erhabne Ende dieses Muskels berühret den Steigbiegel (m), und hängt sich mit einer ungemein kleinen Verglie- derung an denselben an.
Man findet in dem warmen Vierfüßigen (n) und Wallfischen (o), nicht aber in den übrigen Thierklassen den Ambos.
§. 17. Der Steigbiegel.
Da der Steigbiegel an sich kleiner ist, so hat man denselben auch später kennen lernen, und es erfordert es die Billigkeit, die Ehre seiner Erfindung dem Eustach zuzueignen (p). Denn ob gleich Reald Columb(q), J. Philipp Jngraßias(r), Fallop(s), und Vesal (s*), darauf Anspruch machen, so scheint es doch, da Eustach mehr andre Stükke des Gehörwerkzeuges, und Columb und Jngraßias nichts entdekkt, wenigstens wahrscheinlich zu sein, daß dieser Theil von demjenigen ans Licht gebracht worden, welcher auf Erforschung dieser Theilchen viele Mühe verwandt hat.
Es lieget dieses Knöchgen fast mitten, doch zugleich hinter der Trummel, über dem Vorgebürge, so daß es fast mit dem Horizonte parallel, und mit dem Köpfchen auswerts (t), mit der Grundfläche aber einwärts gekehrt ist. Es siehet ziemlich wie der Steigbiegel heut zu Tage aus, welches ein Hülfsmittel ist, das den alten römischen Rittern unbekannt war. Sein kleines rundes (u) nach
aussen
(m)[Spaltenumbruch]RUYSCH epist. VII. t. 9. f. 1 2. 3.
(n)ELEPHAS BLAIR phil. Trans n. 358 BOS CASSER t. 10. Pferd, ibid. Schaf ibid. Schwein, Hund, Kazze, ibid. Maulwurf. DERHAM pag. 117. LEPUS CAS- SER, ibid. mus BARTHOLIN Cent. II. Hist. 73. CASSER ibid.
(o)RONDELET p. 49.
(p)organ. audit p. 154.
(q)[Spaltenumbruch]de re anat. p. 27.
(r)de ossibus p. 7. et p. 52. f. 5. ait se anno 1546 invenisse
(s)oss. anat p. 26.
(s*)Exam. obs. pag. 24.
(t)WINSLOW n. 523 ALBIN L. 4. t. 1 f 2. t. 2. f. 6 et f. musc. t. XI f. 28. 29. DUVERNEY, t. 4. f. 9. 10. t. 6. f. 1.
(u)DUVERNEY t. 4. f. 9. 10. t. 6. f. 1. LINDEN phys. ref. pag. 527.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
erhabne Ende dieſes Muſkels beruͤhret den Steigbiegel (m), und haͤngt ſich mit einer ungemein kleinen Verglie- derung an denſelben an.
Man findet in dem warmen Vierfuͤßigen (n) und Wallfiſchen (o), nicht aber in den uͤbrigen Thierklaſſen den Ambos.
§. 17. Der Steigbiegel.
Da der Steigbiegel an ſich kleiner iſt, ſo hat man denſelben auch ſpaͤter kennen lernen, und es erfordert es die Billigkeit, die Ehre ſeiner Erfindung dem Euſtach zuzueignen (p). Denn ob gleich Reald Columb(q), J. Philipp Jngraßias(r), Fallop(s), und Veſal (s*), darauf Anſpruch machen, ſo ſcheint es doch, da Euſtach mehr andre Stuͤkke des Gehoͤrwerkzeuges, und Columb und Jngraßias nichts entdekkt, wenigſtens wahrſcheinlich zu ſein, daß dieſer Theil von demjenigen ans Licht gebracht worden, welcher auf Erforſchung dieſer Theilchen viele Muͤhe verwandt hat.
Es lieget dieſes Knoͤchgen faſt mitten, doch zugleich hinter der Trummel, uͤber dem Vorgebuͤrge, ſo daß es faſt mit dem Horizonte parallel, und mit dem Koͤpfchen auswerts (t), mit der Grundflaͤche aber einwaͤrts gekehrt iſt. Es ſiehet ziemlich wie der Steigbiegel heut zu Tage aus, welches ein Huͤlfsmittel iſt, das den alten roͤmiſchen Rittern unbekannt war. Sein kleines rundes (u) nach
auſſen
(m)[Spaltenumbruch]RUYSCH epiſt. VII. t. 9. f. 1 2. 3.
(r)de oſſibus p. 7. et p. 52. f. 5. ait ſe anno 1546 inveniſſe
(s)oſſ. anat p. 26.
(s*)Exam. obſ. pag. 24.
(t)WINSLOW n. 523 ALBIN L. 4. t. 1 f 2. t. 2. f. 6 et f. muſc. t. XI f. 28. 29. DUVERNEY, t. 4. f. 9. 10. t. 6. f. 1.
(u)DUVERNEY t. 4. f. 9. 10. t. 6. f. 1. LINDEN phyſ. ref. pag. 527.
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[559/0577]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
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Man findet in dem warmen Vierfuͤßigen (n) und
Wallfiſchen (o), nicht aber in den uͤbrigen Thierklaſſen
den Ambos.
§. 17.
Der Steigbiegel.
Da der Steigbiegel an ſich kleiner iſt, ſo hat man
denſelben auch ſpaͤter kennen lernen, und es erfordert es
die Billigkeit, die Ehre ſeiner Erfindung dem Euſtach
zuzueignen (p). Denn ob gleich Reald Columb (q),
J. Philipp Jngraßias (r), Fallop (s), und Veſal
(s*), darauf Anſpruch machen, ſo ſcheint es doch, da
Euſtach mehr andre Stuͤkke des Gehoͤrwerkzeuges, und
Columb und Jngraßias nichts entdekkt, wenigſtens
wahrſcheinlich zu ſein, daß dieſer Theil von demjenigen
ans Licht gebracht worden, welcher auf Erforſchung dieſer
Theilchen viele Muͤhe verwandt hat.
Es lieget dieſes Knoͤchgen faſt mitten, doch zugleich
hinter der Trummel, uͤber dem Vorgebuͤrge, ſo daß es
faſt mit dem Horizonte parallel, und mit dem Koͤpfchen
auswerts (t), mit der Grundflaͤche aber einwaͤrts gekehrt
iſt. Es ſiehet ziemlich wie der Steigbiegel heut zu Tage
aus, welches ein Huͤlfsmittel iſt, das den alten roͤmiſchen
Rittern unbekannt war. Sein kleines rundes (u) nach
auſſen
(m)
RUYSCH epiſt. VII. t. 9.
f. 1 2. 3.
(n) ELEPHAS BLAIR phil.
Tranſ n. 358 BOS CASSER t. 10.
Pferd, ibid. Schaf ibid. Schwein,
Hund, Kazze, ibid. Maulwurf.
DERHAM pag. 117. LEPUS CAS-
SER, ibid. mus BARTHOLIN
Cent. II. Hiſt. 73. CASSER ibid.
(o) RONDELET p. 49.
(p) organ. audit p. 154.
(q)
de re anat. p. 27.
(r) de oſſibus p. 7. et p. 52. f. 5.
ait ſe anno 1546 inveniſſe
(s) oſſ. anat p. 26.
(s*) Exam. obſ. pag. 24.
(t) WINSLOW n. 523 ALBIN
L. 4. t. 1 f 2. t. 2. f. 6 et f. muſc.
t. XI f. 28. 29. DUVERNEY, t. 4.
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(u) DUVERNEY t. 4. f. 9. 10.
t. 6. f. 1. LINDEN phyſ. ref.
pag. 527.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/577>, abgerufen am 22.11.2024.
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