und der Teufelsdrekk ist; oder sie offenbaren sich durch ihre Farbe, wie man von dem Weine, und dem Aethiops Mineralis lieset (z+). Oft ist es eine gedämpfte und in einen Dunst aufgelöste Materie, welche kein deutliches Merkmal übrig behalten hat. Es zeigt sich dieses daraus, daß man viel mehr Speise zu sich nimmt, als man durch den Stulgang von sich giebt, obgleich zum Kote noch viel Galle und Darmschleim hinzukömmt. G. Rye genos, wie wir gezeigt haben, fast zwei Pfund (z++) Speise, nebst vier Unzen, innerhalb 24 Stunden; er gab durch den Stul fast vier Unzen von sich (a). Folglich giengen die zwei Pfunde durch die Haut verloren. Man wird ein- zeln sehen, wie viel von jeder Speise (b) durch die Haut ausdünstet.
§. 9. Jn wie fern die Materie der Ausdünstung von dem Schweisse verschieden sei.
Man hat für beide Meinungen gestritten, und es haben einige berümte Männer daraus einerlei Materie (c) gemacht, und behauptet, daß der Schweis nichts, als eine dichter angehäufte Ausdünstung sei; andre hingegen unterscheiden beide von einander (d).
Beide können in der Materie, aber auch im Werk- zeuge unterschieden sein.
Die Materie ist in so fern verschieden, daß bei der Ausdünstung alle Arten von Oel (e) und Fett mangelt,
daß
(z+)[Spaltenumbruch]
beim CHEYNE p. 49.
(z++) Der berümte RYE nahm an Speise und Trank zu sich 5 Pfunde 4. Unter diesen waren an Speise 2 Pfund, 4 Unzen, pag. 212. oder unter 30 und 24 Unzen beim ROBINSON tab. 9.
(a)De ponderibus n. 59. Das Verhältniß des Getränkes zur Speise sezzt SANCTORIUS [Spaltenumbruch]
wie 10 zu 3. L. CORNARO wie 7 zu 6. G. RYE wie 4 zu 3. ROBINSON, wie 5 zu 2. of discharg. pag. 35.
(b)SANCTORIUS III. n. 4. 8. 23. 24. 45. 82. 87. u. f.
(c)BAYLE S. 283. SECKER medic. stat. n. 18.
(d)COLE loc. cit. pag. 70. sq.
(e) S. 48. 49.
II. Abſchnitt. Schweis.
und der Teufelsdrekk iſt; oder ſie offenbaren ſich durch ihre Farbe, wie man von dem Weine, und dem Aethiops Mineralis lieſet (z†). Oft iſt es eine gedaͤmpfte und in einen Dunſt aufgeloͤſte Materie, welche kein deutliches Merkmal uͤbrig behalten hat. Es zeigt ſich dieſes daraus, daß man viel mehr Speiſe zu ſich nimmt, als man durch den Stulgang von ſich giebt, obgleich zum Kote noch viel Galle und Darmſchleim hinzukoͤmmt. G. Rye genos, wie wir gezeigt haben, faſt zwei Pfund (z††) Speiſe, nebſt vier Unzen, innerhalb 24 Stunden; er gab durch den Stul faſt vier Unzen von ſich (a). Folglich giengen die zwei Pfunde durch die Haut verloren. Man wird ein- zeln ſehen, wie viel von jeder Speiſe (b) durch die Haut ausduͤnſtet.
§. 9. Jn wie fern die Materie der Ausduͤnſtung von dem Schweiſſe verſchieden ſei.
Man hat fuͤr beide Meinungen geſtritten, und es haben einige beruͤmte Maͤnner daraus einerlei Materie (c) gemacht, und behauptet, daß der Schweis nichts, als eine dichter angehaͤufte Ausduͤnſtung ſei; andre hingegen unterſcheiden beide von einander (d).
Beide koͤnnen in der Materie, aber auch im Werk- zeuge unterſchieden ſein.
Die Materie iſt in ſo fern verſchieden, daß bei der Ausduͤnſtung alle Arten von Oel (e) und Fett mangelt,
daß
(z†)[Spaltenumbruch]
beim CHEYNE p. 49.
(z††) Der beruͤmte RYE nahm an Speiſe und Trank zu ſich 5 Pfunde 4. Unter dieſen waren an Speiſe 2 Pfund, 4 Unzen, pag. 212. oder unter 30 und 24 Unzen beim ROBINSON tab. 9.
(a)De ponderibus n. 59. Das Verhaͤltniß des Getraͤnkes zur Speiſe ſezzt SANCTORIUS [Spaltenumbruch]
wie 10 zu 3. L. CORNARO wie 7 zu 6. G. RYE wie 4 zu 3. ROBINSON, wie 5 zu 2. of diſcharg. pag. 35.
(b)SANCTORIUS III. n. 4. 8. 23. 24. 45. 82. 87. u. f.
(c)BAYLE S. 283. SECKER medic. ſtat. n. 18.
(d)COLE loc. cit. pag. 70. ſq.
(e) S. 48. 49.
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II. Abſchnitt. Schweis.
und der Teufelsdrekk iſt; oder ſie offenbaren ſich durch
ihre Farbe, wie man von dem Weine, und dem Aethiops
Mineralis lieſet (z†). Oft iſt es eine gedaͤmpfte und in
einen Dunſt aufgeloͤſte Materie, welche kein deutliches
Merkmal uͤbrig behalten hat. Es zeigt ſich dieſes daraus,
daß man viel mehr Speiſe zu ſich nimmt, als man durch
den Stulgang von ſich giebt, obgleich zum Kote noch viel
Galle und Darmſchleim hinzukoͤmmt. G. Rye genos,
wie wir gezeigt haben, faſt zwei Pfund (z††) Speiſe, nebſt
vier Unzen, innerhalb 24 Stunden; er gab durch den
Stul faſt vier Unzen von ſich (a). Folglich giengen die
zwei Pfunde durch die Haut verloren. Man wird ein-
zeln ſehen, wie viel von jeder Speiſe (b) durch die Haut
ausduͤnſtet.
§. 9.
Jn wie fern die Materie der Ausduͤnſtung von
dem Schweiſſe verſchieden ſei.
Man hat fuͤr beide Meinungen geſtritten, und es
haben einige beruͤmte Maͤnner daraus einerlei Materie (c)
gemacht, und behauptet, daß der Schweis nichts, als
eine dichter angehaͤufte Ausduͤnſtung ſei; andre hingegen
unterſcheiden beide von einander (d).
Beide koͤnnen in der Materie, aber auch im Werk-
zeuge unterſchieden ſein.
Die Materie iſt in ſo fern verſchieden, daß bei der
Ausduͤnſtung alle Arten von Oel (e) und Fett mangelt,
daß
(z†)
beim CHEYNE p. 49.
(z††) Der beruͤmte RYE
nahm an Speiſe und Trank zu ſich
5 Pfunde 4. Unter dieſen waren
an Speiſe 2 Pfund, 4 Unzen, pag.
212. oder unter 30 und 24 Unzen
beim ROBINSON tab. 9.
(a) De ponderibus n. 59. Das
Verhaͤltniß des Getraͤnkes zur
Speiſe ſezzt SANCTORIUS
wie 10 zu 3. L. CORNARO
wie 7 zu 6. G. RYE wie 4 zu 3.
ROBINSON, wie 5 zu 2. of
diſcharg. pag. 35.
(b) SANCTORIUS III. n. 4.
8. 23. 24. 45. 82. 87. u. f.
(c) BAYLE S. 283. SECKER
medic. ſtat. n. 18.
(d) COLE loc. cit. pag. 70. ſq.
(e) S. 48. 49.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/337>, abgerufen am 24.11.2024.
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