nimmt in der Fischotter eben diesen Weg (c), und man braucht nicht, den gemeinschaftlichen Gallengang zu un- terbinden (d).
Es ist auch in andern Thieren der Lebergang mit dem cystico dergestalt vereinigt, daß die Galle hin und herwerts, zur Leber, und zum Zwölffingerdarm, mit gleicher Freiheit fliessen kann (e).
Wenn man auch Flüßigkeiten in die Blase getrieben, so sind selbige sowohl durch den Zwölffingerdarm, als durch die Ledergänge wieder ausgeflossen (f).
Jndessen glaube ich doch nicht, daß die Blasengalle in gesunden Personen wieder in die Leber zurükkfliesset. Jch sehe nicht, wie sie den Strom der von der Leber ge- rades Weges ankommenden Galle, von welchem sie ge- gen den Zwölffingerdarm zu getrieben wird, überwälti- gen sollte.
Wenn aber eine eigensinnige Verstopfung den ge- meinschaftlichen Gallengang verschliesset, oder ein Stein, die Strasse zum Zwölffingerdarm verlegt hat, so scheint sich die Galle der Blase in die Lebergänge, und durch selbige, in die Holader, und in den ganzen Körper zu ergiessen. Und man hat auch eingesprizzte Säfte diese Strasse in den gemeinschaftlichen Gallengang nehmen gesehen (g).
Daß dieses die Blasengalle sei, läst sich daher glau- ben, weil diese viel bittrer, als man von der Leber er- warten kann, und viel färbender in den Blutadern, und in den Schlagadern (h), im Blute (i), Salzwas-
ser
(c)[Spaltenumbruch]Mem. des sav. etrang. T. II. p. 201.
(d) Wie CALDESI p. 45. im Stinkthier und andern Thieren. p. 38. 39.
(e)FANTON diss. anat. p. 263.
(f)SEGER p. 10.
(g)[Spaltenumbruch]Sylv. diss. VI. n. 51.
(h)VESAL Chin. p. 252. STORK ann. p. 150. 151.
(i) ohne Röthe WOLF obs. 22. bleichgrünn. DAVIDS p. 40. gel- be, PETERMANN, SCHULZ de ictero p. 17.
Die Galle. XXIII. Buch.
nimmt in der Fiſchotter eben dieſen Weg (c), und man braucht nicht, den gemeinſchaftlichen Gallengang zu un- terbinden (d).
Es iſt auch in andern Thieren der Lebergang mit dem cyſtico dergeſtalt vereinigt, daß die Galle hin und herwerts, zur Leber, und zum Zwoͤlffingerdarm, mit gleicher Freiheit flieſſen kann (e).
Wenn man auch Fluͤßigkeiten in die Blaſe getrieben, ſo ſind ſelbige ſowohl durch den Zwoͤlffingerdarm, als durch die Ledergaͤnge wieder ausgefloſſen (f).
Jndeſſen glaube ich doch nicht, daß die Blaſengalle in geſunden Perſonen wieder in die Leber zuruͤkkflieſſet. Jch ſehe nicht, wie ſie den Strom der von der Leber ge- rades Weges ankommenden Galle, von welchem ſie ge- gen den Zwoͤlffingerdarm zu getrieben wird, uͤberwaͤlti- gen ſollte.
Wenn aber eine eigenſinnige Verſtopfung den ge- meinſchaftlichen Gallengang verſchlieſſet, oder ein Stein, die Straſſe zum Zwoͤlffingerdarm verlegt hat, ſo ſcheint ſich die Galle der Blaſe in die Lebergaͤnge, und durch ſelbige, in die Holader, und in den ganzen Koͤrper zu ergieſſen. Und man hat auch eingeſprizzte Saͤfte dieſe Straſſe in den gemeinſchaftlichen Gallengang nehmen geſehen (g).
Daß dieſes die Blaſengalle ſei, laͤſt ſich daher glau- ben, weil dieſe viel bittrer, als man von der Leber er- warten kann, und viel faͤrbender in den Blutadern, und in den Schlagadern (h), im Blute (i), Salzwaſ-
ſer
(c)[Spaltenumbruch]Mém. des ſav. etrang. T. II. p. 201.
(d) Wie CALDESI p. 45. im Stinkthier und andern Thieren. p. 38. 39.
(e)FANTON diſſ. anat. p. 263.
(f)SEGER p. 10.
(g)[Spaltenumbruch]Sylv. diſſ. VI. n. 51.
(h)VESAL Chin. p. 252. STORK ann. p. 150. 151.
(i) ohne Roͤthe WOLF obſ. 22. bleichgruͤnn. DAVIDS p. 40. gel- be, PETERMANN, SCHULZ de ictero p. 17.
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Die Galle. XXIII. Buch.
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braucht nicht, den gemeinſchaftlichen Gallengang zu un-
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Es iſt auch in andern Thieren der Lebergang mit
dem cyſtico dergeſtalt vereinigt, daß die Galle hin und
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gleicher Freiheit flieſſen kann (e).
Wenn man auch Fluͤßigkeiten in die Blaſe getrieben,
ſo ſind ſelbige ſowohl durch den Zwoͤlffingerdarm, als
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Jndeſſen glaube ich doch nicht, daß die Blaſengalle
in geſunden Perſonen wieder in die Leber zuruͤkkflieſſet.
Jch ſehe nicht, wie ſie den Strom der von der Leber ge-
rades Weges ankommenden Galle, von welchem ſie ge-
gen den Zwoͤlffingerdarm zu getrieben wird, uͤberwaͤlti-
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Wenn aber eine eigenſinnige Verſtopfung den ge-
meinſchaftlichen Gallengang verſchlieſſet, oder ein Stein,
die Straſſe zum Zwoͤlffingerdarm verlegt hat, ſo ſcheint
ſich die Galle der Blaſe in die Lebergaͤnge, und durch
ſelbige, in die Holader, und in den ganzen Koͤrper zu
ergieſſen. Und man hat auch eingeſprizzte Saͤfte dieſe
Straſſe in den gemeinſchaftlichen Gallengang nehmen
geſehen (g).
Daß dieſes die Blaſengalle ſei, laͤſt ſich daher glau-
ben, weil dieſe viel bittrer, als man von der Leber er-
warten kann, und viel faͤrbender in den Blutadern,
und in den Schlagadern (h), im Blute (i), Salzwaſ-
ſer
(c)
Mém. des ſav. etrang. T. II.
p. 201.
(d) Wie CALDESI p. 45. im
Stinkthier und andern Thieren.
p. 38. 39.
(e) FANTON diſſ. anat. p. 263.
(f) SEGER p. 10.
(g)
Sylv. diſſ. VI. n. 51.
(h) VESAL Chin. p. 252.
STORK ann. p. 150. 151.
(i) ohne Roͤthe WOLF obſ. 22.
bleichgruͤnn. DAVIDS p. 40. gel-
be, PETERMANN, SCHULZ
de ictero p. 17.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 866. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/886>, abgerufen am 27.11.2024.
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