Man zälet auch unter die Aufheber des Schlundko- pfes den Hauptmuskel des Schlundkopfes, und den sal- pingopharyngaeus; jener macht unter den aufsteigen- den Fasern des Schlundkopfes, wie auch des mittelsten Verengerers (g) und des untern (h), den Gipfel aus, und endlich befestigen sich diese Fasern vor dem grossen Loche, an der Mitte des keilförmigen Fortsazzes, mit ei- ner aus dem Fadengewebe bestehenden Binde (i), die entweder einfach, oder bisweilen (k) gedoppelt ist. Wir wenigstens finden ausser einem Fadengewebe nichts wei- ter, welches weiter nach hinten, als der Anfang des vor- dern geraden kleinen Muskels zum Vorschein käme, und mitten am Schlundkopfe aufhören sollte. Sollte jeden- noch dieser Zusammenhang feste genug sein, um einen grössern Widerstand zu thun, als der Schlundkopf mit dem Luftröhrenkopfe, so gienge es wohl an, daß jene Verengerer alle, mit umgekehrten Geschäfte den Schlund- kopf in die Höhe zu heben vermöchten. Doch dieses scheint mir gar nicht wahrscheinlich zu sein, weil wir, wenn man den Schlundkopf herabdrükkt, die Thätigkeit von Muskeln deutlich spüren, und dazu würde kein Jn- strument vorhanden sein, wenn die Muskeln, so den Schlundkopf niederdrükken, sich in Aufheber desselben verwandeln wollten (l).
Der Salpingopharyngaeus(m), dessen grosse Män- ner Erwänung gethan, soll von dem äussersten Knochen-
(k)PARIS III. FALLOPII Stükk von der basi des Kopfes entstanden, wo dieser am Nakken grenzt Observ. p. 77. dergleichen lehret HABICOT D. VI. I. XI. er fügt aber den Qveerfortsazz des atlas zu. Cephalopharyngeus. [Spaltenumbruch]
DOUGLAS p. 41. CANT. p. 12. tab. 3. WINSLOW n. 475. GA- RENGEOT.
(l) Solches findet nicht VAL- SAVA noch MORGAGNUS Epist. XI. n. 42. p. 361. noch HEUER- MANN physiolog. tom. 3. p. 373. daß sie aus dünnen Fasern werden DUVERNEY myotomolog. p. 129. 130.
(m)SANTORINI c. 7. n. 4. p. 122. ALBIN tab. 12. f. 27. 28. p.
235.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Man zaͤlet auch unter die Aufheber des Schlundko- pfes den Hauptmuſkel des Schlundkopfes, und den ſal- pingopharyngaeus; jener macht unter den aufſteigen- den Faſern des Schlundkopfes, wie auch des mittelſten Verengerers (g) und des untern (h), den Gipfel aus, und endlich befeſtigen ſich dieſe Faſern vor dem groſſen Loche, an der Mitte des keilfoͤrmigen Fortſazzes, mit ei- ner aus dem Fadengewebe beſtehenden Binde (i), die entweder einfach, oder bisweilen (k) gedoppelt iſt. Wir wenigſtens finden auſſer einem Fadengewebe nichts wei- ter, welches weiter nach hinten, als der Anfang des vor- dern geraden kleinen Muſkels zum Vorſchein kaͤme, und mitten am Schlundkopfe aufhoͤren ſollte. Sollte jeden- noch dieſer Zuſammenhang feſte genug ſein, um einen groͤſſern Widerſtand zu thun, als der Schlundkopf mit dem Luftroͤhrenkopfe, ſo gienge es wohl an, daß jene Verengerer alle, mit umgekehrten Geſchaͤfte den Schlund- kopf in die Hoͤhe zu heben vermoͤchten. Doch dieſes ſcheint mir gar nicht wahrſcheinlich zu ſein, weil wir, wenn man den Schlundkopf herabdruͤkkt, die Thaͤtigkeit von Muſkeln deutlich ſpuͤren, und dazu wuͤrde kein Jn- ſtrument vorhanden ſein, wenn die Muſkeln, ſo den Schlundkopf niederdruͤkken, ſich in Aufheber deſſelben verwandeln wollten (l).
Der Salpingopharyngaeus(m), deſſen groſſe Maͤn- ner Erwaͤnung gethan, ſoll von dem aͤuſſerſten Knochen-
(k)PARIS III. FALLOPII Stuͤkk von der baſi des Kopfes entſtanden, wo dieſer am Nakken grenzt Obſerv. p. 77. dergleichen lehret HABICOT D. VI. I. XI. er fuͤgt aber den Qveerfortſazz des atlas zu. Cephalopharyngeus. [Spaltenumbruch]
DOUGLAS p. 41. CANT. p. 12. tab. 3. WINSLOW n. 475. GA- RENGEOT.
(l) Solches findet nicht VAL- SAVA noch MORGAGNUS Epiſt. XI. n. 42. p. 361. noch HEUER- MANN phyſiolog. tom. 3. p. 373. daß ſie aus duͤnnen Faſern werden DUVERNEY myotomolog. p. 129. 130.
(m)SANTORINI c. 7. n. 4. p. 122. ALBIN tab. 12. f. 27. 28. p.
235.
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Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Man zaͤlet auch unter die Aufheber des Schlundko-
pfes den Hauptmuſkel des Schlundkopfes, und den ſal-
pingopharyngaeus; jener macht unter den aufſteigen-
den Faſern des Schlundkopfes, wie auch des mittelſten
Verengerers (g) und des untern (h), den Gipfel aus,
und endlich befeſtigen ſich dieſe Faſern vor dem groſſen
Loche, an der Mitte des keilfoͤrmigen Fortſazzes, mit ei-
ner aus dem Fadengewebe beſtehenden Binde (i), die
entweder einfach, oder bisweilen (k) gedoppelt iſt. Wir
wenigſtens finden auſſer einem Fadengewebe nichts wei-
ter, welches weiter nach hinten, als der Anfang des vor-
dern geraden kleinen Muſkels zum Vorſchein kaͤme, und
mitten am Schlundkopfe aufhoͤren ſollte. Sollte jeden-
noch dieſer Zuſammenhang feſte genug ſein, um einen
groͤſſern Widerſtand zu thun, als der Schlundkopf mit
dem Luftroͤhrenkopfe, ſo gienge es wohl an, daß jene
Verengerer alle, mit umgekehrten Geſchaͤfte den Schlund-
kopf in die Hoͤhe zu heben vermoͤchten. Doch dieſes
ſcheint mir gar nicht wahrſcheinlich zu ſein, weil wir,
wenn man den Schlundkopf herabdruͤkkt, die Thaͤtigkeit
von Muſkeln deutlich ſpuͤren, und dazu wuͤrde kein Jn-
ſtrument vorhanden ſein, wenn die Muſkeln, ſo den
Schlundkopf niederdruͤkken, ſich in Aufheber deſſelben
verwandeln wollten (l).
Der Salpingopharyngaeus (m), deſſen groſſe Maͤn-
ner Erwaͤnung gethan, ſoll von dem aͤuſſerſten Knochen-
ende
(g)
L. XVIII. p. 70.
(h) p. 71. conf. icones CAN-
TII tab. 3. BONHOMME tab. 22.
(i) Azygos SANTORIN c. 7.
n. 2. p. 121.
(k) PARIS III. FALLOPII
Stuͤkk von der baſi des Kopfes
entſtanden, wo dieſer am Nakken
grenzt Obſerv. p. 77. dergleichen
lehret HABICOT D. VI. I. XI.
er fuͤgt aber den Qveerfortſazz des
atlas zu. Cephalopharyngeus.
DOUGLAS p. 41. CANT. p. 12.
tab. 3. WINSLOW n. 475. GA-
RENGEOT.
(l) Solches findet nicht VAL-
SAVA noch MORGAGNUS Epiſt.
XI. n. 42. p. 361. noch HEUER-
MANN phyſiolog. tom. 3. p. 373.
daß ſie aus duͤnnen Faſern werden
DUVERNEY myotomolog. p.
129. 130.
(m) SANTORINI c. 7. n. 4. p.
122. ALBIN tab. 12. f. 27. 28. p.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/138>, abgerufen am 21.11.2024.
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