Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Gekrösdrüse.
gegeben (p) (q). Blasius sagt, er habe sie z. E. in
Thieren oft gedoppelt gefunden, ob gleich der untere Lap-
pen nicht eben so lang gewesen (q*). Ridley erwänt
eines Anhängsels gegen den Pförtner zu (r). Zwei Ge-
krösdrüsen beschreibt Collins (s); Winslow (t) und
andre Franzosen nennen eine petit pancreas. Allein die
Sache ist kaum von der Wichtigkeit, daß sie einen eig-
nen Namen verdienen solte (u): und gemeiniglich hat
die Gekröse vielmehr einen dikken, weder gesichelten, noch
ein Hufeisen vorstellenden Kopf (u*): weil das Queer-
stükk dieser Drüse viel dikker und länger ist, und eine
grössere Proportion zum Kopfe hat, als auf dem Kupfer
des Eustachs.

Es füllet nämlich der rechte Theil der Gekrösdrüse (w)
den ganzen linken Bogen des Zwölffingerdarms aus,
wovon wir an seinem Orte reden wollen, und welcher
sich zu allernächst von der Pförtnerklappe anfängt, und
von der niederwärts gehenden und der andern Queer-
stelle- dieses Darms eingeschlossen ist, und zwar bis zum
Ausgange des leeren Darms aus. An dieser Stelle
dient die Gekrösdrüse dem Zwölffingerdarm statt eines
Gekröses, sie führet ihm nämlich ebenfalls Blutgefässe
zu (x), und zwar einige von hinten, die andren von vor-
ne: übrigens verlängert sie sich über die Grenze des
Zwölffingerdarms hinaus, so wohl von vorne, als von
hinten, und liegt einiger maaßen auf diesem Darm, als
ob sie daran gewachsen wäre (y).

Von
(p) [Spaltenumbruch] Tab. 10. f. 3.
(q) MARTINE p. 55.
(q*) P. IV. obs. 14.
(r) Obs. p. 220.
(s) p. 399.
(t) WINSLOW n. 324.
(u) Auch erinnert solches CLAU-
SEN de duodeno p.
18.
(u*) [Spaltenumbruch] wie im Kupfer GRAAFII
(w) EUSTACHIUS tab. 10. f.
3. Fascic. II tab. art. coeliac II.
MONRO I. c. p. 67. CLAUSEN
T. I. d.
(x) Tab. coeliac. II.
(y) Ibid. WINSLOW n. 320.
Jm Affen COLLINS tab. 18.
H. Phisiol. 6. B. S s

Die Gekroͤsdruͤſe.
gegeben (p) (q). Blaſius ſagt, er habe ſie z. E. in
Thieren oft gedoppelt gefunden, ob gleich der untere Lap-
pen nicht eben ſo lang geweſen (q*). Ridley erwaͤnt
eines Anhaͤngſels gegen den Pfoͤrtner zu (r). Zwei Ge-
kroͤsdruͤſen beſchreibt Collins (s); Winslow (t) und
andre Franzoſen nennen eine petit pancreas. Allein die
Sache iſt kaum von der Wichtigkeit, daß ſie einen eig-
nen Namen verdienen ſolte (u): und gemeiniglich hat
die Gekroͤſe vielmehr einen dikken, weder geſichelten, noch
ein Hufeiſen vorſtellenden Kopf (u*): weil das Queer-
ſtuͤkk dieſer Druͤſe viel dikker und laͤnger iſt, und eine
groͤſſere Proportion zum Kopfe hat, als auf dem Kupfer
des Euſtachs.

Es fuͤllet naͤmlich der rechte Theil der Gekroͤsdruͤſe (w)
den ganzen linken Bogen des Zwoͤlffingerdarms aus,
wovon wir an ſeinem Orte reden wollen, und welcher
ſich zu allernaͤchſt von der Pfoͤrtnerklappe anfaͤngt, und
von der niederwaͤrts gehenden und der andern Queer-
ſtelle- dieſes Darms eingeſchloſſen iſt, und zwar bis zum
Ausgange des leeren Darms aus. An dieſer Stelle
dient die Gekroͤsdruͤſe dem Zwoͤlffingerdarm ſtatt eines
Gekroͤſes, ſie fuͤhret ihm naͤmlich ebenfalls Blutgefaͤſſe
zu (x), und zwar einige von hinten, die andren von vor-
ne: uͤbrigens verlaͤngert ſie ſich uͤber die Grenze des
Zwoͤlffingerdarms hinaus, ſo wohl von vorne, als von
hinten, und liegt einiger maaßen auf dieſem Darm, als
ob ſie daran gewachſen waͤre (y).

Von
(p) [Spaltenumbruch] Tab. 10. f. 3.
(q) MARTINE p. 55.
(q*) P. IV. obſ. 14.
(r) Obſ. p. 220.
(s) p. 399.
(t) WINSLOW n. 324.
(u) Auch erinnert ſolches CLAU-
SEN de duodeno p.
18.
(u*) [Spaltenumbruch] wie im Kupfer GRAAFII
(w) EUSTACHIUS tab. 10. f.
3. Faſcic. II tab. art. coeliac II.
MONRO I. c. p. 67. CLAUSEN
T. I. d.
(x) Tab. coeliac. II.
(y) Ibid. WINSLOW n. 320.
Jm Affen COLLINS tab. 18.
H. Phiſiol. 6. B. S s
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0661" n="625[641]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
gegeben <note place="foot" n="(p)"><cb/><hi rendition="#aq">Tab. 10. f.</hi> 3.</note> <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">MARTINE p.</hi> 55.</note>. <hi rendition="#fr">Bla&#x017F;ius</hi> &#x017F;agt, er habe &#x017F;ie z. E. in<lb/>
Thieren oft gedoppelt gefunden, ob gleich der untere Lap-<lb/>
pen nicht eben &#x017F;o lang gewe&#x017F;en <note place="foot" n="(q*)"><hi rendition="#aq">P. IV. ob&#x017F;.</hi> 14.</note>. <hi rendition="#fr">Ridley</hi> erwa&#x0364;nt<lb/>
eines Anha&#x0364;ng&#x017F;els gegen den Pfo&#x0364;rtner zu <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">Ob&#x017F;. p.</hi> 220.</note>. Zwei Ge-<lb/>
kro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;en be&#x017F;chreibt <hi rendition="#fr">Collins</hi> <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 399.</note>; <hi rendition="#fr">Winslow</hi> <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 324.</note> und<lb/>
andre Franzo&#x017F;en nennen eine <hi rendition="#aq">petit pancreas.</hi> Allein die<lb/>
Sache i&#x017F;t kaum von der Wichtigkeit, daß &#x017F;ie einen eig-<lb/>
nen Namen verdienen &#x017F;olte <note place="foot" n="(u)">Auch erinnert &#x017F;olches <hi rendition="#aq">CLAU-<lb/>
SEN de duodeno p.</hi> 18.</note>: und gemeiniglich hat<lb/>
die Gekro&#x0364;&#x017F;e vielmehr einen dikken, weder ge&#x017F;ichelten, noch<lb/>
ein Hufei&#x017F;en vor&#x017F;tellenden Kopf <note place="foot" n="(u*)"><cb/>
wie im Kupfer <hi rendition="#aq">GRAAFII</hi></note>: weil das Queer-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;kk die&#x017F;er Dru&#x0364;&#x017F;e viel dikker und la&#x0364;nger i&#x017F;t, und eine<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Proportion zum Kopfe hat, als auf dem Kupfer<lb/>
des <hi rendition="#fr">Eu&#x017F;tachs.</hi></p><lb/>
            <p>Es fu&#x0364;llet na&#x0364;mlich der rechte Theil der Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq">EUSTACHIUS tab. 10. f.<lb/>
3. Fa&#x017F;cic. II tab. art. coeliac II.<lb/>
MONRO I. c. p. 67. CLAUSEN<lb/>
T. I. d.</hi></note><lb/>
den ganzen linken Bogen des Zwo&#x0364;lffingerdarms aus,<lb/>
wovon wir an &#x017F;einem Orte reden wollen, und welcher<lb/>
&#x017F;ich zu allerna&#x0364;ch&#x017F;t von der Pfo&#x0364;rtnerklappe anfa&#x0364;ngt, und<lb/>
von der niederwa&#x0364;rts gehenden und der andern Queer-<lb/>
&#x017F;telle- die&#x017F;es Darms einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, und zwar bis zum<lb/>
Ausgange des leeren Darms aus. An die&#x017F;er Stelle<lb/>
dient die Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e dem Zwo&#x0364;lffingerdarm &#x017F;tatt eines<lb/>
Gekro&#x0364;&#x017F;es, &#x017F;ie fu&#x0364;hret ihm na&#x0364;mlich ebenfalls Blutgefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
zu <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">Tab. coeliac. II.</hi></note>, und zwar einige von hinten, die andren von vor-<lb/>
ne: u&#x0364;brigens verla&#x0364;ngert &#x017F;ie &#x017F;ich u&#x0364;ber die Grenze des<lb/>
Zwo&#x0364;lffingerdarms hinaus, &#x017F;o wohl von vorne, als von<lb/>
hinten, und liegt einiger maaßen auf die&#x017F;em Darm, als<lb/>
ob &#x017F;ie daran gewach&#x017F;en wa&#x0364;re <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Ibid. WINSLOW n.</hi> 320.<lb/>
Jm Affen <hi rendition="#aq">COLLINS tab.</hi> 18.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phi&#x017F;iol. 6. B.</hi> S s</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[625[641]/0661] Die Gekroͤsdruͤſe. gegeben (p) (q). Blaſius ſagt, er habe ſie z. E. in Thieren oft gedoppelt gefunden, ob gleich der untere Lap- pen nicht eben ſo lang geweſen (q*). Ridley erwaͤnt eines Anhaͤngſels gegen den Pfoͤrtner zu (r). Zwei Ge- kroͤsdruͤſen beſchreibt Collins (s); Winslow (t) und andre Franzoſen nennen eine petit pancreas. Allein die Sache iſt kaum von der Wichtigkeit, daß ſie einen eig- nen Namen verdienen ſolte (u): und gemeiniglich hat die Gekroͤſe vielmehr einen dikken, weder geſichelten, noch ein Hufeiſen vorſtellenden Kopf (u*): weil das Queer- ſtuͤkk dieſer Druͤſe viel dikker und laͤnger iſt, und eine groͤſſere Proportion zum Kopfe hat, als auf dem Kupfer des Euſtachs. Es fuͤllet naͤmlich der rechte Theil der Gekroͤsdruͤſe (w) den ganzen linken Bogen des Zwoͤlffingerdarms aus, wovon wir an ſeinem Orte reden wollen, und welcher ſich zu allernaͤchſt von der Pfoͤrtnerklappe anfaͤngt, und von der niederwaͤrts gehenden und der andern Queer- ſtelle- dieſes Darms eingeſchloſſen iſt, und zwar bis zum Ausgange des leeren Darms aus. An dieſer Stelle dient die Gekroͤsdruͤſe dem Zwoͤlffingerdarm ſtatt eines Gekroͤſes, ſie fuͤhret ihm naͤmlich ebenfalls Blutgefaͤſſe zu (x), und zwar einige von hinten, die andren von vor- ne: uͤbrigens verlaͤngert ſie ſich uͤber die Grenze des Zwoͤlffingerdarms hinaus, ſo wohl von vorne, als von hinten, und liegt einiger maaßen auf dieſem Darm, als ob ſie daran gewachſen waͤre (y). Von (p) Tab. 10. f. 3. (q) MARTINE p. 55. (q*) P. IV. obſ. 14. (r) Obſ. p. 220. (s) p. 399. (t) WINSLOW n. 324. (u) Auch erinnert ſolches CLAU- SEN de duodeno p. 18. (u*) wie im Kupfer GRAAFII (w) EUSTACHIUS tab. 10. f. 3. Faſcic. II tab. art. coeliac II. MONRO I. c. p. 67. CLAUSEN T. I. d. (x) Tab. coeliac. II. (y) Ibid. WINSLOW n. 320. Jm Affen COLLINS tab. 18. H. Phiſiol. 6. B. S s

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/661
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 625[641]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/661>, abgerufen am 22.11.2024.