stamm, von der Froschader, oder von irgend einer Schlund- kopfsader, die Schlagader zwischen dem Kinnmuskel der Zunge und zwischen der Zunge. Von ihr kömmt auch der schöne Bogen des Zungenbeins her.
Die Blutadern des Zungenrükkens entspringen von der Zungenader, die dem fünften Nerven zur Begleitung dient, wie auch von der Lefzenader, bei dem Eintritte des Griffelmuskels der Zunge, oder von der Schlundkopfs- blutader, oder von der Blutader des Luftröhrenkopfes, auf verschiedne Weise.
Die Zweige dieser Blutadern machen ein schönes Nezz (s) und nicht allein den Bogen zwischen dem blinden Loche und dem Kehlendekkel aus, es ist dieses Nezz aber mit einigen andern leeren Blutaderästen, für einen neuen Speichelgang vom George Daniel Coschwitz gehalten worden, weil dieser berümte Mann die Klappenblutadern sowohl leer, als auch vielleicht, wie in ertrunknen Personen voll Wasser gefunden haben mag. Er beschrieb aber einen Gang, oberhalb dem breiten Seitenmuskel der Zunge (t), welcher in die Drüse unter der Zunge ging (u), mit dem Kiefergange Gemeinschaft hatte, und mit den limphati- schen Gefässen und mit der Schilddrüse (x) vor dem Keh- lendekkel einen Bogen machte, der sich in die Wärzchen der Zunge öffnete. Er fügt hinzu, er habe dieses in ver- schiednen Körpern so befunden, und ihn durch den Blind- gang der Zunge aufgeblasen (y), ob dieses gleich nicht so leicht von statten gehe. Ob er aber gleich die Vertheidi- gung der neuen Entdekkung selbst übernahm, und einige Anhänger der Stahlischen Lehrart diesen Gang annah- men (y*), so stimmen doch Heister(z), Walther(a),
und
(s)Idem f. 2. DUVERNOI f. 2. Tab. nost. 1. 2. COSCH- WITZ f. 3. defens. f. 3.
(t)Diss. p. 8.
(u)Ibid. p. 9.
(x)Ibid. p. 11.
(y)[Spaltenumbruch]Defens. p. 11. 12.
(y*)KULMUS descript. monstr. JUNKER tab. physiol. p. 87.
(z)Not. ad Compend. p. 56.
(a)loc. cit. p. 38.
Der Geſchmak. XIII. Buch.
ſtamm, von der Froſchader, oder von irgend einer Schlund- kopfsader, die Schlagader zwiſchen dem Kinnmuſkel der Zunge und zwiſchen der Zunge. Von ihr koͤmmt auch der ſchoͤne Bogen des Zungenbeins her.
Die Blutadern des Zungenruͤkkens entſpringen von der Zungenader, die dem fuͤnften Nerven zur Begleitung dient, wie auch von der Lefzenader, bei dem Eintritte des Griffelmuſkels der Zunge, oder von der Schlundkopfs- blutader, oder von der Blutader des Luftroͤhrenkopfes, auf verſchiedne Weiſe.
Die Zweige dieſer Blutadern machen ein ſchoͤnes Nezz (s) und nicht allein den Bogen zwiſchen dem blinden Loche und dem Kehlendekkel aus, es iſt dieſes Nezz aber mit einigen andern leeren Blutaderaͤſten, fuͤr einen neuen Speichelgang vom George Daniel Coſchwitz gehalten worden, weil dieſer beruͤmte Mann die Klappenblutadern ſowohl leer, als auch vielleicht, wie in ertrunknen Perſonen voll Waſſer gefunden haben mag. Er beſchrieb aber einen Gang, oberhalb dem breiten Seitenmuſkel der Zunge (t), welcher in die Druͤſe unter der Zunge ging (u), mit dem Kiefergange Gemeinſchaft hatte, und mit den limphati- ſchen Gefaͤſſen und mit der Schilddruͤſe (x) vor dem Keh- lendekkel einen Bogen machte, der ſich in die Waͤrzchen der Zunge oͤffnete. Er fuͤgt hinzu, er habe dieſes in ver- ſchiednen Koͤrpern ſo befunden, und ihn durch den Blind- gang der Zunge aufgeblaſen (y), ob dieſes gleich nicht ſo leicht von ſtatten gehe. Ob er aber gleich die Vertheidi- gung der neuen Entdekkung ſelbſt uͤbernahm, und einige Anhaͤnger der Stahliſchen Lehrart dieſen Gang annah- men (y*), ſo ſtimmen doch Heiſter(z), Walther(a),
und
(s)Idem f. 2. DUVERNOI f. 2. Tab. noſt. 1. 2. COSCH- WITZ f. 3. defenſ. f. 3.
(t)Diſſ. p. 8.
(u)Ibid. p. 9.
(x)Ibid. p. 11.
(y)[Spaltenumbruch]Defenſ. p. 11. 12.
(y*)KULMUS deſcript. monſtr. JUNKER tab. phyſiol. p. 87.
(z)Not. ad Compend. p. 56.
(a)loc. cit. p. 38.
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Der Geſchmak. XIII. Buch.
ſtamm, von der Froſchader, oder von irgend einer Schlund-
kopfsader, die Schlagader zwiſchen dem Kinnmuſkel der
Zunge und zwiſchen der Zunge. Von ihr koͤmmt auch
der ſchoͤne Bogen des Zungenbeins her.
Die Blutadern des Zungenruͤkkens entſpringen von
der Zungenader, die dem fuͤnften Nerven zur Begleitung
dient, wie auch von der Lefzenader, bei dem Eintritte des
Griffelmuſkels der Zunge, oder von der Schlundkopfs-
blutader, oder von der Blutader des Luftroͤhrenkopfes,
auf verſchiedne Weiſe.
Die Zweige dieſer Blutadern machen ein ſchoͤnes
Nezz (s) und nicht allein den Bogen zwiſchen dem blinden
Loche und dem Kehlendekkel aus, es iſt dieſes Nezz aber
mit einigen andern leeren Blutaderaͤſten, fuͤr einen neuen
Speichelgang vom George Daniel Coſchwitz gehalten
worden, weil dieſer beruͤmte Mann die Klappenblutadern
ſowohl leer, als auch vielleicht, wie in ertrunknen Perſonen
voll Waſſer gefunden haben mag. Er beſchrieb aber einen
Gang, oberhalb dem breiten Seitenmuſkel der Zunge (t),
welcher in die Druͤſe unter der Zunge ging (u), mit dem
Kiefergange Gemeinſchaft hatte, und mit den limphati-
ſchen Gefaͤſſen und mit der Schilddruͤſe (x) vor dem Keh-
lendekkel einen Bogen machte, der ſich in die Waͤrzchen
der Zunge oͤffnete. Er fuͤgt hinzu, er habe dieſes in ver-
ſchiednen Koͤrpern ſo befunden, und ihn durch den Blind-
gang der Zunge aufgeblaſen (y), ob dieſes gleich nicht ſo
leicht von ſtatten gehe. Ob er aber gleich die Vertheidi-
gung der neuen Entdekkung ſelbſt uͤbernahm, und einige
Anhaͤnger der Stahliſchen Lehrart dieſen Gang annah-
men (y*), ſo ſtimmen doch Heiſter (z), Walther (a),
und
(s) Idem f. 2. DUVERNOI
f. 2. Tab. noſt. 1. 2. COSCH-
WITZ f. 3. defenſ. f. 3.
(t) Diſſ. p. 8.
(u) Ibid. p. 9.
(x) Ibid. p. 11.
(y)
Defenſ. p. 11. 12.
(y*) KULMUS deſcript. monſtr.
JUNKER tab. phyſiol. p. 87.
(z) Not. ad Compend. p. 56.
(a) loc. cit. p. 38.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/424>, abgerufen am 23.11.2024.
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