bein rükkwerts ziehen, als der Griffelmuskel des Zungen- beins an beiden Seiten. Ueberhaupt thut solches alles Fleisch, welches dergestalt in den Kinnbakken, oder in irgend einen Knochen, der mit dem Kinnbakken verbun- den ist, inserirt ist, daß sie diesen Theil abwerts ziehen, oder gegen das Zungenbein hin ziehen, und eben diese öffnen auch den Mund (r*).
Jnsonderheit bringen den von dem äussern Flügelmuskeln nach vorne hin gezogenen Kiefer, die Kinnmuskel des Zun- genbeins, die Kinnmuskel der Zunge, die zweibäuchigen Muskel, die Grifelmuskel des Zungenbeins, als die mehr nach hinterwerts, als die Mitte des Kinnbakkens entste- hen, in die alte Lage wieder zurükke (s).
Jndessen giebt es doch noch einen andern Muskel, der insonderheit sowohl das auf der Seite des Kiefers ge- lagerte Fleisch, als zugleich den Kinnbakken selbst herab- drükket. Ob dieser gleich nur schwach zu seyn scheint, weil sich seine Fasern zu einer zarten und breiten Platte ausbreiten, so ersezzt er doch durch seine Grösse, woran derselbe alle andre Kiefermuskeln übertrift, diese Dünn- heit, ja man fület seine Anstrengung an der Brust, in- dem der Kinnbakken hin und her gezogen wird, wie ich jezzo, indem ich schreibe, an mir selbst versuche.
Er ist, wie es sein Name mit sich bringt, breit, ob- schon dünne, er liegt unter der Haut, und unter dem Fet- te, seine untere Enden zerstreuen sich oben in der Brust (t) und kriechen einige Zolle weit unter dem Schlüsselbeine, über die Oberfläche des Deltamuskels, und des tischför-
migen
(r*)[Spaltenumbruch]
Folglich wirkt zugleich der venter posterior und stylohyoideus des zweibäuchigen FERREIN p. 538.
(s)IDEM I. c. p. 547. 549. MONRO p. 142.
(t)[Spaltenumbruch]EUSTACH tab. 30. VESAL L. II. tab. 3. WINSLOW n. 570. ALBIN p. 193. Tab. I. et XI. f. 16. JENTY tab. 1. f. 1. COWPER tab. 21. 18.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
bein ruͤkkwerts ziehen, als der Griffelmuſkel des Zungen- beins an beiden Seiten. Ueberhaupt thut ſolches alles Fleiſch, welches dergeſtalt in den Kinnbakken, oder in irgend einen Knochen, der mit dem Kinnbakken verbun- den iſt, inſerirt iſt, daß ſie dieſen Theil abwerts ziehen, oder gegen das Zungenbein hin ziehen, und eben dieſe oͤffnen auch den Mund (r*).
Jnſonderheit bringen den von dem aͤuſſern Fluͤgelmuſkeln nach vorne hin gezogenen Kiefer, die Kinnmuſkel des Zun- genbeins, die Kinnmuſkel der Zunge, die zweibaͤuchigen Muſkel, die Grifelmuſkel des Zungenbeins, als die mehr nach hinterwerts, als die Mitte des Kinnbakkens entſte- hen, in die alte Lage wieder zuruͤkke (s).
Jndeſſen giebt es doch noch einen andern Muſkel, der inſonderheit ſowohl das auf der Seite des Kiefers ge- lagerte Fleiſch, als zugleich den Kinnbakken ſelbſt herab- druͤkket. Ob dieſer gleich nur ſchwach zu ſeyn ſcheint, weil ſich ſeine Faſern zu einer zarten und breiten Platte ausbreiten, ſo erſezzt er doch durch ſeine Groͤſſe, woran derſelbe alle andre Kiefermuſkeln uͤbertrift, dieſe Duͤnn- heit, ja man fuͤlet ſeine Anſtrengung an der Bruſt, in- dem der Kinnbakken hin und her gezogen wird, wie ich jezzo, indem ich ſchreibe, an mir ſelbſt verſuche.
Er iſt, wie es ſein Name mit ſich bringt, breit, ob- ſchon duͤnne, er liegt unter der Haut, und unter dem Fet- te, ſeine untere Enden zerſtreuen ſich oben in der Bruſt (t) und kriechen einige Zolle weit unter dem Schluͤſſelbeine, uͤber die Oberflaͤche des Deltamuſkels, und des tiſchfoͤr-
migen
(r*)[Spaltenumbruch]
Folglich wirkt zugleich der venter poſterior und ſtylohyoideus des zweibaͤuchigen FERREIN p. 538.
(s)IDEM I. c. p. 547. 549. MONRO p. 142.
(t)[Spaltenumbruch]EUSTACH tab. 30. VESAL L. II. tab. 3. WINSLOW n. 570. ALBIN p. 193. Tab. I. et XI. f. 16. JENTY tab. 1. f. 1. COWPER tab. 21. 18.
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Weg zum Magen. XVIII. Buch.
bein ruͤkkwerts ziehen, als der Griffelmuſkel des Zungen-
beins an beiden Seiten. Ueberhaupt thut ſolches alles
Fleiſch, welches dergeſtalt in den Kinnbakken, oder in
irgend einen Knochen, der mit dem Kinnbakken verbun-
den iſt, inſerirt iſt, daß ſie dieſen Theil abwerts ziehen,
oder gegen das Zungenbein hin ziehen, und eben dieſe
oͤffnen auch den Mund (r*).
Jnſonderheit bringen den von dem aͤuſſern Fluͤgelmuſkeln
nach vorne hin gezogenen Kiefer, die Kinnmuſkel des Zun-
genbeins, die Kinnmuſkel der Zunge, die zweibaͤuchigen
Muſkel, die Grifelmuſkel des Zungenbeins, als die mehr
nach hinterwerts, als die Mitte des Kinnbakkens entſte-
hen, in die alte Lage wieder zuruͤkke (s).
Jndeſſen giebt es doch noch einen andern Muſkel,
der inſonderheit ſowohl das auf der Seite des Kiefers ge-
lagerte Fleiſch, als zugleich den Kinnbakken ſelbſt herab-
druͤkket. Ob dieſer gleich nur ſchwach zu ſeyn ſcheint,
weil ſich ſeine Faſern zu einer zarten und breiten Platte
ausbreiten, ſo erſezzt er doch durch ſeine Groͤſſe, woran
derſelbe alle andre Kiefermuſkeln uͤbertrift, dieſe Duͤnn-
heit, ja man fuͤlet ſeine Anſtrengung an der Bruſt, in-
dem der Kinnbakken hin und her gezogen wird, wie ich
jezzo, indem ich ſchreibe, an mir ſelbſt verſuche.
Er iſt, wie es ſein Name mit ſich bringt, breit, ob-
ſchon duͤnne, er liegt unter der Haut, und unter dem Fet-
te, ſeine untere Enden zerſtreuen ſich oben in der Bruſt (t)
und kriechen einige Zolle weit unter dem Schluͤſſelbeine,
uͤber die Oberflaͤche des Deltamuſkels, und des tiſchfoͤr-
migen
(r*)
Folglich wirkt zugleich der
venter poſterior und ſtylohyoideus
des zweibaͤuchigen FERREIN p. 538.
(s) IDEM I. c. p. 547. 549.
MONRO p. 142.
(t)
EUSTACH tab. 30. VESAL
L. II. tab. 3. WINSLOW n. 570.
ALBIN p. 193. Tab. I. et XI. f. 16.
JENTY tab. 1. f. 1. COWPER tab.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/50>, abgerufen am 23.11.2024.
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