äussern Muskel des Hammers vereinigt sein, und sich in den einbäuchigen (b) Muskel begeben, welcher vier Schenkel hat. Winslow schreibt, daß dieselben ganz nahe liegen. Doch es haben auch viele Alten diesem Mu- skel zwo Sehnen zugeschrieben (c). Jch habe beständig die Sehne einfach gesehen. Man glaubt, daß die Mem- bran berümte Männer hintergangen habe (d).
Man pfleget diesen Muskel für den Ausspanner der Trummelhaut anzusehen (e), und er soll diesen Hammer, und die mit dem Hammerstiele verbundene Membran einwerts ziehen, den Bukkel der Mitte dergestalt mehr nach einwerts vorzuragen nöthigen, (e*) daß da der Win- kel zwo gerader Linien, die auf diesen Bukkel gelegt worden, spizzer wird, diese Membran dadurch länger wird. Wenn man diesen Muskel zerschneidet, so wird die Trummelhaut länger (f). Folglich hat man ihn unrecht für den Nachlasser gehalten: denn es entstehet dieser Zustand der Membran nicht, wenn dieser Muskel wirkt, sondern wenn er zerstöret worden.
Er ist ein wirklicher Muskel, indem so wohl sein Fleisch, als seine Sehne deutlich in das Auge fällt, und folglich kann man ihn weder für ein Band, noch für einen Nerven ansehen (g). Man ist seine Erfin- dung dem Eustach schuldig (g*), ob ihn gleich vor dem
Jahr
VERNEY, t. 6. f. 4. 5. EU- STACH, t. 7. ALBIN, t. 32. 33. p. 190.
(b)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS, p. 40. t. 2. f. 3. WINSLOW, IV. n. 402.
(c)CASSER, t. 9. f. XI. et c. 13. VESLING, p. 213. (dem gab- lichen Ende) COLLINUS, pag. 932. Es hat auch gesehen der ber. BOEHMER, doch daß sie an eben dem Orte eingefugt wa- ren fascic. 1. et praef. p. VII. osteo- log. p. 99. wo er auch ihrer drei gesehen: daß im Pferde zwo [Spaltenumbruch]
Sehnen statt finden, sagt GIB- SON, p. 45.
(d)CASSEBOHM n. 150. Solches verwirft auch MOR- GAGNUS, p. 146.
(e)MORGAGNUS p. 144. etc.
(e*) daß er nachlasse, saget ARANTIUS, ohne Grund c. 14. p. 59.
(f)VALSALVA.
(g) daß es Nerven sind, der ber. VAROLIUS, de nerv. opt- ed. Francf. p. 139. 140.
(g*)de audit. org. p. 157. 158.
N n 4
I. Abſchnitt. Werkzeug.
aͤuſſern Muſkel des Hammers vereinigt ſein, und ſich in den einbaͤuchigen (b) Muſkel begeben, welcher vier Schenkel hat. Winslow ſchreibt, daß dieſelben ganz nahe liegen. Doch es haben auch viele Alten dieſem Mu- ſkel zwo Sehnen zugeſchrieben (c). Jch habe beſtaͤndig die Sehne einfach geſehen. Man glaubt, daß die Mem- bran beruͤmte Maͤnner hintergangen habe (d).
Man pfleget dieſen Muſkel fuͤr den Ausſpanner der Trummelhaut anzuſehen (e), und er ſoll dieſen Hammer, und die mit dem Hammerſtiele verbundene Membran einwerts ziehen, den Bukkel der Mitte dergeſtalt mehr nach einwerts vorzuragen noͤthigen, (e*) daß da der Win- kel zwo gerader Linien, die auf dieſen Bukkel gelegt worden, ſpizzer wird, dieſe Membran dadurch laͤnger wird. Wenn man dieſen Muſkel zerſchneidet, ſo wird die Trummelhaut laͤnger (f). Folglich hat man ihn unrecht fuͤr den Nachlaſſer gehalten: denn es entſtehet dieſer Zuſtand der Membran nicht, wenn dieſer Muſkel wirkt, ſondern wenn er zerſtoͤret worden.
Er iſt ein wirklicher Muſkel, indem ſo wohl ſein Fleiſch, als ſeine Sehne deutlich in das Auge faͤllt, und folglich kann man ihn weder fuͤr ein Band, noch fuͤr einen Nerven anſehen (g). Man iſt ſeine Erfin- dung dem Euſtach ſchuldig (g*), ob ihn gleich vor dem
Jahr
VERNEY, t. 6. f. 4. 5. EU- STACH, t. 7. ALBIN, t. 32. 33. p. 190.
(b)[Spaltenumbruch]VIEUSSENS, p. 40. t. 2. f. 3. WINSLOW, IV. n. 402.
(c)CASSER, t. 9. f. XI. et c. 13. VESLING, p. 213. (dem gab- lichen Ende) COLLINUS, pag. 932. Es hat auch geſehen der ber. BOEHMER, doch daß ſie an eben dem Orte eingefugt wa- ren faſcic. 1. et præf. p. VII. oſteo- log. p. 99. wo er auch ihrer drei geſehen: daß im Pferde zwo [Spaltenumbruch]
Sehnen ſtatt finden, ſagt GIB- SON, p. 45.
(d)CASSEBOHM n. 150. Solches verwirft auch MOR- GAGNUS, p. 146.
(e)MORGAGNUS p. 144. etc.
(e*) daß er nachlaſſe, ſaget ARANTIUS, ohne Grund c. 14. p. 59.
(f)VALSALVA.
(g) daß es Nerven ſind, der ber. VAROLIUS, de nerv. opt- ed. Francf. p. 139. 140.
(g*)de audit. org. p. 157. 158.
N n 4
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[567/0585]
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in den einbaͤuchigen (b) Muſkel begeben, welcher vier
Schenkel hat. Winslow ſchreibt, daß dieſelben ganz
nahe liegen. Doch es haben auch viele Alten dieſem Mu-
ſkel zwo Sehnen zugeſchrieben (c). Jch habe beſtaͤndig die
Sehne einfach geſehen. Man glaubt, daß die Mem-
bran beruͤmte Maͤnner hintergangen habe (d).
Man pfleget dieſen Muſkel fuͤr den Ausſpanner der
Trummelhaut anzuſehen (e), und er ſoll dieſen Hammer,
und die mit dem Hammerſtiele verbundene Membran
einwerts ziehen, den Bukkel der Mitte dergeſtalt mehr
nach einwerts vorzuragen noͤthigen, (e*) daß da der Win-
kel zwo gerader Linien, die auf dieſen Bukkel gelegt
worden, ſpizzer wird, dieſe Membran dadurch laͤnger
wird. Wenn man dieſen Muſkel zerſchneidet, ſo wird
die Trummelhaut laͤnger (f). Folglich hat man ihn
unrecht fuͤr den Nachlaſſer gehalten: denn es entſtehet
dieſer Zuſtand der Membran nicht, wenn dieſer Muſkel
wirkt, ſondern wenn er zerſtoͤret worden.
Er iſt ein wirklicher Muſkel, indem ſo wohl ſein
Fleiſch, als ſeine Sehne deutlich in das Auge faͤllt,
und folglich kann man ihn weder fuͤr ein Band, noch
fuͤr einen Nerven anſehen (g). Man iſt ſeine Erfin-
dung dem Euſtach ſchuldig (g*), ob ihn gleich vor dem
Jahr
(r)
(b)
VIEUSSENS, p. 40. t. 2.
f. 3. WINSLOW, IV. n. 402.
(c) CASSER, t. 9. f. XI. et c.
13. VESLING, p. 213. (dem gab-
lichen Ende) COLLINUS, pag.
932. Es hat auch geſehen der
ber. BOEHMER, doch daß ſie
an eben dem Orte eingefugt wa-
ren faſcic. 1. et præf. p. VII. oſteo-
log. p. 99. wo er auch ihrer drei
geſehen: daß im Pferde zwo
Sehnen ſtatt finden, ſagt GIB-
SON, p. 45.
(d) CASSEBOHM n. 150.
Solches verwirft auch MOR-
GAGNUS, p. 146.
(e) MORGAGNUS p. 144.
etc.
(e*) daß er nachlaſſe, ſaget
ARANTIUS, ohne Grund c. 14.
p. 59.
(f) VALSALVA.
(g) daß es Nerven ſind, der
ber. VAROLIUS, de nerv. opt-
ed. Francf. p. 139. 140.
(g*) de audit. org. p. 157. 158.
(r) VERNEY, t. 6. f. 4. 5. EU-
STACH, t. 7. ALBIN, t. 32. 33.
p. 190.
N n 4
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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