migen Winterqvartiere (y) mit festverschlossnem Munde, und ohne Bewegung (z) ein Jahr lang ohne Speise (a). Noch länger leben, und bis achtzehn Monate, die Schild- kröten (b).
Unter den warmen Thieren dauren einige aus Träg- heit (c) ebenfalls lange Zeit, ohne Speise zu geniessen; die Ratzen bringen den ganzen Winter (d) im Hunger zu, wie auch der Dachs (e), die Bergratte, der Bär (f), das Manis blieb zween Monate lang ohne Speise (g).
Muntere Thiere vom warmen Blute vertragen den Hunger nicht so gut, und dennoch verstehen sie, da die meisten stärker, als der Mensch sind, den Hunger, der bei ihrer Lebensart ein unzertrennliches Uebel ist, ziemlich lange zu leiden; der Wolf bis fünf Tage (h): der Bein- brecher sieben (i), die wilde Kazze zwanzig (k), der Hund
bis
(y)[Spaltenumbruch]VALISNER T. II. p. 436. Lettres edifiantes T. XVI. p. 10. FROGER voy. p. 150. Phil. trans. n. 194.
(z)Oeconom. Nachricht T. VI. p. 335.
(a)BATHURST I. c. p 197.
(b)CALDESI p. 30. REDI anim. viv. p. 55.
(c) Der Haut oder Faulthier drei Wochen THEVET. Franc. antartique p. 676.
(d)SARRAZIN. Hist. de l'A- cad. 1714. p. 27. eine zu Hause ge- fütterte, erwachte alle drei oder vier Tage, und aß alsdann FANTON Ed. II. p. 41.
(e)BUFFONT. VII. p. 107. einen ganzen Monat REDI anim. viv. p. 55.
(f)SARRAZIN I. c. AELIANUS anim. L. 17. c. d. HILLERSTROEM gaemtelands duirfaenge p. 15. CHARLEVOIX hist. nat. de la nouvelle france T. III. p. 117. FIELLSTROEM lappornas biorn- [Spaltenumbruch]
faenge Beskr. af Satacunda hürad. p. 64. Man will, er sauge aus den Drüsen an seiner Fussole einen milchigen Saft heraus. BUFFON T. VIII. p. 161. AELIANUS RU- GE förnuftige tankar. CHARLE- VOIX LEHMANN Berg. Chroni- ca p. 340. BOYLE de frigore p. 23. Doch diesem widerspricht das Beispiel der Ratten und Bergmäu- se, die eben so im Winter fasten, und doch keinen solchen Vorrat haben, und nichts bessers wissen. FIELLSTROEM & HILLER- STROEM, doch nennt der erste noch die Bälle von Harz und Tan- nenblättern, und verschlukkte Amei- sen, nebst dem Maugel einer peri- staltischen Bewegung. Satacund- haerad.
(g)K. Swensk. Acad. Handl. T. X. p. 267.
(h)FABER ad hernandez. p. 488.
(i)CAII anim. rer. p. 87.
(k)REDUS anim. viv. p. 55.
Der Magen. XIX. Buch.
migen Winterqvartiere (y) mit feſtverſchloſſnem Munde, und ohne Bewegung (z) ein Jahr lang ohne Speiſe (a). Noch laͤnger leben, und bis achtzehn Monate, die Schild- kroͤten (b).
Unter den warmen Thieren dauren einige aus Traͤg- heit (c) ebenfalls lange Zeit, ohne Speiſe zu genieſſen; die Ratzen bringen den ganzen Winter (d) im Hunger zu, wie auch der Dachs (e), die Bergratte, der Baͤr (f), das Manis blieb zween Monate lang ohne Speiſe (g).
Muntere Thiere vom warmen Blute vertragen den Hunger nicht ſo gut, und dennoch verſtehen ſie, da die meiſten ſtaͤrker, als der Menſch ſind, den Hunger, der bei ihrer Lebensart ein unzertrennliches Uebel iſt, ziemlich lange zu leiden; der Wolf bis fuͤnf Tage (h): der Bein- brecher ſieben (i), die wilde Kazze zwanzig (k), der Hund
bis
(y)[Spaltenumbruch]VALISNER T. II. p. 436. Lettres edifiantes T. XVI. p. 10. FROGER voy. p. 150. Phil. tranſ. n. 194.
(z)Oeconom. Nachricht T. VI. p. 335.
(a)BATHURST I. c. p 197.
(b)CALDESI p. 30. REDI anim. viv. p. 55.
(c) Der Haut oder Faulthier drei Wochen THEVET. Franc. antartique p. 676.
(d)SARRAZIN. Hiſt. de l’A- cad. 1714. p. 27. eine zu Hauſe ge- fuͤtterte, erwachte alle drei oder vier Tage, und aß alsdann FANTON Ed. II. p. 41.
(e)BUFFONT. VII. p. 107. einen ganzen Monat REDI anim. viv. p. 55.
(f)SARRAZIN I. c. ÆLIANUS anim. L. 17. c. d. HILLERSTROEM gæmtelands duirfænge p. 15. CHARLEVOIX hiſt. nat. de la nouvelle france T. III. p. 117. FIELLSTROEM lappornas biorn- [Spaltenumbruch]
fænge Beſkr. af Satacunda hürad. p. 64. Man will, er ſauge aus den Druͤſen an ſeiner Fusſole einen milchigen Saft heraus. BUFFON T. VIII. p. 161. ÆLIANUS RU- GE förnuftige tankar. CHARLE- VOIX LEHMANN Berg. Chroni- ca p. 340. BOYLE de frigore p. 23. Doch dieſem widerſpricht das Beiſpiel der Ratten und Bergmaͤu- ſe, die eben ſo im Winter faſten, und doch keinen ſolchen Vorrat haben, und nichts beſſers wiſſen. FIELLSTROEM & HILLER- STROEM, doch nennt der erſte noch die Baͤlle von Harz und Tan- nenblaͤttern, und verſchlukkte Amei- ſen, nebſt dem Maugel einer peri- ſtaltiſchen Bewegung. Satacund- haerad.
(g)K. Swensk. Acad. Handl. T. X. p. 267.
(h)FABER ad hernandez. p. 488.
(i)CAII anim. rer. p. 87.
(k)REDUS anim. viv. p. 55.
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[242[258]/0278]
Der Magen. XIX. Buch.
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und ohne Bewegung (z) ein Jahr lang ohne Speiſe (a).
Noch laͤnger leben, und bis achtzehn Monate, die Schild-
kroͤten (b).
Unter den warmen Thieren dauren einige aus Traͤg-
heit (c) ebenfalls lange Zeit, ohne Speiſe zu genieſſen;
die Ratzen bringen den ganzen Winter (d) im Hunger
zu, wie auch der Dachs (e), die Bergratte, der Baͤr (f),
das Manis blieb zween Monate lang ohne Speiſe (g).
Muntere Thiere vom warmen Blute vertragen den
Hunger nicht ſo gut, und dennoch verſtehen ſie, da die
meiſten ſtaͤrker, als der Menſch ſind, den Hunger, der
bei ihrer Lebensart ein unzertrennliches Uebel iſt, ziemlich
lange zu leiden; der Wolf bis fuͤnf Tage (h): der Bein-
brecher ſieben (i), die wilde Kazze zwanzig (k), der Hund
bis
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VALISNER T. II. p. 436.
Lettres edifiantes T. XVI. p. 10.
FROGER voy. p. 150. Phil. tranſ.
n. 194.
(z) Oeconom. Nachricht T. VI.
p. 335.
(a) BATHURST I. c. p 197.
(b) CALDESI p. 30. REDI
anim. viv. p. 55.
(c) Der Haut oder Faulthier
drei Wochen THEVET. Franc.
antartique p. 676.
(d) SARRAZIN. Hiſt. de l’A-
cad. 1714. p. 27. eine zu Hauſe ge-
fuͤtterte, erwachte alle drei oder vier
Tage, und aß alsdann FANTON
Ed. II. p. 41.
(e) BUFFONT. VII. p. 107.
einen ganzen Monat REDI anim.
viv. p. 55.
(f) SARRAZIN I. c. ÆLIANUS
anim. L. 17. c. d. HILLERSTROEM
gæmtelands duirfænge p. 15.
CHARLEVOIX hiſt. nat. de la
nouvelle france T. III. p. 117.
FIELLSTROEM lappornas biorn-
fænge Beſkr. af Satacunda hürad.
p. 64. Man will, er ſauge aus den
Druͤſen an ſeiner Fusſole einen
milchigen Saft heraus. BUFFON
T. VIII. p. 161. ÆLIANUS RU-
GE förnuftige tankar. CHARLE-
VOIX LEHMANN Berg. Chroni-
ca p. 340. BOYLE de frigore p.
23. Doch dieſem widerſpricht das
Beiſpiel der Ratten und Bergmaͤu-
ſe, die eben ſo im Winter faſten,
und doch keinen ſolchen Vorrat
haben, und nichts beſſers wiſſen.
FIELLSTROEM & HILLER-
STROEM, doch nennt der erſte
noch die Baͤlle von Harz und Tan-
nenblaͤttern, und verſchlukkte Amei-
ſen, nebſt dem Maugel einer peri-
ſtaltiſchen Bewegung. Satacund-
haerad.
(g) K. Swensk. Acad. Handl.
T. X. p. 267.
(h) FABER ad hernandez.
p. 488.
(i) CAII anim. rer. p. 87.
(k) REDUS anim. viv. p. 55.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 242[258]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/278>, abgerufen am 26.06.2024.
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