Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Gehirne X. Buch.
und zwar durch eine besondere Furche, welche in dieser
Absicht in den Fersenknochen eingeschlizzt ist, und zer-
theilt sich in den äussern und innern [Spaltenumbruch] l Fußsolenstamm,
wie seine Schlagader, indem iener Stamm die innern
Zehnerven, der leztere Stamm hingegen die äussere Ner-
ven der Zehe hervorbringt. Der äussere m erzeugt den
tiefen n und zwischenknochigen Nernen, wie auch noch
einen andern in dem Fußsolenfleische, doch es laufen,
wie an der Hand, so auch die zween Fußsolennerven, in
einen Bogen zusammen.

Jch habe hier in wenig Worten den Schattenriß
von einer langen Geschichte entworfen, um nicht ein
ganzes Buch davon zu schreiben.

§. 40.
Die heiligen Nerven.

Da das heilige Bein aus fünf Wirbeln besteht o,
so wird dieser Knochen vier Nerven haben, welche aus
den Löchern desselben heraustreten. Es läuft der fünfte
und lezte unterhalb dem heiligen Knochen aus dem Zwi-
schenraume zwischen diesem und dem Gesäßknochen her-
vor [Spaltenumbruch] p, q.

Es ist also der erste Nerve des heiligen Beins der-
ienige, welcher zu öberst dem Loche dieses Knochens zum
Vorschein kömmt, grösser als die übrigen r, und beinahe

den
l Eustach. tab. 20. Berretin tab.
17. 18. Vieussens tab. 30. c. Winslow
n.
335.
m Eustach. tab. 20. Berretin
tab.
eben da. Vieussens Q. Wins-
low
n.
338.
n Berretin tab. 19. Vieussens
zu L.
o Winslow hat 6. n. 298. In-
grassias
p.
186. u. f. Huber hat 5. p. 74.
Drei ehedem Galen, und seine
Schule L. de oss. u. s. f.
p Huber p. 75.
q Die Alten zählten drei Ner-
ven im Gesäßknochen, wie Galen.
in L. de oss. Rhazes ad Mansor. L.
1. c. 4. Ingrassias
zeigt, daß diese
Nerven aus den Affen genommen
sein, p. 187.
r Fasc. 7. tab. 4. Huber n. 25.
p. 58. Eustach. t. 18. f. 2. Vi-
eussens
tab.
21. 29. etwas kleiner
beim Winslow n. 299. Denn sein
erstes Paar ist bei mir das andere.

Vom Gehirne X. Buch.
und zwar durch eine beſondere Furche, welche in dieſer
Abſicht in den Ferſenknochen eingeſchlizzt iſt, und zer-
theilt ſich in den aͤuſſern und innern [Spaltenumbruch] l Fußſolenſtamm,
wie ſeine Schlagader, indem iener Stamm die innern
Zehnerven, der leztere Stamm hingegen die aͤuſſere Ner-
ven der Zehe hervorbringt. Der aͤuſſere m erzeugt den
tiefen n und zwiſchenknochigen Nernen, wie auch noch
einen andern in dem Fußſolenfleiſche, doch es laufen,
wie an der Hand, ſo auch die zween Fußſolennerven, in
einen Bogen zuſammen.

Jch habe hier in wenig Worten den Schattenriß
von einer langen Geſchichte entworfen, um nicht ein
ganzes Buch davon zu ſchreiben.

§. 40.
Die heiligen Nerven.

Da das heilige Bein aus fuͤnf Wirbeln beſteht o,
ſo wird dieſer Knochen vier Nerven haben, welche aus
den Loͤchern deſſelben heraustreten. Es laͤuft der fuͤnfte
und lezte unterhalb dem heiligen Knochen aus dem Zwi-
ſchenraume zwiſchen dieſem und dem Geſaͤßknochen her-
vor [Spaltenumbruch] p, q.

Es iſt alſo der erſte Nerve des heiligen Beins der-
ienige, welcher zu oͤberſt dem Loche dieſes Knochens zum
Vorſchein koͤmmt, groͤſſer als die uͤbrigen r, und beinahe

den
l Euſtach. tab. 20. Berretin tab.
17. 18. Vieuſſens tab. 30. c. Winslow
n.
335.
m Euſtach. tab. 20. Berretin
tab.
eben da. Vieuſſens Q. Wins-
low
n.
338.
n Berretin tab. 19. Vieuſſens
zu L.
o Winslow hat 6. n. 298. In-
graſſias
p.
186. u. f. Huber hat 5. p. 74.
Drei ehedem Galen, und ſeine
Schule L. de oſſ. u. ſ. f.
p Huber p. 75.
q Die Alten zaͤhlten drei Ner-
ven im Geſaͤßknochen, wie Galen.
in L. de oſſ. Rhazes ad Manſor. L.
1. c. 4. Ingraſſias
zeigt, daß dieſe
Nerven aus den Affen genommen
ſein, p. 187.
r Faſc. 7. tab. 4. Huber n. 25.
p. 58. Euſtach. t. 18. f. 2. Vi-
euſſens
tab.
21. 29. etwas kleiner
beim Winslow n. 299. Denn ſein
erſtes Paar iſt bei mir das andere.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0430" n="394"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Gehirne <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
und zwar durch eine be&#x017F;ondere Furche, welche in die&#x017F;er<lb/>
Ab&#x017F;icht in den Fer&#x017F;enknochen einge&#x017F;chlizzt i&#x017F;t, und zer-<lb/>
theilt &#x017F;ich in den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern und innern <cb/>
<note place="foot" n="l"><hi rendition="#aq">E<hi rendition="#i">u&#x017F;tach.</hi> tab. 20. <hi rendition="#i">Berretin</hi> tab.<lb/>
17. 18. V<hi rendition="#i">ieu&#x017F;&#x017F;ens</hi> tab. 30. c. <hi rendition="#i">Winslo</hi>w<lb/>
n.</hi> 335.</note> Fuß&#x017F;olen&#x017F;tamm,<lb/>
wie &#x017F;eine Schlagader, indem iener Stamm die innern<lb/>
Zehnerven, der leztere Stamm hingegen die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Ner-<lb/>
ven der Zehe hervorbringt. Der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere <note place="foot" n="m"><hi rendition="#aq">E<hi rendition="#i">u&#x017F;tach.</hi> tab. 20. <hi rendition="#i">Berretin</hi><lb/>
tab.</hi> eben da. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vieu&#x017F;&#x017F;ens</hi> Q. <hi rendition="#i">Wins-<lb/>
low</hi> n.</hi> 338.</note> erzeugt den<lb/>
tiefen <note place="foot" n="n"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Berretin</hi> tab. 19. <hi rendition="#i">Vieu&#x017F;&#x017F;ens</hi></hi><lb/>
zu <hi rendition="#aq">L.</hi></note> und zwi&#x017F;chenknochigen Nernen, wie auch noch<lb/>
einen andern in dem Fuß&#x017F;olenflei&#x017F;che, doch es laufen,<lb/>
wie an der Hand, &#x017F;o auch die zween Fuß&#x017F;olennerven, in<lb/>
einen Bogen zu&#x017F;ammen.</p><lb/>
            <p>Jch habe hier in wenig Worten den Schattenriß<lb/>
von einer langen Ge&#x017F;chichte entworfen, um nicht ein<lb/>
ganzes Buch davon zu &#x017F;chreiben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 40.<lb/><hi rendition="#g">Die heiligen Nerven.</hi></head><lb/>
            <p>Da das heilige Bein aus fu&#x0364;nf Wirbeln be&#x017F;teht <note place="foot" n="o"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Winslow</hi></hi> hat 6. <hi rendition="#aq">n. 298. <hi rendition="#i">In-<lb/>
gra&#x017F;&#x017F;ias</hi> p.</hi> 186. u. f. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Huber</hi></hi> hat 5. <hi rendition="#aq">p.</hi> 74.<lb/>
Drei ehedem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galen,</hi></hi> und &#x017F;eine<lb/>
Schule <hi rendition="#aq">L. de o&#x017F;&#x017F;.</hi> u. &#x017F;. f.</note>,<lb/>
&#x017F;o wird die&#x017F;er Knochen vier Nerven haben, welche aus<lb/>
den Lo&#x0364;chern de&#x017F;&#x017F;elben heraustreten. Es la&#x0364;uft der fu&#x0364;nfte<lb/>
und lezte unterhalb dem heiligen Knochen aus dem Zwi-<lb/>
&#x017F;chenraume zwi&#x017F;chen die&#x017F;em und dem Ge&#x017F;a&#x0364;ßknochen her-<lb/>
vor <cb/>
<note place="foot" n="p"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Huber</hi> p.</hi> 75.</note>, <note place="foot" n="q">Die Alten za&#x0364;hlten drei Ner-<lb/>
ven im Ge&#x017F;a&#x0364;ßknochen, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galen.</hi><lb/>
in L. de o&#x017F;&#x017F;. <hi rendition="#i">Rhazes</hi> ad Man&#x017F;or. L.<lb/>
1. c. 4. <hi rendition="#i">Ingra&#x017F;&#x017F;ias</hi></hi> zeigt, daß die&#x017F;e<lb/>
Nerven aus den Affen genommen<lb/>
&#x017F;ein, <hi rendition="#aq">p.</hi> 187.</note>.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t al&#x017F;o der er&#x017F;te Nerve des heiligen Beins der-<lb/>
ienige, welcher zu o&#x0364;ber&#x017F;t dem Loche die&#x017F;es Knochens zum<lb/>
Vor&#x017F;chein ko&#x0364;mmt, gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die u&#x0364;brigen <note place="foot" n="r"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. 7. tab. 4. <hi rendition="#i">Huber</hi> n. 25.<lb/>
p. 58. <hi rendition="#i">Eu&#x017F;tach.</hi> t. 18. f. 2. <hi rendition="#i">Vi-<lb/>
eu&#x017F;&#x017F;ens</hi> tab.</hi> 21. 29. etwas kleiner<lb/>
beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Winslow</hi> n.</hi> 299. Denn &#x017F;ein<lb/>
er&#x017F;tes Paar i&#x017F;t bei mir das andere.</note>, und beinahe<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[394/0430] Vom Gehirne X. Buch. und zwar durch eine beſondere Furche, welche in dieſer Abſicht in den Ferſenknochen eingeſchlizzt iſt, und zer- theilt ſich in den aͤuſſern und innern l Fußſolenſtamm, wie ſeine Schlagader, indem iener Stamm die innern Zehnerven, der leztere Stamm hingegen die aͤuſſere Ner- ven der Zehe hervorbringt. Der aͤuſſere m erzeugt den tiefen n und zwiſchenknochigen Nernen, wie auch noch einen andern in dem Fußſolenfleiſche, doch es laufen, wie an der Hand, ſo auch die zween Fußſolennerven, in einen Bogen zuſammen. Jch habe hier in wenig Worten den Schattenriß von einer langen Geſchichte entworfen, um nicht ein ganzes Buch davon zu ſchreiben. §. 40. Die heiligen Nerven. Da das heilige Bein aus fuͤnf Wirbeln beſteht o, ſo wird dieſer Knochen vier Nerven haben, welche aus den Loͤchern deſſelben heraustreten. Es laͤuft der fuͤnfte und lezte unterhalb dem heiligen Knochen aus dem Zwi- ſchenraume zwiſchen dieſem und dem Geſaͤßknochen her- vor p, q. Es iſt alſo der erſte Nerve des heiligen Beins der- ienige, welcher zu oͤberſt dem Loche dieſes Knochens zum Vorſchein koͤmmt, groͤſſer als die uͤbrigen r, und beinahe den l Euſtach. tab. 20. Berretin tab. 17. 18. Vieuſſens tab. 30. c. Winslow n. 335. m Euſtach. tab. 20. Berretin tab. eben da. Vieuſſens Q. Wins- low n. 338. n Berretin tab. 19. Vieuſſens zu L. o Winslow hat 6. n. 298. In- graſſias p. 186. u. f. Huber hat 5. p. 74. Drei ehedem Galen, und ſeine Schule L. de oſſ. u. ſ. f. p Huber p. 75. q Die Alten zaͤhlten drei Ner- ven im Geſaͤßknochen, wie Galen. in L. de oſſ. Rhazes ad Manſor. L. 1. c. 4. Ingraſſias zeigt, daß dieſe Nerven aus den Affen genommen ſein, p. 187. r Faſc. 7. tab. 4. Huber n. 25. p. 58. Euſtach. t. 18. f. 2. Vi- euſſens tab. 21. 29. etwas kleiner beim Winslow n. 299. Denn ſein erſtes Paar iſt bei mir das andere.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/430
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/430>, abgerufen am 22.11.2024.