Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Zugabe,
Schreibefeder zu, eine änliche Rizze, und macht damit
denjenigen Kanal aus, welchen man Wasserleitung
nennen könnnte. Auf ihm zeigen sich auch erhabne
Markbögen, die von der rechten Gehirnsäule, gegen
die linke zu, mit einem Halbkreise fortlaufen.

Jm Rappen hat oberwerts diese Brükke zwei ver-
dekkte Hügelgen,
denn diese erscheinen nicht ehe, als
bis man die Kammer öffnet, und bis man die Sehkam-
mern auf die Seite schaft, als Halbkugeln.

An der Forelle, der Aalraube und dem Barsche
trift man vier, aber nicht so deutliche Hügelgen an.

Jn dem Fische Ferrat, welcher vom Geschlechte
der Karpen ist, kommt nichts zizzenförmiges vor, son-
dern es ist derjenige Wurm, welcher eine Nachamung
von dem Bau in den Vierfüßigen ist, mit drei Linien,
und tiefen Furchen, bezeichnet. Es erscheinet endlich
zwischen den Sehkammern die vordere Zusammenfü-
gung des Gehirns,
und zwar vor den zizzenförmigen
Hügelgen, sie läuft von der rechten Säule gegen die linke,
als ein ansenlicher Theil, und verbindet die Säulen und
die von diesen entsprossende vordere Wurzeln der Seh-
kammern mit einander. Zwischen dieser Zusammenfügung
und den verdekkten Hügelgen, ist der Gang in die Was-
serleitung offen.

Und alsdenn erblikkt man die Schreibefeder,
welche die zwo Säulen von einander scheidet, und deren
hintern Theil der Wurm, oder die zizenförmige Brükke
bedekkt. An ihr verbinden viele Queerfasern, aber keine
durchkreuzende, die Säulen mit einander.

Diese jezzt beschriebene Körper, machen nun die
Kammer, oder diejenige dreifache Höle aus, welche
man sich einzubilden pflegt.

Es

Zugabe,
Schreibefeder zu, eine aͤnliche Rizze, und macht damit
denjenigen Kanal aus, welchen man Waſſerleitung
nennen koͤnnnte. Auf ihm zeigen ſich auch erhabne
Markboͤgen, die von der rechten Gehirnſaͤule, gegen
die linke zu, mit einem Halbkreiſe fortlaufen.

Jm Rappen hat oberwerts dieſe Bruͤkke zwei ver-
dekkte Huͤgelgen,
denn dieſe erſcheinen nicht ehe, als
bis man die Kammer oͤffnet, und bis man die Sehkam-
mern auf die Seite ſchaft, als Halbkugeln.

An der Forelle, der Aalraube und dem Barſche
trift man vier, aber nicht ſo deutliche Huͤgelgen an.

Jn dem Fiſche Ferrat, welcher vom Geſchlechte
der Karpen iſt, kommt nichts zizzenfoͤrmiges vor, ſon-
dern es iſt derjenige Wurm, welcher eine Nachamung
von dem Bau in den Vierfuͤßigen iſt, mit drei Linien,
und tiefen Furchen, bezeichnet. Es erſcheinet endlich
zwiſchen den Sehkammern die vordere Zuſammenfuͤ-
gung des Gehirns,
und zwar vor den zizzenfoͤrmigen
Huͤgelgen, ſie laͤuft von der rechten Saͤule gegen die linke,
als ein anſenlicher Theil, und verbindet die Saͤulen und
die von dieſen entſproſſende vordere Wurzeln der Seh-
kammern mit einander. Zwiſchen dieſer Zuſammenfuͤgung
und den verdekkten Huͤgelgen, iſt der Gang in die Waſ-
ſerleitung offen.

Und alsdenn erblikkt man die Schreibefeder,
welche die zwo Saͤulen von einander ſcheidet, und deren
hintern Theil der Wurm, oder die zizenfoͤrmige Bruͤkke
bedekkt. An ihr verbinden viele Queerfaſern, aber keine
durchkreuzende, die Saͤulen mit einander.

Dieſe jezzt beſchriebene Koͤrper, machen nun die
Kammer, oder diejenige dreifache Hoͤle aus, welche
man ſich einzubilden pflegt.

Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0736" n="700"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zugabe,</hi></fw><lb/>
Schreibefeder zu, eine a&#x0364;nliche Rizze, und macht damit<lb/>
denjenigen Kanal aus, welchen man <hi rendition="#fr">Wa&#x017F;&#x017F;erleitung</hi><lb/>
nennen ko&#x0364;nnnte. Auf ihm zeigen &#x017F;ich auch erhabne<lb/>
Markbo&#x0364;gen, die von der rechten Gehirn&#x017F;a&#x0364;ule, gegen<lb/>
die linke zu, mit einem Halbkrei&#x017F;e fortlaufen.</p><lb/>
        <p>Jm Rappen hat oberwerts die&#x017F;e Bru&#x0364;kke zwei <hi rendition="#fr">ver-<lb/>
dekkte Hu&#x0364;gelgen,</hi> denn die&#x017F;e er&#x017F;cheinen nicht ehe, als<lb/>
bis man die Kammer o&#x0364;ffnet, und bis man die Sehkam-<lb/>
mern auf die Seite &#x017F;chaft, als Halbkugeln.</p><lb/>
        <p>An der Forelle, der Aalraube und dem Bar&#x017F;che<lb/>
trift man vier, aber nicht &#x017F;o deutliche Hu&#x0364;gelgen an.</p><lb/>
        <p>Jn dem Fi&#x017F;che Ferrat, welcher vom Ge&#x017F;chlechte<lb/>
der Karpen i&#x017F;t, kommt nichts zizzenfo&#x0364;rmiges vor, &#x017F;on-<lb/>
dern es i&#x017F;t derjenige Wurm, welcher eine Nachamung<lb/>
von dem Bau in den Vierfu&#x0364;ßigen i&#x017F;t, mit drei Linien,<lb/>
und tiefen Furchen, bezeichnet. Es er&#x017F;cheinet endlich<lb/>
zwi&#x017F;chen den Sehkammern die <hi rendition="#fr">vordere Zu&#x017F;ammenfu&#x0364;-<lb/>
gung des Gehirns,</hi> und zwar vor den zizzenfo&#x0364;rmigen<lb/>
Hu&#x0364;gelgen, &#x017F;ie la&#x0364;uft von der rechten Sa&#x0364;ule gegen die linke,<lb/>
als ein an&#x017F;enlicher Theil, und verbindet die Sa&#x0364;ulen und<lb/>
die von die&#x017F;en ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;ende vordere Wurzeln der Seh-<lb/>
kammern mit einander. Zwi&#x017F;chen die&#x017F;er Zu&#x017F;ammenfu&#x0364;gung<lb/>
und den verdekkten Hu&#x0364;gelgen, i&#x017F;t der Gang in die Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erleitung offen.</p><lb/>
        <p>Und alsdenn erblikkt man die <hi rendition="#fr">Schreibefeder,</hi><lb/>
welche die zwo Sa&#x0364;ulen von einander &#x017F;cheidet, und deren<lb/>
hintern Theil der Wurm, oder die zizenfo&#x0364;rmige Bru&#x0364;kke<lb/>
bedekkt. An ihr verbinden viele Queerfa&#x017F;ern, aber keine<lb/>
durchkreuzende, die Sa&#x0364;ulen mit einander.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;e jezzt be&#x017F;chriebene Ko&#x0364;rper, machen nun die<lb/>
Kammer, oder diejenige dreifache Ho&#x0364;le aus, welche<lb/>
man &#x017F;ich einzubilden pflegt.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[700/0736] Zugabe, Schreibefeder zu, eine aͤnliche Rizze, und macht damit denjenigen Kanal aus, welchen man Waſſerleitung nennen koͤnnnte. Auf ihm zeigen ſich auch erhabne Markboͤgen, die von der rechten Gehirnſaͤule, gegen die linke zu, mit einem Halbkreiſe fortlaufen. Jm Rappen hat oberwerts dieſe Bruͤkke zwei ver- dekkte Huͤgelgen, denn dieſe erſcheinen nicht ehe, als bis man die Kammer oͤffnet, und bis man die Sehkam- mern auf die Seite ſchaft, als Halbkugeln. An der Forelle, der Aalraube und dem Barſche trift man vier, aber nicht ſo deutliche Huͤgelgen an. Jn dem Fiſche Ferrat, welcher vom Geſchlechte der Karpen iſt, kommt nichts zizzenfoͤrmiges vor, ſon- dern es iſt derjenige Wurm, welcher eine Nachamung von dem Bau in den Vierfuͤßigen iſt, mit drei Linien, und tiefen Furchen, bezeichnet. Es erſcheinet endlich zwiſchen den Sehkammern die vordere Zuſammenfuͤ- gung des Gehirns, und zwar vor den zizzenfoͤrmigen Huͤgelgen, ſie laͤuft von der rechten Saͤule gegen die linke, als ein anſenlicher Theil, und verbindet die Saͤulen und die von dieſen entſproſſende vordere Wurzeln der Seh- kammern mit einander. Zwiſchen dieſer Zuſammenfuͤgung und den verdekkten Huͤgelgen, iſt der Gang in die Waſ- ſerleitung offen. Und alsdenn erblikkt man die Schreibefeder, welche die zwo Saͤulen von einander ſcheidet, und deren hintern Theil der Wurm, oder die zizenfoͤrmige Bruͤkke bedekkt. An ihr verbinden viele Queerfaſern, aber keine durchkreuzende, die Saͤulen mit einander. Dieſe jezzt beſchriebene Koͤrper, machen nun die Kammer, oder diejenige dreifache Hoͤle aus, welche man ſich einzubilden pflegt. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/736
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/736>, abgerufen am 24.11.2024.