Jn andern Thieren soll eine Klappe (i) oder ein Schliesmuskel (k) an dem Eingange des Schlundes zu- gegen sein. Doch die erste wird durch neuere Versuche zweifelhaft (l) gemacht, und vom Schliesringe werde ich anderswo melden, was daran wahr sei. Wenigstens ist an einem todten Menschen, die Oefnung des in den Magen geöfneten Schlundes weiter, als der übrige Gang (m). Doch gebe ich zu, daß sie sich genau ver- schliessen könne (n).
Doch es muß, entweder wegen der Membranchen, vermittelst deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zusam- menhängt, oder wegen der, von berümten Männern (o) erwänten Fleischpäkke, oder vielleicht wegen der gemein- schaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenförmi- gen Nervenknoten, sowohl zum Zwerchfelle, als zum Magen hin laufen, wenigstens einige Uebereinstimmung an beiden Werkzeugen statt finden, wenn in einer Wun- de des Zwerchfelles das Niederschlukken gelitten (p) und ein Erbrechen erfolgt ist, sobald sich das Fleischige des Zwerchfelles zusammen gezogen (q). Man siehet auch aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin- dung stehen.
Neun-
(i)[Spaltenumbruch]
im Pferde LAMORIER Mem de Montpol. 1733. p. 511. Esel und| Maulthier p. 514. Schwein BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui- neischen Schwein BUFFON T. VIII p. 9. Hasen T. VI. t. 40. f. 2.
(k) Jm Fuchs PEYER obs. 20. im Hunde IDEM obs. 29. Pferde BERTIN I. c. Rochen STEN. musc. &. gland. p. 45. Menschen LAU- RENTIUS p. 304.
(l)Mem. des Savans etrang. [Spaltenumbruch]
T. lll. p. 416. BERTIN Mem. de 1746 p. 44 seqq.
(m)RUFVS P. 60. VESAL. L. V. c. 3.
(n) Jst sehr enge im Pferde. BERTIN Mem. de 1746. p. 48. BUFFON T. IV. T. 5.
(o)L. VIII. p. 82.
(p)ZITTMANN Med. leg. Cent. II. cas. 31.
(q)SCHULZE de Emesi exp. 3.
L 5
IV. Abſchnitt. Der Schlund.
Jn andern Thieren ſoll eine Klappe (i) oder ein Schliesmuſkel (k) an dem Eingange des Schlundes zu- gegen ſein. Doch die erſte wird durch neuere Verſuche zweifelhaft (l) gemacht, und vom Schliesringe werde ich anderswo melden, was daran wahr ſei. Wenigſtens iſt an einem todten Menſchen, die Oefnung des in den Magen geoͤfneten Schlundes weiter, als der uͤbrige Gang (m). Doch gebe ich zu, daß ſie ſich genau ver- ſchlieſſen koͤnne (n).
Doch es muß, entweder wegen der Membranchen, vermittelſt deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zuſam- menhaͤngt, oder wegen der, von beruͤmten Maͤnnern (o) erwaͤnten Fleiſchpaͤkke, oder vielleicht wegen der gemein- ſchaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenfoͤrmi- gen Nervenknoten, ſowohl zum Zwerchfelle, als zum Magen hin laufen, wenigſtens einige Uebereinſtimmung an beiden Werkzeugen ſtatt finden, wenn in einer Wun- de des Zwerchfelles das Niederſchlukken gelitten (p) und ein Erbrechen erfolgt iſt, ſobald ſich das Fleiſchige des Zwerchfelles zuſammen gezogen (q). Man ſiehet auch aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin- dung ſtehen.
Neun-
(i)[Spaltenumbruch]
im Pferde LAMORIER Mém de Montpol. 1733. p. 511. Eſel und| Maulthier p. 514. Schwein BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui- neiſchen Schwein BUFFON T. VIII p. 9. Haſen T. VI. t. 40. f. 2.
(k) Jm Fuchs PEYER obſ. 20. im Hunde IDEM obſ. 29. Pferde BERTIN I. c. Rochen STEN. muſc. &. gland. p. 45. Menſchen LAU- RENTIUS p. 304.
(l)Mém. des Savans étrang. [Spaltenumbruch]
T. lll. p. 416. BERTIN Mém. de 1746 p. 44 ſeqq.
(m)RUFVS P. 60. VESAL. L. V. c. 3.
(n) Jſt ſehr enge im Pferde. BERTIN Mém. de 1746. p. 48. BUFFON T. IV. T. 5.
(o)L. VIII. p. 82.
(p)ZITTMANN Med. leg. Cent. II. caſ. 31.
(q)SCHULZE de Emeſi exp. 3.
L 5
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IV. Abſchnitt. Der Schlund.
Jn andern Thieren ſoll eine Klappe (i) oder ein
Schliesmuſkel (k) an dem Eingange des Schlundes zu-
gegen ſein. Doch die erſte wird durch neuere Verſuche
zweifelhaft (l) gemacht, und vom Schliesringe werde ich
anderswo melden, was daran wahr ſei. Wenigſtens
iſt an einem todten Menſchen, die Oefnung des in den
Magen geoͤfneten Schlundes weiter, als der uͤbrige
Gang (m). Doch gebe ich zu, daß ſie ſich genau ver-
ſchlieſſen koͤnne (n).
Doch es muß, entweder wegen der Membranchen,
vermittelſt deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zuſam-
menhaͤngt, oder wegen der, von beruͤmten Maͤnnern (o)
erwaͤnten Fleiſchpaͤkke, oder vielleicht wegen der gemein-
ſchaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenfoͤrmi-
gen Nervenknoten, ſowohl zum Zwerchfelle, als zum
Magen hin laufen, wenigſtens einige Uebereinſtimmung
an beiden Werkzeugen ſtatt finden, wenn in einer Wun-
de des Zwerchfelles das Niederſchlukken gelitten (p) und
ein Erbrechen erfolgt iſt, ſobald ſich das Fleiſchige des
Zwerchfelles zuſammen gezogen (q). Man ſiehet auch
aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin-
dung ſtehen.
Neun-
(i)
im Pferde LAMORIER Mém
de Montpol. 1733. p. 511. Eſel
und| Maulthier p. 514. Schwein
BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui-
neiſchen Schwein BUFFON T. VIII
p. 9. Haſen T. VI. t. 40. f. 2.
(k) Jm Fuchs PEYER obſ. 20.
im Hunde IDEM obſ. 29. Pferde
BERTIN I. c. Rochen STEN. muſc.
&. gland. p. 45. Menſchen LAU-
RENTIUS p. 304.
(l) Mém. des Savans étrang.
T. lll. p. 416. BERTIN Mém.
de 1746 p. 44 ſeqq.
(m) RUFVS P. 60. VESAL.
L. V. c. 3.
(n) Jſt ſehr enge im Pferde.
BERTIN Mém. de 1746. p. 48.
BUFFON T. IV. T. 5.
(o) L. VIII. p. 82.
(p) ZITTMANN Med. leg.
Cent. II. caſ. 31.
(q) SCHULZE de Emeſi exp. 3.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/189>, abgerufen am 01.02.2025.
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