farbe (w); eine träge, dunkel grüne, geronnene (x), käsige, sparsame, unflüßige, wenig gelbe (y), wäßri- ge, blasse Galle bei einigen (z); endlich verfaulte Spei- sen im Magen (a), und ein verdorbner Appetit (b). Jndessen darf man es doch nicht wagen, etwas gründli- ches in dieser Theorie fest zu sezzen. Denn es war die Galle beim Valisneri dennoch braun, und bitter (c), und höchst scharf in den Versuchen des Pozzius und Bonazuoli(d) und die Leber vielmehr sauer in den Hunden des Justi Vesti und Duncani(e). Ver- heyen fand an einem Hunde nicht viel verändert, wel- chen er sechs Monate nach der herausgerißnen Milz um- brachte (e*). Franz Home bezeugt, daß ein Mensch nicht geiler in Träumen gewesen, dem man die Milz ausgeschnitten hatte (f) und ein andrer war nämlich der, welchen der berümte Beker ansührt, überhaupt un- fruchtbar (g).
Jndessen kann man doch überhaupt glauben, daß die Bewegung des Bluts durch die Leber, einmal viel, und ein andermal weniger gelitten habe: daß davon die Gal- le verdorben sei, und die Verdauung gelitten habe; und daß daher die Rohigkeit der Speisen, die Blähungen, die Menge Harns, Merkmale, die denen eigen sind, welche die Speise übel verdauen, davon entstanden sind. Man mus aber alles dieses durch viele, und ohne Hipo- tese ausgedachte Versuche, entweder bestätigen, oder auch verbessern.
§. 6.
(w)[Spaltenumbruch]VALISNERI MORGAGNI.
(x)BOHN duumvir. n. 21. der- gleichen war die Galle VALISNER III. p. 197. 198.
(y)ORTLOB bei Durst und Gallenerbrechen.
(z)VATER physiolog. I. c.
(a)MEAD apud STUKELEY p. 46.
(b)[Spaltenumbruch]DUNCAN Eine träge Ver- dauung haben Schlangen, die ohne Milz sind STUKELEY p. 41.
(c)I. c.
(d)I. c.
(e)I. c.
(e*)I. c. p. 88.
(f)I. c.
(g)I. c.
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II. Abſchn. Jhr Nuzzen.
farbe (w); eine traͤge, dunkel gruͤne, geronnene (x), kaͤſige, ſparſame, unfluͤßige, wenig gelbe (y), waͤßri- ge, blaſſe Galle bei einigen (z); endlich verfaulte Spei- ſen im Magen (a), und ein verdorbner Appetit (b). Jndeſſen darf man es doch nicht wagen, etwas gruͤndli- ches in dieſer Theorie feſt zu ſezzen. Denn es war die Galle beim Valiſneri dennoch braun, und bitter (c), und hoͤchſt ſcharf in den Verſuchen des Pozzius und Bonazuoli(d) und die Leber vielmehr ſauer in den Hunden des Juſti Veſti und Duncani(e). Ver- heyen fand an einem Hunde nicht viel veraͤndert, wel- chen er ſechs Monate nach der herausgerißnen Milz um- brachte (e*). Franz Home bezeugt, daß ein Menſch nicht geiler in Traͤumen geweſen, dem man die Milz ausgeſchnitten hatte (f) und ein andrer war naͤmlich der, welchen der beruͤmte Beker anſuͤhrt, uͤberhaupt un- fruchtbar (g).
Jndeſſen kann man doch uͤberhaupt glauben, daß die Bewegung des Bluts durch die Leber, einmal viel, und ein andermal weniger gelitten habe: daß davon die Gal- le verdorben ſei, und die Verdauung gelitten habe; und daß daher die Rohigkeit der Speiſen, die Blaͤhungen, die Menge Harns, Merkmale, die denen eigen ſind, welche die Speiſe uͤbel verdauen, davon entſtanden ſind. Man mus aber alles dieſes durch viele, und ohne Hipo- teſe ausgedachte Verſuche, entweder beſtaͤtigen, oder auch verbeſſern.
§. 6.
(w)[Spaltenumbruch]VALISNERI MORGAGNI.
(x)BOHN duumvir. n. 21. der- gleichen war die Galle VALISNER III. p. 197. 198.
(y)ORTLOB bei Durſt und Gallenerbrechen.
(z)VATER phyſiolog. I. c.
(a)MEAD apud STUKELEY p. 46.
(b)[Spaltenumbruch]DUNCAN Eine traͤge Ver- dauung haben Schlangen, die ohne Milz ſind STUKELEY p. 41.
(c)I. c.
(d)I. c.
(e)I. c.
(e*)I. c. p. 88.
(f)I. c.
(g)I. c.
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[617[633]/0653]
II. Abſchn. Jhr Nuzzen.
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ge, blaſſe Galle bei einigen (z); endlich verfaulte Spei-
ſen im Magen (a), und ein verdorbner Appetit (b).
Jndeſſen darf man es doch nicht wagen, etwas gruͤndli-
ches in dieſer Theorie feſt zu ſezzen. Denn es war die
Galle beim Valiſneri dennoch braun, und bitter (c),
und hoͤchſt ſcharf in den Verſuchen des Pozzius und
Bonazuoli (d) und die Leber vielmehr ſauer in den
Hunden des Juſti Veſti und Duncani (e). Ver-
heyen fand an einem Hunde nicht viel veraͤndert, wel-
chen er ſechs Monate nach der herausgerißnen Milz um-
brachte (e*). Franz Home bezeugt, daß ein Menſch
nicht geiler in Traͤumen geweſen, dem man die Milz
ausgeſchnitten hatte (f) und ein andrer war naͤmlich der,
welchen der beruͤmte Beker anſuͤhrt, uͤberhaupt un-
fruchtbar (g).
Jndeſſen kann man doch uͤberhaupt glauben, daß die
Bewegung des Bluts durch die Leber, einmal viel, und
ein andermal weniger gelitten habe: daß davon die Gal-
le verdorben ſei, und die Verdauung gelitten habe; und
daß daher die Rohigkeit der Speiſen, die Blaͤhungen,
die Menge Harns, Merkmale, die denen eigen ſind,
welche die Speiſe uͤbel verdauen, davon entſtanden ſind.
Man mus aber alles dieſes durch viele, und ohne Hipo-
teſe ausgedachte Verſuche, entweder beſtaͤtigen, oder
auch verbeſſern.
§. 6.
(w)
VALISNERI MORGAGNI.
(x) BOHN duumvir. n. 21. der-
gleichen war die Galle VALISNER
III. p. 197. 198.
(y) ORTLOB bei Durſt und
Gallenerbrechen.
(z) VATER phyſiolog. I. c.
(a) MEAD apud STUKELEY
p. 46.
(b)
DUNCAN Eine traͤge Ver-
dauung haben Schlangen, die
ohne Milz ſind STUKELEY p. 41.
(c) I. c.
(d) I. c.
(e) I. c.
(e*) I. c. p. 88.
(f) I. c.
(g) I. c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 617[633]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/653>, abgerufen am 23.11.2024.
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