esel. Dieser Saft aus dem Schafe brauste mit der Vi- triolsäure, und dem Sauren des Salpeters ein wenig mit einem faulen Geruche auf: er färbte den Violensirup grün. Er wollte nicht von der Säure gerinnen, und bekam vom beigemischten Weinsteinöl Flokken. Er hatte einen salzigen, etwas scharfen Geschmakk, war aber ohne Küchensalz. Da man ihn aufbehielt, so wurde er davon noch leimiger.
Jm Maulesel schien er eiweisartig, klebrig zu sein, er warf, mit Ruthen gepeitschet, wie Eiweis, Schaum auf, verrauchte aber am Feuer ganz und gar. Vom scharfen Weingeiste fand man ihn nicht verändert. Mit Vi- triolgeiste brauste er ein wenig auf, und lies Flokken fallen; und so verhielt es sich auch mit andern chemischen Flüßigkeiten: doch brauste er mit dem Salpetergeiste mehr auf. Er wurde vom Weinsteinöl flüßiger, und flokkig. Folglich scheinet dieser Saft, aus Schleim und Wasser zusammengesezzt zu sein, und zur alkalischen Natur zu gehören.
Seine Zusammensezzung ist gemischt aus dem, oben bereits beschriebenen, Speichel; aus der ausdünstenden Flüßigkeit des Magens, welche man nach der Analogie, und gewissen Versuchen, die man am Magen der Hün- chen angestellt, für eine Art von Flieswasser halten kann; wozu noch der Schlundsaft, der Saft der Gekrösdrüse, und der Drüsenschleim zu rechnen ist.
§. 17. Die Schlagadern des Magens. 1. Die linke Kranzschlagader.
Diesen Saft bringen, so wie alle übrige Säfte, die Schlagadern hervor. Eine Menge derselben, die den Magen bedienet, entstehet von der Bauchschlagader, welche wir, ob sie gleich auch noch andre Aeste von sich
giebt,
Der Magen. XIX. Buch.
eſel. Dieſer Saft aus dem Schafe brauſte mit der Vi- triolſaͤure, und dem Sauren des Salpeters ein wenig mit einem faulen Geruche auf: er faͤrbte den Violenſirup gruͤn. Er wollte nicht von der Saͤure gerinnen, und bekam vom beigemiſchten Weinſteinoͤl Flokken. Er hatte einen ſalzigen, etwas ſcharfen Geſchmakk, war aber ohne Kuͤchenſalz. Da man ihn aufbehielt, ſo wurde er davon noch leimiger.
Jm Mauleſel ſchien er eiweisartig, klebrig zu ſein, er warf, mit Ruthen gepeitſchet, wie Eiweis, Schaum auf, verrauchte aber am Feuer ganz und gar. Vom ſcharfen Weingeiſte fand man ihn nicht veraͤndert. Mit Vi- triolgeiſte brauſte er ein wenig auf, und lies Flokken fallen; und ſo verhielt es ſich auch mit andern chemiſchen Fluͤßigkeiten: doch brauſte er mit dem Salpetergeiſte mehr auf. Er wurde vom Weinſteinoͤl fluͤßiger, und flokkig. Folglich ſcheinet dieſer Saft, aus Schleim und Waſſer zuſammengeſezzt zu ſein, und zur alkaliſchen Natur zu gehoͤren.
Seine Zuſammenſezzung iſt gemiſcht aus dem, oben bereits beſchriebenen, Speichel; aus der ausduͤnſtenden Fluͤßigkeit des Magens, welche man nach der Analogie, und gewiſſen Verſuchen, die man am Magen der Huͤn- chen angeſtellt, fuͤr eine Art von Flieswaſſer halten kann; wozu noch der Schlundſaft, der Saft der Gekroͤsdruͤſe, und der Druͤſenſchleim zu rechnen iſt.
§. 17. Die Schlagadern des Magens. 1. Die linke Kranzſchlagader.
Dieſen Saft bringen, ſo wie alle uͤbrige Saͤfte, die Schlagadern hervor. Eine Menge derſelben, die den Magen bedienet, entſtehet von der Bauchſchlagader, welche wir, ob ſie gleich auch noch andre Aeſte von ſich
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Der Magen. XIX. Buch.
eſel. Dieſer Saft aus dem Schafe brauſte mit der Vi-
triolſaͤure, und dem Sauren des Salpeters ein wenig mit
einem faulen Geruche auf: er faͤrbte den Violenſirup
gruͤn. Er wollte nicht von der Saͤure gerinnen, und
bekam vom beigemiſchten Weinſteinoͤl Flokken. Er hatte
einen ſalzigen, etwas ſcharfen Geſchmakk, war aber ohne
Kuͤchenſalz. Da man ihn aufbehielt, ſo wurde er davon
noch leimiger.
Jm Mauleſel ſchien er eiweisartig, klebrig zu ſein, er
warf, mit Ruthen gepeitſchet, wie Eiweis, Schaum auf,
verrauchte aber am Feuer ganz und gar. Vom ſcharfen
Weingeiſte fand man ihn nicht veraͤndert. Mit Vi-
triolgeiſte brauſte er ein wenig auf, und lies Flokken
fallen; und ſo verhielt es ſich auch mit andern chemiſchen
Fluͤßigkeiten: doch brauſte er mit dem Salpetergeiſte mehr
auf. Er wurde vom Weinſteinoͤl fluͤßiger, und flokkig.
Folglich ſcheinet dieſer Saft, aus Schleim und Waſſer
zuſammengeſezzt zu ſein, und zur alkaliſchen Natur zu
gehoͤren.
Seine Zuſammenſezzung iſt gemiſcht aus dem, oben
bereits beſchriebenen, Speichel; aus der ausduͤnſtenden
Fluͤßigkeit des Magens, welche man nach der Analogie,
und gewiſſen Verſuchen, die man am Magen der Huͤn-
chen angeſtellt, fuͤr eine Art von Flieswaſſer halten kann;
wozu noch der Schlundſaft, der Saft der Gekroͤsdruͤſe,
und der Druͤſenſchleim zu rechnen iſt.
§. 17.
Die Schlagadern des Magens. 1. Die linke
Kranzſchlagader.
Dieſen Saft bringen, ſo wie alle uͤbrige Saͤfte, die
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/238>, abgerufen am 22.11.2024.
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