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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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III. Abschnitt. Ursachen.
Ursache dazu gefärlicher sei. Daher entstehe ohne Em-
pfindung keine Bewegung (a), und überhaupt ohne die
Seele ganz und gar keine Bewegung (b); hingegen
kommen diejenigen Zusammenziehungen von der Seele
her, welche nicht blos im gereizten Muskel, sondern auch
weit und breit in den übrigen (c), auch schon von dem
blossen Erinnern der verhasten Sache, hervorgebracht
werden (d).

Doch es weichen die berümte Männer in dem Stükke
von einander ab, daß Robert Whytt der Seele blos
ein notwendiges (e), unwiderstehliches (f), und nicht
durch Klugheit (g) vorhergesehenes Zusammenziehen der
Faser zuschreibt, wodurch sie vermocht wurde, den Reiz
von sich zu entfernen; hingegen glaubt Stahl und vor
kurzem der vortrefliche de Sauvages, nebst vielen an-
dern, die Seele regiere die Bewegungen ihres Körpers
zu künftigen und vorhergesehenen Endzwekken, und zwar
mit der ihr wesentlichen Freiheit. Doch es misfällt auch
dem berümten Wilhelm Porterfield (h), daß Whytt
der Seele den Willkür bei ihren Reizen abgesprochen.
Jndessen folgen doch die meisten unter den neuern, als
Halbstahlianer, dem Whytt darinnen nach, daß die
Ursache, welche die Bewegungen erwekkt, im Reize,
und die wirksame Ursache der Bewegung, in der Seele
zu suchen sei.

§. 5.
(a) [Spaltenumbruch] pag. 456. NICOLAI
Einbildungskraft n. 13.
(b) pag. 517.
(c) WHYTT pag. 249. auch
durchs Gehirn, und Seele, wie
in dem Erbrechen, Essays p. 178.
(d) pag. 253.
(e) HARTLEY prop. 21.
CARRERE loc. cit.
(f) [Spaltenumbruch] WHYTT vital mot. p.
306. 307.
(g) Er lachet NICHOLL-
SIUM
aus, und glaubt nich[t,]
daß die Seele ihren Körper [verlorenes Material - Zeichen fehlt]
WHYTT vit. mot. pag. [267.]
279. 285.
(h) on the Eye T. II. p. 1.[verlorenes Material - 2 Zeichen fehlen]2.
J 3

III. Abſchnitt. Urſachen.
Urſache dazu gefaͤrlicher ſei. Daher entſtehe ohne Em-
pfindung keine Bewegung (a), und uͤberhaupt ohne die
Seele ganz und gar keine Bewegung (b); hingegen
kommen diejenigen Zuſammenziehungen von der Seele
her, welche nicht blos im gereizten Muſkel, ſondern auch
weit und breit in den uͤbrigen (c), auch ſchon von dem
bloſſen Erinnern der verhaſten Sache, hervorgebracht
werden (d).

Doch es weichen die beruͤmte Maͤnner in dem Stuͤkke
von einander ab, daß Robert Whytt der Seele blos
ein notwendiges (e), unwiderſtehliches (f), und nicht
durch Klugheit (g) vorhergeſehenes Zuſammenziehen der
Faſer zuſchreibt, wodurch ſie vermocht wurde, den Reiz
von ſich zu entfernen; hingegen glaubt Stahl und vor
kurzem der vortrefliche de Sauvages, nebſt vielen an-
dern, die Seele regiere die Bewegungen ihres Koͤrpers
zu kuͤnftigen und vorhergeſehenen Endzwekken, und zwar
mit der ihr weſentlichen Freiheit. Doch es misfaͤllt auch
dem beruͤmten Wilhelm Porterfield (h), daß Whytt
der Seele den Willkuͤr bei ihren Reizen abgeſprochen.
Jndeſſen folgen doch die meiſten unter den neuern, als
Halbſtahlianer, dem Whytt darinnen nach, daß die
Urſache, welche die Bewegungen erwekkt, im Reize,
und die wirkſame Urſache der Bewegung, in der Seele
zu ſuchen ſei.

§. 5.
(a) [Spaltenumbruch] pag. 456. NICOLAI
Einbildungskraft n. 13.
(b) pag. 517.
(c) WHYTT pag. 249. auch
durchs Gehirn, und Seele, wie
in dem Erbrechen, Eſſays p. 178.
(d) pag. 253.
(e) HARTLEY prop. 21.
CARRERE loc. cit.
(f) [Spaltenumbruch] WHYTT vital mot. p.
306. 307.
(g) Er lachet NICHOLL-
SIUM
aus, und glaubt nich[t,]
daß die Seele ihren Koͤrper [verlorenes Material – Zeichen fehlt]
WHYTT vit. mot. pag. [267.]
279. 285.
(h) on the Eye T. II. p. 1.[verlorenes Material – 2 Zeichen fehlen]2.
J 3
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[133/0151] III. Abſchnitt. Urſachen. Urſache dazu gefaͤrlicher ſei. Daher entſtehe ohne Em- pfindung keine Bewegung (a), und uͤberhaupt ohne die Seele ganz und gar keine Bewegung (b); hingegen kommen diejenigen Zuſammenziehungen von der Seele her, welche nicht blos im gereizten Muſkel, ſondern auch weit und breit in den uͤbrigen (c), auch ſchon von dem bloſſen Erinnern der verhaſten Sache, hervorgebracht werden (d). Doch es weichen die beruͤmte Maͤnner in dem Stuͤkke von einander ab, daß Robert Whytt der Seele blos ein notwendiges (e), unwiderſtehliches (f), und nicht durch Klugheit (g) vorhergeſehenes Zuſammenziehen der Faſer zuſchreibt, wodurch ſie vermocht wurde, den Reiz von ſich zu entfernen; hingegen glaubt Stahl und vor kurzem der vortrefliche de Sauvages, nebſt vielen an- dern, die Seele regiere die Bewegungen ihres Koͤrpers zu kuͤnftigen und vorhergeſehenen Endzwekken, und zwar mit der ihr weſentlichen Freiheit. Doch es misfaͤllt auch dem beruͤmten Wilhelm Porterfield (h), daß Whytt der Seele den Willkuͤr bei ihren Reizen abgeſprochen. Jndeſſen folgen doch die meiſten unter den neuern, als Halbſtahlianer, dem Whytt darinnen nach, daß die Urſache, welche die Bewegungen erwekkt, im Reize, und die wirkſame Urſache der Bewegung, in der Seele zu ſuchen ſei. §. 5. (a) pag. 456. NICOLAI Einbildungskraft n. 13. (b) pag. 517. (c) WHYTT pag. 249. auch durchs Gehirn, und Seele, wie in dem Erbrechen, Eſſays p. 178. (d) pag. 253. (e) HARTLEY prop. 21. CARRERE loc. cit. (f) WHYTT vital mot. p. 306. 307. (g) Er lachet NICHOLL- SIUM aus, und glaubt nicht, daß die Seele ihren Koͤrper _ WHYTT vit. mot. pag. 267. 279. 285. (h) on the Eye T. II. p. 1.__2. J 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/151>, abgerufen am 22.11.2024.