Augenliedern länger (t)(u). Es giebt auch gespaltene (x), oder aus zween oder drei (x*) vereinigte Därmchen. Sie sizzen nicht längst dem ganzen Augenliede, sondern es befinden sich auf einige Weite von den Augenwinkeln zu beiden Seiten gar keine (y). Sie liegen zwischen bei- den Platten des Augenliedes, und zwar näher an der hintern, und es passen die Incilia mit ihnen am Knor- pel zusammen (z). Am untern Augenliede sind sie brei- ter (a).
Doch es ist auch dieses kein einfacher Bau. Es öff- nen sich nämlich in diese kleine Därme andere kleine Säkke von beiden Seiten: sie stehen in einer dichten Reihe, sind kurz, rundlich (b), wie Holgänge anzu- sehen (c), und voll von ähnlicher Schmierigkeit. Jch kann nicht mit Gewißheit sagen, ob einige Elementar- drüsen in diese kleine Gänge ihren Saft ausgiessen. Wenn man in sie durch die Schlagadern Wachs sprizzt, so kömmt selbiges weiß zurükke (d).
C. Stephan redet von vielen sehr kleinen Drüsen- körperchen in beiden Winkeln der Augen (e), welche sich nicht leicht auf andere Stellen deuten lassen. Es hat daher Julius Casserius(f) im Kupfer wirkliche Gän- ge und parallele Streifen ausgedrükkt. Und es können die Thränenpunkte im äussern Winkel, wie sie F. Fa-
bri-
(t)[Spaltenumbruch]MEIBOM B. 3. b.
(u)MORGAGN. p. 10. ZINN l. c.
(x)ZINN p. 251. et in ic. tab. 7. f. 8.
(x*)GUNZ de humor. p. 388.
(y)MEIBOM ic. ZINN pag. 251.
(z)WINSLOW n. 279.
(a)ZINN p. 251. GUNZ. l. c.
(b)VATER miscell. Berol. T. IV. p. 330. ROBERG de nov. invent. anat. p. 21. MORGAGN. [Spaltenumbruch]
p. 10. ZINN p. 251. WINSLOW n. 279. Lacunae apud GUNZ.
(c) Drüsen nennt es MEIBOM B. 3. b. Der Name Drüse ist hier verhaßt dem RUYSCHIUS thes. 10. n. 124.
(d)RUYSCH l. c. BOER- HAAVE praelect. T. 10. p. 105.
(e)L. I. p. 128. Sie sollen die Thränen ausdrükken.
(f) Ohne Erklärung de org. vis. T. I. f. 3. 4.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
Augenliedern laͤnger (t)(u). Es giebt auch geſpaltene (x), oder aus zween oder drei (x*) vereinigte Daͤrmchen. Sie ſizzen nicht laͤngſt dem ganzen Augenliede, ſondern es befinden ſich auf einige Weite von den Augenwinkeln zu beiden Seiten gar keine (y). Sie liegen zwiſchen bei- den Platten des Augenliedes, und zwar naͤher an der hintern, und es paſſen die Incilia mit ihnen am Knor- pel zuſammen (z). Am untern Augenliede ſind ſie brei- ter (a).
Doch es iſt auch dieſes kein einfacher Bau. Es oͤff- nen ſich naͤmlich in dieſe kleine Daͤrme andere kleine Saͤkke von beiden Seiten: ſie ſtehen in einer dichten Reihe, ſind kurz, rundlich (b), wie Holgaͤnge anzu- ſehen (c), und voll von aͤhnlicher Schmierigkeit. Jch kann nicht mit Gewißheit ſagen, ob einige Elementar- druͤſen in dieſe kleine Gaͤnge ihren Saft ausgieſſen. Wenn man in ſie durch die Schlagadern Wachs ſprizzt, ſo koͤmmt ſelbiges weiß zuruͤkke (d).
C. Stephan redet von vielen ſehr kleinen Druͤſen- koͤrperchen in beiden Winkeln der Augen (e), welche ſich nicht leicht auf andere Stellen deuten laſſen. Es hat daher Julius Caſſerius(f) im Kupfer wirkliche Gaͤn- ge und parallele Streifen ausgedruͤkkt. Und es koͤnnen die Thraͤnenpunkte im aͤuſſern Winkel, wie ſie F. Fa-
bri-
(t)[Spaltenumbruch]MEIBOM B. 3. b.
(u)MORGAGN. p. 10. ZINN l. c.
(x)ZINN p. 251. et in ic. tab. 7. f. 8.
(x*)GUNZ de humor. p. 388.
(y)MEIBOM ic. ZINN pag. 251.
(z)WINSLOW n. 279.
(a)ZINN p. 251. GUNZ. l. c.
(b)VATER miſcell. Berol. T. IV. p. 330. ROBERG de nov. invent. anat. p. 21. MORGAGN. [Spaltenumbruch]
p. 10. ZINN p. 251. WINSLOW n. 279. Lacunae apud GUNZ.
(c) Druͤſen nennt es MEIBOM B. 3. b. Der Name Druͤſe iſt hier verhaßt dem RUYSCHIUS theſ. 10. n. 124.
(d)RUYSCH l. c. BOER- HAAVE praelect. T. 10. p. 105.
(e)L. I. p. 128. Sie ſollen die Thraͤnen ausdruͤkken.
(f) Ohne Erklaͤrung de org. viſ. T. I. f. 3. 4.
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
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ſizzen nicht laͤngſt dem ganzen Augenliede, ſondern es
befinden ſich auf einige Weite von den Augenwinkeln zu
beiden Seiten gar keine (y). Sie liegen zwiſchen bei-
den Platten des Augenliedes, und zwar naͤher an der
hintern, und es paſſen die Incilia mit ihnen am Knor-
pel zuſammen (z). Am untern Augenliede ſind ſie brei-
ter (a).
Doch es iſt auch dieſes kein einfacher Bau. Es oͤff-
nen ſich naͤmlich in dieſe kleine Daͤrme andere kleine
Saͤkke von beiden Seiten: ſie ſtehen in einer dichten
Reihe, ſind kurz, rundlich (b), wie Holgaͤnge anzu-
ſehen (c), und voll von aͤhnlicher Schmierigkeit. Jch
kann nicht mit Gewißheit ſagen, ob einige Elementar-
druͤſen in dieſe kleine Gaͤnge ihren Saft ausgieſſen.
Wenn man in ſie durch die Schlagadern Wachs ſprizzt,
ſo koͤmmt ſelbiges weiß zuruͤkke (d).
C. Stephan redet von vielen ſehr kleinen Druͤſen-
koͤrperchen in beiden Winkeln der Augen (e), welche ſich
nicht leicht auf andere Stellen deuten laſſen. Es hat
daher Julius Caſſerius (f) im Kupfer wirkliche Gaͤn-
ge und parallele Streifen ausgedruͤkkt. Und es koͤnnen
die Thraͤnenpunkte im aͤuſſern Winkel, wie ſie F. Fa-
bri-
(t)
MEIBOM B. 3. b.
(u) MORGAGN. p. 10. ZINN
l. c.
(x) ZINN p. 251. et in ic. tab.
7. f. 8.
(x*) GUNZ de humor. p. 388.
(y) MEIBOM ic. ZINN pag.
251.
(z) WINSLOW n. 279.
(a) ZINN p. 251. GUNZ. l. c.
(b) VATER miſcell. Berol.
T. IV. p. 330. ROBERG de nov.
invent. anat. p. 21. MORGAGN.
p. 10. ZINN p. 251. WINSLOW
n. 279. Lacunae apud GUNZ.
(c) Druͤſen nennt es MEIBOM
B. 3. b. Der Name Druͤſe iſt
hier verhaßt dem RUYSCHIUS
theſ. 10. n. 124.
(d) RUYSCH l. c. BOER-
HAAVE praelect. T. 10. p. 105.
(e) L. I. p. 128. Sie ſollen die
Thraͤnen ausdruͤkken.
(f) Ohne Erklaͤrung de org.
viſ. T. I. f. 3. 4.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 731. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/749>, abgerufen am 23.11.2024.
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