An den Schnekken sind (c) unter der Haut viele schleim- führende Drüsen, und mit diesem Schleime überzieht sich die Haut, wenn sie sich verbirgt (c*).
Am Menschen sind, nach Verschiedenheit der anzu- feuchtenden Theile, bald solche, bald andre, jedoch allezeit zähe Säfte, zum Einschmieren der Haut vorhanden, und zwar so entsteht erstlich ein öliger entzündbarer (d), sanfter (e) und träger Saft in den häutigen (f), runden und einfachen Bläschen der behaarten Haut des Kopfes, und es ergiest sich dieser Saft durch lange Gänge (g), und das Schweisloch der Haut (h).
Jn einem dergleichen Holweg öffnen sich überall Schlagadern (i), es fliesset aber, wenn man diesen Hol- weg drükkt, ein öliger Saft heraus, welcher die Haupt- haare selbst anfeuchtet (k), und an der Luft zu Schuppen vertrokknet. Fast eben solchen butterartigen Saft schwiz- zen die erhabnen Drüsen im Ohre von sich (l), und hie- her rechne ich sowohl die Ohrenschmalzdrüsen, als die Drüsen unter den Aermen (m), deren Schweislöcher gros sind.
Ausser den Kopf haaren entsteht (m*) noch eine andre trägere, trokknere, weisse, teigige (n) Schmier, welche
sich
[Spaltenumbruch]pag. 449. 450. wenn das Feuer klein wäre. Sie werden von einer ausschwizzenden Feuchtigkeit über- zogen, JACOBAEUS de ran. p. 113. Der Salamander Gaekko schwizzt einen gelben stinkenden Eiter aus, der tödlich ist, BON- TIUS L. IV.
(c)SWAMMERDAM bibl. pag. 111. 121.
(c*)BOERHAAVE de fa- bric. gland. p. 8. Praelect. T. III. pag. 552.
(d)KAAUW n. 219. MOR- GAGN. advers. IV. p. 59.
(f)COWPER ad t. 5. f. 1. BOERHAAVE pag. 7. 8. 11. [Spaltenumbruch]RUYSCH adv. I. n. 3. pag. 11. KAAUW n. 217. Zusammen- gesezzte Hautdrüsen hat DUVER- NEY p. 294. an der Nase, t. 17. f. 1. und im Angesichte, t. 16. f. 2. 3. mit Gängen, die in einen einzigen Gang zusammenläufen.
(g)KAAUW n. 218. 220. 222.
(h)BOERHAAVE loc. cit.
(i)KAAUW n. 218.
(k)Idem n 224.
(l)BOERHAAVE p. 8.
(m)COWPER ad t. 4. f. 6.
(m*)LUDWIG de humor. cut. inung. n. 15.
(n)BOERHAAVE pag. 8.
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
An den Schnekken ſind (c) unter der Haut viele ſchleim- fuͤhrende Druͤſen, und mit dieſem Schleime uͤberzieht ſich die Haut, wenn ſie ſich verbirgt (c*).
Am Menſchen ſind, nach Verſchiedenheit der anzu- feuchtenden Theile, bald ſolche, bald andre, jedoch allezeit zaͤhe Saͤfte, zum Einſchmieren der Haut vorhanden, und zwar ſo entſteht erſtlich ein oͤliger entzuͤndbarer (d), ſanfter (e) und traͤger Saft in den haͤutigen (f), runden und einfachen Blaͤschen der behaarten Haut des Kopfes, und es ergieſt ſich dieſer Saft durch lange Gaͤnge (g), und das Schweisloch der Haut (h).
Jn einem dergleichen Holweg oͤffnen ſich uͤberall Schlagadern (i), es flieſſet aber, wenn man dieſen Hol- weg druͤkkt, ein oͤliger Saft heraus, welcher die Haupt- haare ſelbſt anfeuchtet (k), und an der Luft zu Schuppen vertrokknet. Faſt eben ſolchen butterartigen Saft ſchwiz- zen die erhabnen Druͤſen im Ohre von ſich (l), und hie- her rechne ich ſowohl die Ohrenſchmalzdruͤſen, als die Druͤſen unter den Aermen (m), deren Schweisloͤcher gros ſind.
Auſſer den Kopf haaren entſteht (m*) noch eine andre traͤgere, trokknere, weiſſe, teigige (n) Schmier, welche
ſich
[Spaltenumbruch]pag. 449. 450. wenn das Feuer klein waͤre. Sie werden von einer ausſchwizzenden Feuchtigkeit uͤber- zogen, JACOBÆUS de ran. p. 113. Der Salamander Gaekko ſchwizzt einen gelben ſtinkenden Eiter aus, der toͤdlich iſt, BON- TIUS L. IV.
(c)SWAMMERDAM bibl. pag. 111. 121.
(c*)BOERHAAVE de fa- bric. gland. p. 8. Prælect. T. III. pag. 552.
(d)KAAUW n. 219. MOR- GAGN. adverſ. IV. p. 59.
(f)COWPER ad t. 5. f. 1. BOERHAAVE pag. 7. 8. 11. [Spaltenumbruch]RUYSCH adv. I. n. 3. pag. 11. KAAUW n. 217. Zuſammen- geſezzte Hautdruͤſen hat DUVER- NEY p. 294. an der Naſe, t. 17. f. 1. und im Angeſichte, t. 16. f. 2. 3. mit Gaͤngen, die in einen einzigen Gang zuſammenlaͤufen.
(g)KAAUW n. 218. 220. 222.
(h)BOERHAAVE loc. cit.
(i)KAAUW n. 218.
(k)Idem n 224.
(l)BOERHAAVE p. 8.
(m)COWPER ad t. 4. f. 6.
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[294/0312]
Das Gefuͤhl. XII. Buch.
An den Schnekken ſind (c) unter der Haut viele ſchleim-
fuͤhrende Druͤſen, und mit dieſem Schleime uͤberzieht ſich
die Haut, wenn ſie ſich verbirgt (c*).
Am Menſchen ſind, nach Verſchiedenheit der anzu-
feuchtenden Theile, bald ſolche, bald andre, jedoch allezeit
zaͤhe Saͤfte, zum Einſchmieren der Haut vorhanden,
und zwar ſo entſteht erſtlich ein oͤliger entzuͤndbarer (d),
ſanfter (e) und traͤger Saft in den haͤutigen (f), runden
und einfachen Blaͤschen der behaarten Haut des Kopfes,
und es ergieſt ſich dieſer Saft durch lange Gaͤnge (g),
und das Schweisloch der Haut (h).
Jn einem dergleichen Holweg oͤffnen ſich uͤberall
Schlagadern (i), es flieſſet aber, wenn man dieſen Hol-
weg druͤkkt, ein oͤliger Saft heraus, welcher die Haupt-
haare ſelbſt anfeuchtet (k), und an der Luft zu Schuppen
vertrokknet. Faſt eben ſolchen butterartigen Saft ſchwiz-
zen die erhabnen Druͤſen im Ohre von ſich (l), und hie-
her rechne ich ſowohl die Ohrenſchmalzdruͤſen, als die
Druͤſen unter den Aermen (m), deren Schweisloͤcher gros
ſind.
Auſſer den Kopf haaren entſteht (m*) noch eine andre
traͤgere, trokknere, weiſſe, teigige (n) Schmier, welche
ſich
(b)
(c) SWAMMERDAM bibl.
pag. 111. 121.
(c*) BOERHAAVE de fa-
bric. gland. p. 8. Prælect. T. III.
pag. 552.
(d) KAAUW n. 219. MOR-
GAGN. adverſ. IV. p. 59.
(f) COWPER ad t. 5. f. 1.
BOERHAAVE pag. 7. 8. 11.
RUYSCH adv. I. n. 3. pag. 11.
KAAUW n. 217. Zuſammen-
geſezzte Hautdruͤſen hat DUVER-
NEY p. 294. an der Naſe, t. 17.
f. 1. und im Angeſichte, t. 16. f.
2. 3. mit Gaͤngen, die in einen
einzigen Gang zuſammenlaͤufen.
(g) KAAUW n. 218. 220. 222.
(h) BOERHAAVE loc. cit.
(i) KAAUW n. 218.
(k) Idem n 224.
(l) BOERHAAVE p. 8.
(m) COWPER ad t. 4. f. 6.
(m*) LUDWIG de humor.
cut. inung. n. 15.
(n) BOERHAAVE pag. 8.
(b)
pag. 449. 450. wenn das Feuer
klein waͤre. Sie werden von einer
ausſchwizzenden Feuchtigkeit uͤber-
zogen, JACOBÆUS de ran.
p. 113. Der Salamander Gaekko
ſchwizzt einen gelben ſtinkenden
Eiter aus, der toͤdlich iſt, BON-
TIUS L. IV.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/312>, abgerufen am 24.11.2024.
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