ein andrer Hippokratischer Autor peri nuson(p), so wie ein Aristoteles(q) ab.
Nach der Zeit überredete sich Galen(r), daß den- noch etwas weniges in die Luftröhre längst deren Wän- den übergehe, und hierzu bediente er sich der Erfarung, daß man Geschwüre an dieser Röhre durch ein langsa- mes Hinabschlukken austrokknender Arzeneien geheilet habe (s).
Viele berümte Männer in und ausser dieser Schule haben sich diese Meinung ebenfalls belieben lassen (t).
Dagegen giebt Vincentius Baronius(u), ein vor- treflicher Schriftsteller, nicht zu, daß gefärbte Säfte in die Luftröhre, und deren Aeste, an lebendigen Thieren fallen könnten, und eben dieses behauptet auch der be- rümte Albin(x). Es hat sich auch Caeso Gram in einer besondern Schrift zu zeigen bemüht, daß Plato und Hippokrates die Warheit gesagt. Fabricius wiederholte den Versuch des Hippokratischen Heraus- gebers (y). Endlich erhellet aus unsern, und des berüm- ten Evers Erfarungen (z), daß man wirklich so wohl gemeines als gefärbtes Wasser in der Lunge angetroffen, wenn wir lebendige Thiere in dergleichen Wasser erstikk- ten (z*).
Es scheint daher der ganze Streit von der Menge Wasser abzuhängen, wodurch ein Husten erregt worden, wofern viel Wasser gebraucht oder genommen wurde; und daß es hingegen keinen Schaden thut, wenn man sehr weni- ges gebraucht.
§. 23.
(p)[Spaltenumbruch]L. IV. fin.
(q)Part. anim. L. 3. c. 3.
(r)De usu part. L. VII. c. 17. Meth Med. L. IV. So sagt ORI- BASIUS p. 64.
(s)Method. Med. L. V.
(t)NARDI noct. genial. L. X. p. 700. TANCREDUS LATI- NIUS de same et siti p. 103. HEU- CHER oper. p. 563. GURDOT. [Spaltenumbruch]
prolegom. p. 22. Einen Theil der Brustfeuchtigkeit leitet daher JA- SOLINUS de aqua pericard. c. 4.
(u)Pleuropneumon. p. 131.
(x)L. c. p. 68.
(y)De gula p 37.
(z)Exp. de respiratione Sect. 4.
(z*)Hist. de l'Acad. 1719. p. 29. EVERS disp. 6. 7. BRUHIER additam. p. 190.
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
ein andrer Hippokratiſcher Autor peri nuſon(p), ſo wie ein Ariſtoteles(q) ab.
Nach der Zeit uͤberredete ſich Galen(r), daß den- noch etwas weniges in die Luftroͤhre laͤngſt deren Waͤn- den uͤbergehe, und hierzu bediente er ſich der Erfarung, daß man Geſchwuͤre an dieſer Roͤhre durch ein langſa- mes Hinabſchlukken austrokknender Arzeneien geheilet habe (s).
Viele beruͤmte Maͤnner in und auſſer dieſer Schule haben ſich dieſe Meinung ebenfalls belieben laſſen (t).
Dagegen giebt Vincentius Baronius(u), ein vor- treflicher Schriftſteller, nicht zu, daß gefaͤrbte Saͤfte in die Luftroͤhre, und deren Aeſte, an lebendigen Thieren fallen koͤnnten, und eben dieſes behauptet auch der be- ruͤmte Albin(x). Es hat ſich auch Caeſo Gram in einer beſondern Schrift zu zeigen bemuͤht, daß Plato und Hippokrates die Warheit geſagt. Fabricius wiederholte den Verſuch des Hippokratiſchen Heraus- gebers (y). Endlich erhellet aus unſern, und des beruͤm- ten Evers Erfarungen (z), daß man wirklich ſo wohl gemeines als gefaͤrbtes Waſſer in der Lunge angetroffen, wenn wir lebendige Thiere in dergleichen Waſſer erſtikk- ten (z*).
Es ſcheint daher der ganze Streit von der Menge Waſſer abzuhaͤngen, wodurch ein Huſten erregt worden, wofern viel Waſſer gebraucht oder genommen wurde; und daß es hingegen keinen Schaden thut, wenn man ſehr weni- ges gebraucht.
§. 23.
(p)[Spaltenumbruch]L. IV. fin.
(q)Part. anim. L. 3. c. 3.
(r)De uſu part. L. VII. c. 17. Meth Med. L. IV. So ſagt ORI- BASIUS p. 64.
(s)Method. Med. L. V.
(t)NARDI noct. genial. L. X. p. 700. TANCREDUS LATI- NIUS de ſame et ſiti p. 103. HEU- CHER oper. p. 563. GURDOT. [Spaltenumbruch]
prolegom. p. 22. Einen Theil der Bruſtfeuchtigkeit leitet daher JA- SOLINUS de aqua pericard. c. 4.
(u)Pleuropneumon. p. 131.
(x)L. c. p. 68.
(y)De gula p 37.
(z)Exp. de reſpiratione Sect. 4.
(z*)Hiſt. de l’Acad. 1719. p. 29. EVERS diſp. 6. 7. BRUHIER additam. p. 190.
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Nach der Zeit uͤberredete ſich Galen (r), daß den-
noch etwas weniges in die Luftroͤhre laͤngſt deren Waͤn-
den uͤbergehe, und hierzu bediente er ſich der Erfarung,
daß man Geſchwuͤre an dieſer Roͤhre durch ein langſa-
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Viele beruͤmte Maͤnner in und auſſer dieſer Schule
haben ſich dieſe Meinung ebenfalls belieben laſſen (t).
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treflicher Schriftſteller, nicht zu, daß gefaͤrbte Saͤfte in
die Luftroͤhre, und deren Aeſte, an lebendigen Thieren
fallen koͤnnten, und eben dieſes behauptet auch der be-
ruͤmte Albin (x). Es hat ſich auch Caeſo Gram in
einer beſondern Schrift zu zeigen bemuͤht, daß Plato
und Hippokrates die Warheit geſagt. Fabricius
wiederholte den Verſuch des Hippokratiſchen Heraus-
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ten Evers Erfarungen (z), daß man wirklich ſo wohl
gemeines als gefaͤrbtes Waſſer in der Lunge angetroffen,
wenn wir lebendige Thiere in dergleichen Waſſer erſtikk-
ten (z*).
Es ſcheint daher der ganze Streit von der Menge
Waſſer abzuhaͤngen, wodurch ein Huſten erregt worden,
wofern viel Waſſer gebraucht oder genommen wurde; und
daß es hingegen keinen Schaden thut, wenn man ſehr weni-
ges gebraucht.
§. 23.
(p)
L. IV. fin.
(q) Part. anim. L. 3. c. 3.
(r) De uſu part. L. VII. c. 17.
Meth Med. L. IV. So ſagt ORI-
BASIUS p. 64.
(s) Method. Med. L. V.
(t) NARDI noct. genial. L. X.
p. 700. TANCREDUS LATI-
NIUS de ſame et ſiti p. 103. HEU-
CHER oper. p. 563. GURDOT.
prolegom. p. 22. Einen Theil der
Bruſtfeuchtigkeit leitet daher JA-
SOLINUS de aqua pericard. c. 4.
(u) Pleuropneumon. p. 131.
(x) L. c. p. 68.
(y) De gula p 37.
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(z*) Hiſt. de l’Acad. 1719. p.
29. EVERS diſp. 6. 7. BRUHIER
additam. p. 190.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/163>, abgerufen am 24.11.2024.
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