müsse (c). Es erfolgt darvon eine Verwirrung in der Phantasie (d) und man weis von Frauenspersonen, wel- che die Geburtsschmerzen für weniger heftig erklären (e).
§. 20. Der Durchgang der Flüßigkeiten, durch diesen Gang.
Wir werden diesen Weg gegen das Gedärm zu, an einem andern Orte mit besserm Rechte beschreiben; daß aber der beschriebene Gang eine Art des rükkführenden Gefässes sei, ergiebt sich aus dem Durchgange der zär- tern Säfte, aus der Pfortader, und aus der Leberschlag- ader, indem solche in die Wurzeln, des Gallenganges übergehen.
Aus dieser Blutader ist eine zarte Flüßigkeit (a), Weingeist (b), eine Wachsmaterie (c), Queksilber (d), und Luft (e) in die Gallengänge übergegangen, wie ich oftmals gesehen habe; ob es gleich Schriftsteller giebt, welche behaupten, daß diese Materien schwerlich (f) und nur einiger maassen in die Gallengänge (g), oder ganz und gar nicht (h) eintreten. Hingegen bezeugen andre, daß sie diesen Weg noch mit mehr Leichtigkeit, als bei der Holader zurükke legen (i).
Nach einer gegenseitigen Richtung lassen sich Flüs- sigkeiten aus dem Leberporus in die Pfortader sprizzen (k) und ich habe dieses oftermals selbst verrichtet (l).
Doch
(c)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS obs. SCHU- RIG lithol. p. 239. LORRY Jour. de med. 1756. nov.
(d)Col. bil. concr. 149.
(e)p. 150.
(a)MURALT p. 99.
(b)LISCHWIZ de princip. ve- nar. p. 32.
(c)BOERHAAVE de fabric. glend. p. 37. FRANKEN de he- pat@ p. 19. HEUERMANN T. III. p. 7. 8. QUERKAMP vena port. n. 55.
(d)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS obs. p. 129. 155. 156.
(e)GALLACIUS I. c. p. 334.
(f)COWPER ad tab. 38. t. 5.
(g)FRANKEN
(h)SCHEEL p. 16.
(i)VIEUSSENS I. c.
(k)HEUERMANN T. III. p. 728. VIEUSSENS struct. des vis- cer. Von der Luft läugnet es VER- HEYEN II. p. 80.
(l)Comm. Boerh. T. III. p. 188.
Die Leber. XXIII. Buch.
muͤſſe (c). Es erfolgt darvon eine Verwirrung in der Phantaſie (d) und man weis von Frauensperſonen, wel- che die Geburtsſchmerzen fuͤr weniger heftig erklaͤren (e).
§. 20. Der Durchgang der Fluͤßigkeiten, durch dieſen Gang.
Wir werden dieſen Weg gegen das Gedaͤrm zu, an einem andern Orte mit beſſerm Rechte beſchreiben; daß aber der beſchriebene Gang eine Art des ruͤkkfuͤhrenden Gefaͤſſes ſei, ergiebt ſich aus dem Durchgange der zaͤr- tern Saͤfte, aus der Pfortader, und aus der Leberſchlag- ader, indem ſolche in die Wurzeln, des Gallenganges uͤbergehen.
Aus dieſer Blutader iſt eine zarte Fluͤßigkeit (a), Weingeiſt (b), eine Wachsmaterie (c), Quekſilber (d), und Luft (e) in die Gallengaͤnge uͤbergegangen, wie ich oftmals geſehen habe; ob es gleich Schriftſteller giebt, welche behaupten, daß dieſe Materien ſchwerlich (f) und nur einiger maaſſen in die Gallengaͤnge (g), oder ganz und gar nicht (h) eintreten. Hingegen bezeugen andre, daß ſie dieſen Weg noch mit mehr Leichtigkeit, als bei der Holader zuruͤkke legen (i).
Nach einer gegenſeitigen Richtung laſſen ſich Fluͤſ- ſigkeiten aus dem Leberporus in die Pfortader ſprizzen (k) und ich habe dieſes oftermals ſelbſt verrichtet (l).
Doch
(c)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS obſ. SCHU- RIG lithol. p. 239. LORRY Jour. de med. 1756. nov.
(d)Col. bil. concr. 149.
(e)p. 150.
(a)MURALT p. 99.
(b)LISCHWIZ de princip. ve- nar. p. 32.
(c)BOERHAAVE de fabric. glend. p. 37. FRANKEN de he- patə p. 19. HEUERMANN T. III. p. 7. 8. QUERKAMP vena port. n. 55.
(d)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS obſ. p. 129. 155. 156.
(e)GALLACIUS I. c. p. 334.
(f)COWPER ad tab. 38. t. 5.
(g)FRANKEN
(h)SCHEEL p. 16.
(i)VIEUSSENS I. c.
(k)HEUERMANN T. III. p. 728. VIEUSSENS ſtruct. des viſ- cer. Von der Luft laͤugnet es VER- HEYEN II. p. 80.
(l)Comm. Bœrh. T. III. p. 188.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0772"n="736[752]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Leber. <hirendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
muͤſſe <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">VIEUSSENS obſ. SCHU-<lb/>
RIG lithol. p. 239. LORRY Jour.<lb/>
de med. 1756. nov.</hi></note>. Es erfolgt darvon eine Verwirrung in der<lb/>
Phantaſie <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Col. bil. concr.</hi> 149.</note> und man weis von Frauensperſonen, wel-<lb/>
che die Geburtsſchmerzen fuͤr weniger heftig erklaͤren <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">p.</hi> 150.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 20.<lb/><hirendition="#b">Der Durchgang der Fluͤßigkeiten, durch<lb/>
dieſen Gang.</hi></head><lb/><p>Wir werden dieſen Weg gegen das Gedaͤrm zu, an<lb/>
einem andern Orte mit beſſerm Rechte beſchreiben; daß<lb/>
aber der beſchriebene Gang eine Art des ruͤkkfuͤhrenden<lb/>
Gefaͤſſes ſei, ergiebt ſich aus dem Durchgange der zaͤr-<lb/>
tern Saͤfte, aus der Pfortader, und aus der Leberſchlag-<lb/>
ader, indem ſolche in die Wurzeln, des Gallenganges<lb/>
uͤbergehen.</p><lb/><p>Aus dieſer Blutader iſt eine zarte Fluͤßigkeit <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">MURALT p.</hi> 99.</note>,<lb/>
Weingeiſt <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">LISCHWIZ de princip. ve-<lb/>
nar. p.</hi> 32.</note>, eine Wachsmaterie <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">BOERHAAVE de fabric.<lb/>
glend. p. 37. FRANKEN de he-<lb/>
patə p. 19. HEUERMANN T. III.<lb/>
p. 7. 8. QUERKAMP vena port.<lb/>
n.</hi> 55.</note>, Quekſilber <noteplace="foot"n="(d)"><cb/><hirendition="#aq">VIEUSSENS obſ. p.</hi> 129.<lb/>
155. 156.</note>,<lb/>
und Luft <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">GALLACIUS I. c. p.</hi> 334.</note> in die Gallengaͤnge uͤbergegangen, wie ich<lb/>
oftmals geſehen habe; ob es gleich Schriftſteller giebt,<lb/>
welche behaupten, daß dieſe Materien ſchwerlich <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">COWPER ad tab. 38. t.</hi> 5.</note> und<lb/>
nur einiger maaſſen in die Gallengaͤnge <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">FRANKEN</hi></note>, oder ganz<lb/>
und gar nicht <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">SCHEEL p.</hi> 16.</note> eintreten. Hingegen bezeugen andre,<lb/>
daß ſie dieſen Weg noch mit mehr Leichtigkeit, als bei<lb/>
der Holader zuruͤkke legen <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">VIEUSSENS I. c.</hi></note>.</p><lb/><p>Nach einer gegenſeitigen Richtung laſſen ſich Fluͤſ-<lb/>ſigkeiten aus dem Leberporus in die Pfortader ſprizzen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HEUERMANN</hi> T. III.<lb/>
p. 728. VIEUSSENS ſtruct. des viſ-<lb/>
cer.</hi> Von der Luft laͤugnet es <hirendition="#aq">VER-<lb/>
HEYEN II. p.</hi> 80.</note><lb/>
und ich habe dieſes oftermals ſelbſt verrichtet <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Comm. Bœrh. T. III. p.</hi> 188.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Doch</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[736[752]/0772]
Die Leber. XXIII. Buch.
muͤſſe (c). Es erfolgt darvon eine Verwirrung in der
Phantaſie (d) und man weis von Frauensperſonen, wel-
che die Geburtsſchmerzen fuͤr weniger heftig erklaͤren (e).
§. 20.
Der Durchgang der Fluͤßigkeiten, durch
dieſen Gang.
Wir werden dieſen Weg gegen das Gedaͤrm zu, an
einem andern Orte mit beſſerm Rechte beſchreiben; daß
aber der beſchriebene Gang eine Art des ruͤkkfuͤhrenden
Gefaͤſſes ſei, ergiebt ſich aus dem Durchgange der zaͤr-
tern Saͤfte, aus der Pfortader, und aus der Leberſchlag-
ader, indem ſolche in die Wurzeln, des Gallenganges
uͤbergehen.
Aus dieſer Blutader iſt eine zarte Fluͤßigkeit (a),
Weingeiſt (b), eine Wachsmaterie (c), Quekſilber (d),
und Luft (e) in die Gallengaͤnge uͤbergegangen, wie ich
oftmals geſehen habe; ob es gleich Schriftſteller giebt,
welche behaupten, daß dieſe Materien ſchwerlich (f) und
nur einiger maaſſen in die Gallengaͤnge (g), oder ganz
und gar nicht (h) eintreten. Hingegen bezeugen andre,
daß ſie dieſen Weg noch mit mehr Leichtigkeit, als bei
der Holader zuruͤkke legen (i).
Nach einer gegenſeitigen Richtung laſſen ſich Fluͤſ-
ſigkeiten aus dem Leberporus in die Pfortader ſprizzen (k)
und ich habe dieſes oftermals ſelbſt verrichtet (l).
Doch
(c)
VIEUSSENS obſ. SCHU-
RIG lithol. p. 239. LORRY Jour.
de med. 1756. nov.
(d) Col. bil. concr. 149.
(e) p. 150.
(a) MURALT p. 99.
(b) LISCHWIZ de princip. ve-
nar. p. 32.
(c) BOERHAAVE de fabric.
glend. p. 37. FRANKEN de he-
patə p. 19. HEUERMANN T. III.
p. 7. 8. QUERKAMP vena port.
n. 55.
(d)
VIEUSSENS obſ. p. 129.
155. 156.
(e) GALLACIUS I. c. p. 334.
(f) COWPER ad tab. 38. t. 5.
(g) FRANKEN
(h) SCHEEL p. 16.
(i) VIEUSSENS I. c.
(k) HEUERMANN T. III.
p. 728. VIEUSSENS ſtruct. des viſ-
cer. Von der Luft laͤugnet es VER-
HEYEN II. p. 80.
(l) Comm. Bœrh. T. III. p. 188.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 736[752]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/772>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.