Nachgehens sahe Glisson zuerst (q), und nach ihm der berümte Perrault(r), einen kleinern Gang aus der Leber kommen, welcher beinahe so dikk, als eine Na- del, und ihm was neues war. Glisson fand so gar deren zween (s), und bemerkte, daß sie mit den Leber- gängen communicirten (t). Dergleichen Gang bemerkt Cowper im Schase (u): und Bohn beinahe mit den Worten des Glissons vom Ochsen (w). An den Rin- dern fand Loquet am Gallenblasengange zehn Mün- dungen, und zwo grössere nahe am Blasenhalse (x). Eine hat Wepfer am Halse (y). Eine am Halse, mehrere an der Gallenblase Fanton(z). Ruyschens Figur gehöret zu der gemeinen Bauart, des zweeten, in den Gallenblasengang inserirten Leberganges (a). Jm Schafe zeichnet Caldesi vier, in den Hals geöffnete Gänge (b), einen im Hasen (c) und im Jgel (d), und er behauptet zugleich, daß eben diese Einrichtung in vie- len andern Thieren Statt finde (e). Dergleichen sahe J. M. Hoffmann im Wolfe (f), und man trift sie auch im Hunde an (g), indem einige Tropfen Galle, wenn man die Leber drükkt, durch die Mündungen ins Bläschen fallen (h). Ein tüchtiger Autor redet von einer Menge Poris, die sich sowohl in den Hals, als in den Gallenblasengang an der Fischotter öffnen (i).
Wenn der gemeinschaftliche Gallengang mit Luft auf- geblasen, und der Gallenblasengang unterbunden wird, dringt die Luft in die Gallenblase ein, und es fliest in
einem
(q)[Spaltenumbruch]p. 136.
(r)Ess. de physiq. T. III. p. 340.
(s)p. 138.
(t)p. 180.
(u)ad BIDL. t. 38. f. 4.
(w)Circul. anat. p. 232. 235.
(x)n. 15.
(y)Cicut. p. 176 apopl. p. 355.
(z)Diss anat. p. 263.
(a)Obs. 31. f. 31.
(b)[Spaltenumbruch]t. 2. f. 4. p. 45.
(c)f. 7.
(d)t. 5. f. 2.
(e)p. 44.
(f)v. HORNE p. 162.
(g) Felen BOHN Act. Erud. 1683. p. 127.
(h)PECHLIN progr. p. 458.
(i)LORENZINI Eph Nat. Cur. Dec. I. ann 9. 10. obs. 175. Crampfisch p. 23.
Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
Nachgehens ſahe Gliſſon zuerſt (q), und nach ihm der beruͤmte Perrault(r), einen kleinern Gang aus der Leber kommen, welcher beinahe ſo dikk, als eine Na- del, und ihm was neues war. Gliſſon fand ſo gar deren zween (s), und bemerkte, daß ſie mit den Leber- gaͤngen communicirten (t). Dergleichen Gang bemerkt Cowper im Schaſe (u): und Bohn beinahe mit den Worten des Gliſſons vom Ochſen (w). An den Rin- dern fand Loquet am Gallenblaſengange zehn Muͤn- dungen, und zwo groͤſſere nahe am Blaſenhalſe (x). Eine hat Wepfer am Halſe (y). Eine am Halſe, mehrere an der Gallenblaſe Fanton(z). Ruyſchens Figur gehoͤret zu der gemeinen Bauart, des zweeten, in den Gallenblaſengang inſerirten Leberganges (a). Jm Schafe zeichnet Caldeſi vier, in den Hals geoͤffnete Gaͤnge (b), einen im Haſen (c) und im Jgel (d), und er behauptet zugleich, daß eben dieſe Einrichtung in vie- len andern Thieren Statt finde (e). Dergleichen ſahe J. M. Hoffmann im Wolfe (f), und man trift ſie auch im Hunde an (g), indem einige Tropfen Galle, wenn man die Leber druͤkkt, durch die Muͤndungen ins Blaͤschen fallen (h). Ein tuͤchtiger Autor redet von einer Menge Poris, die ſich ſowohl in den Hals, als in den Gallenblaſengang an der Fiſchotter oͤffnen (i).
Wenn der gemeinſchaftliche Gallengang mit Luft auf- geblaſen, und der Gallenblaſengang unterbunden wird, dringt die Luft in die Gallenblaſe ein, und es flieſt in
einem
(q)[Spaltenumbruch]p. 136.
(r)Eſſ. de phyſiq. T. III. p. 340.
(s)p. 138.
(t)p. 180.
(u)ad BIDL. t. 38. f. 4.
(w)Circul. anat. p. 232. 235.
(x)n. 15.
(y)Cicut. p. 176 apopl. p. 355.
(z)Diſſ anat. p. 263.
(a)Obſ. 31. f. 31.
(b)[Spaltenumbruch]t. 2. f. 4. p. 45.
(c)f. 7.
(d)t. 5. f. 2.
(e)p. 44.
(f)v. HORNE p. 162.
(g) Felen BOHN Act. Erud. 1683. p. 127.
(h)PECHLIN progr. p. 458.
(i)LORENZINI Eph Nat. Cur. Dec. I. ann 9. 10. obſ. 175. Crampfiſch p. 23.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0812"n="776[792]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Gallenblaſe. <hirendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><p>Nachgehens ſahe <hirendition="#fr">Gliſſon</hi> zuerſt <noteplace="foot"n="(q)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 136.</note>, und nach ihm<lb/>
der beruͤmte <hirendition="#fr">Perrault</hi><noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Eſſ. de phyſiq. T. III.<lb/>
p.</hi> 340.</note>, einen kleinern Gang aus<lb/>
der Leber kommen, welcher beinahe ſo dikk, als eine Na-<lb/>
del, und ihm was neues war. <hirendition="#fr">Gliſſon</hi> fand ſo gar<lb/>
deren zween <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">p.</hi> 138.</note>, und bemerkte, daß ſie mit den Leber-<lb/>
gaͤngen communicirten <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">p.</hi> 180.</note>. Dergleichen Gang bemerkt<lb/><hirendition="#fr">Cowper</hi> im Schaſe <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">ad BIDL. t. 38. f.</hi> 4.</note>: und <hirendition="#fr">Bohn</hi> beinahe mit den<lb/>
Worten des <hirendition="#fr">Gliſſons</hi> vom Ochſen <noteplace="foot"n="(w)"><hirendition="#aq">Circul. anat. p.</hi> 232. 235.</note>. An den Rin-<lb/>
dern fand <hirendition="#fr">Loquet</hi> am Gallenblaſengange zehn Muͤn-<lb/>
dungen, und zwo groͤſſere nahe am Blaſenhalſe <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">n.</hi> 15.</note>.<lb/>
Eine hat <hirendition="#fr">Wepfer</hi> am Halſe <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">Cicut. p. 176 apopl. p.</hi> 355.</note>. Eine am Halſe,<lb/>
mehrere an der Gallenblaſe <hirendition="#fr">Fanton</hi><noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">Diſſ anat. p.</hi> 263.</note>. <hirendition="#fr">Ruyſchens</hi><lb/>
Figur gehoͤret zu der gemeinen Bauart, des zweeten, in<lb/>
den Gallenblaſengang inſerirten Leberganges <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">Obſ. 31. f.</hi> 31.</note>. Jm<lb/>
Schafe zeichnet <hirendition="#fr">Caldeſi</hi> vier, in den Hals geoͤffnete<lb/>
Gaͤnge <noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq">t. 2. f. 4. p.</hi> 45.</note>, einen im Haſen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">f.</hi> 7.</note> und im Jgel <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">t. 5. f.</hi> 2.</note>, und<lb/>
er behauptet zugleich, daß eben dieſe Einrichtung in vie-<lb/>
len andern Thieren Statt finde <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">p.</hi> 44.</note>. Dergleichen ſahe<lb/>
J. M. <hirendition="#fr">Hoffmann</hi> im Wolfe <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">v. HORNE p.</hi> 162.</note>, und man trift ſie<lb/>
auch im Hunde an <noteplace="foot"n="(g)">Felen <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BOHN</hi> Act. Erud.<lb/>
1683. p.</hi> 127.</note>, indem einige Tropfen Galle,<lb/>
wenn man die Leber druͤkkt, durch die Muͤndungen ins<lb/>
Blaͤschen fallen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">PECHLIN progr. p.</hi> 458.</note>. Ein tuͤchtiger Autor redet von<lb/>
einer Menge Poris, die ſich ſowohl in den Hals, als<lb/>
in den Gallenblaſengang an der Fiſchotter oͤffnen <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">LORENZINI</hi> Eph Nat.<lb/>
Cur. Dec. I. ann 9. 10. obſ. 175.<lb/>
Crampfiſch p.</hi> 23.</note>.</p><lb/><p>Wenn der gemeinſchaftliche Gallengang mit Luft auf-<lb/>
geblaſen, und der Gallenblaſengang unterbunden wird,<lb/>
dringt die Luft in die Gallenblaſe ein, und es flieſt in<lb/><fwplace="bottom"type="catch">einem</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[776[792]/0812]
Die Gallenblaſe. XXIII. Buch.
Nachgehens ſahe Gliſſon zuerſt (q), und nach ihm
der beruͤmte Perrault (r), einen kleinern Gang aus
der Leber kommen, welcher beinahe ſo dikk, als eine Na-
del, und ihm was neues war. Gliſſon fand ſo gar
deren zween (s), und bemerkte, daß ſie mit den Leber-
gaͤngen communicirten (t). Dergleichen Gang bemerkt
Cowper im Schaſe (u): und Bohn beinahe mit den
Worten des Gliſſons vom Ochſen (w). An den Rin-
dern fand Loquet am Gallenblaſengange zehn Muͤn-
dungen, und zwo groͤſſere nahe am Blaſenhalſe (x).
Eine hat Wepfer am Halſe (y). Eine am Halſe,
mehrere an der Gallenblaſe Fanton (z). Ruyſchens
Figur gehoͤret zu der gemeinen Bauart, des zweeten, in
den Gallenblaſengang inſerirten Leberganges (a). Jm
Schafe zeichnet Caldeſi vier, in den Hals geoͤffnete
Gaͤnge (b), einen im Haſen (c) und im Jgel (d), und
er behauptet zugleich, daß eben dieſe Einrichtung in vie-
len andern Thieren Statt finde (e). Dergleichen ſahe
J. M. Hoffmann im Wolfe (f), und man trift ſie
auch im Hunde an (g), indem einige Tropfen Galle,
wenn man die Leber druͤkkt, durch die Muͤndungen ins
Blaͤschen fallen (h). Ein tuͤchtiger Autor redet von
einer Menge Poris, die ſich ſowohl in den Hals, als
in den Gallenblaſengang an der Fiſchotter oͤffnen (i).
Wenn der gemeinſchaftliche Gallengang mit Luft auf-
geblaſen, und der Gallenblaſengang unterbunden wird,
dringt die Luft in die Gallenblaſe ein, und es flieſt in
einem
(q)
p. 136.
(r) Eſſ. de phyſiq. T. III.
p. 340.
(s) p. 138.
(t) p. 180.
(u) ad BIDL. t. 38. f. 4.
(w) Circul. anat. p. 232. 235.
(x) n. 15.
(y) Cicut. p. 176 apopl. p. 355.
(z) Diſſ anat. p. 263.
(a) Obſ. 31. f. 31.
(b)
t. 2. f. 4. p. 45.
(c) f. 7.
(d) t. 5. f. 2.
(e) p. 44.
(f) v. HORNE p. 162.
(g) Felen BOHN Act. Erud.
1683. p. 127.
(h) PECHLIN progr. p. 458.
(i) LORENZINI Eph Nat.
Cur. Dec. I. ann 9. 10. obſ. 175.
Crampfiſch p. 23.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 776[792]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/812>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.