sen [Spaltenumbruch]q, es stellte sich das Erbrechen ein r, es war der Magen voller Unteinigkeiten s, und man sahe die Spei- sen darinnen so verdorben, wie sie in den dicken Gedär- men zu sein pflegen t.
Eben dieses eräugnet sich, wenn statt der Schnur irgend eine andere Ursache auf den Nerven drückt. Es entstand eine Lähmung des Arms, da sich die Achseldrü- sen u verhärtet hatten. Von einem Flintenschusse am Halse gieng die Stimme auf immer verloren [Spaltenumbruch]x.
Wenn man hingegen das Band und zwar so gleich, und an einem unverletzten Nerven auflößt, so bekommen die Muskeln ihre Kraft wieder, welches von dem Ner- ven des achten Paares y, dem Nerven des Schien- beins z, und von den Nerven überhaupt angemerkt wird a. Jch sage, daß man dieses geschwinde und an keinem verletzten Nerven thun müsse, weil der Nerve weich ist, und von einer etwas festen Schnur so verderbt wird, daß das Glied nach der Zeit eben so unbrauchbar wird, als ob das Band noch dran wäre b. Man fin- det oft, daß, wenn man die Schnur nach einiger Zeit aufschneidet, gleichsam der Nerven dadurch zerschnitten und in zween Theile zerstückt c ist.
§. 26. Anderweitige Versuche, welche man an den Nerven und dem Rückenmarke gemacht.
Was dieienige Beschaffenheit im Nerven ferner belangt, vermittelst deren er an den Muskeln Bewe-
gungen
qComm. Bon. T. 3. p. 284. Willis angef. Ort. Brunn p. 40.
rBrunn p. 39. 40. Comm. Bo- non. p. 283. 284.
sBrunn p. 43.
tBrunn p. 39. 40. exp. nostr. 182. 185. 186.
uG. v. Swieten Comm, T. 3. p. 352.
xSchelhammer ars med. T. 2. p. 217.
yMolinelli Comm. Bonon. T. 3. p. 283. 285.
zVieussens nov. system. p. 104
aDeidier de tum. p. 28.
bMorgagn. advers. anat. 2. p. 70. ep. 13. n. 28. Valsalv. eben da. Mollin. p. 290.
cExp. nostr. 192. 190. 183.
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
ſen [Spaltenumbruch]q, es ſtellte ſich das Erbrechen ein r, es war der Magen voller Unteinigkeiten s, und man ſahe die Spei- ſen darinnen ſo verdorben, wie ſie in den dicken Gedaͤr- men zu ſein pflegen t.
Eben dieſes eraͤugnet ſich, wenn ſtatt der Schnur irgend eine andere Urſache auf den Nerven druͤckt. Es entſtand eine Laͤhmung des Arms, da ſich die Achſeldruͤ- ſen u verhaͤrtet hatten. Von einem Flintenſchuſſe am Halſe gieng die Stimme auf immer verloren [Spaltenumbruch]x.
Wenn man hingegen das Band und zwar ſo gleich, und an einem unverletzten Nerven aufloͤßt, ſo bekommen die Muskeln ihre Kraft wieder, welches von dem Ner- ven des achten Paares y, dem Nerven des Schien- beins z, und von den Nerven uͤberhaupt angemerkt wird a. Jch ſage, daß man dieſes geſchwinde und an keinem verletzten Nerven thun muͤſſe, weil der Nerve weich iſt, und von einer etwas feſten Schnur ſo verderbt wird, daß das Glied nach der Zeit eben ſo unbrauchbar wird, als ob das Band noch dran waͤre b. Man fin- det oft, daß, wenn man die Schnur nach einiger Zeit aufſchneidet, gleichſam der Nerven dadurch zerſchnitten und in zween Theile zerſtuͤckt c iſt.
§. 26. Anderweitige Verſuche, welche man an den Nerven und dem Ruͤckenmarke gemacht.
Was dieienige Beſchaffenheit im Nerven ferner belangt, vermittelſt deren er an den Muskeln Bewe-
gungen
qComm. Bon. T. 3. p. 284. Willis angef. Ort. Brunn p. 40.
rBrunn p. 39. 40. Comm. Bo- non. p. 283. 284.
sBrunn p. 43.
tBrunn p. 39. 40. exp. noſtr. 182. 185. 186.
uG. v. Swieten Comm, T. 3. p. 352.
xSchelhammer ars med. T. 2. p. 217.
yMolinelli Comm. Bonon. T. 3. p. 283. 285.
zVieuſſens nov. ſyſtem. p. 104
aDeidier de tum. p. 28.
bMorgagn. adverſ. anat. 2. p. 70. ep. 13. n. 28. Valſalv. eben da. Mollin. p. 290.
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[509/0545]
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Eben dieſes eraͤugnet ſich, wenn ſtatt der Schnur
irgend eine andere Urſache auf den Nerven druͤckt. Es
entſtand eine Laͤhmung des Arms, da ſich die Achſeldruͤ-
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Halſe gieng die Stimme auf immer verloren
x.
Wenn man hingegen das Band und zwar ſo gleich,
und an einem unverletzten Nerven aufloͤßt, ſo bekommen
die Muskeln ihre Kraft wieder, welches von dem Ner-
ven des achten Paares y, dem Nerven des Schien-
beins z, und von den Nerven uͤberhaupt angemerkt
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keinem verletzten Nerven thun muͤſſe, weil der Nerve
weich iſt, und von einer etwas feſten Schnur ſo verderbt
wird, daß das Glied nach der Zeit eben ſo unbrauchbar
wird, als ob das Band noch dran waͤre b. Man fin-
det oft, daß, wenn man die Schnur nach einiger Zeit
aufſchneidet, gleichſam der Nerven dadurch zerſchnitten
und in zween Theile zerſtuͤckt c iſt.
§. 26.
Anderweitige Verſuche, welche man an den
Nerven und dem Ruͤckenmarke gemacht.
Was dieienige Beſchaffenheit im Nerven ferner
belangt, vermittelſt deren er an den Muskeln Bewe-
gungen
q Comm. Bon. T. 3. p. 284.
Willis angef. Ort. Brunn p. 40.
r Brunn p. 39. 40. Comm. Bo-
non. p. 283. 284.
s Brunn p. 43.
t Brunn p. 39. 40. exp. noſtr.
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u G. v. Swieten Comm, T. 3.
p. 352.
x Schelhammer ars med. T. 2.
p. 217.
y Molinelli Comm. Bonon. T. 3.
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z Vieuſſens nov. ſyſtem. p. 104
a Deidier de tum. p. 28.
b Morgagn. adverſ. anat. 2. p.
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da. Mollin. p. 290.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/545>, abgerufen am 18.06.2024.
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