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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Gehör. XV. Buch.
fast unerträglich (s*), sondern sie sezzen auch leicht die
Seele selbst in heftige Bewegung (t). Die Chineser zählen
das Kizzeln unter die vornehmsten Wollüste des mensch-
lichen Lebens, welches sie mittelst eines besonders herum-
gedrehten Jnstrumentes im Ohre hervorbringen (u). Es
scheinet die Ursache dieser scharfen Empfindlichkeit auf die
Zartheit des Oberhäutchens anzukommen. Jnwerts wird
die Haut düuner, und endlich so zart, daß sie dünner,
als das Oberhäutchen ist, und hier wird diese Membran
vor die Trummel vorgespannt (x).

Diese Haut wird inwendig von demjenigen Oberhäut-
chen bekleidet, welches mit dem gesammelten Schmier,
welches sich an dasselbe anhängt, in der Frucht zusammen-
hängt (y), und eine besondre pulpöse Membran (y*) macht,
welche einige für Schleim (z) gehalten haben, und welche
die Trummelhaut anfeuchtet. Sie hat eben solche Runzeln,
als das übrige Oberhäutchen, und läuft mit ihr in einem
Stükke fort (a). Sie ist vorhanden, wenn gleich in den
neugebohrnen Kindern die Ohren überhaupt undurch-

löchert
(s*) [Spaltenumbruch] Da ein Schabenkefer in
den Gang kroch. KALM T. II.
p.
561.
(t) Schlimme Zufälle, und eine
Erstarrung des Arms davon HIL-
DAN, Cent. I. obs.
4. Von Wür-
mern fast eine Dollheit Iournal de
med. 758. febr. eph. Nat. Cur.
Dec. I. ann. 6. 7. obs.
82. Ein
Krampf. Iournal ibidem. Aug.
ACRELL, HANDELS. I. p.
99.
100. Schwindel, und gleichsam
Trunkenheit BINNINGER, L. IV.
n.
81. von einer Fliege. Junge
Leute sterben leicht am Ohrenweh.
TRALLIAN, L. III. c. 2.
(u) Phil. trans. n. 246.
(x) WINSLOW n. 394. BOEH-
MER, osteolog. p.
84.
(y) DUVERNEY tab. 15. f. 9.
DRAKE, T. II. p. 318. HOF-
MANN idea pathol. p 233. GOR-
TER chir. n. 945. 969. KERK-
[Spaltenumbruch] RING. osteogen. c. 5. RUYSCH,
thes. anat. III. n. 76. et prius ep.
VIII. WALTHER membran. tym-
pan. p. 18[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt] 19. TREW, eph. Nat.
cur. Vol. II. obs. 56. COMMERS.
Litt. nor. 1731. spec. 2. p.
13.
(y*) VALSALVA p. 13.
(z) MUCUS CHESELDEN,
WELSCH, de sono, n. 15. NESBIT
pag. 70. toile mucilagineuse tres
epaisse. WINSLOW, sic, DU-
VERNEY, GELATINA, SCHEL-
HAMMER, p. 91. MUCUS amnii.
BOEHMER osteol. p.
86.
(a) Für das Oberhäutchen sieht
es an KERKRINGINUS et TRE-
WIUS et VERDIER T. II. p. 5.
tum MONRO. ed. III. p. 117. NES-
BIT, p. 70. BOEHMER, p. 84.
te RUYSCHIUS, et MORGAGNUS
ep. V. p. 87. et CASSEBOHM,
pag 31. n.
77. nämlich als eine
wahrscheinliche Memung.

Das Gehoͤr. XV. Buch.
faſt unertraͤglich (s*), ſondern ſie ſezzen auch leicht die
Seele ſelbſt in heftige Bewegung (t). Die Chineſer zaͤhlen
das Kizzeln unter die vornehmſten Wolluͤſte des menſch-
lichen Lebens, welches ſie mittelſt eines beſonders herum-
gedrehten Jnſtrumentes im Ohre hervorbringen (u). Es
ſcheinet die Urſache dieſer ſcharfen Empfindlichkeit auf die
Zartheit des Oberhaͤutchens anzukommen. Jnwerts wird
die Haut duͤuner, und endlich ſo zart, daß ſie duͤnner,
als das Oberhaͤutchen iſt, und hier wird dieſe Membran
vor die Trummel vorgeſpannt (x).

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chen bekleidet, welches mit dem geſammelten Schmier,
welches ſich an daſſelbe anhaͤngt, in der Frucht zuſammen-
haͤngt (y), und eine beſondre pulpoͤſe Membran (y*) macht,
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neugebohrnen Kindern die Ohren uͤberhaupt undurch-

loͤchert
(s*) [Spaltenumbruch] Da ein Schabenkefer in
den Gang kroch. KALM T. II.
p.
561.
(t) Schlimme Zufaͤlle, und eine
Erſtarrung des Arms davon HIL-
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4. Von Wuͤr-
mern faſt eine Dollheit Iournal de
med. 758. febr. eph. Nat. Cur.
Dec. I. ann. 6. 7. obſ.
82. Ein
Krampf. Iournal ibidem. Aug.
ACRELL, HANDELS. I. p.
99.
100. Schwindel, und gleichſam
Trunkenheit BINNINGER, L. IV.
n.
81. von einer Fliege. Junge
Leute ſterben leicht am Ohrenweh.
TRALLIAN, L. III. c. 2.
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theſ. anat. III. n. 76. et prius ep.
VIII. WALTHER membran. tym-
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cur. Vol. II. obſ. 56. COMMERS.
Litt. nor. 1731. ſpec. 2. p.
13.
(y*) VALSALVA p. 13.
(z) MUCUS CHESELDEN,
WELSCH, de ſono, n. 15. NESBIT
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HAMMER, p. 91. MUCUS amnii.
BOEHMER oſteol. p.
86.
(a) Fuͤr das Oberhaͤutchen ſieht
es an KERKRINGINUS et TRE-
WIUS et VERDIER T. II. p. 5.
tum MONRO. ed. III. p. 117. NES-
BIT, p. 70. BOEHMER, p. 84.
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[540/0558] Das Gehoͤr. XV. Buch. faſt unertraͤglich (s*), ſondern ſie ſezzen auch leicht die Seele ſelbſt in heftige Bewegung (t). Die Chineſer zaͤhlen das Kizzeln unter die vornehmſten Wolluͤſte des menſch- lichen Lebens, welches ſie mittelſt eines beſonders herum- gedrehten Jnſtrumentes im Ohre hervorbringen (u). Es ſcheinet die Urſache dieſer ſcharfen Empfindlichkeit auf die Zartheit des Oberhaͤutchens anzukommen. Jnwerts wird die Haut duͤuner, und endlich ſo zart, daß ſie duͤnner, als das Oberhaͤutchen iſt, und hier wird dieſe Membran vor die Trummel vorgeſpannt (x). Dieſe Haut wird inwendig von demjenigen Oberhaͤut- chen bekleidet, welches mit dem geſammelten Schmier, welches ſich an daſſelbe anhaͤngt, in der Frucht zuſammen- haͤngt (y), und eine beſondre pulpoͤſe Membran (y*) macht, welche einige fuͤr Schleim (z) gehalten haben, und welche die Trummelhaut anfeuchtet. Sie hat eben ſolche Runzeln, als das uͤbrige Oberhaͤutchen, und laͤuft mit ihr in einem Stuͤkke fort (a). Sie iſt vorhanden, wenn gleich in den neugebohrnen Kindern die Ohren uͤberhaupt undurch- loͤchert (s*) Da ein Schabenkefer in den Gang kroch. KALM T. II. p. 561. (t) Schlimme Zufaͤlle, und eine Erſtarrung des Arms davon HIL- DAN, Cent. I. obſ. 4. Von Wuͤr- mern faſt eine Dollheit Iournal de med. 758. febr. eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. 7. obſ. 82. Ein Krampf. Iournal ibidem. Aug. ACRELL, HANDELS. I. p. 99. 100. Schwindel, und gleichſam Trunkenheit BINNINGER, L. IV. n. 81. von einer Fliege. Junge Leute ſterben leicht am Ohrenweh. TRALLIAN, L. III. c. 2. (u) Phil. tranſ. n. 246. (x) WINSLOW n. 394. BOEH- MER, oſteolog. p. 84. (y) DUVERNEY tab. 15. f. 9. DRAKE, T. II. p. 318. HOF- MANN idea pathol. p 233. GOR- TER chir. n. 945. 969. KERK- RING. oſteogen. c. 5. RUYSCH, theſ. anat. III. n. 76. et prius ep. VIII. WALTHER membran. tym- pan. p. 18_ 19. TREW, eph. Nat. cur. Vol. II. obſ. 56. COMMERS. Litt. nor. 1731. ſpec. 2. p. 13. (y*) VALSALVA p. 13. (z) MUCUS CHESELDEN, WELSCH, de ſono, n. 15. NESBIT pag. 70. toile mucilagineuſe tres epaiſſe. WINSLOW, ſic, DU- VERNEY, GELATINA, SCHEL- HAMMER, p. 91. MUCUS amnii. BOEHMER oſteol. p. 86. (a) Fuͤr das Oberhaͤutchen ſieht es an KERKRINGINUS et TRE- WIUS et VERDIER T. II. p. 5. tum MONRO. ed. III. p. 117. NES- BIT, p. 70. BOEHMER, p. 84. te RUYSCHIUS, et MORGAGNUS ep. V. p. 87. et CASSEBOHM, pag 31. n. 77. naͤmlich als eine wahrſcheinliche Memung.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/558>, abgerufen am 22.11.2024.