linder den untern und mittlern Theil des knorplichen Stükkes befestigen gesehen. Valsalva beschreibt die Sache dergestalt, daß der Knorpel den obern halben Theil des Canals einnahm (h), und einen Theil des Ringes ausmachte (i). Wiederum auf andere Art zä- let der berümte Lieutaud(k) zween Knorpel, einen grossen hintern dreiseitigen dikken, mit den Knochen ver- bundenen, aus denen die Trompete kömmt: und einen kleinen, welcher nicht an die Mündung der Trompete reichte.
Jhre Seiten sind zusammengedrükkt, (l) und die Section stellet eine Ellipsis vor.
Jn der Frucht ist sie ganz und gar membranöse (m) und ohne Knorpel.
Die inwendige Membran der Trompete, welche bei ihrem Anfange am Schlunde weich, schleimig, und drüsig ist, artet allmälich zu der Zartheit eines Kno- chenhäutchen aus (n).
Man glaubet, daß sie dem Alkmäon in so weit bekannt gewesen, daß er wenigstens wuste, wie zwi- schen dem Ohre, und dem Wege des Athemholens eine freie Strasse sei (o). Besser hat Aristoteles den Weg vom Ohre zum Gaumen beschrieben, durch welchen eine Blutader lief (p). Vesal kannte die Trompete, ob er gleich annahm, daß sie zugleich zum Durchlassen der Luft, und des Nerven des fünften Paares diene (q).
Doch
(h)[Spaltenumbruch]p. 43. f. 14. D. D. tab. 10. et f. 2. c.
(i)ibid. EUSTACHIUS, ibid.
(k)p. 148.
(l)EUSTACHIUS, t. 162.
(m)HIRSCHEL, de differ. fet. p. 22.
(n)VALSALVA, p. 42.
(o) daß die Ziegen durch die [Spaltenumbruch]
Ohren Athem holen ARISTOTE- LES, histor. anim. L. l. c. 11.
(p)ibidem.
(q)Examen obs. FALLOP. p. 28. ita PLATER, p. 31. IN- GRASSIAS, l. c. ohne Zweifel haben sie die Seite der Trummel gesehen, deren Furche ganz nahe bei der Trompete liegt.
H. Phisiol. 5. B. O o
I. Abſchnitt. Werkzeug.
linder den untern und mittlern Theil des knorplichen Stuͤkkes befeſtigen geſehen. Valſalva beſchreibt die Sache dergeſtalt, daß der Knorpel den obern halben Theil des Canals einnahm (h), und einen Theil des Ringes ausmachte (i). Wiederum auf andere Art zaͤ- let der beruͤmte Lieutaud(k) zween Knorpel, einen groſſen hintern dreiſeitigen dikken, mit den Knochen ver- bundenen, aus denen die Trompete koͤmmt: und einen kleinen, welcher nicht an die Muͤndung der Trompete reichte.
Jhre Seiten ſind zuſammengedruͤkkt, (l) und die Section ſtellet eine Ellipſis vor.
Jn der Frucht iſt ſie ganz und gar membranoͤſe (m) und ohne Knorpel.
Die inwendige Membran der Trompete, welche bei ihrem Anfange am Schlunde weich, ſchleimig, und druͤſig iſt, artet allmaͤlich zu der Zartheit eines Kno- chenhaͤutchen aus (n).
Man glaubet, daß ſie dem Alkmaͤon in ſo weit bekannt geweſen, daß er wenigſtens wuſte, wie zwi- ſchen dem Ohre, und dem Wege des Athemholens eine freie Straſſe ſei (o). Beſſer hat Ariſtoteles den Weg vom Ohre zum Gaumen beſchrieben, durch welchen eine Blutader lief (p). Veſal kannte die Trompete, ob er gleich annahm, daß ſie zugleich zum Durchlaſſen der Luft, und des Nerven des fuͤnften Paares diene (q).
Doch
(h)[Spaltenumbruch]p. 43. f. 14. D. D. tab. 10. et f. 2. c.
(i)ibid. EUSTACHIUS, ibid.
(k)p. 148.
(l)EUSTACHIUS, t. 162.
(m)HIRSCHEL, de differ. fet. p. 22.
(n)VALSALVA, p. 42.
(o) daß die Ziegen durch die [Spaltenumbruch]
Ohren Athem holen ARISTOTE- LES, hiſtor. anim. L. l. c. 11.
(p)ibidem.
(q)Examen obſ. FALLOP. p. 28. ita PLATER, p. 31. IN- GRASSIAS, l. c. ohne Zweifel haben ſie die Seite der Trummel geſehen, deren Furche ganz nahe bei der Trompete liegt.
H. Phiſiol. 5. B. O o
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[577/0595]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
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Stuͤkkes befeſtigen geſehen. Valſalva beſchreibt die
Sache dergeſtalt, daß der Knorpel den obern halben
Theil des Canals einnahm (h), und einen Theil des
Ringes ausmachte (i). Wiederum auf andere Art zaͤ-
let der beruͤmte Lieutaud (k) zween Knorpel, einen
groſſen hintern dreiſeitigen dikken, mit den Knochen ver-
bundenen, aus denen die Trompete koͤmmt: und einen
kleinen, welcher nicht an die Muͤndung der Trompete
reichte.
Jhre Seiten ſind zuſammengedruͤkkt, (l) und die
Section ſtellet eine Ellipſis vor.
Jn der Frucht iſt ſie ganz und gar membranoͤſe (m)
und ohne Knorpel.
Die inwendige Membran der Trompete, welche
bei ihrem Anfange am Schlunde weich, ſchleimig, und
druͤſig iſt, artet allmaͤlich zu der Zartheit eines Kno-
chenhaͤutchen aus (n).
Man glaubet, daß ſie dem Alkmaͤon in ſo weit
bekannt geweſen, daß er wenigſtens wuſte, wie zwi-
ſchen dem Ohre, und dem Wege des Athemholens eine
freie Straſſe ſei (o). Beſſer hat Ariſtoteles den Weg
vom Ohre zum Gaumen beſchrieben, durch welchen eine
Blutader lief (p). Veſal kannte die Trompete, ob er
gleich annahm, daß ſie zugleich zum Durchlaſſen der
Luft, und des Nerven des fuͤnften Paares diene (q).
Doch
(h)
p. 43. f. 14. D. D. tab. 10.
et f. 2. c.
(i) ibid. EUSTACHIUS, ibid.
(k) p. 148.
(l) EUSTACHIUS, t. 162.
(m) HIRSCHEL, de differ. fet.
p. 22.
(n) VALSALVA, p. 42.
(o) daß die Ziegen durch die
Ohren Athem holen ARISTOTE-
LES, hiſtor. anim. L. l. c. 11.
(p) ibidem.
(q) Examen obſ. FALLOP. p.
28. ita PLATER, p. 31. IN-
GRASSIAS, l. c. ohne Zweifel
haben ſie die Seite der Trummel
geſehen, deren Furche ganz nahe
bei der Trompete liegt.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/595>, abgerufen am 22.11.2024.
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