die Augen verzert gesehen (f), da der übrige Fisch noch lebte. Jn den grossen (g) und kleinen Stokkfischen lösen sich Blakfische, Krebse, Schwanzfloßfedern, und ganze Geribbe in Muß auf. Jm Platteisen zerflissen so gar die Schaalen der Kammuscheln (h): so wie im Ro- chen ganze Fische, Schalen, und Knorpel zergehen (i). Jn dem Magen des Kramffisches sinken Blakfische, Heuschrekken, Platteisen und andre verzerte Fische in dem Magensafte in einander (k). Jm Magen des Meer- sausisches (galeus) findet man entfleischte Fische (l) und in andern verzerte Fische, die zu Schleim geworden (m). Jn einem andern Fische, fand man eine aufgefressene, und innerhalb wenig Stunden bis auf das Geribbe ver- zerte Frau (n).
Auch im Magen des Schwerdtfisches trift man weich- gewordne Knochen an (o). Ein berümter Mann fand im Schlunde des Meersaufisches einen verfaulten Fisch (p).
Notwendig müssen im Schlunde des Hechtes die Fi- sche verwesen, indem dieses Raubthier Frösche und Fische, die dikker sind, als er selbst verschlingt (p*).
Jn dieser Verdauung der Fische lösen sich die aus- wendigen Theile, welche der Magensaft zu nächst berürt gemeiniglich zu allererst auf (q). So verwesete im Ma- gen einer Schlange (r) ein Vogel, und der untere Theil einer Kröte war bereits in Schleim verwandelt.
Jm
(f)[Spaltenumbruch]PLOT. natural. history of Staffordshire p. 246.
(g)Phil. trans. n. 312. SCHNEI- DER de catarrh. L. III p. 44. und im Stokkfisch Kabliau AN- DERSON p. 79.
(h)Phil trans. n. 472.
(i)STENON. musc. gland. p. 46.
(k)LORENZINI Crampfisb. p. 29.
(l)STENON. Act. Hafn. Vol. II. p. 222.
(m)[Spaltenumbruch]FABER ad HERNAND. p. 641.
(n)TOWNE in Epist. RAI.
(o)HARTMANN in eius pi- scis Anatome.
(p)CHARLETON mantiss. p. 84.
(p*)PLOT. natur. hist. of Staffordshire p. 275.
(q)TYSON I. c.
(r)Act. Hafn. T. I. n. CXI.
Der Magen. XIX. Buch.
die Augen verzert geſehen (f), da der uͤbrige Fiſch noch lebte. Jn den groſſen (g) und kleinen Stokkfiſchen loͤſen ſich Blakfiſche, Krebſe, Schwanzfloßfedern, und ganze Geribbe in Muß auf. Jm Platteiſen zerfliſſen ſo gar die Schaalen der Kammuſcheln (h): ſo wie im Ro- chen ganze Fiſche, Schalen, und Knorpel zergehen (i). Jn dem Magen des Kramffiſches ſinken Blakfiſche, Heuſchrekken, Platteiſen und andre verzerte Fiſche in dem Magenſafte in einander (k). Jm Magen des Meer- ſauſiſches (galeus) findet man entfleiſchte Fiſche (l) und in andern verzerte Fiſche, die zu Schleim geworden (m). Jn einem andern Fiſche, fand man eine aufgefreſſene, und innerhalb wenig Stunden bis auf das Geribbe ver- zerte Frau (n).
Auch im Magen des Schwerdtfiſches trift man weich- gewordne Knochen an (o). Ein beruͤmter Mann fand im Schlunde des Meerſaufiſches einen verfaulten Fiſch (p).
Notwendig muͤſſen im Schlunde des Hechtes die Fi- ſche verweſen, indem dieſes Raubthier Froͤſche und Fiſche, die dikker ſind, als er ſelbſt verſchlingt (p*).
Jn dieſer Verdauung der Fiſche loͤſen ſich die aus- wendigen Theile, welche der Magenſaft zu naͤchſt beruͤrt gemeiniglich zu allererſt auf (q). So verweſete im Ma- gen einer Schlange (r) ein Vogel, und der untere Theil einer Kroͤte war bereits in Schleim verwandelt.
Jm
(f)[Spaltenumbruch]PLOT. natural. hiſtory of Staffordshire p. 246.
(g)Phil. tranſ. n. 312. SCHNEI- DER de catarrh. L. III p. 44. und im Stokkfiſch Kabliau AN- DERSON p. 79.
(h)Phil tranſ. n. 472.
(i)STENON. muſc. gland. p. 46.
(k)LORENZINI Crampfisb. p. 29.
(l)STENON. Act. Hafn. Vol. II. p. 222.
(m)[Spaltenumbruch]FABER ad HERNAND. p. 641.
(n)TOWNE in Epiſt. RAI.
(o)HARTMANN in eius pi- ſcis Anatome.
(p)CHARLETON mantiſſ. p. 84.
(p*)PLOT. natur. hiſt. of Staffordshire p. 275.
(q)TYSON I. c.
(r)Act. Hafn. T. I. n. CXI.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0490"n="454[470]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Magen. <hirendition="#aq">XIX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
die Augen verzert geſehen <noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq">PLOT. natural. hiſtory of<lb/>
Staffordshire p.</hi> 246.</note>, da der uͤbrige Fiſch noch<lb/>
lebte. Jn den groſſen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Phil. tranſ. n. 312. SCHNEI-<lb/>
DER de catarrh. L. III p.</hi> 44.<lb/>
und im Stokkfiſch Kabliau <hirendition="#aq">AN-<lb/>
DERSON p.</hi> 79.</note> und kleinen Stokkfiſchen<lb/>
loͤſen ſich Blakfiſche, Krebſe, Schwanzfloßfedern, und<lb/>
ganze Geribbe in Muß auf. Jm Platteiſen zerfliſſen ſo<lb/>
gar die Schaalen der Kammuſcheln <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Phil tranſ. n.</hi> 472.</note>: ſo wie im Ro-<lb/>
chen ganze Fiſche, Schalen, und Knorpel zergehen <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">STENON.</hi> muſc. gland.<lb/>
p.</hi> 46.</note>.<lb/>
Jn dem Magen des Kramffiſches ſinken Blakfiſche,<lb/>
Heuſchrekken, Platteiſen und andre verzerte Fiſche in<lb/>
dem Magenſafte in einander <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">LORENZINI Crampfisb.<lb/>
p.</hi> 29.</note>. Jm Magen des Meer-<lb/>ſauſiſches (<hirendition="#aq">galeus</hi>) findet man entfleiſchte Fiſche <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">STENON. Act. Hafn. Vol.<lb/>
II. p.</hi> 222.</note> und<lb/>
in andern verzerte Fiſche, die zu Schleim geworden <noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq">FABER ad HERNAND.<lb/>
p.</hi> 641.</note>.<lb/>
Jn einem andern Fiſche, fand man eine aufgefreſſene,<lb/>
und innerhalb wenig Stunden bis auf das Geribbe ver-<lb/>
zerte Frau <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">TOWNE in Epiſt. RAI.</hi></note>.</p><lb/><p>Auch im Magen des Schwerdtfiſches trift man weich-<lb/>
gewordne Knochen an <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">HARTMANN in eius pi-<lb/>ſcis Anatome.</hi></note>. Ein beruͤmter Mann fand<lb/>
im Schlunde des Meerſaufiſches einen verfaulten Fiſch <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CHARLETON</hi> mantiſſ.<lb/>
p.</hi> 84.</note>.</p><lb/><p>Notwendig muͤſſen im Schlunde des Hechtes die Fi-<lb/>ſche verweſen, indem dieſes Raubthier Froͤſche und Fiſche,<lb/>
die dikker ſind, als er ſelbſt verſchlingt <noteplace="foot"n="(p*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">PLOT.</hi> natur. hiſt. of<lb/>
Staffordshire p.</hi> 275.</note>.</p><lb/><p>Jn dieſer Verdauung der Fiſche loͤſen ſich die aus-<lb/>
wendigen Theile, welche der Magenſaft zu naͤchſt beruͤrt<lb/>
gemeiniglich zu allererſt auf <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">TYSON I. c.</hi></note>. So verweſete im Ma-<lb/>
gen einer Schlange <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Act. Hafn. T. I. n. CXI.</hi></note> ein Vogel, und der untere Theil<lb/>
einer Kroͤte war bereits in Schleim verwandelt.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jm</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[454[470]/0490]
Der Magen. XIX. Buch.
die Augen verzert geſehen (f), da der uͤbrige Fiſch noch
lebte. Jn den groſſen (g) und kleinen Stokkfiſchen
loͤſen ſich Blakfiſche, Krebſe, Schwanzfloßfedern, und
ganze Geribbe in Muß auf. Jm Platteiſen zerfliſſen ſo
gar die Schaalen der Kammuſcheln (h): ſo wie im Ro-
chen ganze Fiſche, Schalen, und Knorpel zergehen (i).
Jn dem Magen des Kramffiſches ſinken Blakfiſche,
Heuſchrekken, Platteiſen und andre verzerte Fiſche in
dem Magenſafte in einander (k). Jm Magen des Meer-
ſauſiſches (galeus) findet man entfleiſchte Fiſche (l) und
in andern verzerte Fiſche, die zu Schleim geworden (m).
Jn einem andern Fiſche, fand man eine aufgefreſſene,
und innerhalb wenig Stunden bis auf das Geribbe ver-
zerte Frau (n).
Auch im Magen des Schwerdtfiſches trift man weich-
gewordne Knochen an (o). Ein beruͤmter Mann fand
im Schlunde des Meerſaufiſches einen verfaulten Fiſch (p).
Notwendig muͤſſen im Schlunde des Hechtes die Fi-
ſche verweſen, indem dieſes Raubthier Froͤſche und Fiſche,
die dikker ſind, als er ſelbſt verſchlingt (p*).
Jn dieſer Verdauung der Fiſche loͤſen ſich die aus-
wendigen Theile, welche der Magenſaft zu naͤchſt beruͤrt
gemeiniglich zu allererſt auf (q). So verweſete im Ma-
gen einer Schlange (r) ein Vogel, und der untere Theil
einer Kroͤte war bereits in Schleim verwandelt.
Jm
(f)
PLOT. natural. hiſtory of
Staffordshire p. 246.
(g) Phil. tranſ. n. 312. SCHNEI-
DER de catarrh. L. III p. 44.
und im Stokkfiſch Kabliau AN-
DERSON p. 79.
(h) Phil tranſ. n. 472.
(i) STENON. muſc. gland.
p. 46.
(k) LORENZINI Crampfisb.
p. 29.
(l) STENON. Act. Hafn. Vol.
II. p. 222.
(m)
FABER ad HERNAND.
p. 641.
(n) TOWNE in Epiſt. RAI.
(o) HARTMANN in eius pi-
ſcis Anatome.
(p) CHARLETON mantiſſ.
p. 84.
(p*) PLOT. natur. hiſt. of
Staffordshire p. 275.
(q) TYSON I. c.
(r) Act. Hafn. T. I. n. CXI.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 454[470]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/490>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.