten sich diese Theile überhaupt, denn es verdient es die Sache, sie einzeln und besonders vorzu- nehmen.
§. 20. Die weibliche Ruthe.
Schon die Alten (a) reden von diesem Theile, den der Mensch mit den mehresten vierfüßigen Thieren (b),
und
(s)[Spaltenumbruch]ROEDER. Elem. p. 53. da- von ein grosser Schmerz, daß es loser werde, sagt mit Recht HEN- RICUS de HEERS. p. 92.
(t)HUBER. BOEHMER. Jch fand es an einer Frau die einmal geboren hatte.
(u) Prouaos SEVERINI. PI- NAEI p. 98. HUBERUS hat es p. 5. art. 2.
(a)Kyon HIPPOCRATES de natura mulier. L. II. und das säu- lenförmige Fleisch SORANI Koles der Weiber ARISTOT. Hist. L. X. c. 3. kömmt auch vor in Isag. anat. [Spaltenumbruch]
c. 30. und apud SUIDAM. II. p. 590 RUFUM I. p. 31. 52. ist die Numphe murtos RUFI I p. 51. 52. Numphe PAULI L. VI. c. 70. SO- RANI. GALENI. vielleicht L. XV. c. 3. AETII L. XVI. ORTLOB. p. 129 Albathara AVICENNAE L. III. f. 21. tr. 4. c 24. auch die Talmudisten erwähnen derselben GINZBURGER. medic. Talmud. p. 11.
(b) Jm Affen groß PARIS. et anc. mem. I. p. 430. auch am Ele- phanten STUKELEY p. 101. 102. 104. bipalmarem PARISINI P. III.
p. 107.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ſtoͤrt(s), ein Theil, der zwar dem Jungferhaͤutchen ganz nahe liegt, von demſelben aber doch verſchieden iſt.
Hierauf ſtellet ſich inwendiger, ein Membranchen dem Geſichte dar, welches nicht aus der Haut, ſondern aus dem in eins fortgehenden Scheidenfleiſche ſelbſt (t) un- ten und hinten aus dem Oberhaͤutchen gemacht iſt, es erſcheinet ebenfalls an den, von einander geſchobnen Thei- len mondfoͤrmig, iſt oberwaͤrts hol, und verſchließt einen groſſen Theil der Mutterſcheide, deren hinterer Theil uͤberhaupt davon bedekkt, und nur der vordere unter der Harnroͤhre allein offen iſt. Man nennt es das Jung- ferhaͤutchen (hymen).
Zwiſchen den Schaamleffzen, dem Jungferhaͤutchen, und der Mutterſcheide zeiget ſich bei Jungfern (u) eine Hoͤhlung, welche bei Weibern undeutlicher iſt.
So verhalten ſich dieſe Theile uͤberhaupt, denn es verdient es die Sache, ſie einzeln und beſonders vorzu- nehmen.
§. 20. Die weibliche Ruthe.
Schon die Alten (a) reden von dieſem Theile, den der Menſch mit den mehreſten vierfuͤßigen Thieren (b),
und
(s)[Spaltenumbruch]ROEDER. Elem. p. 53. da- von ein groſſer Schmerz, daß es loſer werde, ſagt mit Recht HEN- RICUS de HEERS. p. 92.
(t)HUBER. BOEHMER. Jch fand es an einer Frau die einmal geboren hatte.
(u) Προυαος SEVERINI. PI- NAEI p. 98. HUBERUS hat es p. 5. art. 2.
(a)Kyon HIPPOCRATES de natura mulier. L. II. und das ſaͤu- lenfoͤrmige Fleiſch SORANI Koles der Weiber ARISTOT. Hiſt. L. X. c. 3. koͤmmt auch vor in Iſag. anat. [Spaltenumbruch]
c. 30. und apud SUIDAM. II. p. 590 RUFUM I. p. 31. 52. iſt die Νυμφη μυϱτος RUFI I p. 51. 52. Νυμφη PAULI L. VI. c. 70. SO- RANI. GALENI. vielleicht L. XV. c. 3. AETII L. XVI. ORTLOB. p. 129 Albathara AVICENNAE L. III. f. 21. tr. 4. c 24. auch die Talmudiſten erwaͤhnen derſelben GINZBURGER. medic. Talmud. p. 11.
(b) Jm Affen groß PARIS. et anc. mem. I. p. 430. auch am Ele- phanten STUKELEY p. 101. 102. 104. bipalmarem PARISINI P. III.
p. 107.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
ſtoͤrt (s), ein Theil, der zwar dem Jungferhaͤutchen ganz
nahe liegt, von demſelben aber doch verſchieden iſt.
Hierauf ſtellet ſich inwendiger, ein Membranchen dem
Geſichte dar, welches nicht aus der Haut, ſondern aus
dem in eins fortgehenden Scheidenfleiſche ſelbſt (t) un-
ten und hinten aus dem Oberhaͤutchen gemacht iſt, es
erſcheinet ebenfalls an den, von einander geſchobnen Thei-
len mondfoͤrmig, iſt oberwaͤrts hol, und verſchließt einen
groſſen Theil der Mutterſcheide, deren hinterer Theil
uͤberhaupt davon bedekkt, und nur der vordere unter
der Harnroͤhre allein offen iſt. Man nennt es das Jung-
ferhaͤutchen (hymen).
Zwiſchen den Schaamleffzen, dem Jungferhaͤutchen,
und der Mutterſcheide zeiget ſich bei Jungfern (u) eine
Hoͤhlung, welche bei Weibern undeutlicher iſt.
So verhalten ſich dieſe Theile uͤberhaupt, denn es
verdient es die Sache, ſie einzeln und beſonders vorzu-
nehmen.
§. 20.
Die weibliche Ruthe.
Schon die Alten (a) reden von dieſem Theile, den
der Menſch mit den mehreſten vierfuͤßigen Thieren (b),
und
(s)
ROEDER. Elem. p. 53. da-
von ein groſſer Schmerz, daß es
loſer werde, ſagt mit Recht HEN-
RICUS de HEERS. p. 92.
(t) HUBER. BOEHMER. Jch
fand es an einer Frau die einmal
geboren hatte.
(u) Προυαος SEVERINI. PI-
NAEI p. 98. HUBERUS hat es p.
5. art. 2.
(a) Kyon HIPPOCRATES de
natura mulier. L. II. und das ſaͤu-
lenfoͤrmige Fleiſch SORANI Koles
der Weiber ARISTOT. Hiſt. L. X.
c. 3. koͤmmt auch vor in Iſag. anat.
c. 30. und apud SUIDAM. II. p.
590 RUFUM I. p. 31. 52. iſt die
Νυμφη μυϱτος RUFI I p. 51. 52.
Νυμφη PAULI L. VI. c. 70. SO-
RANI. GALENI. vielleicht L. XV.
c. 3. AETII L. XVI. ORTLOB.
p. 129 Albathara AVICENNAE
L. III. f. 21. tr. 4. c 24. auch die
Talmudiſten erwaͤhnen derſelben
GINZBURGER. medic. Talmud.
p. 11.
(b) Jm Affen groß PARIS. et
anc. mem. I. p. 430. auch am Ele-
phanten STUKELEY p. 101. 102.
104. bipalmarem PARISINI P. III.
p. 107.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 976. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1012>, abgerufen am 22.11.2024.
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