Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Das Gefühl. XII. Buch.

35 (r), 40 und 60 Unzen, und alsdenn ist die Ausdün-
stung (s) wenigstens doppelt so gros, als am Tage (t).

Es hat aber Sanctorius vornämlich angemerkt,
daß der Körper bei Leibesübungen weniger, und im Schlafe
mehr ausdünstet (u). Jm Schlafe theilen sich die guten
oder schlimmen Eigenschaften der nebenliegenden Körper
besser mit (x). Entzieht man sich etwas vom Schlafe,
so vermindert man die Ausdünstung (y). Nach einem
ungewönlichen Wachen vermehrt ein siebenstündiger Schlaf
die Ausdünstung um ein Pfund (z). Jn sieben Stunden
dünstet man bis 35 (z*), 40 (a), 50 (b) Unzen, bis
fünf Pfunde (c) und gedoppelt so viel, als im Wachen
aus (d).

Ehedem sammelte Tachenius, wie wir gesagt haben,
unter einem beölten Gewebe, vier Unzen Wasser (e): und
es fliest auch aus den Hautgeschwüren des Nachts über
mehr Eiter aus (f).

Bei einer vollkommnen Ruhe dünstet man besser, weil
sich alsdenn der Dampf besser sammelt. Blos durch diese
Kunst wandte Harvey (g) bisweilen Krankheiten ab,
wenn er, wie es scheint, die Ausdünstung vergrösserte.
Und vielleicht ist dieses die Ursache, warum der Körper,
der sich im Bette umher wälzt, weniger ausdünstet (h),
und sie ist es auch, die da macht, daß der Schmerz das
Ausdünsten vermindert (h*).

Die-

(r) [Spaltenumbruch] DODART pag. 236.

(s) RYE pag. 295.

(t) pag. 284.

(u) Sect. IV. n. 6. S. V. n. 21.

(x) Sect. IV. n. 58.

(y) Sectio IV. n. 30.

(z) Sect. IV. n. 54.

(z*) Jn zwölf Nachtstunden bis
1. Fen. p. 557.

(a) Sect. III. n. 1. Sect. IV. n. 19.

(b) Sect. IV. n. 1.

(d) [Spaltenumbruch] Sect. III. n. 69.

(e) Morb. princ. pag. 153.

(f) Elem. de physiolog. p. 126.

(g) COLE pag. 145.

(h) SANCTORIUS Sect. I.
n. 90. mit Sect. IV. n. 13. 5. und
Sect. V. n. 4. daß sie vermert wer-
de, GORTER pag. 274. wenn
sich der Körper unter Dekkbetten
bewegt.

(h*) SANCTORIUS Sect. I.
n. 49.

Das Gefuͤhl. XII. Buch.

35 (r), 40 und 60 Unzen, und alsdenn iſt die Ausduͤn-
ſtung (s) wenigſtens doppelt ſo gros, als am Tage (t).

Es hat aber Sanctorius vornaͤmlich angemerkt,
daß der Koͤrper bei Leibesuͤbungen weniger, und im Schlafe
mehr ausduͤnſtet (u). Jm Schlafe theilen ſich die guten
oder ſchlimmen Eigenſchaften der nebenliegenden Koͤrper
beſſer mit (x). Entzieht man ſich etwas vom Schlafe,
ſo vermindert man die Ausduͤnſtung (y). Nach einem
ungewoͤnlichen Wachen vermehrt ein ſiebenſtuͤndiger Schlaf
die Ausduͤnſtung um ein Pfund (z). Jn ſieben Stunden
duͤnſtet man bis 35 (z*), 40 (a), 50 (b) Unzen, bis
fuͤnf Pfunde (c) und gedoppelt ſo viel, als im Wachen
aus (d).

Ehedem ſammelte Tachenius, wie wir geſagt haben,
unter einem beoͤlten Gewebe, vier Unzen Waſſer (e): und
es flieſt auch aus den Hautgeſchwuͤren des Nachts uͤber
mehr Eiter aus (f).

Bei einer vollkommnen Ruhe duͤnſtet man beſſer, weil
ſich alsdenn der Dampf beſſer ſammelt. Blos durch dieſe
Kunſt wandte Harvey (g) bisweilen Krankheiten ab,
wenn er, wie es ſcheint, die Ausduͤnſtung vergroͤſſerte.
Und vielleicht iſt dieſes die Urſache, warum der Koͤrper,
der ſich im Bette umher waͤlzt, weniger ausduͤnſtet (h),
und ſie iſt es auch, die da macht, daß der Schmerz das
Ausduͤnſten vermindert (h*).

Die-

(r) [Spaltenumbruch] DODART pag. 236.

(s) RYE pag. 295.

(t) pag. 284.

(u) Sect. IV. n. 6. S. V. n. 21.

(x) Sect. IV. n. 58.

(y) Sectio IV. n. 30.

(z) Sect. IV. n. 54.

(z*) Jn zwoͤlf Nachtſtunden bis
1. Fen. p. 557.

(a) Sect. III. n. 1. Sect. IV. n. 19.

(b) Sect. IV. n. 1.

(d) [Spaltenumbruch] Sect. III. n. 69.

(e) Morb. princ. pag. 153.

(f) Elem. de phyſiolog. p. 126.

(g) COLE pag. 145.

(h) SANCTORIUS Sect. I.
n. 90. mit Sect. IV. n. 13. 5. und
Sect. V. n. 4. daß ſie vermert wer-
de, GORTER pag. 274. wenn
ſich der Koͤrper unter Dekkbetten
bewegt.

(h*) SANCTORIUS Sect. I.
n. 49.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0364" n="346"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gefu&#x0364;hl. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
35 <note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DODART</hi> pag.</hi> 236.</note>, 40 und 60 Unzen, und alsdenn i&#x017F;t die Ausdu&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;tung <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RYE</hi> pag.</hi> 295.</note> wenig&#x017F;tens doppelt &#x017F;o gros, als am Tage <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">pag.</hi> 284.</note>.</p><lb/>
            <p>Es hat aber <hi rendition="#fr">Sanctorius</hi> vorna&#x0364;mlich angemerkt,<lb/>
daß der Ko&#x0364;rper bei Leibesu&#x0364;bungen weniger, und im Schlafe<lb/>
mehr ausdu&#x0364;n&#x017F;tet <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">Sect. IV. n. 6. S. V. n.</hi> 21.</note>. Jm Schlafe theilen &#x017F;ich die guten<lb/>
oder &#x017F;chlimmen Eigen&#x017F;chaften der nebenliegenden Ko&#x0364;rper<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er mit <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">Sect. IV. n.</hi> 58.</note>. Entzieht man &#x017F;ich etwas vom Schlafe,<lb/>
&#x017F;o vermindert man die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Sectio IV. n.</hi> 30.</note>. Nach einem<lb/>
ungewo&#x0364;nlichen Wachen vermehrt ein &#x017F;ieben&#x017F;tu&#x0364;ndiger Schlaf<lb/>
die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung um ein Pfund <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Sect. IV. n.</hi> 54.</note>. Jn &#x017F;ieben Stunden<lb/>
du&#x0364;n&#x017F;tet man bis 35 <note place="foot" n="(z*)">Jn zwo&#x0364;lf Nacht&#x017F;tunden bis<lb/>
1. <hi rendition="#aq">Fen. p.</hi> 557.</note>, 40 <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Sect. III. n. 1. Sect. IV. n.</hi> 19.</note>, 50 <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Sect. IV. n.</hi> 1.</note> Unzen, bis<lb/>
fu&#x0364;nf Pfunde <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Sect. IV. n.</hi> 2. 18.</note> und gedoppelt &#x017F;o viel, als im Wachen<lb/>
aus <note place="foot" n="(d)"><cb/><hi rendition="#aq">Sect. III. n.</hi> 69.</note>.</p><lb/>
            <p>Ehedem &#x017F;ammelte <hi rendition="#fr">Tachenius,</hi> wie wir ge&#x017F;agt haben,<lb/>
unter einem beo&#x0364;lten Gewebe, vier Unzen Wa&#x017F;&#x017F;er <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Morb. princ. pag.</hi> 153.</note>: und<lb/>
es flie&#x017F;t auch aus den Hautge&#x017F;chwu&#x0364;ren des Nachts u&#x0364;ber<lb/>
mehr Eiter aus <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Elem. de phy&#x017F;iolog. p.</hi> 126.</note>.</p><lb/>
            <p>Bei einer vollkommnen Ruhe du&#x0364;n&#x017F;tet man be&#x017F;&#x017F;er, weil<lb/>
&#x017F;ich alsdenn der Dampf be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ammelt. Blos durch die&#x017F;e<lb/>
Kun&#x017F;t wandte <hi rendition="#fr">Harvey</hi> <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COLE</hi> pag.</hi> 145.</note> bisweilen Krankheiten ab,<lb/>
wenn er, wie es &#x017F;cheint, die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erte.<lb/>
Und vielleicht i&#x017F;t die&#x017F;es die Ur&#x017F;ache, warum der Ko&#x0364;rper,<lb/>
der &#x017F;ich im Bette umher wa&#x0364;lzt, weniger ausdu&#x0364;n&#x017F;tet <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANCTORIUS</hi> Sect. I.<lb/>
n.</hi> 90. mit <hi rendition="#aq">Sect. IV. n.</hi> 13. 5. und<lb/><hi rendition="#aq">Sect. V. n.</hi> 4. daß &#x017F;ie vermert wer-<lb/>
de, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GORTER</hi> pag.</hi> 274. wenn<lb/>
&#x017F;ich der Ko&#x0364;rper unter Dekkbetten<lb/>
bewegt.</note>,<lb/>
und &#x017F;ie i&#x017F;t es auch, die da macht, daß der Schmerz das<lb/>
Ausdu&#x0364;n&#x017F;ten vermindert <note place="foot" n="(h*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANCTORIUS</hi> Sect. I.<lb/>
n.</hi> 49.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[346/0364] Das Gefuͤhl. XII. Buch. 35 (r), 40 und 60 Unzen, und alsdenn iſt die Ausduͤn- ſtung (s) wenigſtens doppelt ſo gros, als am Tage (t). Es hat aber Sanctorius vornaͤmlich angemerkt, daß der Koͤrper bei Leibesuͤbungen weniger, und im Schlafe mehr ausduͤnſtet (u). Jm Schlafe theilen ſich die guten oder ſchlimmen Eigenſchaften der nebenliegenden Koͤrper beſſer mit (x). Entzieht man ſich etwas vom Schlafe, ſo vermindert man die Ausduͤnſtung (y). Nach einem ungewoͤnlichen Wachen vermehrt ein ſiebenſtuͤndiger Schlaf die Ausduͤnſtung um ein Pfund (z). Jn ſieben Stunden duͤnſtet man bis 35 (z*), 40 (a), 50 (b) Unzen, bis fuͤnf Pfunde (c) und gedoppelt ſo viel, als im Wachen aus (d). Ehedem ſammelte Tachenius, wie wir geſagt haben, unter einem beoͤlten Gewebe, vier Unzen Waſſer (e): und es flieſt auch aus den Hautgeſchwuͤren des Nachts uͤber mehr Eiter aus (f). Bei einer vollkommnen Ruhe duͤnſtet man beſſer, weil ſich alsdenn der Dampf beſſer ſammelt. Blos durch dieſe Kunſt wandte Harvey (g) bisweilen Krankheiten ab, wenn er, wie es ſcheint, die Ausduͤnſtung vergroͤſſerte. Und vielleicht iſt dieſes die Urſache, warum der Koͤrper, der ſich im Bette umher waͤlzt, weniger ausduͤnſtet (h), und ſie iſt es auch, die da macht, daß der Schmerz das Ausduͤnſten vermindert (h*). Die- (r) DODART pag. 236. (s) RYE pag. 295. (t) pag. 284. (u) Sect. IV. n. 6. S. V. n. 21. (x) Sect. IV. n. 58. (y) Sectio IV. n. 30. (z) Sect. IV. n. 54. (z*) Jn zwoͤlf Nachtſtunden bis 1. Fen. p. 557. (a) Sect. III. n. 1. Sect. IV. n. 19. (b) Sect. IV. n. 1. (c) Sect. IV. n. 2. 18. (d) Sect. III. n. 69. (e) Morb. princ. pag. 153. (f) Elem. de phyſiolog. p. 126. (g) COLE pag. 145. (h) SANCTORIUS Sect. I. n. 90. mit Sect. IV. n. 13. 5. und Sect. V. n. 4. daß ſie vermert wer- de, GORTER pag. 274. wenn ſich der Koͤrper unter Dekkbetten bewegt. (h*) SANCTORIUS Sect. I. n. 49.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/364
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/364>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.