Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschnitt. Das Auge.
ribus, wie wol unvollkommen gesehen wird, indem er
gleichsam zweien halbe Cirkel macht (c): Der andere vor-
dere Ring bestehet aus den vordern und langen Adern,
er ist vollkommner, und bisweilen ebenfals gedoppelt (d).

Es ist dieser Kreiß einer der schönsten Theile im mensch-
lichen Körper. Jhn hat Nuk (e) zuerst gleichsam nur
im Vorbeigehen, nach diesen Ruysch aus dem Wallfische
(f) abgezeichnet: Besser aber Hovius beschrieben, wel-
cher nicht nur seinen Ursprung von den langen Gefässen
herleitet (g), sondern auch seinen gekrümmten Gang (h)
und die schlangenförmig gewundene Aeste beschreibt, wel-
che zu den Regenbogen hinlaufen (i). Nunmehr kennt
man denselben mehr als zur Gnüge (k), und es hat ihm
ein berühmter Mann, als den Ringmuskel der Trauben-
haut beschrieben (l). Jch habe denselben so abzeichnen
lassen, wie ich ihn in dem menschlichen Körper zu finden
pflege. Er ist in vielen Thieren ebenfals, und noch
schöner vorhanden (l*), und er scheint in den Vögeln sehr
artig, wie man an der Aelster sehen kann.

Es laufen aus diesem Kreise ferner zahlreiche Gefässe
nach der Traubenhaut hin, welches von verschiedenen
Thieren, und insonderheit von den Fischen gilt (l**), sie
sind voller Blut, im Menschen durchsichtig, und sowol

dem
(c) [Spaltenumbruch] F. Nostr. 5. ZINN t. f. 2.
(d) ZINN pag. 220. & ibid. F.
nostr.
6.
(e) Tab. 6. f. 1. Jn der Kazze
DUVERNEY posth. I. pag. 582.
Wieder eine rundgebogne Arteria,
die den Iris verengert. I. p. 151.
(f) Thes. II. Ass. I. n. 7. t. 1.
f.
6.
(g) F. 2. f. 1. G. G. conf.
p.
56.
(h) F. 3. C. C.
(i) F. 2. E. G.
(k) WINSLOW n. 299. DUD-
DELL p. 25. BERTRANDI n.
28.
[Spaltenumbruch] HEISTER n. 21. 29. o HALLO-
RAN p. 72 f. 1. 2 ZINN p.
219.
der äussere Zirkel, CL. TENON
p.
3. Vielleicht ist es der Kreis
der Sternbändchens, voller Blut
KENNEDY p. 15.
(l) VIEUSSENS tr. des liqueurs
p. 211. MAUCHART de synizesi.
(l*) Drei im Schafe, an der
Aderhaut, Regenbogen, und ein
Jnwendiger ZINN Comm. Gott.
T. IV. tab. 8. f.
1. Am Hechte
seh ich es.
(l**) Wie Bäumchen, voller
Blut, habe ich am Karpen gesehen.
L l l 4

II. Abſchnitt. Das Auge.
ribus, wie wol unvollkommen geſehen wird, indem er
gleichſam zweien halbe Cirkel macht (c): Der andere vor-
dere Ring beſtehet aus den vordern und langen Adern,
er iſt vollkommner, und bisweilen ebenfals gedoppelt (d).

Es iſt dieſer Kreiß einer der ſchoͤnſten Theile im menſch-
lichen Koͤrper. Jhn hat Nuk (e) zuerſt gleichſam nur
im Vorbeigehen, nach dieſen Ruyſch aus dem Wallfiſche
(f) abgezeichnet: Beſſer aber Hovius beſchrieben, wel-
cher nicht nur ſeinen Urſprung von den langen Gefaͤſſen
herleitet (g), ſondern auch ſeinen gekruͤmmten Gang (h)
und die ſchlangenfoͤrmig gewundene Aeſte beſchreibt, wel-
che zu den Regenbogen hinlaufen (i). Nunmehr kennt
man denſelben mehr als zur Gnuͤge (k), und es hat ihm
ein beruͤhmter Mann, als den Ringmuſkel der Trauben-
haut beſchrieben (l). Jch habe denſelben ſo abzeichnen
laſſen, wie ich ihn in dem menſchlichen Koͤrper zu finden
pflege. Er iſt in vielen Thieren ebenfals, und noch
ſchoͤner vorhanden (l*), und er ſcheint in den Voͤgeln ſehr
artig, wie man an der Aelſter ſehen kann.

Es laufen aus dieſem Kreiſe ferner zahlreiche Gefaͤſſe
nach der Traubenhaut hin, welches von verſchiedenen
Thieren, und inſonderheit von den Fiſchen gilt (l**), ſie
ſind voller Blut, im Menſchen durchſichtig, und ſowol

dem
(c) [Spaltenumbruch] F. Noſtr. 5. ZINN t. f. 2.
(d) ZINN pag. 220. & ibid. F.
noſtr.
6.
(e) Tab. 6. f. 1. Jn der Kazze
DUVERNEY poſth. I. pag. 582.
Wieder eine rundgebogne Arteria,
die den Iris verengert. I. p. 151.
(f) Theſ. II. Aſſ. I. n. 7. t. 1.
f.
6.
(g) F. 2. f. 1. G. G. conf.
p.
56.
(h) F. 3. C. C.
(i) F. 2. E. G.
(k) WINSLOW n. 299. DUD-
DELL p. 25. BERTRANDI n.
28.
[Spaltenumbruch] HEISTER n. 21. 29. o HALLO-
RAN p. 72 f. 1. 2 ZINN p.
219.
der aͤuſſere Zirkel, CL. TENON
p.
3. Vielleicht iſt es der Kreis
der Sternbaͤndchens, voller Blut
KENNEDY p. 15.
(l) VIEUSSENS tr. des liqueurs
p. 211. MAUCHART de ſynizeſi.
(l*) Drei im Schafe, an der
Aderhaut, Regenbogen, und ein
Jnwendiger ZINN Comm. Gott.
T. IV. tab. 8. f.
1. Am Hechte
ſeh ich es.
(l**) Wie Baͤumchen, voller
Blut, habe ich am Karpen geſehen.
L l l 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0921" n="903"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">ribus,</hi> wie wol unvollkommen ge&#x017F;ehen wird, indem er<lb/>
gleich&#x017F;am zweien halbe Cirkel macht <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">F. No&#x017F;tr. 5. ZINN t. f.</hi> 2.</note>: Der andere vor-<lb/>
dere Ring be&#x017F;tehet aus den vordern und langen Adern,<lb/>
er i&#x017F;t vollkommner, und bisweilen ebenfals gedoppelt <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">ZINN pag. 220. &amp; ibid. F.<lb/>
no&#x017F;tr.</hi> 6.</note>.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;er Kreiß einer der &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Theile im men&#x017F;ch-<lb/>
lichen Ko&#x0364;rper. Jhn hat <hi rendition="#fr">Nuk</hi> <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Tab. 6. f.</hi> 1. Jn der Kazze<lb/><hi rendition="#aq">DUVERNEY po&#x017F;th. I. pag.</hi> 582.<lb/>
Wieder eine rundgebogne <hi rendition="#aq">Arteria,</hi><lb/>
die den <hi rendition="#aq">Iris</hi> verengert. <hi rendition="#aq">I. p.</hi> 151.</note> zuer&#x017F;t gleich&#x017F;am nur<lb/>
im Vorbeigehen, nach die&#x017F;en <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch</hi> aus dem Wallfi&#x017F;che<lb/><note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">The&#x017F;. II. A&#x017F;&#x017F;. I. n. 7. t. 1.<lb/>
f.</hi> 6.</note> abgezeichnet: Be&#x017F;&#x017F;er aber <hi rendition="#fr">Hovius</hi> be&#x017F;chrieben, wel-<lb/>
cher nicht nur &#x017F;einen Ur&#x017F;prung von den langen Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
herleitet <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">F. 2. f. 1. G. G. conf.<lb/>
p.</hi> 56.</note>, &#x017F;ondern auch &#x017F;einen gekru&#x0364;mmten Gang <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">F. 3. C. C.</hi></note><lb/>
und die &#x017F;chlangenfo&#x0364;rmig gewundene Ae&#x017F;te be&#x017F;chreibt, wel-<lb/>
che zu den Regenbogen hinlaufen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">F. 2. E. G.</hi></note>. Nunmehr kennt<lb/>
man den&#x017F;elben mehr als zur Gnu&#x0364;ge <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n. 299. DUD-<lb/>
DELL p. 25. BERTRANDI n.</hi> 28.<lb/><cb/> <hi rendition="#aq">HEISTER n. 21. 29. o HALLO-<lb/>
RAN p. 72 f. 1. 2 ZINN p.</hi> 219.<lb/>
der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Zirkel, <hi rendition="#aq">CL. TENON<lb/>
p.</hi> 3. Vielleicht i&#x017F;t es der Kreis<lb/>
der Sternba&#x0364;ndchens, voller Blut<lb/><hi rendition="#aq">KENNEDY p.</hi> 15.</note>, und es hat ihm<lb/>
ein beru&#x0364;hmter Mann, als den Ringmu&#x017F;kel der Trauben-<lb/>
haut be&#x017F;chrieben <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">VIEUSSENS tr. des liqueurs<lb/>
p. 211. MAUCHART de &#x017F;ynize&#x017F;i.</hi></note>. Jch habe den&#x017F;elben &#x017F;o abzeichnen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, wie ich ihn in dem men&#x017F;chlichen Ko&#x0364;rper zu finden<lb/>
pflege. Er i&#x017F;t in vielen Thieren ebenfals, und noch<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ner vorhanden <note place="foot" n="(l*)">Drei im Schafe, an der<lb/>
Aderhaut, Regenbogen, und ein<lb/>
Jnwendiger <hi rendition="#aq">ZINN Comm. Gott.<lb/>
T. IV. tab. 8. f.</hi> 1. Am Hechte<lb/>
&#x017F;eh ich es.</note>, und er &#x017F;cheint in den Vo&#x0364;geln &#x017F;ehr<lb/>
artig, wie man an der Ael&#x017F;ter &#x017F;ehen kann.</p><lb/>
            <p>Es laufen aus die&#x017F;em Krei&#x017F;e ferner zahlreiche Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
nach der Traubenhaut hin, welches von ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Thieren, und in&#x017F;onderheit von den Fi&#x017F;chen gilt <note place="foot" n="(l**)">Wie Ba&#x0364;umchen, voller<lb/>
Blut, habe ich am Karpen ge&#x017F;ehen.</note>, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ind voller Blut, im Men&#x017F;chen durch&#x017F;ichtig, und &#x017F;owol<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l l 4</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[903/0921] II. Abſchnitt. Das Auge. ribus, wie wol unvollkommen geſehen wird, indem er gleichſam zweien halbe Cirkel macht (c): Der andere vor- dere Ring beſtehet aus den vordern und langen Adern, er iſt vollkommner, und bisweilen ebenfals gedoppelt (d). Es iſt dieſer Kreiß einer der ſchoͤnſten Theile im menſch- lichen Koͤrper. Jhn hat Nuk (e) zuerſt gleichſam nur im Vorbeigehen, nach dieſen Ruyſch aus dem Wallfiſche (f) abgezeichnet: Beſſer aber Hovius beſchrieben, wel- cher nicht nur ſeinen Urſprung von den langen Gefaͤſſen herleitet (g), ſondern auch ſeinen gekruͤmmten Gang (h) und die ſchlangenfoͤrmig gewundene Aeſte beſchreibt, wel- che zu den Regenbogen hinlaufen (i). Nunmehr kennt man denſelben mehr als zur Gnuͤge (k), und es hat ihm ein beruͤhmter Mann, als den Ringmuſkel der Trauben- haut beſchrieben (l). Jch habe denſelben ſo abzeichnen laſſen, wie ich ihn in dem menſchlichen Koͤrper zu finden pflege. Er iſt in vielen Thieren ebenfals, und noch ſchoͤner vorhanden (l*), und er ſcheint in den Voͤgeln ſehr artig, wie man an der Aelſter ſehen kann. Es laufen aus dieſem Kreiſe ferner zahlreiche Gefaͤſſe nach der Traubenhaut hin, welches von verſchiedenen Thieren, und inſonderheit von den Fiſchen gilt (l**), ſie ſind voller Blut, im Menſchen durchſichtig, und ſowol dem (c) F. Noſtr. 5. ZINN t. f. 2. (d) ZINN pag. 220. & ibid. F. noſtr. 6. (e) Tab. 6. f. 1. Jn der Kazze DUVERNEY poſth. I. pag. 582. Wieder eine rundgebogne Arteria, die den Iris verengert. I. p. 151. (f) Theſ. II. Aſſ. I. n. 7. t. 1. f. 6. (g) F. 2. f. 1. G. G. conf. p. 56. (h) F. 3. C. C. (i) F. 2. E. G. (k) WINSLOW n. 299. DUD- DELL p. 25. BERTRANDI n. 28. HEISTER n. 21. 29. o HALLO- RAN p. 72 f. 1. 2 ZINN p. 219. der aͤuſſere Zirkel, CL. TENON p. 3. Vielleicht iſt es der Kreis der Sternbaͤndchens, voller Blut KENNEDY p. 15. (l) VIEUSSENS tr. des liqueurs p. 211. MAUCHART de ſynizeſi. (l*) Drei im Schafe, an der Aderhaut, Regenbogen, und ein Jnwendiger ZINN Comm. Gott. T. IV. tab. 8. f. 1. Am Hechte ſeh ich es. (l**) Wie Baͤumchen, voller Blut, habe ich am Karpen geſehen. L l l 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/921
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 903. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/921>, abgerufen am 16.07.2024.