auf der Erdzunge von Darien (a), im westlichen Afrika (b). J. Atkins erwänt von gelben Völkern in den nordlichen Theilen von Aethiopien.
Diese weisse Menschen werden von schwarzen Moren (c) und roten Jndianern erzeugt (d).
Eben diese Menschen haben nun ihre Farbe weder von der Sonne, noch von ihren Eltern her. Berümte Männer halten es vor eine Krankheit (e). Doch es er- zälen auch alte Schriftsteller (e*) von den Riesen Guaye- nures, diesen weissen wilden Menschen in Brasilien. Es klingt dieses nicht unwarscheinlich, da man auch geflekkte Leute und Halbschwarze sieht (f), und da wir auch an dem flekkigen Gaumen der Widder und Hunde sehr oft warnehmen, wie sich das schwarze vom weissen Nezzchen nicht einmal an der Stelle absondert, und (g) wie die Schwärze, gleichsam als eine Krankheit, in Europa (h) dazu gekommen, da auch an alten Vögeln die Federn schwarz werden.
Dieses scheint blos daraus zu fliessen, daß die Schwärze oder Weisse des Nezzchen von den Eltern auf die Kinder fortgepflanzt werde, daß sie sich durch Krankheit und ver- borgne Ursachen, ohne die Elemente des Saamens, erzeuge, und daß der Himmelsstrich zu beiderlei Farben viel bei- tragen könne, doch daß nicht der Himmelsstrich allein,
oder
(a)[Spaltenumbruch]WAFER pag. 134. Die Tondenmoren hat schon PECHLIN pag. 174. Jn Senegal, Venus physique l. c.
(c)Venus physique BUFFON T. III. pag. 501. 502. PISO. GUMILLA p. 132. wenigstens von der Weisse.
(d)WAFER pag. 134.
(e)MAUPERTUIS loc. cit. Mem. de Berlin T. XI. p. 13.
(e*)MONTANUS Amer. pag. 383.
(f)[Spaltenumbruch]pag. 21. LABAT voyage d'Italie, T. I. p. 172. Phil. Trans. n. 474. GEYER epist. Itiner. (wie getiegert); ferner Hamb. Magaz. T. 19. pag. 400. Von einer ganzen Tartarnation, STRAHLENBERG ed. gall. T. II. pag. 183. 184.
(g) An einem Mädchen von 16 Jahren, Phil. Trans. n. 323.
(h)REAUMUR art de faire eclorre, T. II. pag. 307.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
auf der Erdzunge von Darien (a), im weſtlichen Afrika (b). J. Atkins erwaͤnt von gelben Voͤlkern in den nordlichen Theilen von Aethiopien.
Dieſe weiſſe Menſchen werden von ſchwarzen Moren (c) und roten Jndianern erzeugt (d).
Eben dieſe Menſchen haben nun ihre Farbe weder von der Sonne, noch von ihren Eltern her. Beruͤmte Maͤnner halten es vor eine Krankheit (e). Doch es er- zaͤlen auch alte Schriftſteller (e*) von den Rieſen Guaye- nures, dieſen weiſſen wilden Menſchen in Braſilien. Es klingt dieſes nicht unwarſcheinlich, da man auch geflekkte Leute und Halbſchwarze ſieht (f), und da wir auch an dem flekkigen Gaumen der Widder und Hunde ſehr oft warnehmen, wie ſich das ſchwarze vom weiſſen Nezzchen nicht einmal an der Stelle abſondert, und (g) wie die Schwaͤrze, gleichſam als eine Krankheit, in Europa (h) dazu gekommen, da auch an alten Voͤgeln die Federn ſchwarz werden.
Dieſes ſcheint blos daraus zu flieſſen, daß die Schwaͤrze oder Weiſſe des Nezzchen von den Eltern auf die Kinder fortgepflanzt werde, daß ſie ſich durch Krankheit und ver- borgne Urſachen, ohne die Elemente des Saamens, erzeuge, und daß der Himmelsſtrich zu beiderlei Farben viel bei- tragen koͤnne, doch daß nicht der Himmelsſtrich allein,
oder
(a)[Spaltenumbruch]WAFER pag. 134. Die Tondenmoren hat ſchon PECHLIN pag. 174. Jn Senegal, Venus phyſique l. c.
(c)Venus phyſique BUFFON T. III. pag. 501. 502. PISO. GUMILLA p. 132. wenigſtens von der Weiſſe.
(d)WAFER pag. 134.
(e)MAUPERTUIS loc. cit. Mem. de Berlin T. XI. p. 13.
(e*)MONTANUS Amer. pag. 383.
(f)[Spaltenumbruch]pag. 21. LABAT voyage d’Italie, T. I. p. 172. Phil. Tranſ. n. 474. GEYER epiſt. Itiner. (wie getiegert); ferner Hamb. Magaz. T. 19. pag. 400. Von einer ganzen Tartarnation, STRAHLENBERG ed. gall. T. II. pag. 183. 184.
(g) An einem Maͤdchen von 16 Jahren, Phil. Tranſ. n. 323.
(h)REAUMUR art de faire eclorre, T. II. pag. 307.
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nordlichen Theilen von Aethiopien.
Dieſe weiſſe Menſchen werden von ſchwarzen Moren
(c) und roten Jndianern erzeugt (d).
Eben dieſe Menſchen haben nun ihre Farbe weder
von der Sonne, noch von ihren Eltern her. Beruͤmte
Maͤnner halten es vor eine Krankheit (e). Doch es er-
zaͤlen auch alte Schriftſteller (e*) von den Rieſen Guaye-
nures, dieſen weiſſen wilden Menſchen in Braſilien. Es
klingt dieſes nicht unwarſcheinlich, da man auch geflekkte
Leute und Halbſchwarze ſieht (f), und da wir auch an
dem flekkigen Gaumen der Widder und Hunde ſehr oft
warnehmen, wie ſich das ſchwarze vom weiſſen Nezzchen
nicht einmal an der Stelle abſondert, und (g) wie die
Schwaͤrze, gleichſam als eine Krankheit, in Europa (h)
dazu gekommen, da auch an alten Voͤgeln die Federn
ſchwarz werden.
Dieſes ſcheint blos daraus zu flieſſen, daß die Schwaͤrze
oder Weiſſe des Nezzchen von den Eltern auf die Kinder
fortgepflanzt werde, daß ſie ſich durch Krankheit und ver-
borgne Urſachen, ohne die Elemente des Saamens, erzeuge,
und daß der Himmelsſtrich zu beiderlei Farben viel bei-
tragen koͤnne, doch daß nicht der Himmelsſtrich allein,
oder
(a)
WAFER pag. 134. Die
Tondenmoren hat ſchon PECHLIN
pag. 174. Jn Senegal, Venus
phyſique l. c.
(c) Venus phyſique BUFFON
T. III. pag. 501. 502. PISO.
GUMILLA p. 132. wenigſtens
von der Weiſſe.
(d) WAFER pag. 134.
(e) MAUPERTUIS loc. cit.
Mem. de Berlin T. XI. p. 13.
(e*) MONTANUS Amer.
pag. 383.
(f)
pag. 21. LABAT voyage
d’Italie, T. I. p. 172. Phil. Tranſ.
n. 474. GEYER epiſt. Itiner.
(wie getiegert); ferner Hamb.
Magaz. T. 19. pag. 400. Von
einer ganzen Tartarnation,
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pag. 183. 184.
(g) An einem Maͤdchen von
16 Jahren, Phil. Tranſ. n. 323.
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eclorre, T. II. pag. 307.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/287>, abgerufen am 23.11.2024.
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