riz von Revenhorst(e), aus dem gemeinschaftlichen Gallengange in der ersten und zwoten Stunde gegen ein Lot, in den nächsten drei Stunden etwas weniger, so daß er es in vier und zwanzig Stunden auf sechs Unzen brachte. J. G. Heuermann(f), sammelte aus einem Hunde, innerhalb vier und zwanzig Stunden, fünf bis sechs Unzen. Der berümte Seger bekam, blos aus dem Blasengange (g), innerhalb sechs Stunden über eine Unze, und in einer halben Stunde zwei Quentchen, und er schreibet diesem Versuche mehr, als den übrigen zu. An einem Menschen, bei dem die Galle, aus der Blase, da man seine Seite geöfnet hatte, floß, sahe Ca- jetan Tacconi(h), blos an Blasengalle in eben der Zeit vier Unzen abfliessen.
Bianchi(i) sezzt nur wenig Galle an, denn er rechnet auf vier und zwanzig Stunden nur eine, bis zwo Unzen; einige Unzen Nicolai(k); und Lister wenig Quentchen (l).
Jn der That hat Malpighi Recht, und er schreibt versuchmäßig, daß nicht wenig Galle zum Vorschein komme, weil Seger gesehen, daß die Galle geschwinde geflossen komme, wenn man in die Blase eine Röhre ge- stekkt, und es fand Wepfer bei einem Hunde den an- dern Tag, die ledig gewordne Blase, von neuen wieder angefüllt (m). Es scheint bei einen Menschen, bei wel- chem sich die Kolikschmerzen alle fünf Tage periodisch wie- der einstellten, und durch die Gelbesucht einen Ausbruch suchten, das ganze System der Gallengefässe innerhalb gedachter Zeit, von der gehemmten Galle bis zu den heftigsten, und unerträglichsten Schmerzen aufgeschwol- len gewesen zu sein (n). Doch es lässet auch die Grösse
der
(e)[Spaltenumbruch]De circul. bil. p. 32.
(f)Physiolog. T. III. p. 776.
(g)p. 23. 24.
(h)Mem. de fisica II. p. 309.
(i)c. 41.
(k)[Spaltenumbruch]Mat. med. p. 177. 179.
(l)Fund med. II. p. 118.
(m)Cicur p. 252.
(n)TACONO.
K k k 5
III. Abſchn. Jhr Bau.
riz von Revenhorſt(e), aus dem gemeinſchaftlichen Gallengange in der erſten und zwoten Stunde gegen ein Lot, in den naͤchſten drei Stunden etwas weniger, ſo daß er es in vier und zwanzig Stunden auf ſechs Unzen brachte. J. G. Heuermann(f), ſammelte aus einem Hunde, innerhalb vier und zwanzig Stunden, fuͤnf bis ſechs Unzen. Der beruͤmte Seger bekam, blos aus dem Blaſengange (g), innerhalb ſechs Stunden uͤber eine Unze, und in einer halben Stunde zwei Quentchen, und er ſchreibet dieſem Verſuche mehr, als den uͤbrigen zu. An einem Menſchen, bei dem die Galle, aus der Blaſe, da man ſeine Seite geoͤfnet hatte, floß, ſahe Ca- jetan Tacconi(h), blos an Blaſengalle in eben der Zeit vier Unzen abflieſſen.
Bianchi(i) ſezzt nur wenig Galle an, denn er rechnet auf vier und zwanzig Stunden nur eine, bis zwo Unzen; einige Unzen Nicolai(k); und Liſter wenig Quentchen (l).
Jn der That hat Malpighi Recht, und er ſchreibt verſuchmaͤßig, daß nicht wenig Galle zum Vorſchein komme, weil Seger geſehen, daß die Galle geſchwinde gefloſſen komme, wenn man in die Blaſe eine Roͤhre ge- ſtekkt, und es fand Wepfer bei einem Hunde den an- dern Tag, die ledig gewordne Blaſe, von neuen wieder angefuͤllt (m). Es ſcheint bei einen Menſchen, bei wel- chem ſich die Kolikſchmerzen alle fuͤnf Tage periodiſch wie- der einſtellten, und durch die Gelbeſucht einen Ausbruch ſuchten, das ganze Syſtem der Gallengefaͤſſe innerhalb gedachter Zeit, von der gehemmten Galle bis zu den heftigſten, und unertraͤglichſten Schmerzen aufgeſchwol- len geweſen zu ſein (n). Doch es laͤſſet auch die Groͤſſe
der
(e)[Spaltenumbruch]De circul. bil. p. 32.
(f)Phyſiolog. T. III. p. 776.
(g)p. 23. 24.
(h)Mém. de fiſica II. p. 309.
(i)c. 41.
(k)[Spaltenumbruch]Mat. med. p. 177. 179.
(l)Fund med. II. p. 118.
(m)Cicur p. 252.
(n)TACONO.
K k k 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0909"n="889"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/>
riz von <hirendition="#fr">Revenhorſt</hi><noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">De circul. bil. p.</hi> 32.</note>, aus dem gemeinſchaftlichen<lb/>
Gallengange in der erſten und zwoten Stunde gegen ein<lb/>
Lot, in den naͤchſten drei Stunden etwas weniger, ſo<lb/>
daß er es in vier und zwanzig Stunden auf ſechs Unzen<lb/>
brachte. J. G. <hirendition="#fr">Heuermann</hi><noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Phyſiolog. T. III. p.</hi> 776.</note>, ſammelte aus einem<lb/>
Hunde, innerhalb vier und zwanzig Stunden, fuͤnf bis<lb/>ſechs Unzen. Der beruͤmte <hirendition="#fr">Seger</hi> bekam, blos aus<lb/>
dem Blaſengange <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">p.</hi> 23. 24.</note>, innerhalb ſechs Stunden uͤber<lb/>
eine Unze, und in einer halben Stunde zwei Quentchen,<lb/>
und er ſchreibet dieſem Verſuche mehr, als den uͤbrigen<lb/>
zu. An einem Menſchen, bei dem die Galle, aus der<lb/>
Blaſe, da man ſeine Seite geoͤfnet hatte, floß, ſahe Ca-<lb/>
jetan <hirendition="#fr">Tacconi</hi><noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Mém. de fiſica II. p.</hi> 309.</note>, blos an Blaſengalle in eben der<lb/>
Zeit vier Unzen abflieſſen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Bianchi</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">c.</hi> 41.</note>ſezzt nur wenig Galle an, denn er<lb/>
rechnet auf vier und zwanzig Stunden nur eine, bis zwo<lb/>
Unzen; einige Unzen <hirendition="#fr">Nicolai</hi><noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">Mat. med. p.</hi> 177. 179.</note>; und <hirendition="#fr">Liſter</hi> wenig<lb/>
Quentchen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Fund med. II. p.</hi> 118.</note>.</p><lb/><p>Jn der That hat <hirendition="#fr">Malpighi</hi> Recht, und er ſchreibt<lb/>
verſuchmaͤßig, daß nicht wenig Galle zum Vorſchein<lb/>
komme, weil <hirendition="#fr">Seger</hi> geſehen, daß die Galle geſchwinde<lb/>
gefloſſen komme, wenn man in die Blaſe eine Roͤhre ge-<lb/>ſtekkt, und es fand <hirendition="#fr">Wepfer</hi> bei einem Hunde den an-<lb/>
dern Tag, die ledig gewordne Blaſe, von neuen wieder<lb/>
angefuͤllt <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">Cicur p.</hi> 252.</note>. Es ſcheint bei einen Menſchen, bei wel-<lb/>
chem ſich die Kolikſchmerzen alle fuͤnf Tage periodiſch wie-<lb/>
der einſtellten, und durch die Gelbeſucht einen Ausbruch<lb/>ſuchten, das ganze Syſtem der Gallengefaͤſſe innerhalb<lb/>
gedachter Zeit, von der gehemmten Galle bis zu den<lb/>
heftigſten, und unertraͤglichſten Schmerzen aufgeſchwol-<lb/>
len geweſen zu ſein <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">TACONO.</hi></note>. Doch es laͤſſet auch die Groͤſſe<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k k 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[889/0909]
III. Abſchn. Jhr Bau.
riz von Revenhorſt (e), aus dem gemeinſchaftlichen
Gallengange in der erſten und zwoten Stunde gegen ein
Lot, in den naͤchſten drei Stunden etwas weniger, ſo
daß er es in vier und zwanzig Stunden auf ſechs Unzen
brachte. J. G. Heuermann (f), ſammelte aus einem
Hunde, innerhalb vier und zwanzig Stunden, fuͤnf bis
ſechs Unzen. Der beruͤmte Seger bekam, blos aus
dem Blaſengange (g), innerhalb ſechs Stunden uͤber
eine Unze, und in einer halben Stunde zwei Quentchen,
und er ſchreibet dieſem Verſuche mehr, als den uͤbrigen
zu. An einem Menſchen, bei dem die Galle, aus der
Blaſe, da man ſeine Seite geoͤfnet hatte, floß, ſahe Ca-
jetan Tacconi (h), blos an Blaſengalle in eben der
Zeit vier Unzen abflieſſen.
Bianchi (i) ſezzt nur wenig Galle an, denn er
rechnet auf vier und zwanzig Stunden nur eine, bis zwo
Unzen; einige Unzen Nicolai (k); und Liſter wenig
Quentchen (l).
Jn der That hat Malpighi Recht, und er ſchreibt
verſuchmaͤßig, daß nicht wenig Galle zum Vorſchein
komme, weil Seger geſehen, daß die Galle geſchwinde
gefloſſen komme, wenn man in die Blaſe eine Roͤhre ge-
ſtekkt, und es fand Wepfer bei einem Hunde den an-
dern Tag, die ledig gewordne Blaſe, von neuen wieder
angefuͤllt (m). Es ſcheint bei einen Menſchen, bei wel-
chem ſich die Kolikſchmerzen alle fuͤnf Tage periodiſch wie-
der einſtellten, und durch die Gelbeſucht einen Ausbruch
ſuchten, das ganze Syſtem der Gallengefaͤſſe innerhalb
gedachter Zeit, von der gehemmten Galle bis zu den
heftigſten, und unertraͤglichſten Schmerzen aufgeſchwol-
len geweſen zu ſein (n). Doch es laͤſſet auch die Groͤſſe
der
(e)
De circul. bil. p. 32.
(f) Phyſiolog. T. III. p. 776.
(g) p. 23. 24.
(h) Mém. de fiſica II. p. 309.
(i) c. 41.
(k)
Mat. med. p. 177. 179.
(l) Fund med. II. p. 118.
(m) Cicur p. 252.
(n) TACONO.
K k k 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 889. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/909>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.