bemerken. Man sieht aber leichtlich ein, daß sich Theile einander gleichförmig nähern müssen, wenn solche gleich feste, wie die gleichnamigen rechten, und linken Ribben sind (l), indessen daß das Zwerchfell sein Geschäfte fort- sezzt.
Es erhellet von selbst, daß derjenige Theil, welcher beweglicher ist, zu dem festern Theile, doch aber unter der Bedingung heraufsteigen müsse, daß der bewegliche Theil einen längern Weg, und der feste, einen kürzern durchläuft. Man kann die Sache am allerdeutlichsten am Herzen wahrnehmen, indem sich die Spizze desselben der Basis (m) sehr nähert, hingegen die Basis nicht so sehr gegen die Spizze vorrükt (n). So sinkt auch unter den obern Ribben, die obere weniger hernieder, als die untere hinaufsteigt. So sinkt die Spizze des Herzohres zu seiner dikkern Basis hernieder (o), und so zieht sich endlich in dem Hühngen die rechte Herzkammer, als die schwächere, mehr gegen die linke, hingegen die linke ge- gen die rechte schon schwächer (p) hin.
Wofern endlich das eine Ende des Muskels unbeweg- lich ist, wenigstens was die Kräfte des Muskels, von dem die Rede ist, betrift, alsdenn nähert sich blos der andere bewegliche Theil gegen diejenigen, dessen Festigkeit un- überwindlich ist. Man hat davon ein Exempel an der öbersten Ribbe (q), welche mit ihrer Unbeweglichkeit wi- dersteht, indessen daß sich die zwote ganz allein der ersten nähert (r).
Da
(l)[Spaltenumbruch]sur la respir. Exp. 7. 8. 36. 47. 48. 53.
(m)Second. mem. Exp. 469. 470. 474. 481. 492. 496. 501. 515. 519. 533. 535. 547. 555. T. IV. Exp. 3.
(n)Exp. 470. 492. 501. 515. 519. 555. T. IV. Exp. 3. Nichts im Exp. 481.
(o)Exp. 477. 482. 510. 537. 538. [Spaltenumbruch]
539. 541. 555. 556. T. IV. Exp. 3.
(p)Exp. 186. 259. 269.
(q)de respirat. Exp. 16. 17. 18. 19. 20. 25. 26.
(r) besiehe Exp. 18. 21. 24. 25. 28. 30. ausser diesen ferner noch 17. 20. 26. 27. 28. indem der öberste Zwischenraum um die Helfte kleiner wird, und die öberste Ribbe nicht herabsinkt.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
bemerken. Man ſieht aber leichtlich ein, daß ſich Theile einander gleichfoͤrmig naͤhern muͤſſen, wenn ſolche gleich feſte, wie die gleichnamigen rechten, und linken Ribben ſind (l), indeſſen daß das Zwerchfell ſein Geſchaͤfte fort- ſezzt.
Es erhellet von ſelbſt, daß derjenige Theil, welcher beweglicher iſt, zu dem feſtern Theile, doch aber unter der Bedingung heraufſteigen muͤſſe, daß der bewegliche Theil einen laͤngern Weg, und der feſte, einen kuͤrzern durchlaͤuft. Man kann die Sache am allerdeutlichſten am Herzen wahrnehmen, indem ſich die Spizze deſſelben der Baſis (m) ſehr naͤhert, hingegen die Baſis nicht ſo ſehr gegen die Spizze vorruͤkt (n). So ſinkt auch unter den obern Ribben, die obere weniger hernieder, als die untere hinaufſteigt. So ſinkt die Spizze des Herzohres zu ſeiner dikkern Baſis hernieder (o), und ſo zieht ſich endlich in dem Huͤhngen die rechte Herzkammer, als die ſchwaͤchere, mehr gegen die linke, hingegen die linke ge- gen die rechte ſchon ſchwaͤcher (p) hin.
Wofern endlich das eine Ende des Muſkels unbeweg- lich iſt, wenigſtens was die Kraͤfte des Muſkels, von dem die Rede iſt, betrift, alsdenn naͤhert ſich blos der andere bewegliche Theil gegen diejenigen, deſſen Feſtigkeit un- uͤberwindlich iſt. Man hat davon ein Exempel an der oͤberſten Ribbe (q), welche mit ihrer Unbeweglichkeit wi- derſteht, indeſſen daß ſich die zwote ganz allein der erſten naͤhert (r).
Da
(l)[Spaltenumbruch]ſur la reſpir. Exp. 7. 8. 36. 47. 48. 53.
(m)Second. mem. Exp. 469. 470. 474. 481. 492. 496. 501. 515. 519. 533. 535. 547. 555. T. IV. Exp. 3.
(n)Exp. 470. 492. 501. 515. 519. 555. T. IV. Exp. 3. Nichts im Exp. 481.
(o)Exp. 477. 482. 510. 537. 538. [Spaltenumbruch]
539. 541. 555. 556. T. IV. Exp. 3.
(p)Exp. 186. 259. 269.
(q)de reſpirat. Exp. 16. 17. 18. 19. 20. 25. 26.
(r) beſiehe Exp. 18. 21. 24. 25. 28. 30. auſſer dieſen ferner noch 17. 20. 26. 27. 28. indem der oͤberſte Zwiſchenraum um die Helfte kleiner wird, und die oͤberſte Ribbe nicht herabſinkt.
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[56/0074]
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
bemerken. Man ſieht aber leichtlich ein, daß ſich Theile
einander gleichfoͤrmig naͤhern muͤſſen, wenn ſolche gleich
feſte, wie die gleichnamigen rechten, und linken Ribben
ſind (l), indeſſen daß das Zwerchfell ſein Geſchaͤfte fort-
ſezzt.
Es erhellet von ſelbſt, daß derjenige Theil, welcher
beweglicher iſt, zu dem feſtern Theile, doch aber unter
der Bedingung heraufſteigen muͤſſe, daß der bewegliche
Theil einen laͤngern Weg, und der feſte, einen kuͤrzern
durchlaͤuft. Man kann die Sache am allerdeutlichſten
am Herzen wahrnehmen, indem ſich die Spizze deſſelben
der Baſis (m) ſehr naͤhert, hingegen die Baſis nicht ſo
ſehr gegen die Spizze vorruͤkt (n). So ſinkt auch unter
den obern Ribben, die obere weniger hernieder, als die
untere hinaufſteigt. So ſinkt die Spizze des Herzohres
zu ſeiner dikkern Baſis hernieder (o), und ſo zieht ſich
endlich in dem Huͤhngen die rechte Herzkammer, als die
ſchwaͤchere, mehr gegen die linke, hingegen die linke ge-
gen die rechte ſchon ſchwaͤcher (p) hin.
Wofern endlich das eine Ende des Muſkels unbeweg-
lich iſt, wenigſtens was die Kraͤfte des Muſkels, von dem
die Rede iſt, betrift, alsdenn naͤhert ſich blos der andere
bewegliche Theil gegen diejenigen, deſſen Feſtigkeit un-
uͤberwindlich iſt. Man hat davon ein Exempel an der
oͤberſten Ribbe (q), welche mit ihrer Unbeweglichkeit wi-
derſteht, indeſſen daß ſich die zwote ganz allein der erſten
naͤhert (r).
Da
(l)
ſur la reſpir. Exp. 7. 8. 36.
47. 48. 53.
(m) Second. mem. Exp. 469.
470. 474. 481. 492. 496. 501. 515.
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(n) Exp. 470. 492. 501. 515. 519.
555. T. IV. Exp. 3. Nichts im
Exp. 481.
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539. 541. 555. 556. T. IV. Exp. 3.
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(q) de reſpirat. Exp. 16. 17. 18.
19. 20. 25. 26.
(r) beſiehe Exp. 18. 21. 24. 25.
28. 30. auſſer dieſen ferner noch
17. 20. 26. 27. 28. indem der
oͤberſte Zwiſchenraum um die Helfte
kleiner wird, und die oͤberſte Ribbe
nicht herabſinkt.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/74>, abgerufen am 22.11.2024.
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