ich das lezzte Buch meiner Commentarien über Boerhaavens Vorlesungen herausgegeben. Jch konnte diese Zeit auf diese Arbeit nicht ganz ver- wenden. Die öffentlichen Geschäfte haben von diesen zehn Jahren einen ziemlichen Theil auf sich gezogen, und ein andrer Theil gehörte für meine Neugung zu dem Pflanzenreiche, und für die Be- gierde, das Verzeichnis der Schweizergewächse zu verbessern und weiter auszudehnen, um auch dieses so fort gemein zu machen.
Hier sehen Sie, geneigte Leser, viele Jah- re, die ich auf das Lesen der Schriften, auf das Zerlegen todter Körper, und auf das Oefnen sehr vieler lebendiger Thiere verwenden müssen. Jndessen möchte ich doch die Hofnung meiner Le- ser, durch Versprechungen nicht zu sehr reizen. Jch fand eine Menge von Vorfällen die einem Manne, dem die Wahrheit am Herzen liegt, und der keine Arbeit scheut, dennoch nicht gestatten, seinem Werke diejenige Vollkommenheit zu geben, welche man sich so leicht vorzunehmen pflegt.
Der
Vorrede.
ich das lezzte Buch meiner Commentarien uͤber Boerhaavens Vorleſungen herausgegeben. Jch konnte dieſe Zeit auf dieſe Arbeit nicht ganz ver- wenden. Die oͤffentlichen Geſchaͤfte haben von dieſen zehn Jahren einen ziemlichen Theil auf ſich gezogen, und ein andrer Theil gehoͤrte fuͤr meine Neugung zu dem Pflanzenreiche, und fuͤr die Be- gierde, das Verzeichnis der Schweizergewaͤchſe zu verbeſſern und weiter auszudehnen, um auch dieſes ſo fort gemein zu machen.
Hier ſehen Sie, geneigte Leſer, viele Jah- re, die ich auf das Leſen der Schriften, auf das Zerlegen todter Koͤrper, und auf das Oefnen ſehr vieler lebendiger Thiere verwenden muͤſſen. Jndeſſen moͤchte ich doch die Hofnung meiner Le- ſer, durch Verſprechungen nicht zu ſehr reizen. Jch fand eine Menge von Vorfaͤllen die einem Manne, dem die Wahrheit am Herzen liegt, und der keine Arbeit ſcheut, dennoch nicht geſtatten, ſeinem Werke diejenige Vollkommenheit zu geben, welche man ſich ſo leicht vorzunehmen pflegt.
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[IV/0008]
Vorrede.
ich das lezzte Buch meiner Commentarien uͤber
Boerhaavens Vorleſungen herausgegeben. Jch
konnte dieſe Zeit auf dieſe Arbeit nicht ganz ver-
wenden. Die oͤffentlichen Geſchaͤfte haben von
dieſen zehn Jahren einen ziemlichen Theil auf ſich
gezogen, und ein andrer Theil gehoͤrte fuͤr meine
Neugung zu dem Pflanzenreiche, und fuͤr die Be-
gierde, das Verzeichnis der Schweizergewaͤchſe
zu verbeſſern und weiter auszudehnen, um auch
dieſes ſo fort gemein zu machen.
Hier ſehen Sie, geneigte Leſer, viele Jah-
re, die ich auf das Leſen der Schriften, auf das
Zerlegen todter Koͤrper, und auf das Oefnen
ſehr vieler lebendiger Thiere verwenden muͤſſen.
Jndeſſen moͤchte ich doch die Hofnung meiner Le-
ſer, durch Verſprechungen nicht zu ſehr reizen.
Jch fand eine Menge von Vorfaͤllen die einem
Manne, dem die Wahrheit am Herzen liegt, und
der keine Arbeit ſcheut, dennoch nicht geſtatten,
ſeinem Werke diejenige Vollkommenheit zu geben,
welche man ſich ſo leicht vorzunehmen pflegt.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/8>, abgerufen am 24.11.2024.
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