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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Thierische Bewegung. XI. Buch.
hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile,
die Muskeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l).

§. 14.
Die anwachsende Geschwindigkeit der Geister,
und einer erweiterten Faser.

Es schrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn
kommende Geister den Muskel aufschwellen machen, und
daß solchergestalt die zu bewegende Theile herbeigezogen
werden (l*). Kartesens Theorie ist die allereinfachste,
wenn man ihr die Kanäle, welche die Nerven der Gegen-
muskeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n).

Es glaubt derselbe, wie auch dessen Anhang (o),
nebst dem Molinett (p), R. Hooke (p*), B.
Vieussens (q), H. Ridley (r), und Abraham
Kaauw (r*), daß hierzu ein schnellerer Einflus des
Nervensaftes hinlänglich sei.

So vermutete der vortrefliche Jsaak Newton, daß
der Aether vom Willen in die Nervenröhrgen getrieben
werde, und die thierische Bewegungen verursache (s).
Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was
ein so grosser Geist vor warscheinlich angesehen.

Santorin erklärte die Muskelbewegung dergestalt,
daß er zwar eine Faser für einen Fortsazz des Nerven

hielte
(k) [Spaltenumbruch] de loc. adfect. loc. cit. der
Muskel zieht sich gegen die Sehne
zusammen, als Eisen gegen den
Magneten. FABRICIUS p. 106.
(l) de HIPP. et PLATT.
decret. L. I. c. ult.
(l*) Apolog. GALEN. p. 79.
(m) pag. 508.
(n) ibid.
(o) de homine p. 21. 34. des
FORGES ad CARTES. p. 31.
REGIUS phil. natur. p. 410.
[Spaltenumbruch] GRANEN. p. 455. TARGI-
RUS
pag. 209. 220. LAMY du
mouvem. volont. p.
199.
(p) Disp. p. 71.
(p*) Praef. ad posth. p. XIX.
(q) de cerebro p. 446. clar.
DEIDIER et FANTONUS
Disp. pag.
14.
(r) c. 12.
(r*) impet. fac. n. 271. 272.
(s) QUERY 24. post L. III.
opticor.

Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile,
die Muſkeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l).

§. 14.
Die anwachſende Geſchwindigkeit der Geiſter,
und einer erweiterten Faſer.

Es ſchrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn
kommende Geiſter den Muſkel aufſchwellen machen, und
daß ſolchergeſtalt die zu bewegende Theile herbeigezogen
werden (l*). Karteſens Theorie iſt die allereinfachſte,
wenn man ihr die Kanaͤle, welche die Nerven der Gegen-
muſkeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n).

Es glaubt derſelbe, wie auch deſſen Anhang (o),
nebſt dem Molinett (p), R. Hooke (p*), B.
Vieuſſens (q), H. Ridley (r), und Abraham
Kaauw (r*), daß hierzu ein ſchnellerer Einflus des
Nervenſaftes hinlaͤnglich ſei.

So vermutete der vortrefliche Jſaak Newton, daß
der Aether vom Willen in die Nervenroͤhrgen getrieben
werde, und die thieriſche Bewegungen verurſache (s).
Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was
ein ſo groſſer Geiſt vor warſcheinlich angeſehen.

Santorin erklaͤrte die Muſkelbewegung dergeſtalt,
daß er zwar eine Faſer fuͤr einen Fortſazz des Nerven

hielte
(k) [Spaltenumbruch] de loc. adfect. loc. cit. der
Muſkel zieht ſich gegen die Sehne
zuſammen, als Eiſen gegen den
Magneten. FABRICIUS p. 106.
(l) de HIPP. et PLATT.
decret. L. I. c. ult.
(l*) Apolog. GALEN. p. 79.
(m) pag. 508.
(n) ibid.
(o) de homine p. 21. 34. des
FORGES ad CARTES. p. 31.
REGIUS phil. natur. p. 410.
[Spaltenumbruch] GRANEN. p. 455. TARGI-
RUS
pag. 209. 220. LAMY du
mouvem. volont. p.
199.
(p) Diſp. p. 71.
(p*) Præf. ad poſth. p. XIX.
(q) de cerebro p. 446. clar.
DEIDIER et FANTONUS
Diſp. pag.
14.
(r) c. 12.
(r*) impet. fac. n. 271. 272.
(s) QUERY 24. poſt L. III.
opticor.
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[158/0176] Thieriſche Bewegung. XI. Buch. hin gezogen (k), und es bewegen die Nerven, wie Seile, die Muſkeln aber, wie ein Hebel, ihre Knochen (l). §. 14. Die anwachſende Geſchwindigkeit der Geiſter, und einer erweiterten Faſer. Es ſchrieb C. Hoffmann, daß die vom Gehirn kommende Geiſter den Muſkel aufſchwellen machen, und daß ſolchergeſtalt die zu bewegende Theile herbeigezogen werden (l*). Karteſens Theorie iſt die allereinfachſte, wenn man ihr die Kanaͤle, welche die Nerven der Gegen- muſkeln vereinigen (m), und deren Klappen nimmt (n). Es glaubt derſelbe, wie auch deſſen Anhang (o), nebſt dem Molinett (p), R. Hooke (p*), B. Vieuſſens (q), H. Ridley (r), und Abraham Kaauw (r*), daß hierzu ein ſchnellerer Einflus des Nervenſaftes hinlaͤnglich ſei. So vermutete der vortrefliche Jſaak Newton, daß der Aether vom Willen in die Nervenroͤhrgen getrieben werde, und die thieriſche Bewegungen verurſache (s). Man mus in der That nichts vor ungereimt halten, was ein ſo groſſer Geiſt vor warſcheinlich angeſehen. Santorin erklaͤrte die Muſkelbewegung dergeſtalt, daß er zwar eine Faſer fuͤr einen Fortſazz des Nerven hielte (k) de loc. adfect. loc. cit. der Muſkel zieht ſich gegen die Sehne zuſammen, als Eiſen gegen den Magneten. FABRICIUS p. 106. (l) de HIPP. et PLATT. decret. L. I. c. ult. (l*) Apolog. GALEN. p. 79. (m) pag. 508. (n) ibid. (o) de homine p. 21. 34. des FORGES ad CARTES. p. 31. REGIUS phil. natur. p. 410. GRANEN. p. 455. TARGI- RUS pag. 209. 220. LAMY du mouvem. volont. p. 199. (p) Diſp. p. 71. (p*) Præf. ad poſth. p. XIX. (q) de cerebro p. 446. clar. DEIDIER et FANTONUS Diſp. pag. 14. (r) c. 12. (r*) impet. fac. n. 271. 272. (s) QUERY 24. poſt L. III. opticor.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/176>, abgerufen am 24.11.2024.