Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Milz. XXI. Buch.
langrunden Körper ausgeschnittnes Segment; indem
der Schnitt nach der Länge der Achse geht, und in eben
dem Verstande, wie die Oberfläche eines Eies, convex
ist. Es ist ferner ihr gesammter Umfang beinahe oval,
und hat zwo Spizzen, und eine lange und kurze Achse.
Es ist der feste Körper aber, davon die Milz ein Theil
ist, dergestalt zerschnitten, daß die Milz etwas von ei-
nem Dreiekke an sich hat: sie hat nämlich eine grössere,
maßig convexe Fläche (c), daß sie sich an der Mitte erhebt,
an den Seiten abnimmt, und in eine Schärfe endigt.
Die andre Seite der Milz ist durchgängig ausgehölt (d),
aber so, daß an ihr zwo Halbflächen (e) vorkommen,
welche nach einer, mit der Achse parallelen Linie, ge-
teilt, und ein wenig hol sind, daß die eine grösser, die
andre kleiner ist (f) und sie werden von einer niederge-
drükkten fetten Linie geteilt (g), mit welcher Gefässe (h)
sie in das Nezz gekommen. Beide Spizzen sind stumpf;
die eine obere oder hintere ist dikker, und stumpfer (i);
Die andre untere liegt mehr nach vorne, und ist dünner.

Ob sich aber dieses gleich so verhält, so ändert sich
dennoch auch im Menschen ihre Figur auf mehr, als eine
Art. Es haben berümte Männer die Milz rund (k) und
dreiekkig gesehen (l).

Sonderlich ist oft ihr Rand ein wenig eingeschnit-
ten (m), daß man sie gezakkt nennen könnte. Dieses

ge-
(c) [Spaltenumbruch] VESAL. p. 626 WINSLOW
n. 330. EUSTACH. f.
8.
(d) EUSTACH f. 9 VESAL.
(e) leichte Eindrükke nennet es
VESALIUS I. c.
(f) WINSLOW n. 334. 331.
EUSTACH f. 9. VESAL. f. 19.
n.
2.
(g) Weis HOFMANN I. c.
WINSLOW n.
331 Siehe VESAL.
f.
19. 20.
(h) EUSTACH f. 9.
(i) [Spaltenumbruch] Idem f. 8. 9. unterwärts
gleichsam mit einer Spizze CAS-
SER tab. 9. L. VIII.
gezeichnet
von D. JENTY t. 1. f. 3.
(k) I. B. FANTON ad obs. 15.
(l) Ibid.
(m) FANTON I. c. WINS-
LOW n. 334. DUVERNEY II.
p
246 im Kupfer CASSER L. V.
tab. I.
grosse sägenförmige Milz
GRAND Phil. trans. n. 58.

Die Milz. XXI. Buch.
langrunden Koͤrper ausgeſchnittnes Segment; indem
der Schnitt nach der Laͤnge der Achſe geht, und in eben
dem Verſtande, wie die Oberflaͤche eines Eies, convex
iſt. Es iſt ferner ihr geſammter Umfang beinahe oval,
und hat zwo Spizzen, und eine lange und kurze Achſe.
Es iſt der feſte Koͤrper aber, davon die Milz ein Theil
iſt, dergeſtalt zerſchnitten, daß die Milz etwas von ei-
nem Dreiekke an ſich hat: ſie hat naͤmlich eine groͤſſere,
maßig convexe Flaͤche (c), daß ſie ſich an der Mitte erhebt,
an den Seiten abnimmt, und in eine Schaͤrfe endigt.
Die andre Seite der Milz iſt durchgaͤngig ausgehoͤlt (d),
aber ſo, daß an ihr zwo Halbflaͤchen (e) vorkommen,
welche nach einer, mit der Achſe parallelen Linie, ge-
teilt, und ein wenig hol ſind, daß die eine groͤſſer, die
andre kleiner iſt (f) und ſie werden von einer niederge-
druͤkkten fetten Linie geteilt (g), mit welcher Gefaͤſſe (h)
ſie in das Nezz gekommen. Beide Spizzen ſind ſtumpf;
die eine obere oder hintere iſt dikker, und ſtumpfer (i);
Die andre untere liegt mehr nach vorne, und iſt duͤnner.

Ob ſich aber dieſes gleich ſo verhaͤlt, ſo aͤndert ſich
dennoch auch im Menſchen ihre Figur auf mehr, als eine
Art. Es haben beruͤmte Maͤnner die Milz rund (k) und
dreiekkig geſehen (l).

Sonderlich iſt oft ihr Rand ein wenig eingeſchnit-
ten (m), daß man ſie gezakkt nennen koͤnnte. Dieſes

ge-
(c) [Spaltenumbruch] VESAL. p. 626 WINSLOW
n. 330. EUSTACH. f.
8.
(d) EUSTACH f. 9 VESAL.
(e) leichte Eindruͤkke nennet es
VESALIUS I. c.
(f) WINSLOW n. 334. 331.
EUSTACH f. 9. VESAL. f. 19.
n.
2.
(g) Weis HOFMANN I. c.
WINSLOW n.
331 Siehe VESAL.
f.
19. 20.
(h) EUSTACH f. 9.
(i) [Spaltenumbruch] Idem f. 8. 9. unterwaͤrts
gleichſam mit einer Spizze CAS-
SER tab. 9. L. VIII.
gezeichnet
von D. JENTY t. 1. f. 3.
(k) I. B. FANTON ad obſ. 15.
(l) Ibid.
(m) FANTON I. c. WINS-
LOW n. 334. DUVERNEY II.
p
246 im Kupfer CASSER L. V.
tab. I.
groſſe ſaͤgenfoͤrmige Milz
GRAND Phil. tranſ. n. 58.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0604" n="568[584]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Milz. <hi rendition="#aq">XXI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
langrunden Ko&#x0364;rper ausge&#x017F;chnittnes Segment; indem<lb/>
der Schnitt nach der La&#x0364;nge der Ach&#x017F;e geht, und in eben<lb/>
dem Ver&#x017F;tande, wie die Oberfla&#x0364;che eines Eies, convex<lb/>
i&#x017F;t. Es i&#x017F;t ferner ihr ge&#x017F;ammter Umfang beinahe oval,<lb/>
und hat zwo Spizzen, und eine lange und kurze Ach&#x017F;e.<lb/>
Es i&#x017F;t der fe&#x017F;te Ko&#x0364;rper aber, davon die Milz ein Theil<lb/>
i&#x017F;t, derge&#x017F;talt zer&#x017F;chnitten, daß die Milz etwas von ei-<lb/>
nem Dreiekke an &#x017F;ich hat: &#x017F;ie hat na&#x0364;mlich eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere,<lb/>
maßig convexe Fla&#x0364;che <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">VESAL. p. 626 WINSLOW<lb/>
n. 330. EUSTACH. f.</hi> 8.</note>, daß &#x017F;ie &#x017F;ich an der Mitte erhebt,<lb/>
an den Seiten abnimmt, und in eine Scha&#x0364;rfe endigt.<lb/>
Die andre Seite der Milz i&#x017F;t durchga&#x0364;ngig ausgeho&#x0364;lt <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">EUSTACH f. 9 VESAL.</hi></note>,<lb/>
aber &#x017F;o, daß an ihr zwo Halbfla&#x0364;chen <note place="foot" n="(e)">leichte Eindru&#x0364;kke nennet es<lb/><hi rendition="#aq">VESALIUS I. c.</hi></note> vorkommen,<lb/>
welche nach einer, mit der Ach&#x017F;e parallelen Linie, ge-<lb/>
teilt, und ein wenig hol &#x017F;ind, daß die eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, die<lb/>
andre kleiner i&#x017F;t <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WINSLOW</hi> n. 334. 331.<lb/>
EUSTACH f. 9. VESAL. f. 19.<lb/>
n.</hi> 2.</note> und &#x017F;ie werden von einer niederge-<lb/>
dru&#x0364;kkten fetten Linie geteilt <note place="foot" n="(g)">Weis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HOFMANN</hi> I. c.<lb/>
WINSLOW n.</hi> 331 Siehe <hi rendition="#aq">VESAL.<lb/>
f.</hi> 19. 20.</note>, mit welcher Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">EUSTACH f.</hi> 9.</note><lb/>
&#x017F;ie in das Nezz gekommen. Beide Spizzen &#x017F;ind &#x017F;tumpf;<lb/>
die eine obere oder hintere i&#x017F;t dikker, und &#x017F;tumpfer <note place="foot" n="(i)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> f.</hi> 8. 9. unterwa&#x0364;rts<lb/>
gleich&#x017F;am mit einer Spizze <hi rendition="#aq">CAS-<lb/>
SER tab. 9. L. VIII.</hi> gezeichnet<lb/>
von <hi rendition="#aq">D. JENTY t. 1. f.</hi> 3.</note>;<lb/>
Die andre untere liegt mehr nach vorne, und i&#x017F;t du&#x0364;nner.</p><lb/>
            <p>Ob &#x017F;ich aber die&#x017F;es gleich &#x017F;o verha&#x0364;lt, &#x017F;o a&#x0364;ndert &#x017F;ich<lb/>
dennoch auch im Men&#x017F;chen ihre Figur auf mehr, als eine<lb/>
Art. Es haben beru&#x0364;mte Ma&#x0364;nner die Milz rund <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">I. B. FANTON ad ob&#x017F;.</hi> 15.</note> und<lb/>
dreiekkig ge&#x017F;ehen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Sonderlich i&#x017F;t oft ihr Rand ein wenig einge&#x017F;chnit-<lb/>
ten <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FANTON</hi> I. c. WINS-<lb/>
LOW n. 334. DUVERNEY II.<lb/>
p</hi> 246 im Kupfer <hi rendition="#aq">CASSER L. V.<lb/>
tab. I.</hi> gro&#x017F;&#x017F;e &#x017F;a&#x0364;genfo&#x0364;rmige Milz<lb/><hi rendition="#aq">GRAND Phil. tran&#x017F;. n.</hi> 58.</note>, daß man &#x017F;ie gezakkt nennen ko&#x0364;nnte. Die&#x017F;es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[568[584]/0604] Die Milz. XXI. Buch. langrunden Koͤrper ausgeſchnittnes Segment; indem der Schnitt nach der Laͤnge der Achſe geht, und in eben dem Verſtande, wie die Oberflaͤche eines Eies, convex iſt. Es iſt ferner ihr geſammter Umfang beinahe oval, und hat zwo Spizzen, und eine lange und kurze Achſe. Es iſt der feſte Koͤrper aber, davon die Milz ein Theil iſt, dergeſtalt zerſchnitten, daß die Milz etwas von ei- nem Dreiekke an ſich hat: ſie hat naͤmlich eine groͤſſere, maßig convexe Flaͤche (c), daß ſie ſich an der Mitte erhebt, an den Seiten abnimmt, und in eine Schaͤrfe endigt. Die andre Seite der Milz iſt durchgaͤngig ausgehoͤlt (d), aber ſo, daß an ihr zwo Halbflaͤchen (e) vorkommen, welche nach einer, mit der Achſe parallelen Linie, ge- teilt, und ein wenig hol ſind, daß die eine groͤſſer, die andre kleiner iſt (f) und ſie werden von einer niederge- druͤkkten fetten Linie geteilt (g), mit welcher Gefaͤſſe (h) ſie in das Nezz gekommen. Beide Spizzen ſind ſtumpf; die eine obere oder hintere iſt dikker, und ſtumpfer (i); Die andre untere liegt mehr nach vorne, und iſt duͤnner. Ob ſich aber dieſes gleich ſo verhaͤlt, ſo aͤndert ſich dennoch auch im Menſchen ihre Figur auf mehr, als eine Art. Es haben beruͤmte Maͤnner die Milz rund (k) und dreiekkig geſehen (l). Sonderlich iſt oft ihr Rand ein wenig eingeſchnit- ten (m), daß man ſie gezakkt nennen koͤnnte. Dieſes ge- (c) VESAL. p. 626 WINSLOW n. 330. EUSTACH. f. 8. (d) EUSTACH f. 9 VESAL. (e) leichte Eindruͤkke nennet es VESALIUS I. c. (f) WINSLOW n. 334. 331. EUSTACH f. 9. VESAL. f. 19. n. 2. (g) Weis HOFMANN I. c. WINSLOW n. 331 Siehe VESAL. f. 19. 20. (h) EUSTACH f. 9. (i) Idem f. 8. 9. unterwaͤrts gleichſam mit einer Spizze CAS- SER tab. 9. L. VIII. gezeichnet von D. JENTY t. 1. f. 3. (k) I. B. FANTON ad obſ. 15. (l) Ibid. (m) FANTON I. c. WINS- LOW n. 334. DUVERNEY II. p 246 im Kupfer CASSER L. V. tab. I. groſſe ſaͤgenfoͤrmige Milz GRAND Phil. tranſ. n. 58.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/604
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 568[584]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/604>, abgerufen am 18.12.2024.