Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
migen Platte an der Augenaderhaut hindurch geht [Spaltenumbruch] (a),
und zu gleicher Zeit die markige Membrane, welche un-
ter dem Namen des Netzhäutchens im Auge bekannt ist,
anfängt.

Es ist ferner nichts einem dergleichen annoch blos-
sen Nerven, der von den Gehirnhäuten noch nicht um-
geben ist, ähnlicher, als dieienigen markige Streifen des
Gehirns, welche, da sie sich nirgends aus der Gehirn-
masse heraus begeben, den Namen der Nerven nicht er-
halten haben, dergleichen ist die vordere Zusammenfü-
gung des Gehirns (b), die hintere (c), die Fäden in
der Hirnschwiele (d), das zwiefache halbzirklige Cen-
trum (e), die Fasern, in welche sich die vierfache Erha-
benheit theilt (f), wo solche das Gehirn verläßt, und
die kleinen Seile der Zirbeldrüse (g).

Es hat serner Anton von Leeuwenhöck (h),
an den schon vollkommenen Nerven selbst, und an dem
Marke, die gröste Uebereinstimmung im Bau gefunden,
uud solche J. G. Düvernoi (i), durch das Vergröße-
rungsglas vestätigt. Es sind dieses die schimmernde
Punkte (k), welche von den Nerven in einer erhabenen
Figur hervorragten (l).

Es hat daher Erasistratus (m) in seinen reifern
Jahren den ehemaligen Jrrthum abgelegt, und man

kömt
(a) S. unterdessen Prim. lin.
Phys. n.
504.
(b) S. 56.
(c) S. 67.
(d) S. 34.
(e) S. 50. 51.
(f) S. 63.
(g) S. 66.
(h) Epist. Physiolog. S. 354.
(i) Comm. Acad. Petrop.
Tom. II.
S. 384. 385. und BIL-
[Spaltenumbruch] FINGER
eben da. S. 386. Jn
den Nerven des Geburtsgliedes des
Elephanten.
(k) BILFINGER S. 386.
387. 388.
(l) DUVERNOI S. 385.
BILFINGER S. 386.
(m) ERASISTRATVS beim
GALEN. HIPP. et PLAT.
decret. Lib. VII. cap.
3.

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
migen Platte an der Augenaderhaut hindurch geht [Spaltenumbruch] (a),
und zu gleicher Zeit die markige Membrane, welche un-
ter dem Namen des Netzhaͤutchens im Auge bekannt iſt,
anfaͤngt.

Es iſt ferner nichts einem dergleichen annoch bloſ-
ſen Nerven, der von den Gehirnhaͤuten noch nicht um-
geben iſt, aͤhnlicher, als dieienigen markige Streifen des
Gehirns, welche, da ſie ſich nirgends aus der Gehirn-
maſſe heraus begeben, den Namen der Nerven nicht er-
halten haben, dergleichen iſt die vordere Zuſammenfuͤ-
gung des Gehirns (b), die hintere (c), die Faͤden in
der Hirnſchwiele (d), das zwiefache halbzirklige Cen-
trum (e), die Faſern, in welche ſich die vierfache Erha-
benheit theilt (f), wo ſolche das Gehirn verlaͤßt, und
die kleinen Seile der Zirbeldruͤſe (g).

Es hat ſerner Anton von Leeuwenhoͤck (h),
an den ſchon vollkommenen Nerven ſelbſt, und an dem
Marke, die groͤſte Uebereinſtimmung im Bau gefunden,
uud ſolche J. G. Duͤvernoi (i), durch das Vergroͤße-
rungsglas veſtaͤtigt. Es ſind dieſes die ſchimmernde
Punkte (k), welche von den Nerven in einer erhabenen
Figur hervorragten (l).

Es hat daher Eraſiſtratus (m) in ſeinen reifern
Jahren den ehemaligen Jrrthum abgelegt, und man

koͤmt
(a) S. unterdeſſen Prim. lin.
Phyſ. n.
504.
(b) S. 56.
(c) S. 67.
(d) S. 34.
(e) S. 50. 51.
(f) S. 63.
(g) S. 66.
(h) Epiſt. Phyſiolog. S. 354.
(i) Comm. Acad. Petrop.
Tom. II.
S. 384. 385. und BIL-
[Spaltenumbruch] FINGER
eben da. S. 386. Jn
den Nerven des Geburtsgliedes des
Elephanten.
(k) BILFINGER S. 386.
387. 388.
(l) DUVERNOI S. 385.
BILFINGER S. 386.
(m) ERASISTRATVS beim
GALEN. HIPP. et PLAT.
decret. Lib. VII. cap.
3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0328" n="292"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
migen Platte an der Augenaderhaut hindurch geht <cb/>
<note place="foot" n="(a)">S. unterde&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Prim. lin.<lb/>
Phy&#x017F;. n.</hi> 504.</note>,<lb/>
und zu gleicher Zeit die markige Membrane, welche un-<lb/>
ter dem Namen des Netzha&#x0364;utchens im Auge bekannt i&#x017F;t,<lb/>
anfa&#x0364;ngt.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t ferner nichts einem dergleichen annoch blo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Nerven, der von den Gehirnha&#x0364;uten noch nicht um-<lb/>
geben i&#x017F;t, a&#x0364;hnlicher, als <hi rendition="#fr">dieienigen markige</hi> Streifen des<lb/>
Gehirns, welche, da &#x017F;ie &#x017F;ich nirgends aus der Gehirn-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;e heraus begeben, den Namen der Nerven nicht er-<lb/>
halten haben, dergleichen i&#x017F;t die vordere Zu&#x017F;ammenfu&#x0364;-<lb/>
gung des Gehirns <note place="foot" n="(b)">S. 56.</note>, die hintere <note place="foot" n="(c)">S. 67.</note>, die Fa&#x0364;den in<lb/>
der Hirn&#x017F;chwiele <note place="foot" n="(d)">S. 34.</note>, das zwiefache halbzirklige Cen-<lb/>
trum <note place="foot" n="(e)">S. 50. 51.</note>, die Fa&#x017F;ern, in welche &#x017F;ich die vierfache Erha-<lb/>
benheit theilt <note place="foot" n="(f)">S. 63.</note>, wo &#x017F;olche das Gehirn verla&#x0364;ßt, und<lb/>
die kleinen Seile der Zirbeldru&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(g)">S. 66.</note>.</p><lb/>
            <p>Es hat &#x017F;erner <hi rendition="#fr">Anton von Leeuwenho&#x0364;ck</hi> <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t. Phy&#x017F;iolog.</hi> S. 354.</note>,<lb/>
an den &#x017F;chon vollkommenen Nerven &#x017F;elb&#x017F;t, und an dem<lb/>
Marke, die gro&#x0364;&#x017F;te Ueberein&#x017F;timmung im Bau gefunden,<lb/>
uud &#x017F;olche <hi rendition="#fr">J. G. Du&#x0364;vernoi</hi> <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Comm. Acad. Petrop.<lb/>
Tom. II.</hi> S. 384. 385. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BIL-<lb/><cb/>
FINGER</hi></hi> eben da. S. 386. Jn<lb/>
den Nerven des Geburtsgliedes des<lb/>
Elephanten.</note>, durch das Vergro&#x0364;ße-<lb/>
rungsglas ve&#x017F;ta&#x0364;tigt. Es &#x017F;ind die&#x017F;es die &#x017F;chimmernde<lb/>
Punkte <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BILFINGER</hi></hi> S. 386.<lb/>
387. 388.</note>, welche von den Nerven in einer erhabenen<lb/>
Figur hervorragten <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DUVERNOI</hi></hi> S. 385.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BILFINGER</hi></hi> S. 386.</note>.</p><lb/>
            <p>Es hat daher <hi rendition="#fr">Era&#x017F;i&#x017F;tratus</hi> <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ERASISTRATVS</hi></hi> beim<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GALEN. HIPP.</hi> et <hi rendition="#g">PLAT.</hi><lb/>
decret. Lib. VII. cap.</hi> 3.</note> in &#x017F;einen reifern<lb/>
Jahren den ehemaligen Jrrthum abgelegt, und man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ko&#x0364;mt</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[292/0328] Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. migen Platte an der Augenaderhaut hindurch geht (a), und zu gleicher Zeit die markige Membrane, welche un- ter dem Namen des Netzhaͤutchens im Auge bekannt iſt, anfaͤngt. Es iſt ferner nichts einem dergleichen annoch bloſ- ſen Nerven, der von den Gehirnhaͤuten noch nicht um- geben iſt, aͤhnlicher, als dieienigen markige Streifen des Gehirns, welche, da ſie ſich nirgends aus der Gehirn- maſſe heraus begeben, den Namen der Nerven nicht er- halten haben, dergleichen iſt die vordere Zuſammenfuͤ- gung des Gehirns (b), die hintere (c), die Faͤden in der Hirnſchwiele (d), das zwiefache halbzirklige Cen- trum (e), die Faſern, in welche ſich die vierfache Erha- benheit theilt (f), wo ſolche das Gehirn verlaͤßt, und die kleinen Seile der Zirbeldruͤſe (g). Es hat ſerner Anton von Leeuwenhoͤck (h), an den ſchon vollkommenen Nerven ſelbſt, und an dem Marke, die groͤſte Uebereinſtimmung im Bau gefunden, uud ſolche J. G. Duͤvernoi (i), durch das Vergroͤße- rungsglas veſtaͤtigt. Es ſind dieſes die ſchimmernde Punkte (k), welche von den Nerven in einer erhabenen Figur hervorragten (l). Es hat daher Eraſiſtratus (m) in ſeinen reifern Jahren den ehemaligen Jrrthum abgelegt, und man koͤmt (a) S. unterdeſſen Prim. lin. Phyſ. n. 504. (b) S. 56. (c) S. 67. (d) S. 34. (e) S. 50. 51. (f) S. 63. (g) S. 66. (h) Epiſt. Phyſiolog. S. 354. (i) Comm. Acad. Petrop. Tom. II. S. 384. 385. und BIL- FINGER eben da. S. 386. Jn den Nerven des Geburtsgliedes des Elephanten. (k) BILFINGER S. 386. 387. 388. (l) DUVERNOI S. 385. BILFINGER S. 386. (m) ERASISTRATVS beim GALEN. HIPP. et PLAT. decret. Lib. VII. cap. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/328
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/328>, abgerufen am 22.11.2024.