Blutadergang beinahe das Triplum (l). Jch habe den Blutadergang mit der Pfortader (m) von gleicher Grös- se, und auch viel grösser gesehen (n).
Da also offenbar aus der Nabelader Aeste in die Le- ber gehen, und der Blutadergang viel kleiner ist, als, daß derselbe alles Blut, welches von dieser Ader herbei geführt wird, weiter führen könnte, so habe ich längst gemuthmasset (p), daß in der Frucht das Blut der Na- belblutader nicht blos durch den Blutadergang, sondern in der That zugleich durch die Leberäste (q) und durch das Fleisch dieses Eingeweides in die Holader ablaufen müsse. Jch habe geschlossen, daß das Blut von der Nabelblutader durch den Queersinus, und durch die Aeste des Queersinus auch nach dem ungenannten, und Spigelschen Lappen ströme. Daß endlich die Pfort- ader in der Frucht, blos diejenige, rechter Hand liegen- de (r) Blutadern der Leber anfülle, für die sie ihrem Durchmesser gemäß, und vermöge ihrer Menge Bluts, hinreichend ist (s). Daher wollte auch der berümte Bertrand lieber, daß ein Theil des rechten Lappens von der Nabelblutader seine Aeste her habe (t). Um also diese Sache zu endigen, so sage ich nur, wenn die Galle von den Blutadern abstammt, wenn der Gallen-
gang
(l)[Spaltenumbruch]
Ein verschiednes Verhält- niß machet auch BERTIN p. 334. 351. es sei aber doch zur Nabel- blutader wie 2 zu 9. p. 358. sehr klein zeichnet es EUSTACHIUS I. c. dem Viertheil des Sinus gleich. RIDLEY p. 200. kleiner TREW f. 1. 23. 73. 74.
(m) Fast gleich gros FABRI- CIUS f. 16. 17.
(n) Grösser Idem. f. 20.
(p) vom Jahre 1738. M. Januar. hernach de omento tab. 2. ausge- geben. 1742. hernach Comm. in Prael. Boerh. T. V. P. I. p. 310. herausgegeben 1744. Physiol. prim. [Spaltenumbruch]
lin. edit. 1747. n. 832 Dieses ist auch die Meinung BERTINI Mem. de l' Acad. de Scienc. 1753. und beim ILL. SENAC tr. du Coeur T. II. p. 70.
(q) Auch TREW p. 46. RID- LEY CHESELDEN. Diese Men- ge machet viel zu klein LEMERY Mem. de l'Acad. 1739. p. 155. Dreiviertheil BERTIN p. 331. 355. Gröstenteils unrichtig. HEBEN- STREIT ven. communic.
(r) So auch BERTINUS p. 330.
(s)p. 483.
(t)p. 337.
I. Abſchn. Jhr Bau.
Blutadergang beinahe das Triplum (l). Jch habe den Blutadergang mit der Pfortader (m) von gleicher Groͤſ- ſe, und auch viel groͤſſer geſehen (n).
Da alſo offenbar aus der Nabelader Aeſte in die Le- ber gehen, und der Blutadergang viel kleiner iſt, als, daß derſelbe alles Blut, welches von dieſer Ader herbei gefuͤhrt wird, weiter fuͤhren koͤnnte, ſo habe ich laͤngſt gemuthmaſſet (p), daß in der Frucht das Blut der Na- belblutader nicht blos durch den Blutadergang, ſondern in der That zugleich durch die Leberaͤſte (q) und durch das Fleiſch dieſes Eingeweides in die Holader ablaufen muͤſſe. Jch habe geſchloſſen, daß das Blut von der Nabelblutader durch den Queerſinus, und durch die Aeſte des Queerſinus auch nach dem ungenannten, und Spigelſchen Lappen ſtroͤme. Daß endlich die Pfort- ader in der Frucht, blos diejenige, rechter Hand liegen- de (r) Blutadern der Leber anfuͤlle, fuͤr die ſie ihrem Durchmeſſer gemaͤß, und vermoͤge ihrer Menge Bluts, hinreichend iſt (s). Daher wollte auch der beruͤmte Bertrand lieber, daß ein Theil des rechten Lappens von der Nabelblutader ſeine Aeſte her habe (t). Um alſo dieſe Sache zu endigen, ſo ſage ich nur, wenn die Galle von den Blutadern abſtammt, wenn der Gallen-
gang
(l)[Spaltenumbruch]
Ein verſchiednes Verhaͤlt- niß machet auch BERTIN p. 334. 351. es ſei aber doch zur Nabel- blutader wie 2 zu 9. p. 358. ſehr klein zeichnet es EUSTACHIUS I. c. dem Viertheil des Sinus gleich. RIDLEY p. 200. kleiner TREW f. 1. 23. 73. 74.
(m) Faſt gleich gros FABRI- CIUS f. 16. 17.
(n) Groͤſſer Idem. f. 20.
(p) vom Jahre 1738. M. Januar. hernach de omento tab. 2. ausge- geben. 1742. hernach Comm. in Præl. Bœrh. T. V. P. I. p. 310. herausgegeben 1744. Phyſiol. prim. [Spaltenumbruch]
lin. edit. 1747. n. 832 Dieſes iſt auch die Meinung BERTINI Mém. de l’ Acad. de Scienc. 1753. und beim ILL. SENAC tr. du Coeur T. II. p. 70.
(q) Auch TREW p. 46. RID- LEY CHESELDEN. Dieſe Men- ge machet viel zu klein LEMERY Mém. de l’Acad. 1739. p. 155. Dreiviertheil BERTIN p. 331. 355. Groͤſtenteils unrichtig. HEBEN- STREIT ven. communic.
(r) So auch BERTINUS p. 330.
(s)p. 483.
(t)p. 337.
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[699[715]/0735]
I. Abſchn. Jhr Bau.
Blutadergang beinahe das Triplum (l). Jch habe den
Blutadergang mit der Pfortader (m) von gleicher Groͤſ-
ſe, und auch viel groͤſſer geſehen (n).
Da alſo offenbar aus der Nabelader Aeſte in die Le-
ber gehen, und der Blutadergang viel kleiner iſt, als,
daß derſelbe alles Blut, welches von dieſer Ader herbei
gefuͤhrt wird, weiter fuͤhren koͤnnte, ſo habe ich laͤngſt
gemuthmaſſet (p), daß in der Frucht das Blut der Na-
belblutader nicht blos durch den Blutadergang, ſondern
in der That zugleich durch die Leberaͤſte (q) und durch
das Fleiſch dieſes Eingeweides in die Holader ablaufen
muͤſſe. Jch habe geſchloſſen, daß das Blut von der
Nabelblutader durch den Queerſinus, und durch die
Aeſte des Queerſinus auch nach dem ungenannten, und
Spigelſchen Lappen ſtroͤme. Daß endlich die Pfort-
ader in der Frucht, blos diejenige, rechter Hand liegen-
de (r) Blutadern der Leber anfuͤlle, fuͤr die ſie ihrem
Durchmeſſer gemaͤß, und vermoͤge ihrer Menge Bluts,
hinreichend iſt (s). Daher wollte auch der beruͤmte
Bertrand lieber, daß ein Theil des rechten Lappens
von der Nabelblutader ſeine Aeſte her habe (t). Um
alſo dieſe Sache zu endigen, ſo ſage ich nur, wenn die
Galle von den Blutadern abſtammt, wenn der Gallen-
gang
(l)
Ein verſchiednes Verhaͤlt-
niß machet auch BERTIN p. 334.
351. es ſei aber doch zur Nabel-
blutader wie 2 zu 9. p. 358. ſehr
klein zeichnet es EUSTACHIUS
I. c. dem Viertheil des Sinus
gleich. RIDLEY p. 200. kleiner
TREW f. 1. 23. 73. 74.
(m) Faſt gleich gros FABRI-
CIUS f. 16. 17.
(n) Groͤſſer Idem. f. 20.
(p) vom Jahre 1738. M. Januar.
hernach de omento tab. 2. ausge-
geben. 1742. hernach Comm. in
Præl. Bœrh. T. V. P. I. p. 310.
herausgegeben 1744. Phyſiol. prim.
lin. edit. 1747. n. 832 Dieſes iſt
auch die Meinung BERTINI
Mém. de l’ Acad. de Scienc. 1753.
und beim ILL. SENAC tr. du
Coeur T. II. p. 70.
(q) Auch TREW p. 46. RID-
LEY CHESELDEN. Dieſe Men-
ge machet viel zu klein LEMERY
Mém. de l’Acad. 1739. p. 155.
Dreiviertheil BERTIN p. 331. 355.
Groͤſtenteils unrichtig. HEBEN-
STREIT ven. communic.
(r) So auch BERTINUS p. 330.
(s) p. 483.
(t) p. 337.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 699[715]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/735>, abgerufen am 22.11.2024.
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