hängig (d*) zwischen den beiden vorhergehenden: er hat sein Lager unten, hinterwerts und nach aussen zu (e). Man siehet an ihm zwo Mündungen, die äussere, wel- che zirkelrund (f), die innere, welche oval ist (g).
§. 31. Die Schnekke.
Mir scheint vorlängst diese kleine Maschine im mensch- lichen Körper, eine der allerkünstlichsten zu sein.
Man nennt sie, von der grossen Aehnlichkeit (h), die sie mit der Sache hat, Schnekke; und man hat sie be- reits in den ältesten Zeiten einigermaaßen gekannt (i).
Man findet sie allein in den vierfüßigen Thieren (k) und dem damit verwandten Wallfischgeschlechte (l): die Vögel haben sie nicht, (l*) so wenig, als die Schlan- gen (m) und die Fische von kaltem Blute (n).
Sie ist in der Frucht besser bekannt, denn wenn man die innerste Schale, wie wir eben gesagt haben, am
(f)MORGAGN. p. 385. COT- TUGNUS, p. 7. VALSALV. p. 63. CASSEBOHM, n. 174.
(g)MORGAGN. ibi. COT- TUGNUS, p. 7. CASSEBOHM, p. 174.
(h) So will sie mit Grunde benennet wissen FALLOPIUS, p. 30.
(i)EMPEDOCLES sagt, das Gehöre entstehe, wenn der Spi- ritus einfalle, en to Kochliodei, in aure: PLUTARCHUS, peri ton areskonton. 15. L. d. Ein Theil des Ohres oion en strom- bo, Isag. anat. c. 54. der innere [Spaltenumbruch]
Theil des Ohres, der einer Schnekke gleich ist. ARISTO- TEL. Hist. anim. L. I. c. II. re- stituit EUSTACHIUS, und giebt das erste Kupfer tab. 45.
(k) Vieles findet man davon bei dem CASSERIO, tab. 10. in elephanto BLAIR, philos. trans. n. 358.
(l)KLEIN, miss. 1. tab. 5. Am tursio: dunkel redet davon TYSON, p. 41.
(l*) Doch aber sind Kanäle nach einem Kreise gebogen phil. trans. n. 199. DERHAM, p. 344. SCHELHAMMER, c. 2. n. 4.
(m)vid. GEOFROI.
(n) Dennoch beschreibt etwas schnekkenänliches STENONIUS, in Galeo act. Hafn. vol. 221.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
haͤngig (d*) zwiſchen den beiden vorhergehenden: er hat ſein Lager unten, hinterwerts und nach auſſen zu (e). Man ſiehet an ihm zwo Muͤndungen, die aͤuſſere, wel- che zirkelrund (f), die innere, welche oval iſt (g).
§. 31. Die Schnekke.
Mir ſcheint vorlaͤngſt dieſe kleine Maſchine im menſch- lichen Koͤrper, eine der allerkuͤnſtlichſten zu ſein.
Man nennt ſie, von der groſſen Aehnlichkeit (h), die ſie mit der Sache hat, Schnekke; und man hat ſie be- reits in den aͤlteſten Zeiten einigermaaßen gekannt (i).
Man findet ſie allein in den vierfuͤßigen Thieren (k) und dem damit verwandten Wallfiſchgeſchlechte (l): die Voͤgel haben ſie nicht, (l*) ſo wenig, als die Schlan- gen (m) und die Fiſche von kaltem Blute (n).
Sie iſt in der Frucht beſſer bekannt, denn wenn man die innerſte Schale, wie wir eben geſagt haben, am
(f)MORGAGN. p. 385. COT- TUGNUS, p. 7. VALSALV. p. 63. CASSEBOHM, n. 174.
(g)MORGAGN. ibi. COT- TUGNUS, p. 7. CASSEBOHM, p. 174.
(h) So will ſie mit Grunde benennet wiſſen FALLOPIUS, p. 30.
(i)EMPEDOCLES ſagt, das Gehoͤre entſtehe, wenn der Spi- ritus einfalle, en to Kochliodei, in aure: PLUTARCHUS, peri ton areskonton. 15. L. d. Ein Theil des Ohres oion en ſtrom- bo, Iſag. anat. c. 54. der innere [Spaltenumbruch]
Theil des Ohres, der einer Schnekke gleich iſt. ARISTO- TEL. Hiſt. anim. L. I. c. II. re- ſtituit EUSTACHIUS, und giebt das erſte Kupfer tab. 45.
(k) Vieles findet man davon bei dem CASSERIO, tab. 10. in elephanto BLAIR, philoſ. tranſ. n. 358.
(l)KLEIN, miſſ. 1. tab. 5. Am turſio: dunkel redet davon TYSON, p. 41.
(l*) Doch aber ſind Kanaͤle nach einem Kreiſe gebogen phil. tranſ. n. 199. DERHAM, p. 344. SCHELHAMMER, c. 2. n. 4.
(m)vid. GEOFROI.
(n) Dennoch beſchreibt etwas ſchnekkenaͤnliches STENONIUS, in Galeo act. Hafn. vol. 221.
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Man ſiehet an ihm zwo Muͤndungen, die aͤuſſere, wel-
che zirkelrund (f), die innere, welche oval iſt (g).
§. 31.
Die Schnekke.
Mir ſcheint vorlaͤngſt dieſe kleine Maſchine im menſch-
lichen Koͤrper, eine der allerkuͤnſtlichſten zu ſein.
Man nennt ſie, von der groſſen Aehnlichkeit (h), die
ſie mit der Sache hat, Schnekke; und man hat ſie be-
reits in den aͤlteſten Zeiten einigermaaßen gekannt (i).
Man findet ſie allein in den vierfuͤßigen Thieren (k)
und dem damit verwandten Wallfiſchgeſchlechte (l): die
Voͤgel haben ſie nicht, (l*) ſo wenig, als die Schlan-
gen (m) und die Fiſche von kaltem Blute (n).
Sie iſt in der Frucht beſſer bekannt, denn wenn man
die innerſte Schale, wie wir eben geſagt haben, am
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COTTUGNUS, p. 6.
(e) vide figuras VALSALVAE.
ALBINI, MERY, VESLINGII,
&c.
(f) MORGAGN. p. 385. COT-
TUGNUS, p. 7. VALSALV.
p. 63. CASSEBOHM, n. 174.
(g) MORGAGN. ibi. COT-
TUGNUS, p. 7. CASSEBOHM,
p. 174.
(h) So will ſie mit Grunde
benennet wiſſen FALLOPIUS,
p. 30.
(i) EMPEDOCLES ſagt, das
Gehoͤre entſtehe, wenn der Spi-
ritus einfalle, en to Kochliodei,
in aure: PLUTARCHUS, peri
ton areskonton. 15. L. d. Ein
Theil des Ohres oion en ſtrom-
bo, Iſag. anat. c. 54. der innere
Theil des Ohres, der einer
Schnekke gleich iſt. ARISTO-
TEL. Hiſt. anim. L. I. c. II. re-
ſtituit EUSTACHIUS, und giebt
das erſte Kupfer tab. 45.
(k) Vieles findet man davon
bei dem CASSERIO, tab. 10.
in elephanto BLAIR, philoſ.
tranſ. n. 358.
(l) KLEIN, miſſ. 1. tab. 5.
Am turſio: dunkel redet davon
TYSON, p. 41.
(l*) Doch aber ſind Kanaͤle
nach einem Kreiſe gebogen phil.
tranſ. n. 199. DERHAM, p. 344.
SCHELHAMMER, c. 2. n. 4.
(m) vid. GEOFROI.
(n) Dennoch beſchreibt etwas
ſchnekkenaͤnliches STENONIUS,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/609>, abgerufen am 22.11.2024.
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