Wiesel (c) und in dem nordlichen Thiere Vielfras und im Eichhorne schwach (d).
Stark sind sie an den Wiederkäuenden, indem diese Fasern ganz allein ein beständiges und natürliches Erbre- chen, ohne von den gar zu schwachen Muskeln des Un- terleibes unterstüzzt zu werden, auszuüben haben (e).
Jch wäle die Muskeln der kornfressenden Vögel vor- züglich, weil man sie zu einem Exempel genommen, die Phisiologie des Menschen, damit zu erläutern.
Es sind zween Muskeln, ob es gleich das Ansehn haben könnte, daß deren vier da sind (f): beide sind stra- lig und in beiden sehnigen Mittelpunkten (g) des Ma- gens unter sich veremigt, indem diese Mittelpunkte bei- den Muskeln gemein sind. Der eine derselben befindet sich an der vordern Oberfläche (h) der andere an der hintern (i).
Es sind beide Muskeln hart, und fast ohne alles Fadengewebe, und man trift keinen dergleichen starken, und aus so gespannten Schichten zusammengeballten Mu- skel im Menschen an. Der eine, oder der obere ist der Schliesmuskel des Schlundes (k), welchen er um- spannet (l).
Der andere oder Zwölffingerdarmmuskel(m) ist theils vom grössern durch eine Furche unterschieden, und
theils
(c)[Spaltenumbruch]CREW p. 1.
(d)IDEM p. 24.
(e)Conf. PEYER Merycol. ic. 2. 3. 5. 7. &c.
(f) Für vier Muskeln zälen sol- ches PEYER de ventric. gallin. p. 68. DUVERNEY posthum. II. p. 446. PERRAULT Ess. T. III. p. 201. t. 2. f. 1. doch die von ihm A. und D. genannte Muskeln laufen mit E & C. in eins fort, GREW macht sechs im Gallo p. 34. 40. doch dieses Mannes Muskeln an [Spaltenumbruch]
der Seite ist ein Mengsel von Ge- fässen und Fadengewebe.
(g)COLLINS tab. 19. PER- RAULT t. 12. f. 1. GREW p. 34. Obs. sur le poulet n. 270.
(h)Ibid. obs. 267. 268. 269.
(i)Ibid.
(k)Ibid. n. 269. 270. Jst A. D. PEYERI.
(l) Auch PEYER p. 70.
(m)Obs. sur le poulet n. 269. PEIRAULT B. C.
Der Magen. XIX. Buch.
Wieſel (c) und in dem nordlichen Thiere Vielfras und im Eichhorne ſchwach (d).
Stark ſind ſie an den Wiederkaͤuenden, indem dieſe Faſern ganz allein ein beſtaͤndiges und natuͤrliches Erbre- chen, ohne von den gar zu ſchwachen Muſkeln des Un- terleibes unterſtuͤzzt zu werden, auszuuͤben haben (e).
Jch waͤle die Muſkeln der kornfreſſenden Voͤgel vor- zuͤglich, weil man ſie zu einem Exempel genommen, die Phiſiologie des Menſchen, damit zu erlaͤutern.
Es ſind zween Muſkeln, ob es gleich das Anſehn haben koͤnnte, daß deren vier da ſind (f): beide ſind ſtra- lig und in beiden ſehnigen Mittelpunkten (g) des Ma- gens unter ſich veremigt, indem dieſe Mittelpunkte bei- den Muſkeln gemein ſind. Der eine derſelben befindet ſich an der vordern Oberflaͤche (h) der andere an der hintern (i).
Es ſind beide Muſkeln hart, und faſt ohne alles Fadengewebe, und man trift keinen dergleichen ſtarken, und aus ſo geſpannten Schichten zuſammengeballten Mu- ſkel im Menſchen an. Der eine, oder der obere iſt der Schliesmuſkel des Schlundes (k), welchen er um- ſpannet (l).
Der andere oder Zwoͤlffingerdarmmuſkel(m) iſt theils vom groͤſſern durch eine Furche unterſchieden, und
theils
(c)[Spaltenumbruch]CREW p. 1.
(d)IDEM p. 24.
(e)Conf. PEYER Merycol. ic. 2. 3. 5. 7. &c.
(f) Fuͤr vier Muſkeln zaͤlen ſol- ches PEYER de ventric. gallin. p. 68. DUVERNEY poſthum. II. p. 446. PERRAULT Eſſ. T. III. p. 201. t. 2. f. 1. doch die von ihm A. und D. genannte Muſkeln laufen mit E & C. in eins fort, GREW macht ſechs im Gallo p. 34. 40. doch dieſes Mannes Muſkeln an [Spaltenumbruch]
der Seite iſt ein Mengſel von Ge- faͤſſen und Fadengewebe.
(g)COLLINS tab. 19. PER- RAULT t. 12. f. 1. GREW p. 34. Obſ. ſur le poulet n. 270.
(h)Ibid. obſ. 267. 268. 269.
(i)Ibid.
(k)Ibid. n. 269. 270. Jſt A. D. PEYERI.
(l) Auch PEYER p. 70.
(m)Obſ. ſur le poulet n. 269. PEIRAULT B. C.
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Der Magen. XIX. Buch.
Wieſel (c) und in dem nordlichen Thiere Vielfras und
im Eichhorne ſchwach (d).
Stark ſind ſie an den Wiederkaͤuenden, indem dieſe
Faſern ganz allein ein beſtaͤndiges und natuͤrliches Erbre-
chen, ohne von den gar zu ſchwachen Muſkeln des Un-
terleibes unterſtuͤzzt zu werden, auszuuͤben haben (e).
Jch waͤle die Muſkeln der kornfreſſenden Voͤgel vor-
zuͤglich, weil man ſie zu einem Exempel genommen, die
Phiſiologie des Menſchen, damit zu erlaͤutern.
Es ſind zween Muſkeln, ob es gleich das Anſehn
haben koͤnnte, daß deren vier da ſind (f): beide ſind ſtra-
lig und in beiden ſehnigen Mittelpunkten (g) des Ma-
gens unter ſich veremigt, indem dieſe Mittelpunkte bei-
den Muſkeln gemein ſind. Der eine derſelben befindet
ſich an der vordern Oberflaͤche (h) der andere an der
hintern (i).
Es ſind beide Muſkeln hart, und faſt ohne alles
Fadengewebe, und man trift keinen dergleichen ſtarken,
und aus ſo geſpannten Schichten zuſammengeballten Mu-
ſkel im Menſchen an. Der eine, oder der obere iſt
der Schliesmuſkel des Schlundes (k), welchen er um-
ſpannet (l).
Der andere oder Zwoͤlffingerdarmmuſkel (m) iſt
theils vom groͤſſern durch eine Furche unterſchieden, und
theils
(c)
CREW p. 1.
(d) IDEM p. 24.
(e) Conf. PEYER Merycol. ic.
2. 3. 5. 7. &c.
(f) Fuͤr vier Muſkeln zaͤlen ſol-
ches PEYER de ventric. gallin. p.
68. DUVERNEY poſthum. II. p.
446. PERRAULT Eſſ. T. III. p.
201. t. 2. f. 1. doch die von ihm A.
und D. genannte Muſkeln laufen
mit E & C. in eins fort, GREW
macht ſechs im Gallo p. 34. 40.
doch dieſes Mannes Muſkeln an
der Seite iſt ein Mengſel von Ge-
faͤſſen und Fadengewebe.
(g) COLLINS tab. 19. PER-
RAULT t. 12. f. 1. GREW p. 34.
Obſ. ſur le poulet n. 270.
(h) Ibid. obſ. 267. 268. 269.
(i) Ibid.
(k) Ibid. n. 269. 270. Jſt A. D.
PEYERI.
(l) Auch PEYER p. 70.
(m) Obſ. ſur le poulet n. 269.
PEIRAULT B. C.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/218>, abgerufen am 21.11.2024.
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