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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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I. Abschnitt. Werkzeug.
Farbe bleicher wird, und Menschen daraus werden, die
von europäischem und Morenkarakter gemischt sind, näm-
lich gelbe (l*) Menschen mit krausen Haaren (m). Es
bleibet diese Gilbe unverändert, wenn sich diese Mulatten
unter sich von neuem vermischen (n). Wenn sich dieser
Mittelmensch, der von einem Weissen und einem Schwar-
zen gezeugt worden, mit einem weissen Menschen von
neuem vermischt, so wird daraus eine Frucht, die den
Europäern schon näher kömmt, bis endlich, fast nach der
vierten Zeugung (o), nachdem nämlich das Morenwesen
gleichsam von der europäischen Natur, zu wiederholten
malen, vertilget worden, ein Mensch zum Vorschein
kömmt, der gelbe Haare hat, und von den übrigen Eu-
ropäern in nichts verschieden ist (p). Giebt sich aber
eben dieser Mulatte mit einer Morin ab (q), so ver-
schwindet eben so, durch öftere Vermischungen mit schwar-
zen Weibern, ebenfalls in der vierten Zeugung, des Euro-
päers Natur, und es behält blos die morische die Ober-
hand.

Doch es scheinen nicht blos die Moren ein anderes
Volk, als die Europäer auszumachen. Man weis, daß
die Amerikaner eine Kupferfarbe an sich haben, und braun
sind (r); doch sind ihre Haare lang, schwarz und hart.

Eini-
(l*) [Spaltenumbruch] v. CAERDEN II. voy.
pag. 362. seqq.
(m) Histoire de l'academ. 1724.
pag.
17.
(n) Eben da, pag. 18.
(o) GUMILLA T. I. p. 115.
Die Stufen, wie sie sich in Euro-
päer oder Moren verwandeln, be-
stimmt genauer ULLOA usage,
L. I. c.
5.
(p) Griffith HUGHES hist.
of Barbad. pag. 14. DOUGLASS
hist. of Northamer, T. I. p. 158.
ULLOA loc. cit.
(q) [Spaltenumbruch] Hist. de l'Acad. l. c. p. 17.
ULLOA loc. cit.
(r) WAFER auf der Erdenge
von Darien, relat. pag. 134. Am
Flusse Maragnon, la CONDA-
MINE,
p. 226. BOUGUER
p. CI. Memoir. de l'acad. 1744.
p. 274. Journ. de Trevoux 1733.
p. 1932 LAFITEAU moeurs
des Sauvages pag.
32. Von den
Kanadensern CHARLEVOIX
hist. de la Nouvelle France, T. III.
p.
310. 311. Diese Merkmale er-
zält ULLOA mit grösserer Ge-
nauigkeit, loc. cit. c. 5.

I. Abſchnitt. Werkzeug.
Farbe bleicher wird, und Menſchen daraus werden, die
von europaͤiſchem und Morenkarakter gemiſcht ſind, naͤm-
lich gelbe (l*) Menſchen mit krauſen Haaren (m). Es
bleibet dieſe Gilbe unveraͤndert, wenn ſich dieſe Mulatten
unter ſich von neuem vermiſchen (n). Wenn ſich dieſer
Mittelmenſch, der von einem Weiſſen und einem Schwar-
zen gezeugt worden, mit einem weiſſen Menſchen von
neuem vermiſcht, ſo wird daraus eine Frucht, die den
Europaͤern ſchon naͤher koͤmmt, bis endlich, faſt nach der
vierten Zeugung (o), nachdem naͤmlich das Morenweſen
gleichſam von der europaͤiſchen Natur, zu wiederholten
malen, vertilget worden, ein Menſch zum Vorſchein
koͤmmt, der gelbe Haare hat, und von den uͤbrigen Eu-
ropaͤern in nichts verſchieden iſt (p). Giebt ſich aber
eben dieſer Mulatte mit einer Morin ab (q), ſo ver-
ſchwindet eben ſo, durch oͤftere Vermiſchungen mit ſchwar-
zen Weibern, ebenfalls in der vierten Zeugung, des Euro-
paͤers Natur, und es behaͤlt blos die moriſche die Ober-
hand.

Doch es ſcheinen nicht blos die Moren ein anderes
Volk, als die Europaͤer auszumachen. Man weis, daß
die Amerikaner eine Kupferfarbe an ſich haben, und braun
ſind (r); doch ſind ihre Haare lang, ſchwarz und hart.

Eini-
(l*) [Spaltenumbruch] v. CAERDEN II. voy.
pag. 362. ſeqq.
(m) Hiſtoire de l’academ. 1724.
pag.
17.
(n) Eben da, pag. 18.
(o) GUMILLA T. I. p. 115.
Die Stufen, wie ſie ſich in Euro-
paͤer oder Moren verwandeln, be-
ſtimmt genauer ULLOA uſage,
L. I. c.
5.
(p) Griffith HUGHES hiſt.
of Barbad. pag. 14. DOUGLASS
hiſt. of Northamer, T. I. p. 158.
ULLOA loc. cit.
(q) [Spaltenumbruch] Hiſt. de l’Acad. l. c. p. 17.
ULLOA loc. cit.
(r) WAFER auf der Erdenge
von Darien, relat. pag. 134. Am
Fluſſe Maragnon, la CONDA-
MINE,
p. 226. BOUGUER
p. CI. Memoir. de l’acad. 1744.
p. 274. Journ. de Trevoux 1733.
p. 1932 LAFITEAU moeurs
des Sauvages pag.
32. Von den
Kanadenſern CHARLEVOIX
hiſt. de la Nouvelle France, T. III.
p.
310. 311. Dieſe Merkmale er-
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nauigkeit, loc. cit. c. 5.
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[267/0285] I. Abſchnitt. Werkzeug. Farbe bleicher wird, und Menſchen daraus werden, die von europaͤiſchem und Morenkarakter gemiſcht ſind, naͤm- lich gelbe (l*) Menſchen mit krauſen Haaren (m). Es bleibet dieſe Gilbe unveraͤndert, wenn ſich dieſe Mulatten unter ſich von neuem vermiſchen (n). Wenn ſich dieſer Mittelmenſch, der von einem Weiſſen und einem Schwar- zen gezeugt worden, mit einem weiſſen Menſchen von neuem vermiſcht, ſo wird daraus eine Frucht, die den Europaͤern ſchon naͤher koͤmmt, bis endlich, faſt nach der vierten Zeugung (o), nachdem naͤmlich das Morenweſen gleichſam von der europaͤiſchen Natur, zu wiederholten malen, vertilget worden, ein Menſch zum Vorſchein koͤmmt, der gelbe Haare hat, und von den uͤbrigen Eu- ropaͤern in nichts verſchieden iſt (p). Giebt ſich aber eben dieſer Mulatte mit einer Morin ab (q), ſo ver- ſchwindet eben ſo, durch oͤftere Vermiſchungen mit ſchwar- zen Weibern, ebenfalls in der vierten Zeugung, des Euro- paͤers Natur, und es behaͤlt blos die moriſche die Ober- hand. Doch es ſcheinen nicht blos die Moren ein anderes Volk, als die Europaͤer auszumachen. Man weis, daß die Amerikaner eine Kupferfarbe an ſich haben, und braun ſind (r); doch ſind ihre Haare lang, ſchwarz und hart. Eini- (l*) v. CAERDEN II. voy. pag. 362. ſeqq. (m) Hiſtoire de l’academ. 1724. pag. 17. (n) Eben da, pag. 18. (o) GUMILLA T. I. p. 115. Die Stufen, wie ſie ſich in Euro- paͤer oder Moren verwandeln, be- ſtimmt genauer ULLOA uſage, L. I. c. 5. (p) Griffith HUGHES hiſt. of Barbad. pag. 14. DOUGLASS hiſt. of Northamer, T. I. p. 158. ULLOA loc. cit. (q) Hiſt. de l’Acad. l. c. p. 17. ULLOA loc. cit. (r) WAFER auf der Erdenge von Darien, relat. pag. 134. Am Fluſſe Maragnon, la CONDA- MINE, p. 226. BOUGUER p. CI. Memoir. de l’acad. 1744. p. 274. Journ. de Trevoux 1733. p. 1932 LAFITEAU moeurs des Sauvages pag. 32. Von den Kanadenſern CHARLEVOIX hiſt. de la Nouvelle France, T. III. p. 310. 311. Dieſe Merkmale er- zaͤlt ULLOA mit groͤſſerer Ge- nauigkeit, loc. cit. c. 5.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/285>, abgerufen am 22.11.2024.