Erster Abschnitt, Der Sizz und Bau des sinnlichen Werkzeuges dazu.
§. 1. Das Werkzeug des Gefühls.
Der Geschmak hat mit dem Gefühle vieles gemein, und es empfindet auch die entblöste Haut diejenige Schärfe, welche der Geschmak unterscheidet, als beschwerlich. Doch hat er auch einige andre Eigenschaf- ten, die ihm eigen sind.
Der vornemste Sizz dieses Sinnes ist die Zunge, und besonders deren Spizze (a), und der nächste Rand; er ist stumpfer am Rükken (b), und um desto weniger fein, je näher man dem Kehldekkel kömmt. Andre erinnern, daß
er
(a)[Spaltenumbruch]BELLINUS gust. organ. p. 224. Isag. anat. c. 58. NEME- SIUS L. II. c. 9. HAMBERGER p. 464. u. f.
(b)Isag. loc. cit. ganz und gar keiner BELLIN ibid. Die Gen- [Spaltenumbruch]
tianam (Enzianswurzeln) empfin- det, GREW. Den Saft von Eselsgurken empfindet man auf der ganzen Zunge. Idem. Auch die Wurzel der Zunge kostet. C. A. BERGEN pentas obs. n. 2.
B b 2
Dreizehntes Buch, Der Geſchmak.
Erſter Abſchnitt, Der Sizz und Bau des ſinnlichen Werkzeuges dazu.
§. 1. Das Werkzeug des Gefuͤhls.
Der Geſchmak hat mit dem Gefuͤhle vieles gemein, und es empfindet auch die entbloͤſte Haut diejenige Schaͤrfe, welche der Geſchmak unterſcheidet, als beſchwerlich. Doch hat er auch einige andre Eigenſchaf- ten, die ihm eigen ſind.
Der vornemſte Sizz dieſes Sinnes iſt die Zunge, und beſonders deren Spizze (a), und der naͤchſte Rand; er iſt ſtumpfer am Ruͤkken (b), und um deſto weniger fein, je naͤher man dem Kehldekkel koͤmmt. Andre erinnern, daß
er
(a)[Spaltenumbruch]BELLINUS guſt. organ. p. 224. Iſag. anat. c. 58. NEME- SIUS L. II. c. 9. HAMBERGER p. 464. u. f.
(b)Iſag. loc. cit. ganz und gar keiner BELLIN ibid. Die Gen- [Spaltenumbruch]
tianam (Enzianswurzeln) empfin- det, GREW. Den Saft von Eſelsgurken empfindet man auf der ganzen Zunge. Idem. Auch die Wurzel der Zunge koſtet. C. A. BERGEN pentas obſ. n. 2.
B b 2
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[[387]/0405]
Dreizehntes Buch,
Der Geſchmak.
Erſter Abſchnitt,
Der Sizz und Bau des ſinnlichen
Werkzeuges dazu.
§. 1.
Das Werkzeug des Gefuͤhls.
Der Geſchmak hat mit dem Gefuͤhle vieles gemein,
und es empfindet auch die entbloͤſte Haut diejenige
Schaͤrfe, welche der Geſchmak unterſcheidet, als
beſchwerlich. Doch hat er auch einige andre Eigenſchaf-
ten, die ihm eigen ſind.
Der vornemſte Sizz dieſes Sinnes iſt die Zunge, und
beſonders deren Spizze (a), und der naͤchſte Rand; er iſt
ſtumpfer am Ruͤkken (b), und um deſto weniger fein, je
naͤher man dem Kehldekkel koͤmmt. Andre erinnern, daß
er
(a)
BELLINUS guſt. organ. p.
224. Iſag. anat. c. 58. NEME-
SIUS L. II. c. 9. HAMBERGER
p. 464. u. f.
(b) Iſag. loc. cit. ganz und gar
keiner BELLIN ibid. Die Gen-
tianam (Enzianswurzeln) empfin-
det, GREW. Den Saft von
Eſelsgurken empfindet man auf der
ganzen Zunge. Idem. Auch die
Wurzel der Zunge koſtet. C. A.
BERGEN pentas obſ. n. 2.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. [387]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/405>, abgerufen am 22.11.2024.
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