Muskel hier vergebens alle die Kraft mit an, womit er die Mittelgelenke beugen würde, und welche von dem ge- genseitigen Anstrengen der ausstrekkenden Muskeln ver- nichtet wird (i). So müssen, um ein Exempel zu geben, die Gelenke des Ellbogens an der Handwurzel, die Ge- lenke der Handwurzel an der Mittelhand, und die Gelenke der Mittelhand an den Fingern zurükke behalten werden. Es hat Henrich Pemberton(k) diesen Abgang, nach- dem er die Berechnung des Borelli einigermaßen verbes- sert (l), so geschäzzt, daß sich der bei der Kraft, unter einige Gelenke vertheilte Theil des, am äussersten Hebel, (den Fingern), angehängten Gewichtes, wo er bei jedwe- dem Gelenke ruhet (und dieses ist eben der Abgang der aufgewandten Kraft) gegen dieses ganze Gewichte, wie das zusammengesezzte Verhältnis, aus dem Verhältnisse der senkrechten Linie, die mitten aus diesem Gelenke nach der Richtungslinie des Muskels, wovon die Rede ist, ge- zogen wird, und womit derselbe auf dieses Gelenke wirkt, gegen die senkrechte Linie, welche aus eben diesem Gelenke nach der Richtungslinie gezogen wird, kraft der das auf- liegende Gewichte wirkt; ferner aus dem Verhältnisse der senkrechten Linie, welche aus dem Gelenke nach eben dieser vornemsten Linie (des Fingers) gezogen wird, gegen die senkrechte Linie, die man von diesem Gelenke nach der Richtungslinie des Muskels zieht, verhalte.
§. 32. Unrichtige Abgänge.
Von der Lage über einem gebognen Gelenke.
Es hat J. Alphonsus Borellus zuerst die richtige Anmerkung gemacht, daß sich an einem jeden Muskel,
welcher
(i)[Spaltenumbruch]CHESELD. p. 65.
(k)propos. 42. et c. 12. fast ganz durch Versuche bestätigt die- ses STURMIUS in appendice [Spaltenumbruch]
ad ann. III. Dec. Eph. nat. cur. pag. 458. doch weicht es von uns ab.
(l)pag. XXV.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
Muſkel hier vergebens alle die Kraft mit an, womit er die Mittelgelenke beugen wuͤrde, und welche von dem ge- genſeitigen Anſtrengen der ausſtrekkenden Muſkeln ver- nichtet wird (i). So muͤſſen, um ein Exempel zu geben, die Gelenke des Ellbogens an der Handwurzel, die Ge- lenke der Handwurzel an der Mittelhand, und die Gelenke der Mittelhand an den Fingern zuruͤkke behalten werden. Es hat Henrich Pemberton(k) dieſen Abgang, nach- dem er die Berechnung des Borelli einigermaßen verbeſ- ſert (l), ſo geſchaͤzzt, daß ſich der bei der Kraft, unter einige Gelenke vertheilte Theil des, am aͤuſſerſten Hebel, (den Fingern), angehaͤngten Gewichtes, wo er bei jedwe- dem Gelenke ruhet (und dieſes iſt eben der Abgang der aufgewandten Kraft) gegen dieſes ganze Gewichte, wie das zuſammengeſezzte Verhaͤltnis, aus dem Verhaͤltniſſe der ſenkrechten Linie, die mitten aus dieſem Gelenke nach der Richtungslinie des Muſkels, wovon die Rede iſt, ge- zogen wird, und womit derſelbe auf dieſes Gelenke wirkt, gegen die ſenkrechte Linie, welche aus eben dieſem Gelenke nach der Richtungslinie gezogen wird, kraft der das auf- liegende Gewichte wirkt; ferner aus dem Verhaͤltniſſe der ſenkrechten Linie, welche aus dem Gelenke nach eben dieſer vornemſten Linie (des Fingers) gezogen wird, gegen die ſenkrechte Linie, die man von dieſem Gelenke nach der Richtungslinie des Muſkels zieht, verhalte.
§. 32. Unrichtige Abgaͤnge.
Von der Lage uͤber einem gebognen Gelenke.
Es hat J. Alphonſus Borellus zuerſt die richtige Anmerkung gemacht, daß ſich an einem jeden Muſkel,
welcher
(i)[Spaltenumbruch]CHESELD. p. 65.
(k)propoſ. 42. et c. 12. faſt ganz durch Verſuche beſtaͤtigt die- ſes STURMIUS in appendice [Spaltenumbruch]
ad ann. III. Dec. Eph. nat. cur. pag. 458. doch weicht es von uns ab.
(l)pag. XXV.
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Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
Muſkel hier vergebens alle die Kraft mit an, womit er
die Mittelgelenke beugen wuͤrde, und welche von dem ge-
genſeitigen Anſtrengen der ausſtrekkenden Muſkeln ver-
nichtet wird (i). So muͤſſen, um ein Exempel zu geben,
die Gelenke des Ellbogens an der Handwurzel, die Ge-
lenke der Handwurzel an der Mittelhand, und die Gelenke
der Mittelhand an den Fingern zuruͤkke behalten werden.
Es hat Henrich Pemberton (k) dieſen Abgang, nach-
dem er die Berechnung des Borelli einigermaßen verbeſ-
ſert (l), ſo geſchaͤzzt, daß ſich der bei der Kraft, unter
einige Gelenke vertheilte Theil des, am aͤuſſerſten Hebel,
(den Fingern), angehaͤngten Gewichtes, wo er bei jedwe-
dem Gelenke ruhet (und dieſes iſt eben der Abgang der
aufgewandten Kraft) gegen dieſes ganze Gewichte, wie
das zuſammengeſezzte Verhaͤltnis, aus dem Verhaͤltniſſe
der ſenkrechten Linie, die mitten aus dieſem Gelenke nach
der Richtungslinie des Muſkels, wovon die Rede iſt, ge-
zogen wird, und womit derſelbe auf dieſes Gelenke wirkt,
gegen die ſenkrechte Linie, welche aus eben dieſem Gelenke
nach der Richtungslinie gezogen wird, kraft der das auf-
liegende Gewichte wirkt; ferner aus dem Verhaͤltniſſe der
ſenkrechten Linie, welche aus dem Gelenke nach eben dieſer
vornemſten Linie (des Fingers) gezogen wird, gegen die
ſenkrechte Linie, die man von dieſem Gelenke nach der
Richtungslinie des Muſkels zieht, verhalte.
§. 32.
Unrichtige Abgaͤnge.
Von der Lage uͤber einem gebognen Gelenke.
Es hat J. Alphonſus Borellus zuerſt die richtige
Anmerkung gemacht, daß ſich an einem jeden Muſkel,
welcher
(i)
CHESELD. p. 65.
(k) propoſ. 42. et c. 12. faſt
ganz durch Verſuche beſtaͤtigt die-
ſes STURMIUS in appendice
ad ann. III. Dec. Eph. nat. cur.
pag. 458. doch weicht es von uns
ab.
(l) pag. XXV.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/106>, abgerufen am 23.11.2024.
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