da nämlich der Auswurf bei gelbsüchtigen Personen, weis (d) thonartig oder wenigstens doch grau (e) ist. Er pflegt, wo Gallensteine vorhanden sind, in der Blase, weis auszusehen, weil ihm die Farbe von der Galle (f) fehlet. Daher erlangt der, vormals weisse Kot (g), wenn der Blasenstein herausgezogen worden, nunmehr seine natürliche Farbe wieder, und es färbet sich der weisse Kot der Kinder, wenn man ihnen Rhabarber giebt, und den gemeinschaftlichen Gallengang öfnet (h).
Bisweilen aber ist derselbe doch bei einigen Gelbsüch- tigen gelbe (i), denn es hindert nichts, daß nicht in diesem Exempel, die Lebergalle, welche sich von der ver- stopften Gallenblase ausgeschlossen ist, theils zum Zwölf- fingerdarm gehen, theils wieder ins Blut zurükklaufen sollte. Auch bei Kindern, in welchen die Säure im Ueberflusse vorhanden ist, und die sich grüne Galle er- brechen (k), ist der Kot grün, und dieses stimmet mit den Versuchen ziemlichermaassen überein (l).
Eine geschmakklose Süßigkeit entstehet, vermittelst der Fäulnis überhaupt aus allen Arten des Geschmakkes, und dennoch fand Leeuwenhoek in dem Menschenkote offenbare Spuren von Galle (m), und so gar Boer-
haave,
(d)[Spaltenumbruch]HIPPOC. Caec. I. n. 38. 70. ARETAEUS diut. I. c. 15. RU- FUS II. p. 58. CAELIUS tard. L. III. c. 5. RHAZE divis. p. 49. Munit fund. PLEMP. p. 97. KER- KRING obs 82. Ess. of a Societ. at Edimb. I. p 261. GEUDER ferment. p. 108. Hist. morb. ura- tislav. 1699 p. 16. BORRICH Cent. III. Epist. 97. REVER- HORST p. 40.
(e)VIEUSSENS obs. p. 228. Morb. urati lav 1699. p. 16.
(i)RIOLAN enchirid. p. 132. MEAD pois p. 32. bei diesem Fall sei ein Durchlauf zugegen de HAEN T. IV. p. 121.
(k)Add. FLOYER p. 115. HUXHAM de colica damnon p. 20.
(l)p. 553 554.
(m)Epist. Physiol. p. 374. 376.
Die Galle. XXIII. Buch.
da naͤmlich der Auswurf bei gelbſuͤchtigen Perſonen, weis (d) thonartig oder wenigſtens doch grau (e) iſt. Er pflegt, wo Gallenſteine vorhanden ſind, in der Blaſe, weis auszuſehen, weil ihm die Farbe von der Galle (f) fehlet. Daher erlangt der, vormals weiſſe Kot (g), wenn der Blaſenſtein herausgezogen worden, nunmehr ſeine natuͤrliche Farbe wieder, und es faͤrbet ſich der weiſſe Kot der Kinder, wenn man ihnen Rhabarber giebt, und den gemeinſchaftlichen Gallengang oͤfnet (h).
Bisweilen aber iſt derſelbe doch bei einigen Gelbſuͤch- tigen gelbe (i), denn es hindert nichts, daß nicht in dieſem Exempel, die Lebergalle, welche ſich von der ver- ſtopften Gallenblaſe ausgeſchloſſen iſt, theils zum Zwoͤlf- fingerdarm gehen, theils wieder ins Blut zuruͤkklaufen ſollte. Auch bei Kindern, in welchen die Saͤure im Ueberfluſſe vorhanden iſt, und die ſich gruͤne Galle er- brechen (k), iſt der Kot gruͤn, und dieſes ſtimmet mit den Verſuchen ziemlichermaaſſen uͤberein (l).
Eine geſchmakkloſe Suͤßigkeit entſtehet, vermittelſt der Faͤulnis uͤberhaupt aus allen Arten des Geſchmakkes, und dennoch fand Leeuwenhoek in dem Menſchenkote offenbare Spuren von Galle (m), und ſo gar Boer-
haave,
(d)[Spaltenumbruch]HIPPOC. Cæc. I. n. 38. 70. ARETAEUS diut. I. c. 15. RU- FUS II. p. 58. CAELIUS tard. L. III. c. 5. RHAZE diviſ. p. 49. Munit fund. PLEMP. p. 97. KER- KRING obſ 82. Eſſ. of a Societ. at Edimb. I. p 261. GEUDER ferment. p. 108. Hiſt. morb. ura- tislav. 1699 p. 16. BORRICH Cent. III. Epiſt. 97. REVER- HORST p. 40.
(e)VIEUSSENS obſ. p. 228. Morb. urati lav 1699. p. 16.
(i)RIOLAN enchirid. p. 132. MEAD pois p. 32. bei dieſem Fall ſei ein Durchlauf zugegen de HÆN T. IV. p. 121.
(k)Add. FLOYER p. 115. HUXHAM de colica damnon p. 20.
(l)p. 553 554.
(m)Epiſt. Phyſiol. p. 374. 376.
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Die Galle. XXIII. Buch.
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weis (d) thonartig oder wenigſtens doch grau (e) iſt. Er
pflegt, wo Gallenſteine vorhanden ſind, in der Blaſe,
weis auszuſehen, weil ihm die Farbe von der Galle (f)
fehlet. Daher erlangt der, vormals weiſſe Kot (g), wenn
der Blaſenſtein herausgezogen worden, nunmehr ſeine
natuͤrliche Farbe wieder, und es faͤrbet ſich der weiſſe
Kot der Kinder, wenn man ihnen Rhabarber giebt,
und den gemeinſchaftlichen Gallengang oͤfnet (h).
Bisweilen aber iſt derſelbe doch bei einigen Gelbſuͤch-
tigen gelbe (i), denn es hindert nichts, daß nicht in
dieſem Exempel, die Lebergalle, welche ſich von der ver-
ſtopften Gallenblaſe ausgeſchloſſen iſt, theils zum Zwoͤlf-
fingerdarm gehen, theils wieder ins Blut zuruͤkklaufen
ſollte. Auch bei Kindern, in welchen die Saͤure im
Ueberfluſſe vorhanden iſt, und die ſich gruͤne Galle er-
brechen (k), iſt der Kot gruͤn, und dieſes ſtimmet mit
den Verſuchen ziemlichermaaſſen uͤberein (l).
Eine geſchmakkloſe Suͤßigkeit entſtehet, vermittelſt
der Faͤulnis uͤberhaupt aus allen Arten des Geſchmakkes,
und dennoch fand Leeuwenhoek in dem Menſchenkote
offenbare Spuren von Galle (m), und ſo gar Boer-
haave,
(d)
HIPPOC. Cæc. I. n. 38. 70.
ARETAEUS diut. I. c. 15. RU-
FUS II. p. 58. CAELIUS tard.
L. III. c. 5. RHAZE diviſ. p. 49.
Munit fund. PLEMP. p. 97. KER-
KRING obſ 82. Eſſ. of a Societ.
at Edimb. I. p 261. GEUDER
ferment. p. 108. Hiſt. morb. ura-
tislav. 1699 p. 16. BORRICH
Cent. III. Epiſt. 97. REVER-
HORST p. 40.
(e) VIEUSSENS obſ. p. 228.
Morb. urati lav 1699. p. 16.
(f) TACCON Comm. Litt.
Nor. 1742. hebd. 32. add. 1740.
hebd 19. GEUDER COE p. 143.
(g)
Comm. Lit. Nor. 1740.
hebd. 19.
(h) SENNERT infant. curat.
c. 22. &c.
(i) RIOLAN enchirid. p. 132.
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ſei ein Durchlauf zugegen de HÆN
T. IV. p. 121.
(k) Add. FLOYER p. 115.
HUXHAM de colica damnon
p. 20.
(l) p. 553 554.
(m) Epiſt. Phyſiol. p. 374. 376.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/912>, abgerufen am 23.11.2024.
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