vroses. So ist die Scheide der grossen Hüf[t]enmu- skeln [Spaltenumbruch]k beschaffen, welche von dem grossen schiefen Mu- skel des Unterleibes, von dem breitesten Rückenmuskel, von dem Gesäßmuskel l, und von den Knochen, die das Becken umgeben, entspringt, und wenn sie ihr beson- deres Fleisch zum Zusatze bekömmt m, so wird sie un- ter dem Namen der breiten Binde bekannt. Von der Art ist noch eine andre Aponevrosis, welche aus den vereinigten Sehnen der schiefen Muskeln, des Unter- bauches [Spaltenumbruch]n, und der Queermuskeln besteht, und welche den geraden Muskel im Zwange hält.
Andre Scheiden sind schon zärter, und zum Theil weniger bekannt. So werden die bekannten langen Mu- skeln des Rückens o, nicht allein von den sehr breiten Sehnen der gezackten Hintermuskeln gehalten, sondern es läuft auch überdem noch beständig eine breite Ausdeh- nung, von der sehnigen Bekleidung der Ribbenmuskeln, nach den Gräten des Rückens, mit Queerfasern bemahlt, von dem obern gezackten Muskel bis zum untern, und bis zum Darmknochen fort p, und diese fasset, nebst diesen Muskeln, auch den längsten Rückenmuskel, den Heiliglendenmuskel, und die darunter liegende Gräten- muskeln in sich. Denn da blos eine gespannte Faser zu ziehen vermögend ist, so folgt daher, daß überhaupt die lange Muskeln ihre Kraft verliehren, wenn die gebog- nen Gliedmaaßen dem Zuge gehorchen p*.
Von
kAlbin. p. 517. 518.
lCowper t. 57. n. 159. Albin p. 520.
mCowper ibid. n. 151. Bidloo. t. 76.
nL. VIII. p. 63. 66. 69.
o Davon besiehe den Cowper ad Bidloo. T. 28.
pL. VIII. p. 53.
p*Borellus propos. X.
H. Phisiol, 4. B. X x
I. Abſchn. Der Muskelbau uͤberhaupt.
vroſes. So iſt die Scheide der groſſen Huͤf[t]enmu- skeln [Spaltenumbruch]k beſchaffen, welche von dem groſſen ſchiefen Mu- skel des Unterleibes, von dem breiteſten Ruͤckenmuskel, von dem Geſaͤßmuskel l, und von den Knochen, die das Becken umgeben, entſpringt, und wenn ſie ihr beſon- deres Fleiſch zum Zuſatze bekoͤmmt m, ſo wird ſie un- ter dem Namen der breiten Binde bekannt. Von der Art iſt noch eine andre Aponevroſis, welche aus den vereinigten Sehnen der ſchiefen Muskeln, des Unter- bauches [Spaltenumbruch]n, und der Queermuskeln beſteht, und welche den geraden Muskel im Zwange haͤlt.
Andre Scheiden ſind ſchon zaͤrter, und zum Theil weniger bekannt. So werden die bekannten langen Mu- skeln des Ruͤckens o, nicht allein von den ſehr breiten Sehnen der gezackten Hintermuskeln gehalten, ſondern es laͤuft auch uͤberdem noch beſtaͤndig eine breite Ausdeh- nung, von der ſehnigen Bekleidung der Ribbenmuskeln, nach den Graͤten des Ruͤckens, mit Queerfaſern bemahlt, von dem obern gezackten Muskel bis zum untern, und bis zum Darmknochen fort p, und dieſe faſſet, nebſt dieſen Muskeln, auch den laͤngſten Ruͤckenmuskel, den Heiliglendenmuskel, und die darunter liegende Graͤten- muskeln in ſich. Denn da blos eine geſpannte Faſer zu ziehen vermoͤgend iſt, ſo folgt daher, daß uͤberhaupt die lange Muskeln ihre Kraft verliehren, wenn die gebog- nen Gliedmaaßen dem Zuge gehorchen p*.
Von
kAlbin. p. 517. 518.
lCowper t. 57. n. 159. Albin p. 520.
mCowper ibid. n. 151. Bidloo. t. 76.
nL. VIII. p. 63. 66. 69.
o Davon beſiehe den Cowper ad Bidloo. T. 28.
pL. VIII. p. 53.
p*Borellus propoſ. X.
H. Phiſiol, 4. B. X x
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0725"n="689"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Der Muskelbau uͤberhaupt.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">vroſes.</hi> So iſt die Scheide der groſſen Huͤf<supplied>t</supplied>enmu-<lb/>
skeln <cb/><noteplace="foot"n="k"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Albin.</hi> p.</hi> 517. 518.</note> beſchaffen, welche von dem groſſen ſchiefen Mu-<lb/>
skel des Unterleibes, von dem breiteſten Ruͤckenmuskel,<lb/>
von dem Geſaͤßmuskel <noteplace="foot"n="l"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cowper</hi> t. 57. n. 159. <hirendition="#i">Albin</hi><lb/>
p.</hi> 520.</note>, und von den Knochen, die<lb/>
das Becken umgeben, entſpringt, und wenn ſie ihr beſon-<lb/>
deres Fleiſch zum Zuſatze bekoͤmmt <noteplace="foot"n="m"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cowper</hi> ibid. n. 151. <hirendition="#i">Bidloo.</hi><lb/>
t.</hi> 76.</note>, ſo wird ſie un-<lb/>
ter dem Namen der <hirendition="#fr">breiten Binde</hi> bekannt. Von<lb/>
der Art iſt noch eine andre Aponevroſis, welche aus den<lb/>
vereinigten Sehnen der ſchiefen Muskeln, des Unter-<lb/>
bauches <cb/><noteplace="foot"n="n"><hirendition="#aq">L. VIII. p.</hi> 63. 66. 69.</note>, und der Queermuskeln beſteht, und welche<lb/>
den geraden Muskel im Zwange haͤlt.</p><lb/><p>Andre Scheiden ſind ſchon zaͤrter, und zum Theil<lb/>
weniger bekannt. So werden die bekannten langen Mu-<lb/>
skeln des Ruͤckens <noteplace="foot"n="o">Davon beſiehe den <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cowper</hi> ad<lb/>
B<hirendition="#i">idloo.</hi> T.</hi> 28.</note>, nicht allein von den ſehr breiten<lb/>
Sehnen der gezackten Hintermuskeln gehalten, ſondern<lb/>
es laͤuft auch uͤberdem noch beſtaͤndig eine breite Ausdeh-<lb/>
nung, von der ſehnigen Bekleidung der Ribbenmuskeln,<lb/>
nach den Graͤten des Ruͤckens, mit Queerfaſern bemahlt,<lb/>
von dem obern gezackten Muskel bis zum untern, und<lb/>
bis zum Darmknochen fort <noteplace="foot"n="p"><hirendition="#aq">L. VIII. p.</hi> 53.</note>, und dieſe faſſet, nebſt<lb/>
dieſen Muskeln, auch den laͤngſten Ruͤckenmuskel, den<lb/>
Heiliglendenmuskel, und die darunter liegende Graͤten-<lb/>
muskeln in ſich. Denn da blos eine geſpannte Faſer zu<lb/>
ziehen vermoͤgend iſt, ſo folgt daher, daß uͤberhaupt die<lb/>
lange Muskeln ihre Kraft verliehren, wenn die gebog-<lb/>
nen Gliedmaaßen dem Zuge gehorchen <noteplace="foot"n="p*"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Borellus</hi> propoſ. X.</hi></note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Von</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol, 4. B.</hi> X x</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[689/0725]
I. Abſchn. Der Muskelbau uͤberhaupt.
vroſes. So iſt die Scheide der groſſen Huͤftenmu-
skeln
k beſchaffen, welche von dem groſſen ſchiefen Mu-
skel des Unterleibes, von dem breiteſten Ruͤckenmuskel,
von dem Geſaͤßmuskel l, und von den Knochen, die
das Becken umgeben, entſpringt, und wenn ſie ihr beſon-
deres Fleiſch zum Zuſatze bekoͤmmt m, ſo wird ſie un-
ter dem Namen der breiten Binde bekannt. Von
der Art iſt noch eine andre Aponevroſis, welche aus den
vereinigten Sehnen der ſchiefen Muskeln, des Unter-
bauches
n, und der Queermuskeln beſteht, und welche
den geraden Muskel im Zwange haͤlt.
Andre Scheiden ſind ſchon zaͤrter, und zum Theil
weniger bekannt. So werden die bekannten langen Mu-
skeln des Ruͤckens o, nicht allein von den ſehr breiten
Sehnen der gezackten Hintermuskeln gehalten, ſondern
es laͤuft auch uͤberdem noch beſtaͤndig eine breite Ausdeh-
nung, von der ſehnigen Bekleidung der Ribbenmuskeln,
nach den Graͤten des Ruͤckens, mit Queerfaſern bemahlt,
von dem obern gezackten Muskel bis zum untern, und
bis zum Darmknochen fort p, und dieſe faſſet, nebſt
dieſen Muskeln, auch den laͤngſten Ruͤckenmuskel, den
Heiliglendenmuskel, und die darunter liegende Graͤten-
muskeln in ſich. Denn da blos eine geſpannte Faſer zu
ziehen vermoͤgend iſt, ſo folgt daher, daß uͤberhaupt die
lange Muskeln ihre Kraft verliehren, wenn die gebog-
nen Gliedmaaßen dem Zuge gehorchen p*.
Von
k Albin. p. 517. 518.
l Cowper t. 57. n. 159. Albin
p. 520.
m Cowper ibid. n. 151. Bidloo.
t. 76.
n L. VIII. p. 63. 66. 69.
o Davon beſiehe den Cowper ad
Bidloo. T. 28.
p L. VIII. p. 53.
p* Borellus propoſ. X.
H. Phiſiol, 4. B. X x
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/725>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.