Dieser berühmte Mann behauptet ferner, daß alsdenn zusammengesezzte, und mittlere Farben entstehen, wenn in einerlei Körpern, Theilchen überflüßig vorhanden sind, die sowol die rothe als blaue Farbe zurükk werfen: oder wenn ausserdem solche Theilchen da sind, welche gar zu- rükkweichen, und eine Schwärze zu mischen. Es läst sich aber leichtlich zeigen, daß aus dem sieben newtoni- schen Farben (r), ohne den Schatten und die Weisse, schon hundert und sieben und zwanzig Farben, und noch mehr entstehen können, wenn man bedenkt, daß sie sich nicht blos nach gleichen Verhältnissen verbinden lassen, sondern daß das rothe drei Theile habe, das gelbe einen, und das auf solche Weise, bei so oder anders eingerichte- ten Verhältnisse, eine grosse Menge zusammengesezzter Farben entstehen könne, welche sich durch keine Formel bestimmen läst (s). So können überhaupt aus rothgelb und
blau,
(r)
[Formel 1]
[Spaltenumbruch]
Jn diesem Exempel ist n. 7. fit adeo in hac formula septennio unus, sexenniones septem, quinternio- nes 21, quaterniones 35, terniones 35, biniones 21, uniones 7, welche zusammen machen 127. Comm. ad BOERHAAV. T. IV. p. 218. 219.
(s)[Spaltenumbruch]
Die Meerwasserfarbe Scla- don wird aus gleich vielen Thei- len des Blauen und Grünen, der Purpur cramoisi aus 1 Theil blau, und 4 Theilen roth. Violet cra- moisi ex 3 Theilen roth, 2. Th. blau, CASTELL.
Das Licht. XVI. Buch.
Dieſer beruͤhmte Mann behauptet ferner, daß alsdenn zuſammengeſezzte, und mittlere Farben entſtehen, wenn in einerlei Koͤrpern, Theilchen uͤberfluͤßig vorhanden ſind, die ſowol die rothe als blaue Farbe zuruͤkk werfen: oder wenn auſſerdem ſolche Theilchen da ſind, welche gar zu- ruͤkkweichen, und eine Schwaͤrze zu miſchen. Es laͤſt ſich aber leichtlich zeigen, daß aus dem ſieben newtoni- ſchen Farben (r), ohne den Schatten und die Weiſſe, ſchon hundert und ſieben und zwanzig Farben, und noch mehr entſtehen koͤnnen, wenn man bedenkt, daß ſie ſich nicht blos nach gleichen Verhaͤltniſſen verbinden laſſen, ſondern daß das rothe drei Theile habe, das gelbe einen, und das auf ſolche Weiſe, bei ſo oder anders eingerichte- ten Verhaͤltniſſe, eine groſſe Menge zuſammengeſezzter Farben entſtehen koͤnne, welche ſich durch keine Formel beſtimmen laͤſt (s). So koͤnnen uͤberhaupt aus rothgelb und
blau,
(r)
[Formel 1]
[Spaltenumbruch]
Jn dieſem Exempel iſt n. 7. fit adeo in hac formula ſeptennio unus, ſexenniones ſeptem, quinternio- nes 21, quaterniones 35, terniones 35, biniones 21, uniones 7, welche zuſammen machen 127. Comm. ad BOERHAAV. T. IV. p. 218. 219.
(s)[Spaltenumbruch]
Die Meerwaſſerfarbe Scla- don wird aus gleich vielen Thei- len des Blauen und Gruͤnen, der Purpur cramoiſi aus 1 Theil blau, und 4 Theilen roth. Violet cra- moiſi ex 3 Theilen roth, 2. Th. blau, CASTELL.
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Das Licht. XVI. Buch.
Dieſer beruͤhmte Mann behauptet ferner, daß alsdenn
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in einerlei Koͤrpern, Theilchen uͤberfluͤßig vorhanden ſind,
die ſowol die rothe als blaue Farbe zuruͤkk werfen: oder
wenn auſſerdem ſolche Theilchen da ſind, welche gar zu-
ruͤkkweichen, und eine Schwaͤrze zu miſchen. Es laͤſt
ſich aber leichtlich zeigen, daß aus dem ſieben newtoni-
ſchen Farben (r), ohne den Schatten und die Weiſſe,
ſchon hundert und ſieben und zwanzig Farben, und noch
mehr entſtehen koͤnnen, wenn man bedenkt, daß ſie ſich
nicht blos nach gleichen Verhaͤltniſſen verbinden laſſen,
ſondern daß das rothe drei Theile habe, das gelbe einen,
und das auf ſolche Weiſe, bei ſo oder anders eingerichte-
ten Verhaͤltniſſe, eine groſſe Menge zuſammengeſezzter
Farben entſtehen koͤnne, welche ſich durch keine Formel
beſtimmen laͤſt (s). So koͤnnen uͤberhaupt aus rothgelb und
blau,
(r) [FORMEL]
Jn dieſem Exempel iſt n. 7. fit adeo
in hac formula ſeptennio unus,
ſexenniones ſeptem, quinternio-
nes 21, quaterniones 35, terniones
35, biniones 21, uniones 7, welche
zuſammen machen 127. Comm. ad
BOERHAAV. T. IV. p. 218. 219.
(s)
Die Meerwaſſerfarbe Scla-
don wird aus gleich vielen Thei-
len des Blauen und Gruͤnen, der
Purpur cramoiſi aus 1 Theil blau,
und 4 Theilen roth. Violet cra-
moiſi ex 3 Theilen roth, 2. Th.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 944. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/962>, abgerufen am 23.11.2024.
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