mein Augenmerk richten, damit man die angeborne Kraft, mit der Nervenkraft nicht vermengen möge; und ich werde mich dabei derjenigen Anmerkungen bedienen, welche ich in Erforschung der Natur so oft an den Muskeln des Atemholens wahrgenommen, und vordem in meine Auf- säzze eingetragen habe.
Man bemerkt erst an den Muskelstreifen, und Fasern der Muskeln (e) einen gewissen Zug, vermöge dessen sie von ihren Enden schnell gegen die Mitte (f) zu laufen, und kurz darauf von dieser Mitte wieder gegen ihre Enden zurükke gehen (g). Beide Züge folgen ungemein schnell auf einander, und man kann diese kleine Zwischenzeiten schwerlich bestimmen (h). Jch habe dieses an den Rib- benmuskeln, am Zwerchfelle gesehen, und eben dieses ge- schicht auch am Herzen. Selbst der Honig der Bienen bewegt sich, vermittelst wechselsweiser Ausdehnungen und Zusammenziehungen, durch den Saugerüssel hindurch (h*).
Jndem die Fasern angezogen werden, so erscheinen an denselben Runzeln (i) und gleichsam Falten, wie man am Zwerchfelle sehen kann. Doch es zertheilt sich auch am Herzen die so bekannte rote Farbe der Fasern in glänzende
(f)Exp. 41. Denn es ist die Rede von den untersten Fasern, ferner Exp. 45 - - 48. 53. Second mem. Exp. 226. 227. 229. 231. 241. In corde second. mem. Exp 468. 470. 475. 492. 501. 515. 525. 533. 534. 536. 539. 542. 543. 555. Du poulet T. II. p. 115. Conf. WIL- LIS. mot. musc. p. 131.
(g)Exp. 226. 227. 229. Conf. HARTLEY p. 89. PAGANI et BONIOLI p. 184.
(h)Exp. 477. 507. 508. 509. 534. 536. Du poulet Exp 123. 125 139. PAGANI et BON- IOLI p. 184.
(h*)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAM. Biblia p. 450.
(i)De respir. Exp. 9. 34. 41. 45. 46. 47. et Second. mem. Exp. 229 von dem Herzen, Exp. 471. 477. 481. 484. 490. 496. 524. 526. 527. Le CATT. Mem. pag. 61. De altern. cord. mot. caus. n. 15. Adde de HEYDE Exp. p. 33. 36. 37. MAYOW pag. 301. SCHELHAMMER in analect etc. WEPFER. de cicut. pag. 91. Corrugari et Crispari BAGLIV oper. pag. 405. PAGANI et BONIOLI pag. 184. VER- HEYEN T. H. p. 157. BER- TIER loc. cit. p. 291.
D 2
II. Abſchnitt. Erſcheinungen.
mein Augenmerk richten, damit man die angeborne Kraft, mit der Nervenkraft nicht vermengen moͤge; und ich werde mich dabei derjenigen Anmerkungen bedienen, welche ich in Erforſchung der Natur ſo oft an den Muſkeln des Atemholens wahrgenommen, und vordem in meine Auf- ſaͤzze eingetragen habe.
Man bemerkt erſt an den Muſkelſtreifen, und Faſern der Muſkeln (e) einen gewiſſen Zug, vermoͤge deſſen ſie von ihren Enden ſchnell gegen die Mitte (f) zu laufen, und kurz darauf von dieſer Mitte wieder gegen ihre Enden zuruͤkke gehen (g). Beide Zuͤge folgen ungemein ſchnell auf einander, und man kann dieſe kleine Zwiſchenzeiten ſchwerlich beſtimmen (h). Jch habe dieſes an den Rib- benmuſkeln, am Zwerchfelle geſehen, und eben dieſes ge- ſchicht auch am Herzen. Selbſt der Honig der Bienen bewegt ſich, vermittelſt wechſelsweiſer Ausdehnungen und Zuſammenziehungen, durch den Saugeruͤſſel hindurch (h*).
Jndem die Faſern angezogen werden, ſo erſcheinen an denſelben Runzeln (i) und gleichſam Falten, wie man am Zwerchfelle ſehen kann. Doch es zertheilt ſich auch am Herzen die ſo bekannte rote Farbe der Faſern in glaͤnzende
(f)Exp. 41. Denn es iſt die Rede von den unterſten Faſern, ferner Exp. 45 - - 48. 53. Second mem. Exp. 226. 227. 229. 231. 241. In corde ſecond. mem. Exp 468. 470. 475. 492. 501. 515. 525. 533. 534. 536. 539. 542. 543. 555. Du poulet T. II. p. 115. Conf. WIL- LIS. mot. muſc. p. 131.
(g)Exp. 226. 227. 229. Conf. HARTLEY p. 89. PAGANI et BONIOLI p. 184.
(h)Exp. 477. 507. 508. 509. 534. 536. Du poulet Exp 123. 125 139. PAGANI et BON- IOLI p. 184.
(h*)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAM. Biblia p. 450.
(i)De reſpir. Exp. 9. 34. 41. 45. 46. 47. et Second. mem. Exp. 229 von dem Herzen, Exp. 471. 477. 481. 484. 490. 496. 524. 526. 527. Le CATT. Mem. pag. 61. De altern. cord. mot. cauſ. n. 15. Adde de HEYDE Exp. p. 33. 36. 37. MAYOW pag. 301. SCHELHAMMER in analect etc. WEPFER. de cicut. pag. 91. Corrugari et Criſpari BAGLIV oper. pag. 405. PAGANI et BONIOLI pag. 184. VER- HEYEN T. H. p. 157. BER- TIER loc. cit. p. 291.
D 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0069"n="51"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Erſcheinungen.</hi></fw><lb/>
mein Augenmerk richten, damit man die angeborne Kraft,<lb/>
mit der Nervenkraft nicht vermengen moͤge; und ich werde<lb/>
mich dabei derjenigen Anmerkungen bedienen, welche ich<lb/>
in Erforſchung der Natur ſo oft an den Muſkeln des<lb/>
Atemholens wahrgenommen, und vordem in meine Auf-<lb/>ſaͤzze eingetragen habe.</p><lb/><p>Man bemerkt erſt an den Muſkelſtreifen, und Faſern<lb/>
der Muſkeln <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">Exp. 23 -- 28. 30. 34. Se-<lb/>
cond. mem. Exp.</hi> 234 236. 241.</note> einen gewiſſen Zug, vermoͤge deſſen ſie<lb/>
von ihren Enden ſchnell gegen die Mitte <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Exp.</hi> 41. Denn es iſt die<lb/>
Rede von den unterſten Faſern,<lb/>
ferner <hirendition="#aq">Exp. 45 - - 48. 53. Second<lb/>
mem. Exp. 226. 227. 229. 231. 241.<lb/>
In corde ſecond. mem. Exp 468.<lb/>
470. 475. 492. 501. 515. 525. 533.<lb/>
534. 536. 539. 542. 543. 555. Du<lb/>
poulet T. II. p. 115. Conf. WIL-<lb/>
LIS. mot. muſc. p.</hi> 131.</note> zu laufen,<lb/>
und kurz darauf von dieſer Mitte wieder gegen ihre Enden<lb/>
zuruͤkke gehen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Exp. 226. 227. 229. Conf.<lb/><hirendition="#g">HARTLEY</hi> p. 89. <hirendition="#g">PAGANI</hi><lb/>
et <hirendition="#g">BONIOLI</hi> p.</hi> 184.</note>. Beide Zuͤge folgen ungemein ſchnell<lb/>
auf einander, und man kann dieſe kleine Zwiſchenzeiten<lb/>ſchwerlich beſtimmen <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Exp. 477. 507. 508. 509.<lb/>
534. 536. Du poulet Exp 123.<lb/>
125 139. <hirendition="#g">PAGANI</hi> et <hirendition="#g">BON-<lb/>
IOLI</hi> p.</hi> 184.</note>. Jch habe dieſes an den Rib-<lb/>
benmuſkeln, am Zwerchfelle geſehen, und eben dieſes ge-<lb/>ſchicht auch am Herzen. Selbſt der Honig der Bienen<lb/>
bewegt ſich, vermittelſt wechſelsweiſer Ausdehnungen und<lb/>
Zuſammenziehungen, durch den Saugeruͤſſel hindurch <noteplace="foot"n="(h*)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SWAMMERDAM.</hi><lb/>
Biblia p.</hi> 450.</note>.</p><lb/><p>Jndem die Faſern angezogen werden, ſo erſcheinen an<lb/>
denſelben Runzeln <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">De reſpir. Exp. 9. 34. 41.<lb/>
45. 46. 47. et Second. mem. Exp.</hi><lb/>
229 von dem Herzen, <hirendition="#aq">Exp. 471.<lb/>
477. 481. 484. 490. 496. 524. 526.<lb/>
527. Le <hirendition="#g">CATT.</hi> Mem. pag. 61.<lb/>
De altern. cord. mot. cauſ. n. 15.<lb/>
Adde <hirendition="#g"><hirendition="#k">de</hi> HEYDE</hi> Exp. p. 33.<lb/>
36. 37. <hirendition="#g">MAYOW</hi> pag. 301.<lb/>
SCHELHAMMER in analect etc.<lb/><hirendition="#g">WEPFER.</hi> de cicut. pag. 91.<lb/>
Corrugari et Criſpari <hirendition="#g">BAGLIV</hi><lb/>
oper. pag. 405. <hirendition="#g">PAGANI</hi> et<lb/><hirendition="#g">BONIOLI</hi> pag. 184. <hirendition="#g">VER-<lb/>
HEYEN</hi> T. H. p. 157. <hirendition="#g">BER-<lb/>
TIER</hi> loc. cit. p.</hi> 291.</note> und gleichſam Falten, wie man am<lb/>
Zwerchfelle ſehen kann. Doch es zertheilt ſich auch am<lb/>
Herzen die ſo bekannte rote Farbe der Faſern in glaͤnzende<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">weiſſe</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[51/0069]
II. Abſchnitt. Erſcheinungen.
mein Augenmerk richten, damit man die angeborne Kraft,
mit der Nervenkraft nicht vermengen moͤge; und ich werde
mich dabei derjenigen Anmerkungen bedienen, welche ich
in Erforſchung der Natur ſo oft an den Muſkeln des
Atemholens wahrgenommen, und vordem in meine Auf-
ſaͤzze eingetragen habe.
Man bemerkt erſt an den Muſkelſtreifen, und Faſern
der Muſkeln (e) einen gewiſſen Zug, vermoͤge deſſen ſie
von ihren Enden ſchnell gegen die Mitte (f) zu laufen,
und kurz darauf von dieſer Mitte wieder gegen ihre Enden
zuruͤkke gehen (g). Beide Zuͤge folgen ungemein ſchnell
auf einander, und man kann dieſe kleine Zwiſchenzeiten
ſchwerlich beſtimmen (h). Jch habe dieſes an den Rib-
benmuſkeln, am Zwerchfelle geſehen, und eben dieſes ge-
ſchicht auch am Herzen. Selbſt der Honig der Bienen
bewegt ſich, vermittelſt wechſelsweiſer Ausdehnungen und
Zuſammenziehungen, durch den Saugeruͤſſel hindurch (h*).
Jndem die Faſern angezogen werden, ſo erſcheinen an
denſelben Runzeln (i) und gleichſam Falten, wie man am
Zwerchfelle ſehen kann. Doch es zertheilt ſich auch am
Herzen die ſo bekannte rote Farbe der Faſern in glaͤnzende
weiſſe
(e)
Exp. 23 -- 28. 30. 34. Se-
cond. mem. Exp. 234 236. 241.
(f) Exp. 41. Denn es iſt die
Rede von den unterſten Faſern,
ferner Exp. 45 - - 48. 53. Second
mem. Exp. 226. 227. 229. 231. 241.
In corde ſecond. mem. Exp 468.
470. 475. 492. 501. 515. 525. 533.
534. 536. 539. 542. 543. 555. Du
poulet T. II. p. 115. Conf. WIL-
LIS. mot. muſc. p. 131.
(g) Exp. 226. 227. 229. Conf.
HARTLEY p. 89. PAGANI
et BONIOLI p. 184.
(h) Exp. 477. 507. 508. 509.
534. 536. Du poulet Exp 123.
125 139. PAGANI et BON-
IOLI p. 184.
(h*)
SWAMMERDAM.
Biblia p. 450.
(i) De reſpir. Exp. 9. 34. 41.
45. 46. 47. et Second. mem. Exp.
229 von dem Herzen, Exp. 471.
477. 481. 484. 490. 496. 524. 526.
527. Le CATT. Mem. pag. 61.
De altern. cord. mot. cauſ. n. 15.
Adde de HEYDE Exp. p. 33.
36. 37. MAYOW pag. 301.
SCHELHAMMER in analect etc.
WEPFER. de cicut. pag. 91.
Corrugari et Criſpari BAGLIV
oper. pag. 405. PAGANI et
BONIOLI pag. 184. VER-
HEYEN T. H. p. 157. BER-
TIER loc. cit. p. 291.
D 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/69>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.