füllt (l), sie verengern so gar den Magen (m), und der- gleichen zeigen sich auch am Pförtner (m*) und am Schlunde (m**).
Doch es ist das Fadengewebe an dem ganzen übrigen Magen, und an beiden geraden Flächen, sowohl an der vordern und hintern nur kurz, fasrig, gegittert, ohne Fett, und so gespannt, daß man die äusserste Membran schwer- lich, oder doch niemals vollkommen genung, von den Fleisch- fasern trennen kann. Doch es artet von dieser Schlaf- heit nach und nach aus, und wird um desto kürzer und gespannter, je mehr es sich von beiden Bögen entfernt. An der Stelle, wo die Plättchen des Fadengewebes am kürzesten sind, werden die äussern und lange Fasern des Magens so offenbar durchsichtig, daß daraus etwas sehn- artiges oder bandförmiges entsteht. Und so hat sie Wins- low an beiden Seiten des Pförtners beschrieben (n). Hieher rechne ich auch die sehnige Zwischenstellen, welche von berümten Männern an den fleischigen Fasern des Magens behauptet werden (o).
Dieser genaue Zusammenhang verursacht, daß man vorgegeben, daß sich einige fleischige Fasern in die äussere Haut hineinwerfen (p).
Uebrigens mischt sich in dieses erste Fadengewebe ein Nezzgeflechte von den grossen Schlagaderstämmen (q), und insonderheit von den grossen Blutaderstämmen. Die
grossen
(l)[Spaltenumbruch]BESSE ap. pend. Thes. p. 278. 279.
(m)BESSE ibid.
(m*)RONCALL PAROLIN hist. morb. p. 171. Comm. Acad. Bonon. T. II. P. l. p. 157.
(m**)BESSE ibid. Neben der Höhle des Pförtners ein Drüsen- geflechte nach Erbrechen MORG. sed. caus. morb. Ep. 30.
(n)N. 61. & HELVETIUS Mem. de l'Acad. 1719 p. 337. t. 22. [Spaltenumbruch]f. 1. F. F. im Pferde BERTIN. Mem. de 1746. p. 30. 31. 32. t. 1. f. 2. der noch zwei andre Bänder zufügt.
(o)DISDEIR Splanchnol. T. I. p. 136. WINSLOW n. 57. LIEU- TAUD p. 267.
(p)PEYER merycol. p. 114. BERTIN l. c. p. 36.
(q)FANTON. diss. anat. p. 87. DUVERNOI Comm. Acad. Pe- trop. T. VII.
H. Phisiol. 6. B. N
I. Abſchnitt. Bau des Magens.
fuͤllt (l), ſie verengern ſo gar den Magen (m), und der- gleichen zeigen ſich auch am Pfoͤrtner (m*) und am Schlunde (m**).
Doch es iſt das Fadengewebe an dem ganzen uͤbrigen Magen, und an beiden geraden Flaͤchen, ſowohl an der vordern und hintern nur kurz, faſrig, gegittert, ohne Fett, und ſo geſpannt, daß man die aͤuſſerſte Membran ſchwer- lich, oder doch niemals vollkommen genung, von den Fleiſch- faſern trennen kann. Doch es artet von dieſer Schlaf- heit nach und nach aus, und wird um deſto kuͤrzer und geſpannter, je mehr es ſich von beiden Boͤgen entfernt. An der Stelle, wo die Plaͤttchen des Fadengewebes am kuͤrzeſten ſind, werden die aͤuſſern und lange Faſern des Magens ſo offenbar durchſichtig, daß daraus etwas ſehn- artiges oder bandfoͤrmiges entſteht. Und ſo hat ſie Wins- low an beiden Seiten des Pfoͤrtners beſchrieben (n). Hieher rechne ich auch die ſehnige Zwiſchenſtellen, welche von beruͤmten Maͤnnern an den fleiſchigen Faſern des Magens behauptet werden (o).
Dieſer genaue Zuſammenhang verurſacht, daß man vorgegeben, daß ſich einige fleiſchige Faſern in die aͤuſſere Haut hineinwerfen (p).
Uebrigens miſcht ſich in dieſes erſte Fadengewebe ein Nezzgeflechte von den groſſen Schlagaderſtaͤmmen (q), und inſonderheit von den groſſen Blutaderſtaͤmmen. Die
groſſen
(l)[Spaltenumbruch]BESSE ap. pend. Theſ. p. 278. 279.
(m)BESSE ibid.
(m*)RONCALL PAROLIN hiſt. morb. p. 171. Comm. Acad. Bonon. T. II. P. l. p. 157.
(m**)BESSE ibid. Neben der Hoͤhle des Pfoͤrtners ein Druͤſen- geflechte nach Erbrechen MORG. ſed. cauſ. morb. Ep. 30.
(n)N. 61. & HELVETIUS Mém. de l’Acad. 1719 p. 337. t. 22. [Spaltenumbruch]f. 1. F. F. im Pferde BERTIN. Mém. de 1746. p. 30. 31. 32. t. 1. f. 2. der noch zwei andre Baͤnder zufuͤgt.
(o)DISDEIR Splanchnol. T. I. p. 136. WINSLOW n. 57. LIEU- TAUD p. 267.
(p)PEYER merycol. p. 114. BERTIN l. c. p. 36.
(q)FANTON. diſſ. anat. p. 87. DUVERNOI Comm. Acad. Pe- trop. T. VII.
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[193/0213]
I. Abſchnitt. Bau des Magens.
fuͤllt (l), ſie verengern ſo gar den Magen (m), und der-
gleichen zeigen ſich auch am Pfoͤrtner (m*) und am
Schlunde (m**).
Doch es iſt das Fadengewebe an dem ganzen uͤbrigen
Magen, und an beiden geraden Flaͤchen, ſowohl an der
vordern und hintern nur kurz, faſrig, gegittert, ohne Fett,
und ſo geſpannt, daß man die aͤuſſerſte Membran ſchwer-
lich, oder doch niemals vollkommen genung, von den Fleiſch-
faſern trennen kann. Doch es artet von dieſer Schlaf-
heit nach und nach aus, und wird um deſto kuͤrzer und
geſpannter, je mehr es ſich von beiden Boͤgen entfernt.
An der Stelle, wo die Plaͤttchen des Fadengewebes am
kuͤrzeſten ſind, werden die aͤuſſern und lange Faſern des
Magens ſo offenbar durchſichtig, daß daraus etwas ſehn-
artiges oder bandfoͤrmiges entſteht. Und ſo hat ſie Wins-
low an beiden Seiten des Pfoͤrtners beſchrieben (n).
Hieher rechne ich auch die ſehnige Zwiſchenſtellen, welche
von beruͤmten Maͤnnern an den fleiſchigen Faſern des
Magens behauptet werden (o).
Dieſer genaue Zuſammenhang verurſacht, daß man
vorgegeben, daß ſich einige fleiſchige Faſern in die aͤuſſere
Haut hineinwerfen (p).
Uebrigens miſcht ſich in dieſes erſte Fadengewebe
ein Nezzgeflechte von den groſſen Schlagaderſtaͤmmen (q),
und inſonderheit von den groſſen Blutaderſtaͤmmen. Die
groſſen
(l)
BESSE ap. pend. Theſ. p.
278. 279.
(m) BESSE ibid.
(m*) RONCALL PAROLIN
hiſt. morb. p. 171. Comm. Acad.
Bonon. T. II. P. l. p. 157.
(m**) BESSE ibid. Neben der
Hoͤhle des Pfoͤrtners ein Druͤſen-
geflechte nach Erbrechen MORG.
ſed. cauſ. morb. Ep. 30.
(n) N. 61. & HELVETIUS
Mém. de l’Acad. 1719 p. 337. t. 22.
f. 1. F. F. im Pferde BERTIN.
Mém. de 1746. p. 30. 31. 32. t. 1.
f. 2. der noch zwei andre Baͤnder
zufuͤgt.
(o) DISDEIR Splanchnol. T. I.
p. 136. WINSLOW n. 57. LIEU-
TAUD p. 267.
(p) PEYER merycol. p. 114.
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(q) FANTON. diſſ. anat. p. 87.
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trop. T. VII.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/213>, abgerufen am 25.11.2024.
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