schnellen Fortlaufe, und es geschieht der Weg des rük- kehrenden und abprallenden Lichtes gleich geschwinde, so daß das Licht, welches grades Weges von der Sonne kömmt nicht geschwinder fortgeht, als das Licht, welches von den Trabanten des Jupiters zurükkpralt (y)
Jndessen giebt es noch andere berühmte Männer, welche lieber mit dem Cartesius behaupten (z), daß aus den Fixsternen kein Licht käme, welches nur gar zu schnell auch die aller grösten Kugeln verzehren würde (a), son- dern daß es nur einen Drukk (b) oder Stoß (c) von den Körpern leide, wodurch das Licht, vermittelst des Aethers in Bewegung gesezzt würde, fast auf eben die Art, wie in der Luft die klingenden Schläge von denen sich wech- selweise zusammengedrükkten, und sich wieder herstellenden Körperchen dieses Mittels erregt werden (d). Daher würde wegen der zärtern Beschaffenheit des elastischen Mittelwesens, eine gleich grosse Geschwindigkeit des Ae- thers, ohne Zulassung eines Strohms behauptet werden (e).
Es scheinet aber dieser Schlag (f), oder was sonst ein strahlender Körper für eine Gewalt auf das Licht aus- üben mag, zu verursachen, daß sich ein vorher zerstreu- tes Licht nunmehr zu paralelen Strahlen verdichtet, und unsere Augen rühret, es sei nun das es einzig und allein die nächsten Theilchen des Aethers, an die benachtbarten Theilchen durch einen Drukk treibt, und diese also auf andere weiter fortstöst, wie bei der Erzeigung des Schalls geschicht, oder es mag die Natur auf irgend eine andere Art, zu ihrem Endzwekk gelangen, indem es unsere Sache nicht ist, zwischen Newton und Euler einen Ausspruch zu thun.
So
(y)[Spaltenumbruch]BRADLEY beim MUS- SCHENBROECK p. 468.
(z)Diptr. I. n. 3. Wolf Wir- kungen. I. p. 21. pLUCHE hist. du Ciel. T. II. pag. 356. EULER opscuc. T. I. p. 169. Histoire de l'Academie de Berlin I. p. 17. seq. le CAT p. 420.
(a)[Spaltenumbruch]pag. 179.
(b)CARTESIUS.
(c)EULER.
(d)pag. 181.
(e)pag. 189. seq.
(f)BOERHAAVF Elem. chem. l. p. 208. 209. 210.
Das Licht. XVI. Buch.
ſchnellen Fortlaufe, und es geſchieht der Weg des ruͤk- kehrenden und abprallenden Lichtes gleich geſchwinde, ſo daß das Licht, welches grades Weges von der Sonne koͤmmt nicht geſchwinder fortgeht, als das Licht, welches von den Trabanten des Jupiters zuruͤkkpralt (y)
Jndeſſen giebt es noch andere beruͤhmte Maͤnner, welche lieber mit dem Carteſius behaupten (z), daß aus den Fixſternen kein Licht kaͤme, welches nur gar zu ſchnell auch die aller groͤſten Kugeln verzehren wuͤrde (a), ſon- dern daß es nur einen Drukk (b) oder Stoß (c) von den Koͤrpern leide, wodurch das Licht, vermittelſt des Aethers in Bewegung geſezzt wuͤrde, faſt auf eben die Art, wie in der Luft die klingenden Schlaͤge von denen ſich wech- ſelweiſe zuſammengedruͤkkten, und ſich wieder herſtellenden Koͤrperchen dieſes Mittels erregt werden (d). Daher wuͤrde wegen der zaͤrtern Beſchaffenheit des elaſtiſchen Mittelweſens, eine gleich groſſe Geſchwindigkeit des Ae- thers, ohne Zulaſſung eines Strohms behauptet werden (e).
Es ſcheinet aber dieſer Schlag (f), oder was ſonſt ein ſtrahlender Koͤrper fuͤr eine Gewalt auf das Licht aus- uͤben mag, zu verurſachen, daß ſich ein vorher zerſtreu- tes Licht nunmehr zu paralelen Strahlen verdichtet, und unſere Augen ruͤhret, es ſei nun das es einzig und allein die naͤchſten Theilchen des Aethers, an die benachtbarten Theilchen durch einen Drukk treibt, und dieſe alſo auf andere weiter fortſtoͤſt, wie bei der Erzeigung des Schalls geſchicht, oder es mag die Natur auf irgend eine andere Art, zu ihrem Endzwekk gelangen, indem es unſere Sache nicht iſt, zwiſchen Newton und Euler einen Ausſpruch zu thun.
So
(y)[Spaltenumbruch]BRADLEY beim MUS- SCHENBROECK p. 468.
(z)Diptr. I. n. 3. Wolf Wir- kungen. I. p. 21. pLUCHE hiſt. du Ciel. T. II. pag. 356. EULER opſcuc. T. I. p. 169. Hiſtoire de l’Academie de Berlin I. p. 17. ſeq. le CAT p. 420.
(a)[Spaltenumbruch]pag. 179.
(b)CARTESIUS.
(c)EULER.
(d)pag. 181.
(e)pag. 189. ſeq.
(f)BOERHAAVF Elem. chem. l. p. 208. 209. 210.
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Das Licht. XVI. Buch.
ſchnellen Fortlaufe, und es geſchieht der Weg des ruͤk-
kehrenden und abprallenden Lichtes gleich geſchwinde, ſo
daß das Licht, welches grades Weges von der Sonne
koͤmmt nicht geſchwinder fortgeht, als das Licht, welches
von den Trabanten des Jupiters zuruͤkkpralt (y)
Jndeſſen giebt es noch andere beruͤhmte Maͤnner,
welche lieber mit dem Carteſius behaupten (z), daß aus
den Fixſternen kein Licht kaͤme, welches nur gar zu ſchnell
auch die aller groͤſten Kugeln verzehren wuͤrde (a), ſon-
dern daß es nur einen Drukk (b) oder Stoß (c) von den
Koͤrpern leide, wodurch das Licht, vermittelſt des Aethers
in Bewegung geſezzt wuͤrde, faſt auf eben die Art, wie
in der Luft die klingenden Schlaͤge von denen ſich wech-
ſelweiſe zuſammengedruͤkkten, und ſich wieder herſtellenden
Koͤrperchen dieſes Mittels erregt werden (d). Daher
wuͤrde wegen der zaͤrtern Beſchaffenheit des elaſtiſchen
Mittelweſens, eine gleich groſſe Geſchwindigkeit des Ae-
thers, ohne Zulaſſung eines Strohms behauptet werden (e).
Es ſcheinet aber dieſer Schlag (f), oder was ſonſt ein
ſtrahlender Koͤrper fuͤr eine Gewalt auf das Licht aus-
uͤben mag, zu verurſachen, daß ſich ein vorher zerſtreu-
tes Licht nunmehr zu paralelen Strahlen verdichtet, und
unſere Augen ruͤhret, es ſei nun das es einzig und allein
die naͤchſten Theilchen des Aethers, an die benachtbarten
Theilchen durch einen Drukk treibt, und dieſe alſo auf
andere weiter fortſtoͤſt, wie bei der Erzeigung des Schalls
geſchicht, oder es mag die Natur auf irgend eine andere Art,
zu ihrem Endzwekk gelangen, indem es unſere Sache nicht
iſt, zwiſchen Newton und Euler einen Ausſpruch zu thun.
So
(y)
BRADLEY beim MUS-
SCHENBROECK p. 468.
(z) Diptr. I. n. 3. Wolf Wir-
kungen. I. p. 21. pLUCHE hiſt.
du Ciel. T. II. pag. 356. EULER
opſcuc. T. I. p. 169. Hiſtoire de
l’Academie de Berlin I. p. 17. ſeq.
le CAT p. 420.
(a)
pag. 179.
(b) CARTESIUS.
(c) EULER.
(d) pag. 181.
(e) pag. 189. ſeq.
(f) BOERHAAVF Elem. chem.
l. p. 208. 209. 210.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 926. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/944>, abgerufen am 23.11.2024.
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